Nürburgring soll verkauft werden

  • Wegen des Nürburgrings sind Strafanzeigen gegen Mitglieder der rheinland- pfälzischen Landesregierung eingegangen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz dem SWR mit. Die Anzeigen bezögen sich auf den jüngsten Rechnungshofbericht zum Nürburgring im Jahr 2010. Obwohl die Anzeigen keine neuen Vorwürfe enthielten, prüfe die Ermittlungsbehörde, ob sich aus der Anfangsverdacht zu Straftaten ergebe. In dem Bericht wirft der Rechungshof der früheren SPD- Regierung Fehler und Steuerverschwendung vor.


    Stand: 29.10.2014, 12.30 Uhr


    :thumbsup:

  • Man sollte Nürburgring-Fans bitte nicht mit Hooligans, also „Rowdys“ „in einen Topf werfen“, auf die man im Umfeld von Fußballgroßereignissen trifft – oder Demos der „rechten Szene“. Auch nicht bei der Beurteilung einer Demo , wie sie von „Wir sind Nürburgring“ und ihren direkt von den politischen Klimmzügen der Nürburgring-Affäre betroffenen prominenten Mitstreitern (z.B. Sabine Schmitz/Christian Menzel) zum 15. November 2014 in Mainz geplant – und angemeldet(!) - sind. - Man hat beim Rechts- und Ordnungsamt der Stadt Mainz wohl Bedenken. - Seit „Köln“? - Nicht nur die „Rhein-Zeitung“ hat mit der Ankündigung dieser Veranstaltung dann auch über Strafanzeigen (die z.T. aber Strafanträge sind!) berichtet und die Staatsanwaltschaft Koblenz zitiert. So wie die NBG (Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH) Zahlen gerne nach oben korrigiert (immer noch – s. SWR-Meldung zum operativen Erfolg der NBG in 2014), korrigiert überraschend die Staatsanwaltschaft Koblenz wohl – natürlich unabhängig davon – Zahlen nach unten. - Jeder bevorzugt wohl eine eigene Art der Zählweise. - Nachfolgende Geschichte ist der Versuch einer Korrektur, um zu einer objektiven Beurteilung der Situation zu finden.


    Viel Wind um „Operation Herbststurm“!


    Motor-KRITIK hatte keine Bedenken, die „Operation Herbststurm“, die geplante Demo von „Wir sind Nürburgring“ schon am 26. Oktober 2014 zu vermelden, nachdem auf Nachfrage die Bestätigung eingegangen war, dass die Anmeldung ordnungsgemäß erfolgt sei.


    Der Termin, 15. November 2014, ist offensichtlich gut gewählt, da an diesem Tag in Mainz der Landesparteitag der SPD stattfinden soll und dort auch wieder der Ex-Ministerpräsident des Landes, Kurt Beck, inzwischen wohl wieder von seiner Bauchspeichelerkrankung genesen, im Hinblick auf die in 2016 stattfindenden Landtagswahlen, in der „Phönix“-Halle wieder in den landespolitischen Vordergrund gerückt werden soll. - Wo auch sonst?


    „Wie ein Phönix aus der Asche“ ist eine Redewendung für etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint. - Um Kurt Beck wieder in der Landespolitik in Rheinland-Pfalz in den Vordergrund zu schieben, kann es keinen besseren Ort mit keiner tiefsinnigeren Bezeichnung geben als Mainz und die „Phönix“-Halle.


    Die „Phönix“-Halle steht im Mainzer-Stadtteil Mombach, dem Gründungsort des Mombacher Carneval Vereins 1886 e.V. „Die Bohnebeitel“, die sich und ihre als spaßig empfundene, aber ernsthafte Aufgabe so sehen:


    „...'das Spiel mit der „verkehrten Welt', aber auch ein großes Stück Selbstironie, die Relativierung von Macht und die Entblößung der Arroganz von selbsternannten Autoritäten. Dazu gebe es in der alljährlichen Kampagne zensurfreies und angstfreies Aufdecken von Missständen, vor allem aber Lust an der Freude und am Leben.“


    Da wollen doch die Nürburgring-Fans am 15. November 2014 nicht zurückstehen, sondern haben mit ähnlichem Hintergrund nicht nur die Demo, sondern auch einen Autocorso geplant. Dazu hatte dann insgesamt das Mainzer Rechts- und Ordnungsamt aber noch eine Reihe von Fragen, die nach Aussagen des für die Demo verantwortlichen Organisators, Werner Lenhard, aber inzwischen alle beantwortet wurden.


