EIN SCHRIEB/BERICHT VON NSUMAX - DER UNGLUECKLICHERWEISE IM NUERBURGRING DESASTER VERSCHIMMELT - HIER NOCHMAL AUFGEGRIFFEN - ZUR DISKUSSION "AM STAMMTISCH".
Motorradsport am Ende.Begreift eigentlich niemand, daß der Motorsport, insbesonderer der Sport mit Motorrädern, generell am Ende ist ? Die Unwirtschaftlichkeit der Rennstrecken nicht nur der Unfähigkeit der Betreiber geschuldet ist, sondern Folge einer politischen Zielvorstellung ist ? Der letzte Motorrad Grand Prix am Ring, Tex Geissler wurde in der 125er sensationell Dritter, fand vor 24000 Zuschauern statt.
Ich war es vorher gewohnt, auf jedem deutschen GP volle Häuser vorzufinden. Es gab Berg- und Flufplatzrennen, in St. Wendel wagten die Veranstalter sogar eine Art eine Art IOM auf deutschen Boden. In meiner Heimat war Rolf Steinhausen ein Begriff. Menschen, die privat allenfalls einen Kadett fuhren, pilgerten nach Spa und Assen, fühlten sich als Teil des Großen. Gustav Reiner war ein Held, wegen seiner Bereitschaft, seine Gesundheit und vielleicht auch sein Leben auch dann zu riskieren, wenn er eine ganze Runde in Führung lag.
Das ist vorbei, inzwischen leistet sich die drittgrößte Industrienation der Welt den Luxus, keinen Superbike WM-Lauf mehr auszutragen. Heutzutage kann ein Veranstalter nur noch dann das Risiko einer Rennveranstaltung eingehen, wenn er die Behörden davon überzeugt, es handele sich lediglich um die Präsentation antiker Motorentechnik. Milde kann der Bittsteller erwarten, sollte er als Zwischenlauf die Darbietung elektrogetriebener Zwei- und Vierräder gestatten. Böse kann der Antrag auf eine Rennveranstaltung enden, sollte ein beliebter Radweg die geplante Rennstrecke kreuzen.
Vielleicht waren die Planer des neuen Nürburgrings auf Grund ihres Alters noch der Meinung, es könnte wieder so werden wie auf der Solitude, wo angesichts eines WM Laufs die Autobahnen stillgelegt wurden, damit all die Mäxe der Besucher auch Parkraum finden konnten. Grotesk, aber typisch, wenn Sozialdemokraten Unternehmer spielen, war der Glauben, eine Achterbahn und massenhafte Kneipen in der Wildnis könnten die Zustände von damals widerbeleben.
Sicher war es auch äußerst ungeschickt, die Jugend an den Motorradsport heranzuführen, wenn vor jedem Kauf einer Curry Wurst erst eine Plastik Karte erworben werden muß. Das Heranführen unseres Nachwuchses wurde auch bestimmt deshalb nicht geföredert, wenn massenhaft Sicherheitskräfte aber auch jeden Weg versperren, behindern, mit unangenehmen Fragen verlängern. Das sind Kleinigkeiten, zeigen aber den Willen unserer politischen Führungskräfte, eine Welt ohne Risiko, ohne Eigenverantwortung, ohne Aggression, ohne Kampf zu schaffen.
Im Bus zur Schule zu fahren, ist risikoloser, als auf der Kreidler. Und einfacher zu kontrollieen. Und in dieser schönen Welt hat ein Symbol der Freude am Risiko, der Begegnung mit Fremden, der Begeisterung für den Verbrenungsmotor keinen Platz. Deshalb werden auch alle, die mit gutem oder schlechten Absichten versuchen, den Ring zu übernehmen, gar zu retten, an der politischen Wirklichkeit scheitern. Für die Entscheider in Berlin oder Brüssel sind Windmühlen, Solarzellen, Elektroautos, die Mülltrenung und die Frage, ob es mehr als zwei Geschlechter gibt, tragende Fragen der Zukunft, ob wir paar Irre am Ring am Wochende einen Marques sehen wollen allenfalls Ausdruck längst überholter Welten.