Der VIRUS und das FEUER

  • ALSOHORCHTSAMALZUA


    Angefangen hat das wohl damit dass man als Kleinkind, Baujahr Sommer 55, im elterlichen Seitenwagen einer Horex Regina grossgeworden ist.


    Vater war damals als Model Tischler bei BMW im Fahrzeugversuch – durch mein Erscheinen entschied man sich dann aber leider fuer eine gesicherte Zukunft im Staatsdienst.


    Die ersten selbststaendigen Fahrversuche, so wurde vom stolzen Grossvater spaeter erzaehlt, seien dann mit 5 Jahren im grosselterlichen 500er Fiat unfallfrei erfolgt.


    Mit 12 dann eine 125er 2-Takt Triumph die der Vater beim Schafkopf gewonnen hatte. Eigenhaendig im Leiterwagen ueber 10 km nach Hause gezogen, mit stolz geschwellter Brust.


    Es folgten DKW 175, spaeter Maico 250. Alle umgebaut auf CROSS (!!??) – eh klar.


    Die ersten Fahrversuche im Gelaende mussten leider fruehzeitig abgebrochen werden da sich die Allgaeuer Bauern und die lokale Polizei bei uns zuhause gegenseitig die Tuerschnallen in die Haende drueckten.


    Waehrend der Realschulzeit dann die ersten richtigen Kontakte mit dem Rennsport – als Helfer mit dabei bei Bergrennen, nachdem in unserer Ortschaft 3 Verrueckte (so der elterliche Kommentar) mit 2-Sitzer Eigenbauten recht erfolgreich an Teutschlands Bergen unterwegs waren.


    Das machst DU spaeter auch – da fuehrt kein Weg darann vorbei!


    Vor allem da ja der Herr Onkel auch noch bei Kugelfischer in der Rennabteilung war, selbst schwer Virus infiziert, und unter anderem nicht nur an Tourenwagen Europameisterschafts Autos (D.Glemser) schraubte, sonder auch in der Rallye WM (Aaltonen) und sogar in der F1 (FordCosworth) taetig war. Die guten 60er und 70er Jahre eben.


    Mit 18 dann die erste CB 450 dann CB 750 und dann - der ERSTE Baum!!


    Wiedergenesen folgten unter anderem und vielleicht auch nicht ganz in dieser Reihenfolge Adler MB250, NSU Max Solo und Max Gespann,; Suzuki GT750 Solo und Gespann (Squire Boot), und Laverda 1000 und und und.


    Dass ich die Motorrad Fahrerei im oeffentlichen Strassenverkehr mit meiner damaligen Fahrweise wohl nicht unbeschadet ueberleben wuerde war mit einer der Gruende dass der Kauf des ersten richtigen Rennmoppeds, einer abgefrackten TZ250, eine logische Schlussfolgerung waren.


    Und mit der 250er dann erstmals das Laufen gelernt. Wie oft runtergefallen? Wie oft nicht qualifiziert? Meine Guete – ist das schwer!!


    Da hilft nur eins – ueben ueben ueben – also gleich noch eine 125er gekauft – auch wieder so eine Kiste- Yamaha auf NikoBakker Chassis – und dass mit 182cm und ueber 85kg!!


    Die Resultate sind nicht viel besser geworden. Man kam zwar mehr zum Fahren – nur – der grosse Durchbruch – der kam und kam einfach nicht !!


    Da hilft NUR EINS. Klassenwechsel!! Du brauchst einfach mehr Power!! Eine 500er muss her.


    Dank Motorsport Aktuell dann auch gefunden – an der hollaendischen Grenze – ein Herr BAT wollte mit der Rennerei aufhoeren und hatte genau das was ich suchte.


    Mit dieser RG (Mark3) war ich dann ein paar Jahre im OMK Pokal unterwegs – zur intl. Lizenz hats nie gereicht! Wenn auch Rennen dabei waren wo man Leute die spaeter gross geworden sind gut unter Kontrolle halten konnte.


    Es waren natuerlich auch Rennen dabei wo man am Berg im Regen von einer 450er Duc oder am Fugplatz im Regen von einer alten RS verblasen wurde. Jawohl!!


    Um es kurz zu machen – der erhoffte Erfolg ist aus geblieben – aufs Treppchen hat es NIE gereicht - und irgendwann kam dann auch die Bank und wollte ihr Geld zurueck.


    Also war dann erst mal ein paar Jaehrchen Funkstille in der Rennabteilung.


    Ganz ist das Feuer aber gottseisgedankt NIE ausgegangen.


    Als ich dann 1986 aus beruflichen Gruenden nach Thailand kam wurde gerade der BIRA CIRCUIT gebaut – eine permanente Rennstrecke in der Naehe von Pattaya, und da ist dann das Feuer wieder voll entflammt.


    Einmal 500er – immer 500er – so einfach ist das.


    Eine alte RG Mark 4 gefunden und Schwarz importiert – und wieder gefahren – die intl. Lizenz war ploetzlich kein Thema mehr - in Thailand, in Malaysia, in Indonesien, auf Macao, in Indien – und siehe da – ab und an durfte ich sogar mal aufs Podest!! Toll!!


    Sogar die BANGKOK POST liess sich zu einer Ueberschrift hinreissen: “Crasher Dettke - DOWN BUT NOT OUT”. (Mensch war ich stolz!!)


    Gefightet, natuerlich nur auf der Strecke gegen so alte Hasen wie Gschwender, Rubatto, Theo Louves, Collin Marshall, G. Vogt, Schmassmann, und wie sie sonst noch alle hiessen.


    Bis meine alte RG ploetzlich nicht mehr aus Malaysia zurueckkam.


    Was machste nun??


    Ein vollverkleidetes Schalt-Kart auf der Basis eines Yamaha TZ150 Motors aufgebaut – und am Bira Circuit damit rummgebrannt – und dann noch 2 Jahre Formel 150 Kart gefahren.


    Heute??


    Ab und an mal mit der CR250 auf die nachbarliche Supercross Strecke und mit einer “leicht modifizierten” RG-Gamma kleine locale TT-Runden drehen.


    Zukunft??


    In 2 Jahren soll mein (letztes) Haus stehen – mit grosser Werkstatt – und dann hab ich da schon noch ein paar Plaene – als Mit-Fuenfziger ist man ja noch nicht zu alt – solange wie DAS FEUER BRENNT …


    Uibr Charly

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