    Die „Rhein-Zeitung“ hat es sich nicht verkneifen können darauf hinzuweisen:


    „...Unter potenziellen Teilnehmern werden auf Facebook schon Tipps gehandelt, welche Trillerpfeife besonders laut ist ('Fox40, 115 Dezibel'). …“


    ...dabei aber übersehen, dass es sich bei „Wir sind Nürburgring“ nicht um eine Gewerkschaft, sondern um einen Zusammenschluss von Fans der Eifel-Rennstrecke handelt, die sich durch taktische Spielereien von Mainzer Politikern „auf ihre Kosten“ hintergangen und fehlinformiert fühlen. Sie wollen keine Rache, sondern Gerechtigkeit – und die demokratische Anerkennung der Meinung einer (sonst schweigenden!) Mehrheit der Wähler.


    Dazu gehört auch, dass Verantwortliche für diese Nürburgring-Affäre, die inzwischen in ihre dritte, unübersichtliche Runde geht, endlich zur Verantwortung gezogen werden.


    In diesem Zusammenhang werden auch bei der „Rhein-Zeitung“ „mehr als 30“ Strafanzeigen gegen „alle Minister des früheren Kabinetts von Kurt Beck erwähnt, um später zu relativieren:


    „Die Staatsanwaltschaft spricht dagegen von „drei, vier Anzeigen“. Sie seien pauschal, „neue Tatsachen werden nicht vorgetragen“, so Oberstaatsanwalt Hans-Peter Gandner.“


    Motor-KRITIK hat auch diese Entwicklung im Auge behalten, die wohl von einer Anzeige eines seiner Leser, Harald Hallerbach, ausging. Der erstattete nach unserer Kenntnis am 5. Oktoeber 2014 eine Strafanzeige gegen:


    „Hendrik Hering, Carsten Kühl, Kurt Beck, Marie Luise Dreyer, Jürgen Zöllner, Doris Ahnen, Margit Conrad, Heinz Georg Bamberger, Karl Peter Bruch, sowie Roger Lewentz
    wegen des Verdachts
    a) der Untreue
    b) der Insolvenzverschleppung
    in Sachen Nürburgringfinanzierung“


    Hallerbach bezog sich (u.a. - nicht ausschließlich!) auf die


    „jüngsten Berichte bzw. Gutachten des Landesrechnungshofs Rheinland-Pfalz und der EU-Kommission..“


    Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ihm nicht nur den Eingang seiner Strafanzeige bestätigt, sondern ihm auch am 10. Oktober 2014 das Aktzeichen mitgeteilt, unter dem die Anzeige registriert wurde:


    2050 JS 60044/14


    Am 13. Oktober 2014 bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Kruse auf Anfrage von Motor-KRITIK:


    „...Es trifft weiterhin zu, dass hier vereinzelt auch Strafanzeigen eingehen, die die von dem Rechnungshof Rheinland-Pfalz dargelegten Umstände betreffen. Ob eine dieser Strafanzeigen von einem Ihrer Leser stammt, kann ich naturgemäß nicht beantworten. Alle bei der Staatsanwaltschaft eingehenden Strafanzeigen erhalten jedoch ein Aktenzeichen, wobei dies keine Aussage dazu erlaubt, ob die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht sieht oder nicht. Insofern die Anzeigen im vorliegenden Zusammenhang keine über die öffentlich zugänglichen Quellen hinausgehenden Informationen enthalten, werden sie im Rahmen der bereits erwähnten, laufenden Prüfung mitbearbeitet. ...“


    Nach Motor-KRITIK vorliegenden Informationen, müssten inzwischen bei der Staatsanwaltschaft Koblenz aber mehr als 30 Strafanzeigen unter dem gleichen Aktenzeichen (s.o.) registriert sein. Wobei eigentlich die Strafanzeigen der Bürger aus Rheinland-Pfalz (so um 12) – da betroffen und „Verletzte“ - als Strafantrag gewertet werden müssten.


