Motorradrätsel 64

  • Manx hat weitgehend recht, nur der ganz hinten, das ist der Fritz Muckle aus Manheim auf seiner Honda. Es handelt sich um den WM-Lauf auf dem Hockenheimring am 7.Mai 1967, der Oprtik nach um die Sachs-Kurve.


    Pierrot

  • Manx hat weitgehend recht, nur der ganz hinten, das ist der Fritz Muckle aus Manheim auf seiner Honda. Es handelt sich um den WM-Lauf auf dem Hockenheimring am 7.Mai 1967, der Oprtik nach um die Sachs-Kurve.


    Pierrot


    Hallo Pierrot, ja das muss die Sachskurve sein, eine andere Linkskurve gab es nicht. Bei einem heutigen GP würde dort das ganze Feld wegen kalter linker Reifenflanke 'runterfallen...


    PS: Fährt der Barry Smith da eine Bultaco??

  • ....zwei Fragezeichen setzt, dann stimmt etwas nicht. Der Barry Smith steht zwar mit einer Bultaco im Programm und hat mit so einer TSS auch in dieser Saison einen WM-Punkt eingefahren, aber eine Bultaco ist das auf dem Foto sichtlich nicht. Es handelt sich offensichtlich um eine Honda CR93, obwohl der Barry sonst stets nur Zweitakter gefahren hat.
    Die einzig mögliche Erklärung könnte sein, seine Bultaco war kurzfristig außer Gefecht und irgend jemand hat ihm solch eine Honda zur Verfügung gestellt. Damit konnte er sich dann als kleiner Privatfahrer das bitter benötigte Startgeld sichern. So etwas war damals nicht unüblich.
    Ja Manx, das waren noch die alten Zeiten, wo sich niemand Gedanken um schmale Temperaturfenster bei Reifen machen mußte - einen neuen Dunlop drauf und das war's dann, bei Trockenheit und Regen, bei Hitze wie bei Kälte. So ähnlich wie heute in der Classic-Szene....


    Pierrot

  • 172 ist sicher Siegfried Lohmann aber auf einem Bultaco TSS125. Er war ein guter Fahrer und hatte immer schnelle Motoren. Ich habe Ihn als sehr guter Tuner gesehen, vom Anfang mit Adler in den 50er Jahren bis zur Ende seiner Karriere. Und er war ein feiner Mensch.

  • 172 ist sicher Siegfried Lohmann aber auf einem Bultaco TSS125. Er war ein guter Fahrer und hatte immer schnelle Motoren. Ich habe Ihn als sehr guter Tuner gesehen, vom Anfang mit Adler in den 50er Jahren bis zur Ende seiner Karriere. Und er war ein feiner Mensch.


    Die über die Radachse hinausgehenden Gleitrohre sehen tatsächlich nach Bultaco aus...

  • Ja, das ist nicht nur eine Bultaco-Gabel, sondern ein komplettes Bultaco-(Einrohr-)Fahrgestell. Nur hat der Siggi damals den anfälligen luftgekühlten Bultaco-Motor durch einen älteren. luftgekühlten MZ Re125 Motor ersetzt. Da so ein MZ-Motor nicht käuflich war, muss er auf verschlungenen Wegen und Dank seiner Beziehungen an solch ein Exemplar gekommen sein. So ein Re125 Motor war damals der Privatfahrerkonkurrenz von Honda und Bultaco klar überlegen und war in den erfahrenen Zweitakthänden von Siggi auch sehr zuverlässig. Korrekterweise hätte er unter "Bultaco-MZ" nennen müssen, tat dies aber stets unter "MZ". Damit versprach er sich wohl Vorteile bei der Annahme seiner Nennung, denn "MZ" war gegenüber "Bultaco" das weitaus seltenere und höherwertige Motorrad.
    Aber der Siggi Lohmann lebt ja noch, da könnte ihn doch ein Forumskollege aus der Nähe Bremens mal befragen und weitere Einzelheiten nebst Fotos ins Forum stellen?


    Pierrot


  • H.G. Anscheidt hatte 1965 einen 125 MZ Motor in ein Kreidler Fahrgestell gehängt und in Monza sogar WM Punkte erreicht. Pierrot, weißt Du, wie er zu dem Motor kam? Dr Joe Ehrilch soll im Tausch mit Norton Roadholder Gabeln für seine EMC von MZ Teile bekommen haben. Irgendwelche Wege hat es folglich gegeben

  • Habe mir damals erzählen lassen dasz diese Maschine verkauft wurde nach Japan. Dort hat man dann für sämtliche Motorenteile


    Matrizen gemacht und wunderschönes Guss produziert in sehr gutes Alu. Eine Menge davon ist zurück gekommen nach Europa/Holland und teilweise verkauft nach Deutschland. Damals wurde dann behauptet in Deutschland dasz diese sehr gute Gussteile Holländisch waren !!! Selbst habe Ich noch ein Kurbelgehäuse, Zylinder und Kopf und muss sagen dasz diese Alulegierung wirklich Klasse ist aber bestimmt nicht Holländisch, wir sind besser mit Käse ...

  • Als 1965 das Ende des Kreidler-Werkseinsatzes im Rennsport besiegelt war und Anscheidts Werksvertrag mit Suzuki noch in weiter Ferne lag, baute sich Hans Georg aus einem älteren Kreidler-Fahrwerk und einem aus Skandinavien erworbenen 125er MZ-Motor - Stand 1961 - eine private Rennmaschine auf. Er trat damit 1965 beim WM-Lauf in Monza an, sehr zum Ärger des MZ-Teams. So wurden zwar die Importeure der Nordeuropäischen Staaten aus Werbegründen mit MZ-Rennmateriel versorgt, durften dieses Material aber nicht frei weiterverkaufen. Viel ärgerlicher war aber die optimierte Umsetzung des MZ-Projekts von Anscheidt. Mit dem Einbau des MZ-Motors in das kaum veränderte Fahrwerk einer 50er Rennmaschine, gepaart mit der kleinen Statur von Anscheidt, war ein Paket entstanden, was den aktuellen MZ-Achtgang Werksmaschinen Paroli bieten konnte. So landete Anscheidt als Privatfahrer im Ziel auf dem beachtlichen Platz Fünf gleich hinter den Werks-MZ von Woodman und Enderlein. Damit hat er MZ vorgeführt, hat gezeigt, was mit einer gezielten Weiterentwicklung - neben der Motortechnik - machbar gewesen wäre.
    Dann kam der Vertrag mit Suzuki und die Kreidler-MZ verschwand von der Bildfläche. Einige Jahre später tauchte das Fahrwerk in Östereich wieder auf, diesmal bestückt mit einem schlitzgesteuerten 125er Puch-Rennmotor. Der Verbleib dieser Maschine ist heute ebenso unbekannt wie der Verbleib des MZ-Rennmotors von Anscheidt.
    Die im Forum erwähnten Gußteile aus Japan gehören ebenso ins Reich der Fabel wie die Mär von dem Tausch der Norton-Gabeln mit einem MZ-Rennmotor. Der historisch korrekte Ablauf kann dem Buch "IFA/MZ Renngeschichte" entnommen wereden.


    Pierrot


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