Berlin Klassik Racing Days, Groß-Dölln

  • Pressemeldung:


    Feuchte Premiere



    Das Wochenende wird den Berlinern noch lange in Erinnerung bleiben. Rekord-Niederschläge, überflutete Keller, Wiesen, Tunnel und Straßen. Und angesichts solchen Wetters sollte auf dem Driving Center in Groß-Dölln bei Berlin auf der neugebauten Strecke der fünfte Lauf zum Klassik Zweitakt-Cup stattfinden. Doch Petrus muss ein Herz für die Motorradsportler gehabt haben. Nachdem es am Samstag noch aus allen Kübeln geschüttet hatte, schloss der Himmel am Sonntag seine Schleusen, die Strecke trocknete ab. Pünktlich zum Rennende begann es wieder zu regnen, aber da waren die Läufe gefahren.
    Schon nach den ersten Runden waren die Fahrer recht angetan von der 3,4 Kilometer langen Variante des Kurses. Technisch sehr anspruchsvoll mit jeder Art von Kurven, der Topografie angepasst, aber flüssig zu fahren. Auf den beiden Geraden hatten die Piloten Zeit, sich kurz von der Schwerstarbeit im Kurvengeschlängel wieder zu erholen. Obwohl die beiden Rennläufe nur 8 Runden lang waren, forderten sie jede Menge Kondition von den Fahrern.
    Im ersten Lauf übernahm zwar Rolf Aljes auf der Dreizylinder-Honda für eine Runde die Spitze des Feldes. Ab Runde zwei spielte Werner Reuberger den Vorteil der leichtgewichtigen 250er Bakker-Rotax aus und lieferte sich ein Duell mit Aljes. Der schlug in der letzten Runde wieder zurück und holte sich den Gesamtsieg mit hauchdünnem Vorsprung vor Reuberger, der die 250er Wertung gewann. Sven Bennin beklagte nach dem Training ein Bruch des 6. Gangrades. In einer Nachtaktion fuhr er zurück nach Hamburg, holte sich Ersatz und wurde mit Platz 3 belohnt. Stefan Tennstädt (Bakker-Rotax) als vierter konnte sich Chris Tompson (Yamaha) vom Leib halten. Für seinen Trainingsfleiß wurde Heiko Schäfer (Suzuki ) als fünfter belohnt.
    Lauf 2 zeigte Spannung pur. Mit Aljes, Reuberger, Tennstädt und Neuling Jörg Eberhardt (Aprilia) kämpften gleich vier Fahrer um die Führung. Während Aljes Runde für Runde knapp die Spitze behauptete, wechselten dahinter öfters die Positionen. In der vorletzten Runde war Eberhardt etwas zu früh am Gas aus der Kurve auf die lange Gerade und verabschiedete sich mit einem Highsider. Darauf wurde aus Sicherheitsgründen der Lauf abgebrochen. Glücklicherweise trug er nur Prellungen davon, die ihn noch längere Zeit an den Fight erinnern werden.
    Da mehr als die Hälfte gefahren war, wurde die Runde vorher gewertet, die Aljes vor Reuberger, Tennstädt und Eberhardt sah. Tompson lief auf Rang 5 vor Michael Wild (Fior-Rotax) und Peter Marquardt (Yamaha) ein. Sven Bennin hätte gerne in der Gruppe mitgemischt, aber ein gelöster Deckel des Power-Valve-System vereitelte sein Vorhaben.
    Die 350er Klasse sah in beiden Läufen Bernd Cohnen als Sieger vor Peter Hartenstein. Bei den luftgekühlten 250ern gewann Wolfgang Prutscher Lauf 1, nachdem Mathias Weichel seine Benelli mit einem Defekt am Zylinderkopf vorzeitig abstellen musste. Der revanchierte sich in Lauf 2 mit einem Laufsieg vor Prutscher.


    Text: Manfred John
    Weitere Infos unter: info@klassik-motorsport.com