Ellerbergrennen

  • Ein nett gemachtes Video mit ein paar interessanten Bildern, u.a. die Kawasaki A1 R vom späteren Yamaha Händler Schneider, die auf 350 ccm gestutzte CB 450, die wunderschöne Matchless G50 sowie Fath/Kalauch, die amtierenden Weltmeister, in einem fränkischen Kuhdorf.


  • Ein nett gemachtes Video mit ein paar interessanten Bildern, u.a. die Kawasaki A1 R vom späteren Yamaha Händler Schneider, die auf 350 ccm gestutzte CB 450, die wunderschöne Matchless G50 sowie Fath/Kalauch, die amtierenden Weltmeister, in einem fränkischen Kuhdorf.

    Viel haben sich auch etwas zusammen gebastelt, wie z. B. der ? (Vorname habe ich leider vergessen) Engelhardt mit seiner 360er Maico. Es sollte halt oft auch noch bezahlbar bleiben und die Fahrer nahmen das, was gerade da, oder günstig zu bekommen war. Ich fand die Lösungen eigentlich recht interessant.

  • Viel haben sich auch etwas zusammen gebastelt, wie z. B. der ? (Vorname habe ich leider vergessen) Engelhardt mit seiner 360er Maico. Es sollte halt oft auch noch bezahlbar bleiben und die Fahrer nahmen das, was gerade da, oder günstig zu bekommen war. Ich fand die Lösungen eigentlich recht interessant.

    Technisch war das m.E. viele interessanter als der Yamaha Cup in den folgenden Dekaden.

    Auch die Böra wird gezeigt, ein Vierzylinder, der aus 2 Honda CB 72 Motoren entstand


    Honda BÖRA 16" Gespann


    Auch die Kaczor BMW von Rupert Bauer mit der4 Backen/4 Nocken Bremse, gebaut aus 2 Serienbremsen der BMW Vollschwingen Modelle.

    Und Owesle in seiner ersten und einzigen Jupo Saison...

  • Technisch war das m.E. viele interessanter als der Yamaha Cup in den folgenden Dekaden.

    Auch die Böra wird gezeigt, ein Vierzylinder, der aus 2 Honda CB 72 Motoren entstand

    Finde ich schon auch. Die Maico habe ich deshalb erwähnt weil ich das Motorrad und den sehr früh verstorbenen Fahrer kannte. Er hatte da wohl einen Zylinder ohne DeKo Ventil, bzw. war das ausgehängt. In Fischtown musste er damit jedenfalls mal etwas tricksen, weil er das Ding im Schiebestart nicht zum Laufen bekam. Mein Vater und sein Bruder haben die Maico dann wohl im Fahrerlager angeschoben und er fuhr erst auf die Strecke, als das Rennen schon gestartet war. Später (Anfang der 70er Jahre) hat dann - glaube ich jedenfalls - E. S. aus N. das Motorrad erworben (die sah zumindest so aus, leider lebt keiner der der Beteiligten mehr) und fuhr damit ein paar Bergrennen und manchmal im JuPo. Er hatte sie in seiner Schrebergartenlaube untergestellt. Nachdem er diese frisch tapeziert hatte, hielt er es für eine gute Idee, die Maico mal laufen zu lassen. Vermutlich war inzwischen ein DeKo aktiviert, jedenfalls konnte sie am Hinterrad angerissen werden. Vorher hatte man gewissenhaft die Kette frisch und reichlich eingefettet. Das überschüssige Kettenfett wiederum befolgte die Gesetze der Fliehkraft und verteilte sich, als der Motor anlief und der Besitzer - mit noch eingelegtem Gang - beherzt am Gasgriff drehte, in einem recht dekorativen Streifen auf der frischen Tapete. Die Begeisterung der Gattin :strafe: des stolzen Besitzers kannte keine Grenzen, ob des gelungenen Designs. ^^

  • Was ich bei den auf Straße umgebauten Maicos nicht verstand, ist, wie die mit dem Getriebe zurechtkamen. Die Stufung, vor allem der kurze 1. Gang (und ein Vierganggetriebe?) passten da doch überhaupt nicht. Und selbst die passenden Zahnräder herstellen und davor korrekt berechnen? Mmmm...