    Die Angaben des Herrn Oberstaatsanwalts Gandner gegenüber der „Rhein-Zeitung“ sollten also gegebenenfalls mit einer „Null“ versehen werden, wie die Recherchen von Motor-KRITIK ergaben, denn es handelt sich um keine Sammelanzeige, sondern um einzeln registrierte Anzeigen, die nach und nach – aber mit gleichen Gründen wie die erste Anzeige oder mit Bezug darauf – eingingen.


    Was aus diesen Strafanzeigen bzw. Strafanträgen wird, ergibt sich nicht nur aus den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft, sondern auch aus den Anweisungen des Dienstherrn, des rheinland-pfälzischen Justizministers, Jochen Hartloff. Der ist eigentlich – kritisch betrachtet – derzeit das einzige Regierungsmitglied, dem bisher keine Vorwürfe in Sachen „Nürburgring 2009“ gemacht werden konnten.


    Hartloff hat aber gegenüber den Justizbehörden des Landes in „seiner Zeit“ - nach dem 18. Mai 2011 - verdeutlicht, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Er ist der Mann, der Ermittlungsarbeiten der Staatsanwaltschaft beschleunigen oder bremsen kann.


    Aber auch mögliche „Brems-Manöver“ aus dem Rechts- und Ordnungsamt der Landeshauptstadt Mainz in Sachen „Herbststurm“-Demo sollten aufmerksam beobachtet werden. Man darf nicht vergessen, dass hier ein „politisches Netzwerk“, in vielen Jahren der Regierungstätigkeit aufgebaut, präzise zusammen arbeitet.


    Es ist übrigens kein Zufall, dass sich deutsche Automobilhersteller mehr für den Kauf ausländischer Test- und Rennstrecken interessieren, als für den des Nürburgrings. Wie stellte doch ein deutscher Hersteller nicht erst gestern fest:


    „Es stört die unsichere politische Situation in Rheinland-Pfalz.“


    Die Herren Politiker in Mainz sollten das einmal zur Kenntnis nehmen und mal einen Blick über den „Provinz-Zaun“ werfen.


    Kurt Beck war eigentlich „gestern“. Man sollte einen Strich unter die Vergangenheit ziehen und begreifen, dass ein neues Denken und Handeln gefragt sind, wenn wieder Vertrauen in die Arbeit der politischen Gruppierungen hergestellt werden soll.


    Um hier noch einmal des „Volkes Meinung“ - gerade heute wieder gehört – wiederzugeben:


    „Der Nürburgring gehört in die Öffentliche Hand!“


    Damit sind die Test- und Rennstrecken gemeint. Nicht der „Kirmes-Kram“, wie der Eifler meint.


    MK/Wilhelm Hahne

  • Viktor Charitonin übernimmt Nürburgring
    von Florian Zerfaß und Florian Willershausen


    Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer: Den russischen Milliardär Viktor Charitonin.


    Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer: Der russische Milliardär Viktor Charitonin kauft sich nach Informationen der WirtschaftsWoche anstelle des in Schieflage geratenen Düsseldorfer Automobilzulieferers Capricorn bei der Rennstrecke ein. Capricorn-Chef Robertino Wild hatte die zweite Kaufpreisrate von fünf Millionen Euro bisher nicht aufbringen können und seine Anteile von zwei Dritteln an der Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft mbH (CNBG) Anfang Oktober an einen Treuhänder abtreten müssen. Zuvor war bekannt geworden, dass Wilds Kunstsammlung - die er als Sicherheit für einen Zahlungsaufschub stellte - bereits anderweitig verpfändet war.


    Wilds CNBG-Anteile übernimmt nun Charitonin über eine zwischengeschaltete Holding. Der 41 Jahre alte Russe ist Großaktionär und Aufsichtsratschef von Pharmstandard, den er 2003 gemeinsam mit dem Oligarchen Roman Abramowitsch gegründet und inzwischen zum größten heimischen Arzneimittelhersteller in Russland ausgebaut hat. Sein Vermögen verwaltet er unter anderem über zwei Briefkastenfirmen auf Zypern. Das Magazin Forbes listete ihn 2013 mit einem geschätzten Vermögen von gut einer Milliarde Dollar auf Platz 1342 der reichsten Menschen der Welt. Charitonin, der auch eine Wohnung im ultrateuren Londoner Luxuswohnhaus Hyde Park One hat, ist Oldtimerfan und fuhr in diesem Jahr die Rallye Mille Miglia mit einem Mercedes 500 K von 1935.
    Auf Anfrage wollte er sich nicht äußern.


