50. Todestag von Ferdinand Kaczor


  • Gedenktafel in Ziersdorf
    (3 Fahrer verunglückten an der Stelle )


    1970 hang eine dunkle Wolke über dem Motorsport , allein im Juni verunglückten Bruce Mc Laren , Piers Courage und 6 Fahrer bei der TT auf der Isle of Man............... und das sollte noch nicht das Ende sein .

    Dabei begann die Saison für Ferdinand Kaczor so vielversprechend : Sieg beim GP Österreich am Salzburgring , auf der URS 500 vor seinem Teamkollegen Karl Hoppe !

    Bei der Austrian TT in Ziersdorf am 20. Juni trat er mit seiner neuen 350er TZ an , hoch motiviert.......... das Rennen war International gut besetzt (Dieter Braun, Laszlo Szabo, Silvio Grassetti, Dave Simonds, Alberto Pagani, Steve Ellis u. A. )


    Manfred " Jimmy " Riegler schrieb im " Österreich -Report " der Zeitschrift " Das Motorrad " : " Auch Ziersdorf sollte mit einer schlechten Note in die Motorsport-Geschichte eingehen, obwohl am Todessturz von F. Kaczor weder Organisation noch Strecke , sondern er selbst Schuld getragen haben dürfte. Mit der ihm, vor allem in der Bremswirkung des Motors noch ungewohnten Yamaha ging der sympathische Bayer das Training zu scharf an. Schon in der ersten Runde kam er, in einer Links -Rechts -Kombination und im Bemühen, dort einen langsameren Fahrer zu überholen, von der Strecke ab . Leider verstarb auch ein zweiter Fahrer (der Österreicher Helmut Kitzler ) , der im Rennen an der gleichen Stelle gestürzt war. "


    Ich war beim Rennen vor Ort , bin allerdings erst am Renntag angereist........ um für ein Motorsport - Magazin zu berichten .

    Die Stimmung war getrübt , obwohl bei besten Bedingungen auf einem dieser typischen, attraktiven Dreiecks-Kurse bester Rennsport geboten wurde!

    Ich hab Ferdi Kaczor nie persönlich kennengelernt, er galt als hervorragender Techniker und Tuner....... und mit seine Statur, als entschlossener, topfiter Rennfahrer!

    Durch den bedauerlichen Unfall wurde er am Höhepunkt seine Laufbahn aus dem Leben gerissen !


    Kaczor-BMW


    Fath, Hoppe, Kaczor

  • Mit 29 Lebensjahren ist Ferdinand Kaczor nicht sehr alt geworden und ist damit schon länger Tod als er gelebt hat.

    Was übrig bleibt ist die Erinnerung an einen Privatrennfahrer, der es bereits in jungen Jahren geschafft hat Motorrad-Geschichte

    zu schreiben. Heute sind bei Klassik-Rennen mehr Kaczor-Konstruktionen im Einsatz, als in der kurzen Zeit seines Schaffens

    entstanden sind.

    Zum Ausklang seines Gedenktages trinke ich noch ein Bier auf diesen Pionier des Boxer-Rennsports.

    Beste Motorradfahrergrüße


    BMW-Hanse

  • Hatte ich auch dran gedacht.

    Wo sonst hat(te) es noch Schnee, im Frühjahr oder Herbst, als in der Eifel.

    Beste Motorradfahrergrüße


    BMW-Hanse

  • Kann das Hans Otto Butenuth sein, andere der Entwicklung der /5er war auch Helmut Dähne beteiligt, so weit ich weiss....

  • Mit Jethelm....wer fuhr denn noch Solo BMW's der Walter Zeller... fuhr meines Wissens nach nur BMW und 1967 nicht mehr, der Lothar John fuhr auch mal eine RS und wenn ich mich nicht täusche der Ernst Hiller auch.... aber das Bild ist so unscharf, oder meine Augen mittlerweile so schlecht ich kann kaum Gesichtszüge erkennen. Der Heiner Butz....ne der fuhr Bianchi

  • Damit es nicht zum ungeplanten Motorradrätsel ausartet... es ist Hartmut Allner, der neben seiner Königswellen BMW auch eine Matchless-Metisse fuhr.


    Rennbericht Eifelrennen '67


    http://www.pro-steilstrecke.de…ring_eifelrennen_1967.php


    Ich habe seinerzeit seinen Unfall beim Norisringrennen '68 live miterlebt, ein absoluter Freak Unfall, der so eigentlich gar nicht passieren kann


    http://www.norisringhistorie.de/1968/68_16a.htm



    Die # 54 ist Dietmar Völmle, der leider auch nicht alt wurde

  • Von wegen Schnee am Ring : ich musste genau schauen, wo das ist .

