Klassik Trophy 2016-Rennbericht-Walldürn/Sachsenring

  • Grand-Prix Feeling
    Presseinfo
    Eine arbeitsreiche Woche hatten die Piloten der der Klassik Trophy Anfang Juni zu bewältigen: Zwei Rennen an aufeinanderfolgenden Wochenenden brachte für einige eine Menge Arbeit mit sich. Doch zunächst der Reihe nach.
    Traditionell stand am ersten Juni-Wochenende das Flugplatzrennen in Wallürn auf dem Kalender. Mittlerweile ist es das letzte seiner Art, Flugplatzrennen gibt es nicht mehr in Deutschland. Schade, denn kommt doch so der Rennsport zu den Zuschauern selbst in vom Motorsport verwaiste Regionen. Denn die lokalen Besucher fahren nicht zu den bekannten Motorsportarenen.
    Aber Walldürn stand unter keinem guten Stern. Die widrigen Wetterverhältnisse machte auch vor dem Odenwaldstädtchen nicht halt. Während am Freitag und Samstagmittag noch Sonnenschein herrschte, braute sich vor den ersten Rennen ein Unwetter zusammen. Dies entlud sich mit extremen Starkregen und Gewitter, sodass der Katastrophenschutz mit vollem Programm anrückte. Die Einsatzleitung unterbrach nicht nur den weiteren Fortgang der Veranstaltung, sondern evakuierte teilweise die Teilnehmer.
    Nach rund einer halben Stunde war zwar das Gewitter vorbei, aber das Gelände samt Strecke glich einem Badesee. Von den Feldern hatte es die Erde auf die Landebahn gespült. Transporter, Zelte, Maschinen standen in weiten Teilen des Areals bis zu den Achsen im Wasser. Angesichts dieser Situation und den noch gemeldeten weiteren Gewittern entschloss sich die Rennleitung zur Absage der Veranstaltung. Hoffen wir, dass dies nicht das Ende des letzten Flugplatzrennens bedeutet, denn die Flurschäden und anderen Kosten wurden bislang noch nicht beziffert.


    Dafür wurden die Fahrer der Zweitaktklassen und der Klassik 83 eine Woche später bei den Sachsenring Classics doch entschädigt. Mit den vom Veranstalter veröffentlichen rund 30 000 Besuchern kam bei den Piloten echtes Grand-Prix-Feeling vergangener Tage auf.
    Bereits am Samstag fand für alle 3 Klassen schon der erste Rennlauf statt. Bei den Viertaktern bis Baujahr 1983 bildete sich gleich von beginn an eine Dreiergruppe mit dem Engländer Luke Notton (Seeley-AJS 500), Patrick Gleim (Guzzi 1000) und Andreas Trottenberg (Suzuki 1000), die vehement um die Führung kämpfte. Schließlich gewann Gleim mit einer Sekunde vor Trottenberg und Notton. Dahinter etablierte sich ein weiteres Trio, das Sören Bauer (Ducati TT 750) vor Andreas Tappe (Guzzi Le Mans) und dem Eidgenossen Hansueli Hug (Honda CB 500) für sich entschied. Am Sonntag wurde der 2. Rennlauf durch einen Sturz von Jürgen Schleimer, der mit Karsten Guhra kollidierte, vorzeitig abgebrochen
    werden und wurde nicht mehr neu gestartet.
    In der Division 1, der älteren Zweitaktrennen, entspannte sich sofort ein Zweikampf zwischen dem Dänen Kenny Matthiesen und Luke Notton, beide auf den TZ 350 Yamahas. Am Ende war es dann doch der Engländer, der zwei Sekunden Vorsprung herausholen konnte und siegte. Das Tempo des Führungsduos konnten Stefan Tennstädt (Rotax 250) und Richard Peers-Jones (Yamaha 350) nur bedingt mitgehen und mussten sich in dieser Reihenfolge mit den nächsten Plätzen zufrieden geben. Frank Kunzmann mit der 125er Honda holte sich gegen die hubraumstärkere Konkurrenz den respektablen Platz 5 im Feld der 40 Starter.Leider wurde auch in dieser Klasse am Sonntag der zweite Lauf vorzeitig abgebrochen, nachdem Heinz Meidinger und Heinz Schmid gestürzt waren.
    Bei den moderneren Zweitaktern gaben am Samstagrennen die Lokalmatadoren mit ihren 125ern gegenüber den größeren Maschinen klar den Ton an. Patrick Unger (Aprilia RSW 125), dessen Vater nur wenige Meter von der Rennstrecke als Kawasaki und Ducati-Händler die beiden Marken vertritt, holte sich unangefochten den Sieg vor dem Youngster Adrian Hähle (Honda RS 125) und Sirko Wache (KTM 125). Dahinter war es dann Mario Lindner (Honda RS 250) der sich Chris Meyer (Honda 125) und Hans-Peter Loda (Yamaha 250) vom Leib halten konnte. Ein äußerst spannendes Duell gab es um Rang sieben. Innerhalb einer Sekunde überquerten die drei Kampfhähne Bert Hübner (Yamaha250), Stefan Tennstädt (Rotax 250) und Sven Bennin (Yamaha 250) die Ziellinie, nachdem sie vorher schon unzählige Male die Position gewechselt hatten.
    Lauf zwei wurde im strömendem Regen ausgetragen. Auch hier waren die 125er wieder tonangebend. Während Unger dem Feld kontrolliert voraus fuhr, startete der aus der Boxengasse gestartete Wache eine sehenswerte Aufholjagd. Fahrer für Fahrer schnupfte er sich auf, fuhr eine schnelle Runde nach der nächsten und lag am Ende nur wenige Sekunden hinter Unger. Auf Rang drei dann der erst 18jährige Adrian Hähle vor Mario Lindner (Honda RS 250) und Stefan Tennstädt, der anschließend seinen 63. Geburtstag gebührend feierte. Chris Meyer brachte erneut die Honda vor Ivo Hasnek (Aprilia 250) ins Ziel.
    Alle Ergebnisse unter: www.klassik-motorsport.com