Wolfgang Gedlich wurde am 29.5.1936 als
Sohn eines Arztes in Liegnitz (Schlesien) geboren.
Im Krieg nach Rüsselsheim gezogen, entdeckte er dort seine Leidenschaft für Zweiräder.
Hier sieht man ihn mit seinem ersten Eigenbau, einem Fahrrad mit selbstgebauter Federung, ca.
1950, auf der Suche nach schnellen Rundenzeiten.
Anfang der Fünfziger
Unter strenger Geheimhaltung vor dem Elternhaus trainierte Wolfgang für sein erstes Rennen,
das er mit seinem Motorroller der Marke Progress bestritt.
Bereits der Auftakt bescherte ihm eine Goldmedaille - und den Stolz des Vaters.
NSU und Kreidler waren stets Wolfgangs
favorisierte Fabrikate. Mit seiner selbstfrisierten Serien-Kreidler Florett war er von Anfang
an bei nationalen Rennen auf Siege abonniert und sicherte sich dabei große Aufmerksamkeit.
Auch nach dem Aufstieg in den "Moto-Cup",
eine der heißumkämpftesten Motorradklassen der 50er Jahre, riß die Erfolgssträhne nicht
ab. Podiumsplätze neben großen Namen wie '
Rudolf Kunz waren mit Wolfgangs selbstgebauter Kreidler, die fast ausschließlich auf
Serienteilen basierte, keine Seltenheit.
1960
Und so ließ der erste ganz bedeutende Erfolg nicht mehr lange auf sich warten. Beim legendären
Eifelpokal-Rennen auf dem Nürburgring siegte Wolfgang in der 50ccm Klasse.
1961
Hier sieht man Wolfgang Gedlich bei einem seiner ersten WM-Läufe. Beim Großen Preis von
Deutschland in Hockenheim startete er mit einem damals noch unverkleideten Eigenbau inmitten
von Werksmaschinen.
1962
Kurze Zeit später saß Wolfgang auf einem reinrassigen Werksmotorrad der Firma Kreidler und
bestritt damit die Weltmeisterschaft.
Dabei beherrschte er die hohe Kunst des Fahrens mit einer 12-Gang-Maschine (3-Gang Hand- und
4-Gang Fußschaltung).
Auf den Rennstrecken in ganz Europa
schlug sich Wolfgang stets glanzvoll - und das, obwohl er neben seiner Profikarriere nach wie
vor sein Studium ausübte.
Seine Teamkollegen waren die späteren Weltmeister Rudolf Kunz und Hans-Georg Anscheidt, die
er nicht selten auf der Strecke schlagen konnte.
Natürlich blieben auf dem Weg zum
Erfolg auch Stürze und Verletzungen nicht aus. Hier sieht man Wolfgang im Stuttgarter
Krankenhaus nach einem Sturz auf beim Tourist-Trophy Rennen auf der Solitude in Stuttgart.
1969
Nach Abschluß seines Studiums und Übernahme seiner Zahnarztpraxis in Rüsselsheim Ende der
Sechziger Jahre beschloß Wolfgang, den Rennsport nur mehr als Hobby zu betreiben und sich aus
dem Profigeschäft zurückzuziehen.
Mit Kreidler Eigenbau Maschinen, die er
nach Feierabend selbst konstruierte, baute und sogar die Motoren auf dem eigenen Prüfstand
entwickelte, fuhr er nach wie vor in der Motorrad-WM mit und war in der 50ccm Klasse stets
ganz weit vorn zu finden.
Hier zu sehen in der ersten Startreihe beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps, im
Hintergrund Jan Huberts und Rudolf Kunz.
Die Vorliebe von Sohn Markus für zweirädrige
Fahrzeuge ist Wolfgang nicht entgangen. In seiner Freizeit half er dem Filius gern beim
Feintuning, hier zu sehen beim akribischen Einstellen der Fahrradbremse.
1974
Einer der größten Erfolge in der Privatfahrerzeit von Wolfgang Gedlich war der dritte Platz
beim GP von Deutschland auf dem GP-Kurs von Hockenheim. Vor 100.000 Zuschauern fährt Wolfgang
mit seiner selbstgebauten Kreidler abermals in die Weltspitze.
Er wird zu dieser Zeit außerdem Vize-Europameister.
Nach einem schweren Unfall bei einem
Testrennen beschließt Wolfgang, seine aktive Laufbahn zu beenden und konzentriert sich fortan
darauf, Sohn Markus auf dem Weg zu seinen Motorsporterfolgen auf vier Rädern zur Seite zu
stehen. Hier sehen wir Wolfgang bei der Arbeit an Markus´ Trainings-Kart.
1997
Die Traditionsrennstrecke auf der britischen Insel "Isle of Man" war seit jeher eine
der bevorzugten Herausforderungen von Wolfgang Gedlich. Hier kämpfte er in der Weltspitze um
Sieg und Plätze.
Wolfgang paßte nach einer eigens angesetzten Hungerkur sogar noch in sein original Rennleder
aus vergangenen Zeiten.
In den Neunziger Jahren wurde er zur
"Lap of Honour" geladen, einer Prestigeveranstaltung, bei der ehemalige Rennfahrer
mit authentischen Rennmaschinen antreten. Alte Erinnerungen werden wach, hier vor dem
Leaderboard des sage und schreibe 60 km langen Naturrundkurses der "Isle of Man".
Wolfgang startete bei dieser
Veranstaltung mit der legendären Kreidler 12-Gang Werksmaschine aus den Sechzigern, die im
Originalzustand eingesetzt wurde. Verstärkt wurde er durch die Mannschaft der Zeitschrift
"Motorrad Classic" und auch die Aufmerksamkeit des britischen Fernsehens war ihm
gewiß.
Nach einem unverschuldeten Autounfall
im Jahre 1994 litt Wolfgang Gedlich an einer chronischen Gefäßverletzung und mußte seinen
Beruf aufgeben.
Nach einer langwierigen Behandlung und aufwändigen Operation erholt er sich gut und kann in
Maßen sogar seiner großen Leidenschaft, dem Motorradfahren wieder nachgehen.
Außerdem betätigt er sich als Vorsitzender des ADAC-Ortsclubs MTC Rüsselsheim, dem er
seit Jahrzehnten als aktives Mitglied angehört.
1999
Am 21. März 1999 stirbt Wolfgang Gedlich in Folge seiner Gefäßerkrankung.
Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.Weitere InformationenSchließen
Der Schutz Ihrer Daten ist sehr wichtig. Aus diesem Grund werden, sofern es technisch möglich ist, externe Inhalte (z.B. Bilder, Videos) nur nach Ihrer Bestätigung geladen.
Möchten Sie trotzdem diese externen Inhalte automatisch laden?Nein, sofern möglich bitte weiterhin fragen!Ja, bitte automatisch laden!