Von Rennen in derTschechei, Zöllnern und einem Hund

  • Horicè in den 80 igern


    Das war die Zeit als man noch ein Sportvisa und ein Carnet brauchte.
    Es war Freitag Nachmittag nach der Arbeit der alte 608 er Mercedes längst gepackt und es sollte nach Horice gehen, ein tolles Rennen was sicher einige von euch auch gefahren sind.
    Beim öffnen der Haustür oh, überall grüne Fäden und zerkautes Papier. Genau, der alte grüne Reisepaß. Der Hund hatte sich nen schönen Tag gemacht. Freitags Abend gabs damals natürlich keinen neuen Paß mehr.
    Aber auf Horicé verzichten NIEMALS, also alles in 2 Plastiktüten und los.
    Meinem Mechaniker habe ich erstmal nichts gesagt. Er war leicht cholerisch und auch verliebt in ein Tscheschen Mädel (Heute verheiratet). Kurz vor der Grenze habe ich dann versucht es ihm schonend beizubringen. War etwas Schwierig er wolte sofort zurück den Hund erschießen.
    Ich hab ihn dann beruhigt und gesagt wir haben ja noch Zeit und bestimmt 6 Grenzübergänge, wo wir es versuchen können.Die Ersten 2 Völlige Flops. Beim 3. Hatten wir einen Zöllner der wahrscheinlich die Aufkleber haben wollte, oder einfach nur Motorräder mochte. Da das Sportvisa ja noch ganz war fand ich das ganze eh etwas übertrieben. ER sagt zurück und einen Prov. Ausweis holen dann dürften wir rein.
    Mittlerweile 1 Uhr nachts Der Deutsche Zöllner meinte das hätte noch nie geklappt aber es wäre ja unser Geld (Zöllner mit Großem Schnauzbart dazu später noch).
    Beim Tschechen die prof. Ausweise gezeigt Die Aufkleber rausgerückt dann sagte er. Sie haben ein schönes Motorrad aber einen bösen Hund GUTE REISE
    Gerhard hat sich dann auch wieder berühigt Zwischendurch wollte er wahrscheinlich mich mit dem Hund zusammen erschießen.
    Beim Rennen war dann alles ganz toll wie immer da.In einer Klasse gabs auch einen Pokal. Und anschliesend wie immer
    Feier mit Freunden und Becherowka.
    Montags erst spät aufgebrochen bis wir an der Grenze waren wars so zirka 22 Uhr da sah ich das Unheil schon auf uns
    zukommen in der Gestalt der bayrischen Grenzpolizei. Weil, der 608 er ist gerade so noch gerollt, ein Besuch beim Tüv wäre sein Ende gewesen. Er hatte auch keinen Beifahrersitz sondern nur einen lose darin stehenden Frisörstuhl. Dann die rettende Idee, ich sah den Zöllner mit dem Schnauzbart. Also rausgesprungen aus dem noch rollende LKW .Den schimpfenden Grenzpolizisten ignoriert und gleich zu dem Zöllner gelaufen den gefragt wo es denn hier noch was anständiges zu essen gibt. Der hat dann mit dem Pol. lang überlegt wer in der Gegend noch warmes Essen macht und die Kontrolle war vergessen.
    Ich hoffe die Geschichte hat dem einen oder gefallen .So wars halt damals.
    Übrigens sreibveheler dürfen selbstverständlich gesammelt und auch behalten werden.
    Nicht von mir find ich aber gut.

  • Klasse!!!! Und jetzt noch ein paar pics - und dann die naechste Story - von damals.


    Aufswiederluage.

  • Zitat

    Er hatte auch keinen Beifahrersitz sondern nur einen lose darin stehenden Frisörstuhl.

    Hallo Nobert,


    schöne Geschichte. Sie erinnert mich doch sehr an meinen Ausflug nach Horice mit Heinz Paschen (1977). Wir hatten einen steinalten Hanomag F20 Diesel und überhaupt keine Kohle.
    Für alle, die es noch nicht wissen: Aus dem Heinz ist ein ganz Solider geworden. In den letzten Jahren hat er Formel 1-Motoren für BMW konstruiert und ist zurzeit bei Toyota Amerika in der Rennsport-Abteilung aktiv.




  • Hey LOCKE - hallo ROLF - habst g'sehn - der NORBERT ist auch hier gelandet - im Forum der "alten Saecke"!!!???


    Ich warte auf die naechste Story!!!!!!!


    (Holland hat Uruguay bezwungen - und PAUL sagt einen Sieg der Spanier vorher - da wirds am Freitag dann wohl Tintenfisch in Rotweinsosse geben)


    A guats Naechtle noch!!!!

  • Schöne Geschichte Norbert :thumbsup:
    Und wenn ich die Bilder darunter sehe, vom alten Hanomag dann denke ich an unseren alten VW-Rennbus mit dem Gerhard Vogt und ich zusammen auf die Rennen gefahren sind....der sah auch nicht besser aus.
    Unter dem Fahrersitz lagen 3 dicke Fußmatten, die das riesengroße Loch zudeckten, dass groß wie eine Bratpfanne direkt
    hinter den Pedalen war...
    Beim Durchfahren einer größeren Pfütze hatte man aber trotzdem nasse Füße... ;(


    Ich bin beruhigt, dass wir nicht die Einzigsten armen Schlucker sind, die damals unterwegs waren. :D