    Soweit ich mich erinnern kann hat Manfred Bernsee 68 (?) den Jupo in der 350 ccm Klasse gewonnen. Also ein hoffnungsloses Gefährt war es nicht. Und wer ist E.S.?

    Die Kawasaki von A. Schneider war ein Motorrad, das er gebraucht (aus Holland) über den Scholtis bekam. Glücklich wurde er damit nicht, er ist dann wieder auf die Adler zurück, mit der er die Lizenz schaffte.

  • Was ich bei den auf Straße umgebauten Maicos nicht verstand, ist, wie die mit dem Getriebe zurechtkamen. Die Stufung, vor allem der kurze 1. Gang (und ein Vierganggetriebe?) passten da doch überhaupt nicht. Und selbst die passenden Zahnräder herstellen und davor korrekt berechnen? Mmmm...

    Die MC Getriebe hatten, anders als die GS, einen relativ langen 1. Gang, durchaus im Bereich eines Renngetriebes. (etwa 2:1). Allerdings waren die 4 Gänge natürlich wirklich nicht gerade üppig. Maico hat selbst "unzählige" Getriebe gebaut, das war eine richtige Wissenschaft, zumal es Zahnräder mit gleicher Zähnezahl, aber unterschiedlichen Modulen gab, weil das Gegenrad eine andere Zähnezahl hatte. Also meinetwegen Hauptwelle 14 und Nebenwelle einmal 17 und ein anderes mal 18 Zähne. Sie wurden zwar mit Buchstaben gestempelt, aber man konnte sich da nicht unbedingt immer darauf verlassen. Hat mir jedenfalls mein Vater so erzählt, der sehr viel an diesen Motoren geschraubt hat. Hat man die Räder falsch kombiniert, war die Haltbarkeit des Getriebes recht überschaubar.... Um das auszuschließen, hat er die Zähne mit Touchierpaste eingestrichen und sie gegeneinader laufen lassen. Am Tragebild hat er dann gesehen, ob das Paar zusammenpasst oder nicht.


    E.S. war ein eher weniger erfolgreicher Fahrer, der sporadisch Berg- und Rundstrecke gefahren ist und den Wenigsten hier bekannt sein dürfte. Da er vor ein paar Jahren verstorben ist und die Traueranzeige erst erschien, als die Bestattung stattgefunden hatte, gehe ich davon aus, dass die Hinterbliebenen mit der vollen Nennung seines Namens möglicherweise nicht einverstanden sind.


    Dass Adolf mal eine Kawa hatte, habe ich gar nicht mitbekommen. Die Adler hatte jedenfalls der Klee in der Kur.

  • Danke für die Erklärung in Sachen Getriebe!

    Ein weiterer Maico Crack aus dem Fränkischen war der Brechtelsbauer. Da haben wir mal in der Nähe von Allersberg 'Hochgeschwindikeitsmessungen' durchgeführt. Eine serienmässige CB 72 lief dort 144 km/h, die 250 ccm 'Rennmaschine' nicht mal 140...


    Edit:Oh, ich glaube, der Kreis schliesst sich:)

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  • Danke für die Erklärung in Sachen Getriebe!

    Ein weiterer Maico Crack aus dem Fränkischen war der Brechtelsbauer.

    Den kannte ich flüchtig. 8)

    So was haben sie öfter gemacht. Auf diese Weise hat er den o. e. E.S. kennen gelernt. Damals waren ja nicht so viele Motorräder unterwegs. Er sah, als er unterwegs war, eine Adler stehen und irgendwie wollten sie dann rausfinden welche besser geht und haben einen entsprechenden "Test" vereinbart. Müsste auch in der Gegend Postbauer/Allersberg gewesen sein. Mit von der Partie war damals auch Helmut Hartmann (t 2015). Dessen Adler wiederum hat später, nach entsprechendem Umbau eben dieser Brechtelsbauer, beim VFV in der Klasse 6 (heute Klasse H) eingesetzt und 97? die Gesamtwertung gewonnen. Später hat sie ab und zu Alfons Breu und danach Wener Pedack (Start Nr. 30, Bilder sind hier irgendwo in der Galerie) bewegt, der sie schließlich auch erstanden hat.


