Fahrzeug des Monats - Dezember 2005

  • Fahrzeug des Monats - Dezember 2005

    Dezember 2005


    2005 war das Jahr, in dem YAMAHA seinen 50. Geburtstag feierte.

    [URL]www.classic-motorrad[/URL] hat schon dazu vor vielen Monaten herzlich gratuliert, und nun nehmen wir das kommende Jahresende noch einmal zum Anlass, den runden YAMAHA-Geburtstag zu feiern mit unserem letzten Motorrad des Monats 2005.

    Erst 1966 engagierte sich die erste japanische Motorrad-Marke in der Königsklasse:
    Honda hatte Mike Hailwood, den Spitzenfahrer seiner Zeit, unter Vertrag genommen und musste ihm eine konkurrenzfähige 500er zur Verfügung stellen, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch nicht existierte. Bis zum Saisonstart standen nur wenige Monate Entwicklungszeit zur Verfügung, und so verzichtete Honda auf seine bis dahin kühnen Konzepte und nahm einfach die letzte Evolutionsstufe der RC 172, mit der Jim Redman erneut den 350er Titel geholt hatte und zwar gegen Hailwood’s bisherige Marke MV Agusta, verpasste ihr den passenden Hubraum, und schon hatte man eine Waffe für den Kampf gegen den Abonnements-Champion aus Gallarate.
    Die zwei nächsten Saisons 1966 und 1967 brachten großen Sport bei den 500ern, doch MV und der junge Star Giacomo Agostini konnten Honda’s Angriff parieren. Anschließend dauerte es ein halbes Jahrzehnt, bis wieder eine japanische Marke das MV-Imperium anzugreifen wagte.

    Zuvor war allerdings die andere MV-Bastion gefallen, die 350er Klasse, und für diesen erfolgreich ausgetragenen Konflikt reichte es, dass YAMAHA ein seriennahes Konzept in der WM einsetzte:
    Die Hochleistungszweitaktmotor-Entwicklung war mitlerweile soweit fortgeschritten, dass die auf den YAMAHA-Serienmodellen basierenden 350er Racer dieser Marke in der Lage waren, die jahrelang dominierenden MV’s entscheidend zu schlagen. So reifte in Hamamatsu der Plan, auch in der Königsklasse ein seriennahes Konzept zum erfolgreichen Angriff auf die letzten erfolgreichen Viertakter einzusetzen.

    Allerdings gab es kein YAMAHA-Serienmodell dieses Hubraums, und so „verdoppelten“ YAMAHA’s Ingenieure einfach den vorhandenen 250er Twin zu einem Reihen-Vierzylinder, mit dem der unvergessene Jarno Saarinen 1973 das MV-Imperium in der Königsklasse herausforderte.
    Nach Jarno’s tragischem Tod in Monza brauchte Yamaha eine Konsolidierungsphase, doch 1975 war es soweit, und ausgerechnet MV’s ehemaliger Multi-Champion Giacomo Agostini beendete die Viertakt-Epoche und ganz besonders die MV-Ära mit dem ersten 500er Titel für eine japanische Marke.

    Die Weiterentwicklung dieses Konzepts langte dann auch noch für drei weitere 500er WM-Titel für Kenny Roberts, doch dann musste sich YAMAHA von dem seriennahen 500er Racer verabschieden. Suzuki hatte insgesamt vier 500er Titel mit dem Square Four-Drehschieber-Motor mit Barry Sheene, Marco Lucchinelli und Franco Uncini im Sattel errungen, und nun musste Yamaha kontern mit der Maschine, die das erfolgreiche Motor-Konzept der Wettbewerber übernahm.

    Wir möchten also folgende Fragen über die im Foto gezeigte YAMAHA stellen:

    - Beschreibung des Motorkonzepts?

    - Wie unterschied sich dieses Konzept von seinem Vorgänger und von seinem Nachfolger?

    und zu seinen Wettbewerbern?

    - Resultate? Einsätze?

    - Fahrer? Teams?



    [URL]www.classic-motorrad.de[/URL]
    wünscht viel Spaß bei der Recherche und alles Gute im kommenden Jahr.


