Ein schrecklicher Unfall!
Ich wünsche beiden gute Besserung!
Mit den Statuten wird es schwierig. Zum einen soll nach dem Überqueren der Ziellinie die Geschwindigkeit verringert werden. Wenn es aber einen Kampf bis zur Ziellinie gibt - und entsprechend bis zur Linie die höchstmögliche Geschwindigkeit erreicht werden soll, bedeutet dass natürlich: GAS! Lehrmeinung bei Motoaktiv war: Auf der Rennstrecke fährt jeder so schnell er kann! Und das gilt auch noch auf der gesamten Zielgerade! Bei MotoGP sind Anhalten, Burn-Outs und ähnliches erst nach der ersten Kurve der Auslaufrunde erlaubt. Also hinter dem Zielstrich.
In diesem Fall war es wieder eine schreckliche Kombination aus zwei Fehlern. Der eine wird zu früh langsam - der andere ist auf das Ziel fixiert und rechnet nicht mit dem "außerplanmäßigen Verhalten " des anderen! Aber urteilen möchte ich auf keinen Fall; ich hätte bei meiner ersten Fahrt mit einer RG 500 Mk5 von Gerhard Vogt beim Renntraining (Juchem?) auf der Kurzanbindung des Nürburgrings fast eine Hercules Ultra Cup-Maschine in die Umlaufbahn befördert. ich wäre mir keiner Schuld bewusst gewesen: Temperatur gecheckt, durch die Senke, Kinn am Tank, Blick wieder auf den Drehzahlmesser - und plötzlich zuckt der Berliner Vierzylinder vor mir zur Seite weil da plötzlich diese schleichende 50er fährt!! Ein paar Jahre später geriet Reinhold Roth in einen solch schrecklichen Unfall. in den 80er musst man immer noch jederzeit mit einem klemmenden Zweitakter rechnen. Doch auch heute gibt es noch die merkwürdigsten Gefahren: Spritmangel in der letzten Runde oder andere technische Defekte. Und in der letzten Runde ist ein Pilot zwangsläufig (Blick zur Box, Blick zum Mann mit dem karierten Tuch, Blick im Augenwinkel zum Mitstreiter im Kampf um die Position,...) auch schon mal 100 Meter abgelenkt!
Ich konnte mir die Bilder nicht öfter als zweimal anschauen - aber erstens zeigt der Pilot ja keinerlei Ausweichversuch und zweitens ist leider ein solcher Unfall mit Thai-Beteiligung nicht der erste. Ich kenne mindestens 2 internationale Fälle! Ist der Tunnelblick in Thailand vielleicht "tunneliger"?
Aber die Realität (auch in der WM) zeigt, dass immer erst nach einem Unfall solche Themen bedacht und besprochen werden. Unfälle mit Tempounterschied (z.B. auch beim Start, wenn jemand vorne den Motor abwürgt und die Starter aus der letzten Reihe dann im 2. oder 3. Gang ankommen!) sind immer gefährlich und enorm schmerzhaft. Zuletzt gesehen, als bei einem Hobbyrennen jemand langsam in eine riesige "Burn-out-Wolke" fuhr. Und dort einen von mehreren "Burnern" trifft - zwei Tausender Schrott!
Gute Besserung den beiden Verletzten - und möge dies der letzte "dumme Unfall" in einem herrlichen Sport sein!
Der Schwälmer
(Das Gas ist rechts und je älter ich werde umso schneller war ich früher!)