    Denn den absoluten Winterrekord hält der Salzburg - Ring ! Einmal Absage ( ganz weiss ) und 2 Mal musste vor dem Training

    der Schneepflug fahren ! :-)

    Da hat so mancher Fahrer am Morgen erstaunt aus dem Wohnwagen geguckt !

    Ich erinnere mich noch : Randy Mamola stapft mit Moonboots durchs Fahrerlager ! :-)

  • Ok, von Hartmut Allner habe ich bis heute noch nie was gehört, oder gelesen, "again what learned" ;):sehrgut:

  • Hartmut Allner, fuhr eine Kaczor mit RS Motor.

    Schön, dass man sich auch nach 50 Jahren an Ferdinand Kaczor erinnert.

    Zehn Rahmen hat Ferdinand Kaczor gebaut, Mehrere Nachbauten in den 60/70 ziger Jahren sind entstanden.

    Seit 2000 sind sehr viele nachgebaut worden, schätze mal fast 3 - stellig.


    (pdf: aus BVDM Ballhupe 3/70), Bilder: Avus 1966 (Stanglmaier 418, Kaczor 434) , Schauinsland 1969 Kaczor



  • Also , ich glaube nix Rudi Thalhamer : da ist dem TM Archiv ein Fehler passiert !?

    Tippe stark auf Manfred Magnus ( Helm ) oder gar Manfred Stengl !?

    Thalhamer fuhr zu der Zeit seine Manx , mit Streifen auf der Verkleidung .

    Bitte korrigiert mich , lg p

  • Aufgrund der unterschiedlichen Startnummerfarben vermute ich, dass da die 350 und die 500 Klassen vielleicht zusammengelegt wurden. Und eine 350 Aermacchi fuhr er ja zu dieser Zeit. Ein Vergleichsbild




  • Manx , du hast " leider " recht ! :-) Hab im Fotoarchiv von Arthur Fenzlau nachgeschaut ............ 3 Klassen wurden da zusammen gelegt !

    Die Aermacchi hat mich irritiert , M. Magnus hatte sehr ähnlichen Helm .

    Wie schrieb ein weiser Mann im Forum : " again what learned !"

    And I thought , my english is onewall free ! :-)


    Exzellentes Foto !








  • Gestern habe ich den Gedenkstein auf der ehemaligen Ziersdorfer Rennstrecke entdeckt. Mein erster Gedanke war: Vielleicht ist Kaczor der Motor festgegangen. Nach einer längeren Geraden war hier die erste Kurve. Und in dieser Zeit war Teillast leider immer ein Problem für die Zweitakter.

  • Seit einigen Wochen klicke ich immer wenn ich mich Einlogge auf die Kaczor Gedenkseite

    und lese immer wieder die Berichte der einzelnen Schreiber durch, ich suchte immer den

    Namen Rupert Bauer und heute habe ich den Nachruf von Peter F gelesen und da wird Rupert Bauer erwähnt, ich war als Jungfuchs in Hockenheim in der Sachs Kurve mit meinem Bruder und wir waren total begeistert wie da zwei Gummi Kuh Treiber ( Sorry ) das Feld auf und überrollten,

    beide in Atemberaubenden Schräglagen mit viel Zug am Hinterrad durchs Motodrom fegten, meine Frage wäre an euch Experten: Was ist aus dem jungen Rupert Bauer geworden ? ,

    hat man Rupert Bauer einfach nur vergessen ??


    mit Grüßen aus dem Badischen

  • zur Nachricht vom 21.6.2020: Allner mit BMW RS-Motor im Kaczor-Rahmen


    Hallo an alle,


    leider geben die Bilder, die ich von Allner bisher finden konnte, schon allein wegen der Verkleidung nicht genug Blick frei auf den Rahmen, um zu sehen, ob es der übliche RS-Rahmen oder einer von Kaczor sein könnte. Lediglich deutlich sichtbar ist eine Telegabel statt Earles-Schwinge. Meines Wissens fuhr Allner in der Zeit zwischen 1964 und 1967 mit BMW RS Motor. Seine Rahmen soll Kaczor laut Ballhupe ab 1965 gebaut haben. Rein zeitlich könnte es also zumindest teilweise passen, dass Allner einen Kaczor-Rahmen fuhr.


    Demgegenüber fuhr Butenuth noch Anfang der 1970er Jahre einen BMW RS Motor in einem Rahmen, der von Kaczor stammen könnte, z.B. deutsche Meisterschaft 1971.


