Motorradrätsel 55

  • Es handelt es sich um einen Versuchsrennmotor von Parilla, ein Einzelstück, aufgebaut unter Verwendung von zwei Parilla Gokart-Motoren, welche in einem mittig sitzenden Primärtrieb gekoppelt sind. Der Motor entstand um 1964 und besass in seiner ursprünglichen, luftgekühlten Ausführung nur einen Hubraum von 200ccm, gamäss den 100ccm Kartmotoren. Diesen Motor erwarb Werner Maltry und setzte ihn dann in ein von ihm gebautes Fahrwerk, wie er es auch für Motobi und Aermacchi-Motoren benutzte. Das Motorrad war 1965 fertig und wurde von Eckart Conzelmann aus Tailfingen gekauft. Der setzte es bei Ausweisrennen ein, hatte aber mit den luftgekühlten Zylindern von Parilla laufend Probleme mit Kolbenklemmern. Daraufhin baute ihm Frieder Kemmler (der später auch Maico-Zylinder erstellte) zwei wassergekühlte Zylinder, nun mit jeweils 125ccm, mit welchen der Motor thermisch gesund war und auch mehr Leistung hatte. Das war aber zuviel des Guten, denn beim ersten Einsatz in Hockenheim brach die Kurbelwelle. Damit war für Conzelmann das Thema Maltry RS erledigt und er stellte das Motorrad an die Seite. In den achtziger Jahren tauchte dann Werner Maltry überraschend bei Conzelmann auf und kaufte das Motorrad zurück, nur um es gewinnbringend weiter zu verkaufen. Es ging dann durch einige Hände, kam aber nie mehr zum Renneinsatz und wartet heute bei einem Sammler auf eine (schwierige) Restauration.
    Anbei zwei Fotos von der Maschine mit Conzelmann bei Probefahrten.


    Pierrot


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