    Auch mit dem- späteren - GP Fahrer H. Dzierdzawa hat er sich im Hirschbachtal "duelliert". Der Horst mit einer CB 72 (oder 77?) mein Vater entweder auf einer Adler oder einer 175er Maico. Wobei der H.D. allerdings mit Ballast - also seiner Frau auf dem Sozius - unterwegs war. Trotzdem war er - und auch sine Frau - recht beeindruckt wie das Ding ging.

  • Auch mit dem- späteren - GP Fahrer H. Dzierdzawa hat er sich im Hirschbachtal "duelliert". Der Horst mit einer CB 72 (oder 77?) mein Vater entweder auf einer Adler oder einer 175er Maico. Wobei der H.D. allerdings mit Ballast - also seiner Frau auf dem Sozius - unterwegs war.

    An die Frau Dzierdzawa kann ich mich auch noch dunkel erinnern- war so ein Yoko Ono Typ. Naja, ist lang her...

    Um die fränkische Szene abzurunden muss auch Ludwig Oppel erwähnt werden. Er war nicht der Schnellste aber seinen Spaß hatte er wohl doch...

    Seine Warnung in Sachen Berufswahl klingt mir noch in den Ohren: 'Bou, wenn'st zur Bolizei willst brauchst an dreckigen Charakter'

    ^^

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  • An die Frau Dzierdzawa kann ich mich auch noch dunkel erinnern- war so ein Yoko Ono Typ. Naja, ist lang her...

    Um die fränkische Szene abzurunden muss auch Ludwig Oppel erwähnt werden. Er war nicht der schnellste aber seinen Spass hatte er wohl doch...

    Seine Warnung in Sachen Berufswahl klingt mir noch in den Ohren: 'Bou, wenn'st zur Bolizei willst braucht an dreckigen Charakter'

    ^^

    Ja, der Ludwig gab mir auch eine Weisheit mit auf dem Weg, die ich im Straßenverkehr tunlichst beachtet habe: " Foar immer su, als währ jeder Audofoarer a Verriggder, ders aff Dei lehm abgsehng hadd". Er war definitiv ein Original. Er war m. W. auch der Namensgeber des Norisrings. Damals wurde für die Strecke ein Name gesucht und via Zeitung wohl ausgeschrieben. Ludwigs Vorschlag bekam den Zuschlag. (Kenne ich natürlich auch nur aus Erzählungen). Über ihn bekam ich mein erstes motorisiertes Zweirad, ein Hercules Sportbike, mit der ich die ersten Gehversuche auf dem Acker. bzw. ab und zu am Dornberg Gelände machte.


    Die Lorna D. war später, nachdem sie sich getrennt hatten, als Künstlerin m. W. recht erfolgreich.


    Ach ja, zurück zu den Bergrennen: Der E.S. nahm ja, wie bereits erwähnt, hin und wieder an Bergrennen teil, wobei weder das Material sonderlich konkurrenzfähig war und auch fahrerisch, schon mangels Training, wohl noch Luft nach oben. Er startete jedenfalls vor Dzierzawa, als der auch noch in der Ausweisklasse unterwegs war. Ob jetzt ein oder zwei Starts vor ihm weiß ich nicht, auch kann ich nicht sagen welches Bergrennen das war, vermutlich Spalt, Happurg, Neumarkt oder sonst was in der Nähe. E.S. wähnte sich bei seiner Fahrt nahezu unerreichbar schnell, bis er von Horst außen rum mit dessen bedenklich wackelnder Yamaha überholt wurde. Dzierzawa war das, was man heute wohl als coole Socke bezeichnen würde und er sprach immer ganz ruhig. Nach dem Rennen sprach er in seiner speziellen ruhigen, gesetzten Art den E. S. an: "Du E... , mir pressiert es hier und Du eierst mir da im Weg rum". :) Das war so ziemlich die maximal mögliche Unmutsäußerung von seiner Seite.


    Mein Vater hat bei ihm auf einigen Rennen, u. a. bei den deutschen GPs, mit geschraubt. Wobei der Horst das auch selbst sehr gut konnte und seine Motorräder überwiegend selbst vorbereitet hat. Nur bei den Rennen ist es eben von Vorteil, noch einen Mann dabei zu haben.