Odenwald Klassik 2023 Das letzte seiner Art |
![]() Dass ausgerechnet Walldürn im Terminkalender blieb, verdankt es einem anderen Umstand. Schließlich fand die erste Veranstaltung erst 2008 statt, hat also keine Flugplatz-Renntradition aus der Vergangenheit. Dafür die Historie des Odenwaldring-Rennens aus den 50er Jahren. Dieses wurde zwar auf den Straßen der Nachbargemeinde Buchen durchgeführt, der zunehmende Straßenverkehr auf der Bundesstraße, die als Rennstrecke herhalten musste, machte eine weitere Durchführung unmöglich. 55 Jahre nach dem Ende der letzten Veranstaltung fand die Auferstehung auf dem Flugplatz in Walldürn statt. ![]() Das Revival, das an das Odenwaldring-Rennen erinnert, wurde auf Betreiben einiger Motorsport-Enthusiasten aus dem Nordbadener Raum organisiert. Innerhalb weniger Jahre wurde die Veranstaltung zum Geheimtipp unter den Motorsportfans. Das hatte besondere Gründe: „Es ist die einzigartige Atmosphäre mit der direkten Nähe zu den Besuchern, weg von der Anonymität der Motodroms“, berichten die Teilnehmer. Dass es aber keineswegs eine Provinzveranstaltung ist, zeigen die Starterlisten der Vergangenheit: Fahrer aus allen Teilen Europas kommen in das Madonnenland. Besondere Höhepunkte waren der Besuch der mehrfachen Weltmeister Jim Redman, Freddie Spencer, Jan de Vries, Rolf Steinhausen, Werner Schwärzel und nicht zuletzt Dieter Braun. Sie alle waren zu Gast in Walldürn und zeigten sich bei den Präsentationsläufen ihren Fans. Und wohl auch der letzte Zeitzeuge des Odenwaldring-Rennens kommt gerne an den Ort seiner Rennfahrerpremiere zurück. Lothar John fuhr 1952 sein erstes Rennen auf dem Odenwaldring mit seiner BMW, er belegte den zweiten Platz in der 500 cm³ Klasse. Das war der Grundstein für eine erfolgreiche Motorradsport-Karriere des Schriesheimers, der dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert. Mehrere Deutsche Meistertitel und Vize-Meisterschaften, erfolgreiche Podiumsplätze und Spitzenplätze bei Großen Preisen errang er in seiner über 20 Jahre dauernden Laufbahn. Die Vorbereitungen für die diesjährige Veranstaltung laufen bereits auf Hochtouren. Gilt es doch, die gesamte Infrastruktur für die 3-Tages-Veranstaltung auf- und abzubauen. „Alles muss zeitlich aufeinander abgestimmt sein und angeliefert werden; Strohballen, Absperrgatter, mobile Sanitäranlagen, Energieversorgung und viele Kleinigkeiten mehr. Das ist schon eine organisatorische Höchstleistung“, weiß Manfred John, der jüngere Bruder des Zeitzeugen zu berichten. Da helfen einige Clubs aus der Umgebung, wie der Italo-Rennstall Mudau, der MSC Walldürn, MOC Steinfurt, MSC Schefflenz und der veranstaltende AC Schriesheim mit. Weitere Informationen werden auf der Homepage aktuell unter www.klassik-motorsport.com veröffentlicht. |
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Text + Foto: Klassik Motorsport e.V. |