    Copyright: Classic-Motorrad.de

  • yamaha yzr500 von eddy lawson, der damit 1984 weltmeister wurde, yamaha code OW76.
    es handelt sich um einen 4-zylinder v-motor mit membraneinlass ins kurbelgehäuse im v zwischen den zylindern. der motor hatte 2 kurbelwellen, dadurch war er so schmal wie die 250er zweizylinder. der erste v-motor von yamaha (in dieser zeit!!), OW61 kam 1982 auf dem salzburgring unter kenny roberts sen. zum einsatz und hatte noch drehschiebereinlässe wie die vorangegangenen squarefour varianten (OW54).
    die kurbelwellen der OW 76 drehten sich noch beide in die gleiche richtung, was schlecht war fürs handling (kreiselkräfte!). ab 1985, OW81 rotierten die kurbelwellen gegenläufig, handling wesentlich besser, da sich die kreiselkräfte aufheben.

  • Ich denke es geht noch um die Square Four Konzeption, die Yamaha ab 1981/82 ins Rennen brachte, der Erfolg von Suzuki ließ sich aber nicht so einfach kopieren, als man dies erkannte ging man neue Wege, die rudl ja schon beschrieben hat. Mit der Square Four waren unter anderem Kenny Roberts und Barry Sheene unterwegs, letzterer aber mußte leidvoll, oder sollen wir sagen beleidigt, feststellen, daß Yamaha mehr Gehirnschmalz in den V-Motor steckte und ihn sozusagen ins 2.Glied schickte. Man könnte auch sagen ins Abseits. Seine Rückkehr zu Suzuki war dann auch kein echter Erfolg, das Konzept der RGB 500 Gamma (ab XR45) war ebenfalls fast am Ende seines Entwicklungspotentials angekommen, er verließ die Szene.....!



    Karl

  • N'Abend Leute,


    nachdem uns Rudl überzeugt hat, dass die Alpenrepublik derzeit weder im Winterschlaf noch eingeschneit ist, schlage ich vor, wir warten noch ein paar Tage auf eventuelle weitere Kommentare von unseren sonstigen Cracks?
    Dann wissen wir, wo der Winterschlaf wirklich ausgebrochen ist... :D
    ....und der Monat ist ja noch lang!



    Karl, das ist natürlich korrekt, die OW 60 war 1982 die letzte Yammi "Square Four", die Weiterentwicklung der OW 54, die im Vorjahr ziemlich überraschend auftauchte, als "King" Kenny immerhin amtierender Champion war, nachdem er 1980 seinen dritten Titel geholt hatte.



    Gute Woche
    wünscht allen Teilnehmern
    K.

  • Servus Rudl,


    jetzt hast Du einen Super-Link angegeben, und es interessiert niemanden! Zumindest arbeitet niemand damit an unseren Fragen..... ;(
    Meinst Du immer noch, dass wir mit dem "Motorrad des Monats" weitermachen sollten? ?(
    Wenn selbst bei einer japanischen 500er Werksmaschine der 80er Jahre keine sinnvolle Beteiligung zustande kommt? ?(


    Wenn irgendein Fahrer auf dem Motorrad sitzen würde, dann würde wieder ein wildes Raten einsetzen, und so gut wie jeder Fahrer dieser Marke zwischen Bill Ivy und Carlos Lavado würde genannt werden..... :(



    Hast Du Dich mitlwerweile auf eine OW ?? festgelegt?


    Mal was anderes:
    Du bist doch am Joanneum beschäftigt? Etwa beim Dr. Gaberscik?
    Ich habe dort mal vor langer Zeit über Hochleistungszweitakt-Motoren mit innerer Gemischbildung vorgetragen.
    Mich interessiert das Gasthaus, in das seinerzeit Gäste zum Abendessen gebracht wurden. Das war so gut, dass ich dort gern einmal wieder Messer und Gabel "schwingen" würde bei meiner nächsten Anwesenheit in G.!
    Kannst Du mir einen Tip geben? Wenn ich mich recht erinnere, kam irgendein Heiliger im Namen des Wirtshauses vor??? ?(


    Vielen Dank für Deine Unterstützung!


    So long
    K.

