MEISTER ALLER KLASSEN
Rennlegenden 1960-1985
Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm

001 Sonderausstellung Meister aller Klassen013 Yamaha TD1A FKS 500 Jawa 350 R

Seit 12. März 2021 ist das Zweiradmuseum Neckarsulm wieder geöffnet, allerdings mit Einschränkungen. Wer die Sonderausstellung „Meister aller Klassen“ bisher nicht besuchen konnte, hat jetzt bis 1. Mai 2021 dies nachzuholen und die Rennlegenden auf zwei und drei Rädern aus den Jahren 1960 bis 1985 vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Vor einem Besuch empfiehlt es sich aber auf jeden Fall im Hinblick auf die Corona-Inzidenzwerte beim Museum telefonisch zu den aktuell bestehenden Regelungen kundig zu machen.

Nähere Infos: www.zweiradmuseum.de


Zur Ausstellung
Im ersten Teil der Sonderausstellungsreihe Meister aller Klassen präsentiert das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm mit 24 Rennlegenden die spannende Zeit des Motorradrennsports von 1960-1985.

2020 Meister aller Klassen 24 extrem seltene Rennmodelle berichten von 25 Jahren der denkwürdigen dritten Epoche im Motorradrennsport, die wohl als letzte mit einer großartigen und breitgefächerten Markenvielfalt und epischen „Rennduellen“ Sportgeschichte schrieb. Zu sehen sind ungewöhnliche Eigenentwicklungen von Technikern, Ingenieuren und technisch versierten Fahrern. Ausgestellt werden die dominierenden Rennmaschinen der großen Firmen, die die deutsche Meisterschaft und die Weltmeisterschaft anführen sollten.

Nicht nur PS-Fans werden begeistert sein, denn die Zeit vor der MotoGP, vor „Il Dottore“ Rossi und den Aprilias wurde beherrscht von Motorradrennen in fünf Hubraumklassen und einer Vielzahl verschiedenster Marken. Das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum präsentiert seltene technische Zeitzeugen einer Epoche, in der waghalsige Männer in schwarzen Lederkombis und weißen Halbschalenhelmen auf ohrenbetäubend brüllenden Maschinen um den Sieg rangen.

So wird mit der originalen Vierzylinder- “Honda“-Werksrennmaschine (1964) des 6-fachen Weltmeisters Jim Redman eine Legende des Motorradrennsports zu sehen sein. Daneben gibt es den allerersten „Yamaha TD“-Production Racer, der jemals ein Rennen in Europa gewann. Eine Kawasaki KR 250 wie die des 5-fachen Weltmeisters Toni Mang lässt die Herzen ebenso schneller schlagen wie das „König“-Vizeweltmeistergespann von 1973. Experimentelle Rennmotorräder des französischen „Elf“-Teams, die legendären Langstreckenrennmaschinen von „Honda“ des Eckert-Teams und Graeme Crosbys „Suzuki“ sowie Helmut Dähnes Formel 750-“BMW“ zeugen von einer aufregenden Zeit des Motorradrennsports. Zu sehen ist zudem das Werk einer genialen Konstrukteursgemeinschaft – die 4-Zylinder „URS“ des Helmut Fath aus dem Odenwald – sowie weitere mutige Versuche wie die „FKS“ oder die „SMZ“, die auch Dieter Braun fuhr.
Die italienische Meisterschafts-“Paton“ von 1967 und die frühen Rennversuche von „Ducati“ auf dem Weg zum legendären desmodromisch gesteuerten V-Motor sind ebenso dabei wie „MZ“-Rennzweitakter aus dem ostdeutschen Zschopau die, mit hervorragendem Knowhow entwickelt, Vorboten des kommenden Vorsprungs dieser Technologie darstellen. Außerdem sind zwei JAWAs aus der ehemaligen CSSR dabei, die das Ringen um die Weltmeisterschaft mit hervorragenden Konstruktionen aufnahmen.

In der Sonderausstellung ist erfahrbar, wie sich die europäische Motorradwelt in den fünfzehn Jahren seit Kriegsende komplett veränderte. Das waren die Jahre, in denen Motorradfirma nach Motorradfirma vor dem Autoboom kapitulierte und vom Markt verschwand. Hand in Hand damit dünnte sich die Präsenz der großen Marken aus, die wenige Jahre zuvor Rennsportgeschichte geschrieben hatten. Es blieb wenigen Unternehmen und vielen Privatfahrern mit Eigenengagement überlassen, ihren Sport am Leben zu erhalten, ehe japanische Firmen zeigten, dass die Leistungen der japanischen Rennmaschinen ins scheinbar Unermessliche wachsen können.

Ein Technikrüsten begann: Infernalisch kreischende und oft wenig berechenbare Zweitakter erkämpften ihre Dominanz gegen markerschütternd röhrende mechanische Viertakt-Wunderwerke mit immer ausufernderen Zylinderzahlen. Nach und nach hielt individualistische Gestaltung an Helmen und Rennkombis Einzug und grellbunte Werbeträger nutzten jede freie Fläche an Mensch und Maschine. Der 6-fache Weltmeister Jim Redman fasst es prägnant zusammen: „Die Zeiten waren so einzigartig, weil es keine Einschränkungen wie heute gab“.

Die Sonderausstellung zeigt mit den technischen Zeugen der Zeit von 1960-1985 einen breiten Überblick über zwei Jahrzehnte des Motorradrennsports und lässt jedes Motorradfahrerherz höher schlagen.


 

Exponate der Sonderausstellung


 KRD KarlReese4cyl 07KRD KarlReese4cyl 02

JAWA 350dohc 01MZ Re 250

Yamaha TD1A 06Honda HM 12

 FKS FritzKlaeger500 28FKS FritzKlaeger500 01

 PATON500 02MZ250 Rosner 05

 JAWA350 4cyl 01 KopieURS Muench 18

BMW Dähne Imola 01SMZ Schloegl Mang 06

Koenig 04Koenig 11

Suzuki XR11 01Suzuki XR34 02

 Honda RCB 06Ducati 500GP 17

 Kawasaki 250R 01Suzuki RX69 01

 Honda ELF2 51Honda Elf e 39

 Armstrong Carbon 23Honda RS750R Eckert 01

König Gespann Schwärzel 15 König Gespann Schwärzel 37

Katalog zur Ausstellung

Manfred Ratzinger und Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm

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Fotos und Bildrechte

Jürgen Häffner, Neckarsulmer Museen

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Dank an

Helmut Dähne, Walter Deisinger, Matthias Farwick, Karl Hübben, Jürgen Kießlich, Anton Mang, Herbert Rittberger, Werner Schwärzel, Harald Täger, Gerhard Waibel, Roland Weiss, Manfred Wolla


Weitere Infos:
www.zweirad-museum.de

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