Amtsgericht Chemnitz Prozess gegen gescheiterten MZ-Retter ausgesetzt
Ein Prozess gegen den Geschäftsführer der Motorenwerke Zschopau, Martin Wimmer, vor dem Amtsgericht Chemnitz ist bis Ende des Jahres ausgesetzt worden. Dem Ex-Rennfahrer wird vom Insolvenzverwalter Insolvenzverschleppung, Veruntreuung von Arbeitsgeld und Bankrott vorgeworfen. Es geht um die Frage, ab welchem Tag der Motoradhersteller tatsächlich insolvent war. Ein Gutachter der Wimmer-Seite nennt ein späteres Datum, als der Insolvenzverwalter. Der Richter hat daraufhin beschlossen, ein neutrales Gutachten in Auftrag zu geben. Wimmer war an der Rettung der Traditionsmarke MZ gescheitert.
Wimmer hatte 2009 gemeinsam mit zwei Partnern den Motorradhersteller gekauft und bewahrte das Unternehmen vor dem Aus. Sie wollten die MZ-Tradition wieder aufleben lassen. Geplant war die Fertigung von 125 ccm- und 250 ccm-Maschinen sowie von Rollern. Zuletzt wurden Elektro-Dreiräder für die Schweizer Post produziert. Doch im September 2012 meldete der heute 56-Jährige Insolvenz an.
Danach verklagte er seine Münchner Hausbank auf Schadenersatz. Sie habe mit der kurzfristigen Rücknahme einer Kreditzusage die Zahlungsunfähigkeit ausgelöst, sagte Wimmer. Auch dazu läuft gerade ein Rechtsstreit. Wimmer präsentierte unter anderem ein Buch, in dem er seine Sicht der Dinge vorstellt. Er fühlt sich vor der Bank über den Tisch gezogen. Für das Buch sucht er noch einen Verlag. Wimmer sagte, er wolle keinesfalls als derjenige in die Geschichte eingehen, der die Marke MZ ruiniert hat.