Hallo an Alle mit Benzin im Blut und Schraubendreher in der Hand,
mein Name ist Julien, aka Moshpit, bin Bj 1989 (also auch schon oldtimer), komme aus der schönen Südeifel und ich möchte mich in eurem gemütlichen Stuhlkreis einreihen. Ursprünglich komme ich von moderneren Motorrädern, fahre zwei Kawasaki, eine Z750 aus dem Baujahr 2008 und eine Z1000 aus dem Baujahr 2019. Mit denen bin ich auch (seit Jahren) im z1000-forum.de aktiv vertreten. Doch da unverhofft oft kommt und aller guten Dinge drei sind, habe ich ein Angebot bekommen, welches ich nicht ablehnen konnte. Meinem Fuhrpark hat sich eine IZH-56 aus dem Jahre 1959 angeschlossen. Genau dieses Exemplar hat mein Vater einst in den frühen 90ern als Scheunenfund in Einzelteile zerlegt über die tschechische Grenze importiert. Über die nächsten Jahre (fast 15) hat er mühevoll Informationen zu dem Motorrad zusammen getragen (ohne Internet gar nicht so Einfach) und hat das Motorrad fahrtüchtig restauriert.
Nun kam es wie es kam, mein Vater ist nie sonderlich viel Motorrad gefahren, er war und ist immer mehr auf der Seite der Autos gewesen. So stand das Motorrad recht bald nach der Restauration wieder in der Garage. Der Ausschlaggebende Punkt war, glaube zumindest ich, dass ein befreundeter Schrauber, der dabei half die Maschine ans laufen zu bringen bei einem Unfall schwer verletzt wurde und seitdem pflegebedürftig ist. Die Maschine stand nun in der Garage, wohlbehütet aber ohne weitere Aufmerksamkeit. Nun war mein Vater nie besonders froh, dass ich den Motorradvirus habe und hat mich diesbezüglich auch nie unterstützt, was ich ihm auch nicht verüble.
Leiter erlitt er vor einem halben Jahr einen Schlaganfall und vor 14 Tagen sagte er mir, er möchte mir die IZH schenken. Das traf mich aus heiterem Himmel, da ich das Motorrad aber kenne, seit ich denken kann und ich als Kind immer gewünscht habe mit meinem Vater zusammen darauf zu fahren, habe ich nichtmal daran denken können, ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Nun habe ich die Maschine letzen Samstag bei ihm abgeholt. Dabei sagte er, dass er sich unglaublich freuen würde, wenn ich ihn mal mit dieser Maschine besuchen würde. Das ist ein Wunsch den ich ihm unbedingt erfüllen möchte. Also habe ich mir in den Tagen nach der Abholung mein ein Bild von der Maschine gemacht und davon, was technisch alles zu erledigen ist um ein sicheres, verkehrstüchtiges Motorrad auf die Straße zu bringen. Das Positive: Die Substanz ist prinzipiell sehr gut, es sind einige kleinere Fehler bei der Restauration unterlaufen. Natürlich müssen auch bestimmte kosmetische Arbeiten gemacht werden und der Tank hat von innen oberflächlich Rost angesetzt. Der Motor lässt sich drehen (vorsichtig via Kick-Starter probiert) es fehlt die Batterie und lauter Kleinigkeiten. Viele Teile habe ich schon geordert und ich habe auch meinerseits bereits einige Infos gefunden. Aber bei manchem bin ich als "Junges Gemüse" einfach am Ende meines Lateins. Und hier kommt ihr ins spiel.
Ich würde mich sehr freuen, dass ich hier von den alten, ehrwürdigen Schraubern die eine oder andere Hilfestellung bei meiner Restauration bekomme. Sollten Fragen auftreten, werde ich diese im (hoffentlich) richtigen unterforum stellen und mich über jede sinnvolle Antwort freuen.
Auch ich werde versuchen zu helfen, wenn ich mal eine Frage von Anderen beantworten kann, davon lebt ja ein Forum. Und von Blödsinn natürlich.
Also, auf ein gutes Miteinander und stets eine handbreit Luft unterm Lenker!
Und bevor ich's vergesse: Das ist die Schöne!