Da ist mir doch das Buch Motorrad WM 1989 von Friedemann Kirn in die Hände gefallen und ich zitiere daraus: Toni Mang sagte mit spitzbübischen Grinsen: "Ich möchte den Herrn Bundeskanzler gerne zum Mitfahren einladen" und der Herr Bundeskanzler ließ sich nicht zweimal bitten. "Ein kleines Stück gerne" sagte er, stülpte sich den eilends gereichten Helm über und entschwand auf dem Beifahrersitz der roten BMW K 1 den sorgenvollen Blicken seiner Body-Guards. Die Eröffnungsrunde des Motorrad GP in Hockenheim eigentlich als Solovorstellung des im vergangenen Jahr zurück getretenen Motorradsportidols Toni Mang geplant, wurde nicht nur wegen der Körpermaße Helmut Kohl zum großen Auftritt. Weil ihm die Reise gefiel blieb er in seinem hellgrauen Sommeranzug hinter seinem hochdekorierten Chauffeur sitzen und winkte der Rekordzahl von 120.000 Zuschauern im ausverkauften Motodrom entgegen - ein eindeutiges politisches Bekenntnis zum Motorrad und zum Motorradsport hätte es nicht geben können. "Wir müssen einen Mittelweg zwischen Motorsport und Umweltschutz finden Die Rennenstrecken in Hockenheim und auf dem Nürburgring sehe ich da als gute Lösungen" hatte Kohl bei einem Rundgang durchs Fahrerlage erklärt.
Was fällt da einem auf? Die Besucherzahlen! Der Mittelweg? Nürburgring?
Ein Blick in die Ergebnislisten: 500ccm 11. Platz Ernst Gschwender / 250ccm Reinhold Roth 2. Platz -Helmut Bradl 4. Platz - Jochen Schmid 10. Platz - Harald Eckl 13. Platz und Hans Becker auf dem 15. Platz / 125ccm Adi Stadler 8. Platz - Gerhard und Alfred Waibel auf den Plätzem 10. und 11 vor Dirk Raudies und bei 80ccm hieß der Sieger Peter Öttl. Rald Waldmann, Stefan Kurfiss und Jörg Seel auf den Plätzen 7 bis 9 und Günter Schirnhofer bekam als 13ten auch noch Punkte. Bei den Gespannen Stölzle/ Stölzle auf Platz 4 und Steinhausen/Hiller auf Position 6. Und heute?