HORCHTS RUHIG WIEDER ZUA – a kloanes G’schichterl, natuerlich von damals
Mitte 70er Jahre: Vom Rennvirus infiziert, im normalen Leben jedoch als Werkzeugmaschinen Kundendienstler unterwegs durfte man oftmals geheiligte Werkshallen betreten welche dem Normal-Sterblichen verschlossen blieben.
Dort wo die “Wunderdinge” entwickelt und gebaut wurden
Bei Porsche, bei Mahle, bei BMW Motorsport GmbH, bei Solex, bei Kugelfischer, bei Bosch, bei ZF und und und - ueberall dort wo Fraesmaschinen benoetigt wurden, ueberall dort hab’ ich schon arbeiten DUERFEN.
Jawohl – DUERFEN – nicht MUESSEN.
(Eigentlich doch gemusst – weil “OHNE MOOS NIX LOS” – oder wie man bei uns im Koenigreich Siam sagt: NO MONEY NO HONEY!!!)
Und nachdem ich mich waehrend der Schulzeit auch mit der englischen Sprache ein wenig vertraut gemacht habe durfte ich natuerlich auch in Engelland arbeiten.
Eine der Firmen die ich dort besuchen durfte/musste lag noerdlich von Birmingham, spezialisiert auf die Herstellung von Brems Systemen.
Damals benutzte ein Barry Sheene und auch ein James Hunt deren Produkte. Auch die gerade neu rausgekommene Boeing 747 wurde von solchen Produkten gebremst.
Wisst IHR welche Firma ich meine?? Klar!!
Und nachdem man als Virus Infizierter solche Gelegenheiten unbedingt am Schopfe packen muss, flog ich mit dem festen Vorsatz nach Engelland: “Wenn Du dort fertig bist mit arbeiten dann bringst du auch Scheiben, Zangen, Hydraulikteile und Belaege mit – fuer die Moppeds zu Hause.”
Dass ich dann doch ohne Bremsen zurueckkam, dafuer aber beladen mit 10 Packungen Zuendkerzen, hatte folgenden Grund:
Ich sollte mehrere Werkzeumaschinen reparieren, die dort im Werkzeugbau benutzt wurden. Die Reparatur, weil schwierig, ging leider nur schleppend voran.
Der zustaendige Abteilungsleiter hatte es sich aber offensichtlich zur Aufgabe gemacht diesen TEUTONEN zu scheeren wo immer moeglich.
Der gute Mann kam jede halbe Stunde vorbei und erkundigte sich bei mir in vorwurfsvollem Ton: “Have you been able to fix the problem already?” –oder auf deutsch - “laeuft die Anlage jetzt endlich wieder??” – jede halbe Stunde.
So in die Enge getrieben wusste ich mir am Schluss meiner Haut nicht mehr anders zu erwehren als dass ich dann jedesmal beim Erscheinen des Herrn in den Schaltschrank bin, (ich bin Mechaniker – kein Stromer!!), an irgend welchen imaginaeren Potentiometern rumdrehte – und nebenbei deutlich hoehrbar die TEUTSCHE National Hymne vor mich hinpfiff – “Einigkeit und Recht und ….”
Wie ich dann dort so nach 4 Wochen fertig war, und wie geplant “hoeflichst” nach Freundschafts Preisen, Vorzugs Rabatt, fuer Moppedbremsanlagen anfragte hat man mir natuerlich ebenfalls EINEN GEPFIFFEN!! Sorry Sir – no private sale!!
Wie man in den Wald ruft so hallt es zurueck, pflegte schon meine Grossmutter immer zu sagen.
Dass ich dann aber doch nicht mit ganz leeren Haenden zurueckkam hab’ ich dem Automobil Club of Carneby zu verdanken.
Die naemlich veranstalteten ein Flugplatz Rennen in der Naehe von Hull – an der Ostkueste - ca 150 km nordoestlich von Birmingham gelegen.
Einen Lauf zur UK Strassenmeisterschaft woran auch so Superstars wie Sheene, Haslam, Jock Taylor und andere Groessen teilnahmen.
Mit Mietauto dorthin und ein ganzes Wochenende SUPER MOTOR SPORT (!!!!) erlebt, umgeben von SUPER PUBLIKUM (!!!).
Natuerlich auch durchs OFFENE FAHRERLAGER (!!!) und bei allen Renndiensten reingeschaut - was es da alles so gaebe – und wie die dort so was machen.
Steh ich bei CHAMPION und versuch’ in meinem “Allgaeuer Englisch” dem Techniker zu erklaeren dass bei meiner RG zuhause die Sache mit den Kerzen ein Riesen Problem waere, egal ob NGK oder Bosch die Dinger oftmals nach 15 Minuten am A..ch waeren, steht Herr Mick Grant mit seinem Mechaniker nebendrann, hoehrt interessiert mit und sagt darauf zum Champion Mann: “Andy, do you still have some NS-501 available for this guy??”
RG lief seit dieser Zeit ausschliesslich auf CHAMPION NS-501.
Kerzen Probleme hat’s bei der RG nie mehr gegeben. Andere Probleme schon!!
Und dass die Engellaender gar nicht so uebel sind, dass dort vielleicht noch viel Verruecktere VIRUSTRAEGER rumlaufen als in Teutschland, dass weis ich spaetestens seit ich in Thailand lebe.
Einer meiner besten SPEZL hier ist Colin Marshall. Ein gebuertiger Englaender der ebenfalls seit ueber 20 Jahren Thailand seine Heimat nennt. Ebenfalls VIRUS INFIZIERTER. Gegen den ich auf den Rennstrecken aber immer den Kuerzeren gezogen habe – ausser er hatte mal einen Abflug oder schied durch Technische Probleme aus.
Als Team Eigner, von Castrol unterstuetzt, gewann er 2 mal die Southeast Asian 250er
Gegeseitiger Respekt Beweis:
Sein aeltester Sohn heisst Charly – mein Aeltester heisst Colin.
Uibr Charly