  • Ich glaube immer noch, dass es eine OW76 ist, leider habe ich momentan nicht die Zeit meine Motorradzeitungen etc. zu Hause durchzuackern (meist dauert das dann ja länger als geplant!!).
    Dr. Gaberscik ist tatsächlich mein Chef, von `88 bis `96 wars der Dr. Laimböck am VKM-instuitut der TU-Graz unter Prof. Pischinger. Dein Vortrag war bei der 5. zweiradtagung `93. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich meine wir waren damals im Hotel Erzherzog Johann in der Sackstrasse etwa 50m vom Grazer Hauptplatz zum Abendessen. Solltest du mal in Graz sein würde ich dir gerne unsere Einrichtungen an der FH Joanneum Stg Fahrzeugtechnik zeigen.
    Grüsse aus dem nebeligen Süden
    Rudl


    jetzt habe ich doch etwas zeit gefunden: Motorrad 7/84, Seite 238/239:vorstellung dieses motorrads, im Text steht was von Drehschiebern, aber ich kann keine entdecken!? Motorrad 15/84, Seite 136: Lawson von hinten. Das sollte das Moped sein. Yamaha- und Dunlop-Kleber sind auch vorhanden.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von rudl ()

  • Hallo Karl & Rudl,


    ....and the wiiiinner iiiiiiis:


    Kaaaarl!


    Korrekt, das ist die OW 70, 1983 beim GP von Deutschland in Hockenheim fotografiert.


    Schaut mal nach in:


    Volker Rauch
    MOTORRAD WM 1983
    Motorbuch Verlag
    S. 49


    da sieht man das Ding!


    Soooo, der Monat ist erst zur Hälfte rum, und oben stehen ja noch ein paar Fragen..... :D


    Gud's Nächtle
    K.

  • War aber ein Zufall, ich bekam vor ein paar Tagen einen DVD Player(auch ich lauf nicht gleich jeder Mode hinterher) und konnte endlich eine Video CD von Kenny Roberts ansehen, die ich schon seit Jahren in der Schublade hatte. Da war sie eindeutig drauf, die OW 70.


    Gruß


    Karl

  • ihr habt recht: motorrad 9/83 seite 248 200 meilen von imola: roberts von hinten, da sieht man auch den abgesetzten, kantigen höcker. wenigsten habe ich wieder einmal ein paar interessante stunden beim schmöckern in meinem keller verbracht.
    schöne feiertage!
    rudl

  • Servus Rudl,


    Du hast doch hoffentlich nicht die Literatur schon wieder eingelagert?
    Weiter oben gibt's noch jede Menge offene Fragen........ :D


    Ich meinte übrigens nicht die 93er Tagung, die vom Pischinger-Institut veranstaltet wurde, sondern das Ding vom Joanneum "Elektronik im Kraftfahrzeug" (oder so ähnlich....) 1997 (?? oder 98?).
    Dei Einladung nehme ich natürlich gern an, wenn ich mal wieder dort in der Nähe bin. Vielen Dank!
    Prof. Laimböck leitet vermutlich immer noch das Ressort Kleinmotoren beim List, oder hat er zwischenzeitlich den Weg an die Hochschule zurück gefunden?


    Frohe Festtage, alles Gute im kommenden JAhr
    und vielen Dank für Deine Beiträge hier!


    Gruß aus dem winterlichen Ländle (nein, nicht Vorarlberg!)
    K.

  • zum moped: 50°v motor mit 2 kurbelwellen, gleichläufig auf eine gemeinsame zwischenwelle, drehschieber, vergaser im v untergebracht, powervalve auslasssteuerung. vorbild für die 1984 gekommene rd 500 lcallerdings mit membran, 1. deltabox-frame. roberts wurde vizeweltmeister, lawson 4. der wm, details siehe eggersdorfer! einsatz auch bei den 200 milen von imola.
    zum symbosium: war im juni 97, leider weiss auch der chef nicht mehr, wo ihr damals kalorien zu euch genommen habt. er erinnert sich noch an dich und lässt grüsse bestellen!
    schönes fest und alles gute 2006!
    rudl


    da gibts auch noch was zum lesen:


    http://66.132.214.20/Features/…aha_YZR_History_Page4.htm

  • Selbst auf die Gefahr hin, mich als Unwissender zu outen, was mir im übrigen nichts ausmacht. Das war also eigentlich gar kein richtiger V-Motor, oder sagt man dies nicht nur zu Motoren mit einer Kurbelwelle und zusätzlich entsprechender Hubzapfenanordnung! Wäre die Bezeichnung nicht eher W-Motor?


    Karl