    Dem Vernehmen nach hat Charitonin die zweite und auch die erst im Dezember fällige dritte Kaufpreisrate bereits gezahlt. Die Nürburgring-Insolvenzverwalter Jens Lieser und Thomas Schmidt hatten im März für insgesamt 77 Millionen Euro den Zuschlag an Capricorn und seinen Mitinvestor Getspeed vergeben, der Axel Heinemann gehört, einem früheren Partner der Boston Consulting Group.
    Die Insolvenzverwalter äußerten sich auf Anfrage ebenfalls nicht.

  • PS: Nachtrag zu obigem. Ich kann Eure Aufregung nicht ganz nach vollziehen. SUPER GAU!!????? Wenn “DER RUSSE” (sorry – no disrespect meant) Teutsche Autos, Maschinen, Anlagen und was weiss ich noch alles von Teutschen Unternehmen bezieht, wenn “DER RUSSE” Euch Energie verkauft, dann regt sich doch auch keiner dabei auf, oder. Und jetzt wird ein riesen Geschrei gemacht weil “DER RUSSE” mit Kohle am Ring einsteigt?? Solls verstehen wer will – ICH NICHT. Sorry Guys!!! Gehabt Euch wohl und traeumt schoen weiter. Die Teutschen Politiker, egal welcher Farbe, haben den Ring schon laengst abgeschrieben!!!

  • Hey Charly,
    da muss ich Dir Recht geben.
    Jetzt kommt einer der wirklich bezahlen kann. Die Autoidustrie hat lange genug Zeit gehabt
    ihre wichtige Teststrecke selbst zu kaufen und zu nutzen. Hätten da alle mitgemacht wäre
    es für jeden ein Nasenwasser gewesen. Mein Aufruf hier vor sehr langer Zeit als Interessensgemeinschaft
    unseren Ring zu übernehmen wurde mit keinerlei Beitrag beantwortet.
    So jetzt müsst ihr halt den Käufer bei Laune halten.


    Grüsse TZ750-Heinz :)

  • Sorry Leute,


    es geht hier nicht um ein beschissenes deutsches Auto oder eine blöde Fabrik........es geht um deutsche Geschichte,um Kulturgut,um Volkseigentum.


    Es gibt Dinge,die verkauft man einfach nicht,schon garnicht ins Ausland...........


    Wenn ihr das gut findet,sorry da habe ich kein Verständniss dafür :uebel: und bei Laune halten.....nein Danke.

  • Das ist der Super GAU für unser Kulturdenkmal:


    Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer: Der russische Milliardär Viktor Charitonin kauft sich nach Informationen der WirtschaftsWoche anstelle des in Schieflage geratenen Düsseldorfer Automobilzulieferers Capricorn bei der Rennstrecke ein. (..) Der 41 Jahre alte Russe ist Großaktionär und Aufsichtsratschef des Unternehmens Pharmstandard, das er 2003 gemeinsam mit dem Oligarchen Roman Abramowitsch gegründet und inzwischen zum größten heimischen Arzneimittelhersteller in Russland ausgebaut hat. Sein Vermögen verwaltet er unter anderem über zwei Briefkastenfirmen auf Zypern. Das Magazin Forbes listete ihn 2013 mit einem geschätzten Vermögen von gut einer Milliarde Dollar auf Platz 1342 der reichsten Menschen der Welt.


    Das muss man sich mal reinziehen: 500 (!) Mio Euro Steuergeld versenkt UND das weltbekannte Denkmal Nordschleife an einen russischen Privatier verschachert.


    Erstaunlich viel Chemie im Spiel bei diesem Geschäft: Kurt Beck wird geschmiert als Berater bezahlt von Boehringer Ingelheim, Axel Heinemann ist von Haus aus Berater in der Pharmaindustrie und Viktor Charitonin ist Großaktionär von Russlands größtem Pharmakonzern (Pharmstandard). Das ist doch kein Zufall!