    Hat jemand von Euch dazu vielleicht weitere Hinweise ("Fotobeweis")?


    Danke!

  • .....und der Bauer Rupert hatte es 1984 sogar in den "Playboy" geschafft.


    Playboy Nr.7 / 1984

    VOLLE PULLE - 200

    Motorrad-Testfahrer, das sind die letzten Ritter der Landstraße.

    Wenn sie's nicht wieder mal vom Sattel haut ... Bericht von Dirk Maxeiner


    Zu Ehren von Zeller - Kaczor - Bauer habe ich den oben genannten Report

    noch mal aufgeschlagen und kann trotz zig-maligen lesen immer noch darüber

    schmunzeln.


    weiss-blaue Grüsse aus Freising

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  • Ein Bericht über Ferdinand Kaczor am Nürburgring von Herrn "Klacks" Leverkus


    Quelle: Motorrad 20 - 04.Oktober 1969


    weiss-blaue Grüsse aus Freising

  • Franz, vielen Dank für diesen großartigen Lesestoff!!


    (Von einem, der aufgrund der langen Federwege der 75/5 und dem damit verbundenen teigigen Fahrverhalten sowie der Trägheit des Motors mit diesem Motorrad überhaupt nicht zurecht kam...)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Manx ()

  • Servus Manx,

    vielen Dank und es freut mich, daß der Lesestoff gefällt.

    Nicht weniger lesenswert sind die Geschichten vom

    Kaczor Weggefährten Bauer Rupert.


    Quelle:

    Playboy Nr.7 / 1984

    VOLLE PULLE - 200

    Motorrad-Testfahrer, das sind die letzten Ritter der Landstraße.

    Wenn sie's nicht wieder mal vom Sattel haut ... Bericht von Dirk Maxeiner



    weiss-blaue Grüsse aus Freising

  • Franz, vielen Dank für diesen großartigen Lesestoff!!


    (Von einem, der aufgrund der langen Federwege der 75/5 und dem damit verbundenen teigigen Fahrverhalten sowie der Trägheit des Motors mit diesem Motorrad überhaupt nicht zurecht kam...)

    Vielen Dank!

    Von einem der mit der R75/5 ganz gut zurecht kam, allerdings erst nach einer gewissen Gewöhnungsphase... ich hatte aber auch gar keine Wahl, entweder R75/5 fahren, oder kein Motorrad. Ich habe sie Ende der 70er von einem guten Freund als Leihgabe überlassen bekommen und durfte sie ca. 60 000 km lang fahren. Ich musste nur die Versicherung und die Steuer bezahlen, das war natürlich ein Angebot, was ich als Schüler und Student nicht ausschlagen konnte. Mit einem Höcker, mit Dunstall Auspufftöpfen und offenen Vergasern sah sie nach einer Putz und Pflegekur sogar ganz ansehnlich aus und lief auch sehr schön. Mein Kumpel hatte sie nicht sehr gut behandelt. Bei mir wurde gehegt und gepflegt, aber auch viel gefahren! Bin damals bis nach Portugal mit ihr gekommen, die Seealpen und die Pyrenäen abgeritten.....und dann noch zur Bol d‘or bei Marseille. War das schön, ich erinnere mich gerne an die Zeit. Sie hat mich nie im Stich gelassen, allerdings konnte man auch fast alles selbst machen. Sie war ein gutes Motorrad! :love:

  • Manx

    ein Ausbilder und Meister seines Faches sagte einmal zu mir: Am Werkzeug liegt es nicht. !! Ab jetzt muss wohl etwas vorsichtiger sein was ich schreibe !!


    Heinz

    das freut mich, daß die beiden Beiträge auch bei dir so gut angekommen sind !!


    Lancelot

    Meine 80/7 (Bj. 1979 ), die ich bei Mike Krauser 1982 kaufte, ist und bleibt bei mir im Fahrzeugbestand. Lediglich ein paar Änderungen haben sich inzwischen eingestellt. Eine Non-Stop-Fahrt (nur tanken und weiter) über mehr als 13 Stunden mit meiner Frau auf dem Sozius unterstreicht die Nehmerqualität der 80/7.

    Allerdings kenne ich ein paar 2-Ventiler Fahrer die nicht so glücklich mit ihren Motorrädern waren, nicht zurecht kamen oder immer wieder technische Probleme hatten. Ist nun einmal so und kann man nicht ändern.


    pitstop

    Danke noch für die Erinnerung an den leider tragischen Jahrestag

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