Vor 50 Jahren : Imola 200

  • Im April 1972 war ich als junger Skilehrer in St. Anton am Arlberg, trotz der Frühlingssonne waren wir Alle „ schneemüde „ und sehnten uns nach dem Saisonende und Abwechslung !
    Ich hatte die „ Schnapsidee „ vom IMOLA 200 und konnte einige Kollegen dafür begeistern !
    Auf gings in den Süden ins grüne Italia , den Sound der Motorräder schon in den Ohren ! Keiner hat die Reise bereut, wir waren begeistert von der Stimmung!
    Der Rest ist ja Geschichte: hatte in Daytona erstmals Don Emde auf einer 2Takt 350er gewonnen, konnte man in IMOLA dem noch einen „ Riegel vorschieben „ ,
    ( Reglement : 500 -750 ccm ) und aufs Podium schaffte es sogar eine private Triumph ( Bepi Köliker Tuning ) .

    Imola 200 wurde zum traditionellen Pflichttermin und ich erlebte grossen Motorsport. Jarno Saarinen, Jonny Cecotto, Steve Baker und Andere !

    Jetzt hat sich natürlich viel verändert, aber die Vintage -Events sind ein kleiner Trost für „ alte Benzinbrüder „ !

    Bis bald , pitstop

  • Beneidenswert, dass Du bei dieser legendären Veranstaltung '72 dabei warst! Würde mich gerne in der Zeit zurückbeamen um dieses Rennen, das in vieler Hinsicht ein Neubeginn war, mitzuerleben...

  • 200 Meilen Imola 1972 am 23.4.1972 sind in der Tat ein sehr interessantes Thema, z.B. als Beginn der Formel 750 in Europa.

    Unter den 47 Meldungen (41 am Start, 21 im Ziel, unterschiedliche Quellen haben leicht unterschiedliche Zahlen) gab es zwei deutsche Teilnehmer:

    Hans Otto Butenuth (#32, dnf) sowie Helmut Dähne (#33, 13. Platz), die beiden einzigen BMW im Feld.

    Butenuth teilte sein Schicksal mit weiteren bekannten Größen der Rennszene, u.a. Agostini, Emde, Grassetti, Williams, Cooper, Tait. Auf Platz 15 liegend musste er in der 37. Runde (64 Runden Renndistanz) aufgeben. Schon im Training am Freitag und am Samstag hatte er diverse technische Probleme (Kipphebel, Getriebe).

    Während Butenuth sicherlich als Privatfahrer gelten konnte, wurde Dähnes Engagement von BMW freundlich verfolgt.

    Für Dähne war sein gutes Ergebnis die Fahrkarte zu seiner ersten TT auf der Isle of Man und das mit einem Motorrad, das zum großen Teil nach eigenen Ideen aus der Serie heraus entwickelt wurde.

    Beide, Butenuth und Dähne, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass 750er bzw. 900/1000er BMWs doch nicht nur als reisetaugliche Gummikühe in die Geschichte eingingen. Weitere Fahrer und Tuner im In- und Ausland folgten ihrem Beispiel, das Werk (offiziell) nicht.


    P.S. für mein Projekt "Butenuth-Biografie" bin ich für jede weitere Information dankbar!

  • Schöner Beitrag von pitstop.


    Ich habe erst zwei-drei Jahre später von diesem Rennen erfahren, durch geschenkte Motorrad-Zeitschriften und dem Beginn meines Interesses am Motorrad fahren. Aber das war für mich damals eine Zeitenwende. Ich wollte nur noch den 864er Twins erwerben, obwohl die Kohle dafür nie vorhanden war. Mein Einstieg in die Kradwelt ging dann hauptsächlich über Honda (250, 400 und 900 und und und ). Die Hailwood Replica hatte ich knapp vor Kauf, nämlich Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahre. Da gab es die richtig günstig. Aber ich war Student und hatte kaum was auf der Naht. Wurde also nix.


    Und ich ärgere mich gerade, das ich vor einigen Jahren ein Buch über die Rennen zur WM (alle WM Rennen aus 1972/73) verschenkt habe, wo genau dies Rennen schön beschrieben und bebildert waren und der Beschenkte diese Buch nicht mehr hat.