    Und was haben sie getönt, um das Volk bei Laune zu halten:


    Februar 2013:


    Sachwalter Jens Lieser betonte: “Es ist kein Oligarch oder reicher Scheich darunter, der eine Privatrennstrecke will, sondern alle haben eine Beziehung zum öffentlichen Rennsport.”


    Und die Verbrecherbande Volksvertreter verkaufen das auch noch eiskalt als gute Nachrichten. E-kel-haft!


    Ein weiterer schwarzer Tag für unsere Nordschleife, es ist tatsächlich mal wieder noch schlimmer gekommen.


    Otto Flimm kocht vor Wut:


    "Die Landesregierung muss dem unkontrollierten Treiben der Insolvenzverwalter unmittelbar Einhalt gebieten. Über ihre Vertreter im Gläubigerausschuss muss sie alles tun, um diesen Ausverkauf zu stoppen.“ Alle, die eine Beziehung zum Nürburgring haben, müssen nun auf die Barrikaden gehen, um diesen bisher unvorstellbaren, größtmöglichen Schaden vom Nürburgring abzuwenden!


    In zwei Wochen wäre eine gute Gelegenheit, um Dampf abzulassen. In Mainz!


    renn.tv/2795

  • Hallo Museum - ref Deinem obigen Beitrag: Der kauft den Ring .... und nimmt ihn mit nach Russland? Oder zerstueckely ihn. Oder....? Tut mir echt Leid, aber, ich finde es ist hoechste Eisenbahn dass IHR ALLE Eure wie auch immer gefaerbten Brillen ab nehmt. Ansonsten ist EUCH und DEM RING wirklich nicht zu helfen. Alle Freundschaft in Ehren aber genug ist genug! Punkt. Versprochen - dies war mein letzter Beitrag zum Thema RING!!!

  • Dieser Satz wird in die traurige Nürburgring-Geschichte eingehen, wie kein anderer. Er wird vorzugsweise von den Leuten benutzt, die zu bequem sind sich zu engagieren und damit gegenüber sich und anderen rechtfertigen zu können, die Hände in den Schoß zu legen.


    Als Kafitz seine hochtrabenden Pläne zum Freizeitpark vorstellte: Lass sie doch erstmal machen.


    Als die Bagger anrückten und den Ring auf links gedreht haben: Lass sie doch erstmal machen.


    Als die Begriffe “Eifeldorf” und “Grüne Hölle” vereinnahmt wurden: Lass sie doch erstmal machen.


    Als Richter/Lindner die neuen Pächter wurden: Lass sie doch erstmal machen.


    Als die Kastelruther Spatzen als Musikhighlight präsentiert wurden: Lass sie doch erstmal machen.


    Als die Insolvenzverwalter das Ruder übernommen haben: Lass sie doch erstmal machen.


    Als Capricorn/Getspeed als neue Eigentümer vorgestellt wurden: Lass sie doch erstmal machen.


    Und sogar jetzt - ein russischer Oligarch: … naja, Ihr wisst schon.


    Ich hab sie nicht machen lassen und mir manches Mal die Finger verbrannt. Sie waren sich nichtmal zu schade mich vor den Kadi zu schleppen, um mich zu beeindrucken.


    Ich kenne den Ring - und Ihr kennt ihn auch - wir wissen schon selber, was ihm guttut und was nicht. Es lohnt sich zu kämpfen und auch wenn sich Abgründe aufgetan haben - ich habe auch viele ehrenwerte Menschen kennen und schätzen gelernt, an deren Seite es sich lohnt zu kämpfen. Zu kämpfen gegen die Vergewaltigung unseres geliebten Asphalts - aber immer mehr auch gegen das System, für das das gemeine Volk nur noch unbequemer Gegner zu sein scheint.


    Mit RLP haben wir es besonders schlimm erwischt, der Schein der Demokratie kann nur noch mit Ach und Krach und viel Propaganda made in Mainz aufrechterhalten werden. Doch es gibt keinen Grund aufzugeben. Jetzt heißt es erst recht die Reihen zu schließen und den Mainzer-Möchtegern-Monarchen amtlich den Allerwertesten aufzureissen.


