Zum 50. Todestag von Kim Newcombe

  • MANX hat diesen aussergewöhnlichen Rennfahrer an seinem Todestag schon gewürdigt !

    Hätte man das Drehbuch zu Justin Pemberton ´s Film : " Love , Speed and Loss " frei erfunden ......... würde mancher sagen " kitschig dramatisch " ...............

    aber leider ist es eine wahre Begebenheit ! Ein junger Kiwi kommt mit seiner minderjährigen Freundin nach Europa um seinen Traum zu verwirklichen !

    Von ganz unten .........ohne Unterstützung............... bis in den Grand Prix Zirkus ................ wo er fast MV Agusta besiegt hätte............ und wurde noch posthum Vizeweltmeister !

    Ich bin Kim Newcombe nie persönlich begegnet.......... vielleicht haben ihn einige von Euch gekannt !?

    Aber ich hab ihn als Rennfahrer gesehen........ auf den " Mutstrecken " Salzburgring und Opatija................ wo er auch gewann !

    Nicht nur ich war von diesem bescheidenen Menschen sehr beeindruckt !

    Um so trauriger , dass seine berechtigte Kritik an der gefährlichen Kurve in Silverstone nicht ernst genommen wurde !

  • Kim Newcombes tragisches Schicksal war, dass er mit seinem Wunsch um ein paar Strohballen in Stowe Corner auf einen der größten Ignoranten der FIM traf, auf Vernon Cooper, der in Silverstone von ACU-Gnaden Rennleiter mit Erbrecht war.


    Von Barry Sheene hatte er den Namen "Verminous Vernon" erhalten, der verwurmte Vernon.


    Cooper liess beim Silverstone GP 1983 auch das Rennen der 500ccm-Klasse weiterlaufen, obwohl in Stowe (hic) Norman Brown und der Schweizer Peter Huber kollidiert waren. Brown war auf der Stelle tot, Huber wurde, ut aliquid fiat, noch in einen Helikopter geladen und kam tot im Krankenhaus an.


    Über zwei Jahrzehnte war Cooper als ACU-Repräsentant Mitglied der FIM und von 1974 bis 1986 Chairman für die TT-Rennen auf der Isle of Man

  • Erschwerend beim Newcombe Unfall war ja noch die völlig unzureichende medizinische Versorgung, die Rennleitung oder wer sich auch immer sich dafür zuständig fühlte nahm die Verletzungen einfach nicht ernst.

    Vielleicht von sekundärer Bedeutung, aber die Sturzursache ist m. E. nicht geklärt, auch Tim Hanna gibt sich in seinem ziegelsteinschweren Buch da schmallippig.


    Bilder vom Anfang seiner Karriere und vom letzten Rennen



  • Vernon Cooper drohte damals sogar Kim mit Ausschluss , wenn er sich unterstehe , die Sicherheit zu kritisieren !

    Nach Newcombes Unfall gab er angeblich zerknirscht zu , einige Strohballen mehr wären gut gewesen !

    Ein selbstherrlicher Funktionär ................zum Glück nicht die Regel !?


    Den Huber / Brown -Unfall sah ich live im TV............ extrem tragisch ! es war auf der langen Geraden ............. Huber fuhr genau auf den fast stehenden

    Brown auf............. ein Helm rollte über die Fahrbahn............. ein Fahrer lag da , ohne sich zu bewegen............ dann schwenkten die Kameras sofort weg !

    Ich kenn solche Unfälle auch vom Radsport : wenn ein Fahrer ( aus aerodynamischen Gründen ) den Kopf und Blick nach unten hat...............

    es kann eben fatale Folgen haben !

  • Die Sturzursache für Newcombes Unfall war dass er die von ihm entdeckte Stufe auf der Außenseite der Fahrbahn in Stowe-Corner getroffen hatte und nach links außen in die Wand geriet.


    Er hatte sie im Training an Cooper gemeldet und um Absicherung der dort die Strecken begrenzenden Palisadenwand mit Strohballen gebeten.


    Coopers Reaktion war die Androhung einer Ahndung seitens der FIM mit Lizenzentzug für Newcombe wegen rebellischen Verhaltens.


    Der Grund für Newcombes schwere Sturzverletzungen mit Schädel-Hirn-Trauma und Extremitätenbrüchen war sein Einschlag in die an dieser Stelle auf der Kurvenaußenseite hochkant in die Erde eingegrabenen Eisenbahnschwellen.


    Dass er dann letzten Endes auch nicht angemessen medizinisch versorgt wurde war leider ein nicht so seltenes Rennfahrerschicksal in dieser Zeit .


    Vernon Cooper kam nach dem Ende des Rennens in die Stowe Corner und erkundigte sich bei den Marshals, wo der (wörtliches Zitat) "fool" eingeschlagen war.

    Und weil er ein Nachspiel befürchtete räumte er dann ein, dass man doch besser ein paar Strohballen holte.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Garibaldi ()

  • Zu dem Rennen beim Silverstone GP 1983 in der 500ccm-Klasse, bei dem in der fünften Runde Norman Brown und Peter Huber tödlich verunglückten, auch noch ein kurzer Nachsatz:

    Das Rennen wurde also nicht wegen der Entscheidung des selbigen Rennleiters abgebrochen, sondern weil die Fahrer Fakten schufen und sich wegen der verheerenden Umstände schlicht weigerten, weiterzufahren und in die Boxen zurück kamen.

    Nach Wiederherstellung der Streckensicherheit wurde dann ein zweites Rennen verkürzt auf 23 Runden aufgenommen und für die Wertung mit voller Punktzahl um die Fahrzeit der ersten 5 Runden ergänzt.

    Danach hatte dann Kenny Roberts vor Freddy Spencer den GP gewonnen.