Beiträge von Moshpit

    Ich bräuchte ein wenig Rat zur Gabel:

    Nachdem ich diese nun zerlegt und gereinigt habe und die Gleitrohre geschliffen um die Reste zu entfernen, sieht man leider sehr deutlich einige Kerben die der Zahn der Zeit in ihnen hinterlassen hat. Sie sind nicht sonderlich tief aber eben vorhanden. Auch wenn sie nach dem Schleifen inzwischen nicht mehr scharfkantig sind, möchte doch nicht riskieren, dass mir die neue Gabeldichtung gleich wieder undicht wird. Die Ursache für die Kerben konnte ich bislang nicht finden, da die Messinggleitstücke intakt sind und auch oben die Führung einen guten Eindruck macht. Neue Gleitrohre habe ich im www bisher nicht finden können, weder günstig noch teuer. Hat jemand eine echte alternative für mich? Ich würde die Tiefe der Rillen auf maximal 0,2-0.3mm schätzen. Ausschleifen / Flüssigmetall, ... hab mir scohn den Kopf zermatert. Auch über aufschweißen und abdrehen habe ich mir Gedanken gemacht, aber dabei würden sich die Rohre wohl beide verziehen.

    Danke für eure Ratschläge

    Je weiter ich sie zerlege um so mehr dämmert mir, dass ich keine halben Sachen (Restaurierung soft in zwei Stufen) machen kann. Nach und nach finde ich immer mehr kleine Baustellen, von denen einige in den nächsten Jahren die Substanz der Maschine gefährden könnten. Wie es aussieht muss ich in den sauren Apfel beißen und das Motorrad komplett zerlegen um sie zum Lackierer zu bringen. Beim Neuaufbau dann heißt es alles richtig zu machen was damals falsch gemacht wurde.

    Danke euch für das Willkommen heißen. Im ersten Gang versuche ich, sie verkehrssicher zu machen, technisch auf Vordermann zu bringen und ans Laufen zu bringen. Dann möchte ich sie mal 1-2 Jahre so fahren wie sie ist. Was dann im Anschluss folgt, sehen wir dann. aktuell schwebt mir vor sie dann zu zerlegen, den Rahmen und die Lackteile alle zu strahlen und neu zu lackieren (im selben, möglichst originalen Blau), bis auf den Rahmen, Schwinge und Ständer, welche schwarz werden sollen. Über Zierlinien dachte ich auch bereits nach, in schönem altweiß oder eben auch in schwarz. Ich möchte sie nicht verbasteln, sondern sie möglichst versuchen so hinzustellen, wie ein gut gepflegtes, gebrauchtes Fahrzeug. Die Neulackierung ist nötig, da man, wenn man genauer hin sieht hier und da Lackabplatzer sieht, Kratzerchen und Abdrücke von Schrauben, die ohne passende U-Scheibe verbaut wurden. An einigen dieser Stellen ist auch bereits wieder oberflächlich Rost. Auch überlege ich dann die Chromteile neu verchromen zu lassen, sofern sie sich nicht ausreichend aufpolieren lassen. Etwas Patina darf ja auch bleiben. Die Speichenräder werde ich dann wohl auch neu einspeichen lassen. Die Felge und die Radnabe werden dann wohl auch blau werden und die Speichen entweder Chromoptik oder Edelstahl. Mal schauen. Kostet ja auch alles Zeit und Geld.

    Da bei dem Schätzschen das Getriebe leicht undicht ist, möchte ich die Chance nutzen den Motor auszubauen und alle Motordichtungen zu tauschen. Diese sind gut zu bekommen und auch schon bestellt. Da nun bei der Erstrestauration vermutlich (habe da mehrere Anhaltspunkte) nicht auf alle Details wert gelegt wurde und ich das jetzt besser machen möchte, wollte ich mal fragen, was die alten Schätzchen für Getriebeöle verwendeten. Da die Fertigung der Motorteile damals ja noch nicht so 100%ig war wie heute, gehe ich davon aus, dass zu niedrigviskoses Öl zwangsweise zu Undichtigkeiten führt. Oder würdet ihr gar die Verwendung von Fließfett empfehlen?


    Ähnliches zur Gabel: da die Dichtungen undicht sind und deshalb beide Gabelholme trocken gelaufen sind, bzw. eventuell gar nicht mehr richtig gefüllt wurden, wollte ich mal fragen mit welchen Gabelölen ihr da so arbeitet. Das Öl darf ruhig etwas zäher sein, da ich nicht unbedingt der leichteste bin und das Schätzchen hier und da auch mal im Soziusbetrieb gefahren werden soll. Neue Gabeldichtungen sind übrigens ebenfalls bestellt. Auch eine Vermutung zur Stärke des Luftpolsters wäre sehr interessant, da die DKW 350NZ, auf der die Vorgängerin IZH 49 basiert noch keine Telegabel hatte.


