Von den ALTEN haben wirs gelernt: GRUBER TONI

  • HORCHTS RUHIG WIEDER ZUA – so war das damals


    Fruehe/Mitte 70er Jahre. Bereits auf der Suche nach meinem ersten (guenstigen) Renneinsatztauglichen Untersatz verkuendeten eines Tages die Allgaeuer Buschtrommeln: “Beim Gruber Toni steht Oane im Schaufenster!”


    Sind wir also zum Gruber Toni nach Weiler Simmerberg – so hiess der Ort. In den Laden – zum Toni: “Gruess Gott – duerfmer mal schaun?” “Kommts no rein – eh klar.”


    Und da stand dann eine pikobello restaurierte Aermachi 350 – koennte allerdings auch ein Bultacco gewesen sein - egal - eigentlich nicht zu verkaufen – aber fuer damals glaub ich 6.000,- Maerker waere SIE zu haben gewesen. Jedenfalls doppelt so viel wie ich vielleicht bereit gewesen waere zu investieren.


    Toni hatte damals seine eigene Karriere bereits beendet – hatte den Hut an den beruehmten gehaengt – aber war natuerlich fuer uns Jungvolk eine Vorbildfigur zu der wir ehrfuerchtig aufgeschaut haben.


    Und wie wir dann so beim Ratschen waren erzaehlt der Toni von SEINER ERSTEN – wie SIE bei IHM im Schlafzimmer gestanden haette und er selbst des oefteren mal in der Nacht im Schlafanzug auf dem Mopped gesesssen habe, sich ganz klein hinter der Verkleidung versteckt haette – und so manchen Grand Prix simuliert habe!!!!


    Kurze Zeit spaeter sollte es bei mir selbst nicht unaehnlich zugehen.


    Ausgezogen von zu Hause weil “ So lange wie Du Deine Fuesse unter meinen Tisch ….”, in Kempten in einem Hochhaus im 12. Stock ein 36m2 grosses Apartment gemietet, worin man mit der damaligen LAB (LebensAbschnittsBegleiterin) gewohnt hat, und darin waren dann nebst Werkbank mit Schraubstock, Werkzeugwagen, Ersatzteilregal und anderen unabdingbaren Utensilien wie zB einem kleinen Kompressor auch eine 125er und eine 250er Yamsel untergebracht.


    Zur Mobilisierung VOR und zur Demobilisierung NACH Renneinsaetzen musste der MAX 4 PERSONEN Aufzug herhalten. Die Moppeds haben RAUMDIAGONAL genau rein gepasst. Die ideale Zeit fuer MOB und DEMOB Operationen, von denen natuerlich niemand wissen durfte - war fruehmorgens so zwischen 02.00 und 03.00hr.


    Frisch revidierte Motoren wurden selbstverstaendlich auch ganz kurz mal angeworfen. Natuerlich NUR bei geoeffnetem Fenster und geoeffneter Balkon Tuere.


    Obwohl warscheinlich alle Anderen Mitbewohner von unseren nicht ganz so legalen Aktivitaeten wussten so hat uns doch der gestrenge Hausmeister niemals INFLAGRANTI bei einer Ueberschreitung der Hausordnung ertappt.


    Dass allerdings das Apartment bei Auszug nach 5 Jahren Benutzung als Rennwerkstatt komplett REVIDIERT werden musste, das versteht sich von selbst.


    Ob ich, so wie GRUBER TONI auch Grand Prix’s gefahren bin, im Schlafanzug, entzieht sich meiner Erinnerung.


    Aber mal ganz ehrlich, und Hand auf’s Herz, MOEGLICH WAERS GEWESEN.


    Schoene Gruesse an den GRUBER TONI.


    Uibr Charly

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