Liebe, verehrte Motorradfreunde,
am Sonntag, dem 26.5.2019 wird der BMW Club Mobile Classic e.V. dem vierfachen Weltmeister auf BMW Max Deubel die Ehrenmitgliedschaft verleihen.
Die Ehrung durch den Präsidenten Harald Klemann wird im Rahmen des Tages der offenen Tür in Bald’s historischer Fahrzeugschau, eine der größten Sammlungen historischer BMW-Motorräder, in Erndtebrück (Kreis Siegen-Wittgenstein, Grimbachstrasse) gegen 12 h erfolgen.
Der Club ist sehr froh und stolz, Max Deubel gewonnen zu haben und dafür auch einen würdigen Rahmen gefunden zu haben! Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste!
Als Max Deubel in der Saison 1955 in den Motoradrennsport einstieg, war natürlich noch lange nicht klar, dass er einmal einer der berühmtesten und erfolgreichsten Söhne seiner Heimat im oberbergischen Kreis werden würde. Er war gerade mal 20 Jahre alt, als er mit Hilfe seines Vereins eine BMW R 68 auf 500 ccm heruntergebüchst als Renngespann erwarb. Diese erste Saison verlief ernüchternd: 3 Rennen, 3 Ausfälle. Auch die beiden folgenden Saisons 1956 und 1957 verliefen nicht wirklich ermutigend. Der Wille zum Erfolg war jedoch ungebrochen vorhanden und so wurde ein BMW-RS-Gespann angeschafft. Damit gelang der erste Sieg beim Juniorenpokal in Neunkirchen. In der Saison 1958 wurden dann schon einige Rennen mehr bestritten, wobei sich Max bei einigen Rennen zum Erlernen der Strecken in den Beiwagen legte und der eigentliche Beifahrer Rolf Amfaldern das Gespann lenkte. Max fuhr zudem das eine oder andere Solorennen. Es gab einige Siege zu feiern, so dass die beiden am Ende der Saison deutsche Juniorenmeister wurden.
Dieser Erfolg bedeutete zugleich den Aufstieg in die Lizenzklasse für die Saison 1959. Das ist nun 60 Jahre her. Bei ihrem WM-Debut in Hockenheim belegten sie gleich einen beachtlichen dritten Platz. Der erste Sieg in der internationalen Klasse gelang in Dresden-Hellerau. In der Saison 1960 nahm die Karriere von Max richtig Fahrt auf. Sie begann mit dem WM-Lauf in Barcelona. Im Seitenwagen turnte mittlerweile Horst Höhler. Den einzigen Sieg in diesem Jahr erzielten sie beim Bergrennen in Freiburg-Schauinsland. Und in diesem Jahr klebte erstmals der Max und Moritz Aufkleber auf der Verkleidung des Gespanns.
Der erste Sieg in einem international hochkarätig besetzten Rennen gelang im Frühjahr 1961 im italienischen Modena. Das Rennen und damit der Sieg wurden von dem schweren Unfall von Camathias-Cecco überschattet. Das wog umso schwerer, da einige Wochen vorher schon der Unfall von Fath-Wohlgemuth auf der Südschleife des Nürburgrings geschehen war. In beiden Fällen verstarben die Beifahrer, während die Fahrer schwere Verletzungen davontrugen. Damit blieben Scheidegger-Burkhardt als ernste Konkurrenten auf BMW. Den ersten Sieg in einem WM-Lauf konnten Deubel-Hörner in Hockenheim erzielen. Emil Hörner (1937-2003) war zu Saisonbeginn in Max‘ Seitenwagen gestiegen. Die Paarung harmonierte bestens von Beginn an und hielt bis zum Ende gemeinsam durch. In dieser Saison gelang ihnen die erste von vier aufeinander folgenden Weltmeisterschaften und die erste von fünf aufeinanderfolgenden deutschen Meisterschaften.
Der Rennzirkus führte sie nach Kroatien und Spanien im Süden, nach England sowie zur Isle of Man im Norden, nach Belgien, Frankreich und in die Niederlande. Lediglich im Osten Deutschlands gab es keine Seitenwagenrennen auf internationalem Niveau mehr wie noch zu Beginn von Max‘ Karriere. Seine besonnene und taktisch kluge Fahrweise verhinderte so manches Rennfahrerpech mit Verletzungen, technischen Defekten und somit Zwangspausen. So kamen 15 bis 25 Rennen pro Saison zusammen. Besonders eng wurde es zum Beispiel im Sommer 1965, als es vom WM-Lauf im belgischen Spa per Flugzeug nach Nürnberg zum dortigen DM-Lauf am selben Tag ging. Trotz dieses Einsatzes ging der WM-Titel an Scheidegger-Robinson. Diese fuhren mittlerweile auf einem sogenannten Kneeler-Gespann, auf dem der Fahrer kniet, während Max nach wie vor und trotz anderweitiger Versuche an seinem Sitzergespann, also an der Sitzposition des Fahrers, festhielt. Das erwies sich allerdings schließlich aufgrund des höheren Schwerpunktes als Nachteil. Der Tank war schon seit der 1961er Saison in den Seitenwagen gesetzt worden. Während der WM-Titel 1965 also in die Schweiz ging, blieb der DM-Titel bei Max.
Die Saison 1966 verlief eigentlich ganz gut, allerdings hatten am Ende wieder Scheidegger-Robinson in der WM und diesmal Auerbacher-Dein/Kalauch in der DM die Nase vorn. Deubel-Hörner beendeten schließlich ihre Rennkarriere und wandten sich den bürgerlichen Aufgaben und Pflichten zu. Max blieb noch lange als Funktionär dem Motorradsport verbunden und ist nach wie vor oft an der Rennstrecke und im Fahrerlager zu sehen.
Mit weiß-blauen Grüßen
Lothar Mildebrath
https://www.bmw-club-mobile-cl…ndex.php?pcid=13&pdid=154
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