    Danke euch!

    Hallo an Alle mit Benzin im Blut und Schraubendreher in der Hand,


    mein Name ist Julien, aka Moshpit, bin Bj 1989 (also auch schon oldtimer), komme aus der schönen Südeifel und ich möchte mich in eurem gemütlichen Stuhlkreis einreihen. Ursprünglich komme ich von moderneren Motorrädern, fahre zwei Kawasaki, eine Z750 aus dem Baujahr 2008 und eine Z1000 aus dem Baujahr 2019. Mit denen bin ich auch (seit Jahren) im z1000-forum.de aktiv vertreten. Doch da unverhofft oft kommt und aller guten Dinge drei sind, habe ich ein Angebot bekommen, welches ich nicht ablehnen konnte. Meinem Fuhrpark hat sich eine IZH-56 aus dem Jahre 1959 angeschlossen. Genau dieses Exemplar hat mein Vater einst in den frühen 90ern als Scheunenfund in Einzelteile zerlegt über die tschechische Grenze importiert. Über die nächsten Jahre (fast 15) hat er mühevoll Informationen zu dem Motorrad zusammen getragen (ohne Internet gar nicht so Einfach) und hat das Motorrad fahrtüchtig restauriert.

    Nun kam es wie es kam, mein Vater ist nie sonderlich viel Motorrad gefahren, er war und ist immer mehr auf der Seite der Autos gewesen. So stand das Motorrad recht bald nach der Restauration wieder in der Garage. Der Ausschlaggebende Punkt war, glaube zumindest ich, dass ein befreundeter Schrauber, der dabei half die Maschine ans laufen zu bringen bei einem Unfall schwer verletzt wurde und seitdem pflegebedürftig ist. Die Maschine stand nun in der Garage, wohlbehütet aber ohne weitere Aufmerksamkeit. Nun war mein Vater nie besonders froh, dass ich den Motorradvirus habe und hat mich diesbezüglich auch nie unterstützt, was ich ihm auch nicht verüble.

    Leiter erlitt er vor einem halben Jahr einen Schlaganfall und vor 14 Tagen sagte er mir, er möchte mir die IZH schenken. Das traf mich aus heiterem Himmel, da ich das Motorrad aber kenne, seit ich denken kann und ich als Kind immer gewünscht habe mit meinem Vater zusammen darauf zu fahren, habe ich nichtmal daran denken können, ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Nun habe ich die Maschine letzen Samstag bei ihm abgeholt. Dabei sagte er, dass er sich unglaublich freuen würde, wenn ich ihn mal mit dieser Maschine besuchen würde. Das ist ein Wunsch den ich ihm unbedingt erfüllen möchte. Also habe ich mir in den Tagen nach der Abholung mein ein Bild von der Maschine gemacht und davon, was technisch alles zu erledigen ist um ein sicheres, verkehrstüchtiges Motorrad auf die Straße zu bringen. Das Positive: Die Substanz ist prinzipiell sehr gut, es sind einige kleinere Fehler bei der Restauration unterlaufen. Natürlich müssen auch bestimmte kosmetische Arbeiten gemacht werden und der Tank hat von innen oberflächlich Rost angesetzt. Der Motor lässt sich drehen (vorsichtig via Kick-Starter probiert) es fehlt die Batterie und lauter Kleinigkeiten. Viele Teile habe ich schon geordert und ich habe auch meinerseits bereits einige Infos gefunden. Aber bei manchem bin ich als "Junges Gemüse" einfach am Ende meines Lateins. Und hier kommt ihr ins spiel.

    Ich würde mich sehr freuen, dass ich hier von den alten, ehrwürdigen Schraubern die eine oder andere Hilfestellung bei meiner Restauration bekomme. Sollten Fragen auftreten, werde ich diese im (hoffentlich) richtigen unterforum stellen und mich über jede sinnvolle Antwort freuen.

    Auch ich werde versuchen zu helfen, wenn ich mal eine Frage von Anderen beantworten kann, davon lebt ja ein Forum. Und von Blödsinn natürlich.


    Also, auf ein gutes Miteinander und stets eine handbreit Luft unterm Lenker!


    Und bevor ich's vergesse: Das ist die Schöne!