    Wir sind zwar nur das gemeine Volk, aber wenn wir wollen sind wir Viele und wir können verdammt unbequem werden. Empört Euch, seid laut, frech - kämpft gegen die Propaganda mit allen Mitteln, die Euch zur Verfügung stehen!


    Wir werden verarscht nach Strich und Faden und wir haben allen Grund der Welt wütend und zornig zu sein.


    Und wir können jederzeit stolz in den Spiegel schauen, denn wir lassen sie eben NICHT erstmal machen!


    15.November: Mainz!


    renn.tv/2796

  • ist ein "Krimi", der auf wahren Begebenheiten beruht und sich in der Realität vor Millionen Zuschauern abspielt.


    Dummdreiste, verlogene Politiker und ihre Handlanger vernichten und verschachern öffentliches Eigentum und berauben den Steuerzahler in dreistelliger Millionenhöhe.


    NEPPER, SCHLEPPER, BAUERNFÄNGER in Vollendung ! Deutschland 2007 - 2014

  • Hallo an den Ring.
    Die grösste 3-Stellige Zahl in ...Mill. ist immer noch eine Mrd. die mit 0, ...beginnt.
    Darum geht es doch gar nicht mehr.
    Vielmehr ist es doch angesagt, das Beste aus unserem Ring zu machen.
    Glaubt Ihr denn, es gibt an uns Steuerzahler irgend etwas zurück, was von SPD lern u.a. verzockt wurde??????
    Also richtet Eure Energie besser aus.
    Schlimmer ist der Mautmurx. - Mehr dazu folgt.


    LG TZ750 Heinz :)

  • Es gibt Leute, die empfinden das Treiben um Halloween als gotteslästerlich-satanistisches Treiben. Für andere ist es ein Geschäft. Weil es z.B. Mainzer Politiker nicht zu stören scheint, dass derzeit um Halloween russisches Geld in deutsche Taschen gesteckt wird. Hatte Frau Merkel nicht erst vor Kurzem deutlich gemacht, dass sie an den Sanktionen gegen Russland festhalten will? Während die Mannschaft der Landesregierung in Mainz wohl voll hinter Putin steht – an Halloween – der gerade erst auf das freie Recht der Menschen zur Selbstbestimmung verwiesen hat. Und so fließt nun russisches Geld – via Zypern (?) - nach Rheinland-Pfalz und als Gegenleistung überreicht man den neuen russischen Investoren ein Stück deutsches Kulturgut: Den Nürburgring. Das ist doch Diplomatie vom Feinsten! - Oder soll man es als Pragmatismus bezeichnen? - Aber darüber hinaus gibt es viel mehr zu der gerade getroffenen Entscheidung der Insolvenz-Sachwalter zu sagen, als bisher in großer Auflage zu lesen ist oder im Fernsehen – z.B. dem SWR – von „Nürburgring-Experten“ (per Einblendung dazu ernannt) verkündet wird. - Das alles erinnert an eine wohl abgestimmte Aktion, bei der sogar die „Kirch II-Version für Arme“ noch mit einem attraktiven Posten belohnt wird, während er eigentlich schon alles verloren hat. - Aber man braucht ihn als „Schutzschild“ gegenüber der EU. - Nur so lässt sich – vielleicht – der Vorwurf eines „Zweitverkaufs“ ohne EU-Zustimmung vermeiden. - Aber nun alles in einer Reihenfolge, die die derzeitige Situation etwas anders aussehen lässt, als sie derzeit anderswo dargestellt wird. - Und nicht vergessen: Es ist Halloween! - Man kann doch wohl auch an Allerheiligen über Halloween schreiben?
    Halloween am „Ring“: Neue böse Geister?


    Oft tragen die Geister nur Masken. Zum Beispiel die eines Politikers. Und so sagt die „Maske Roger Lewentz“ vom neuen russischen Investor: „Ich hoffe, dass dahinter keine Heuschrecken-Mentalität steckt.“ - Das ist doch lieb! - Und im Radio (SWR) wurde auch klar gestellt, dass der Mann, der es in 10 Berufsjahren zum Milliardär gebracht hat, ein ehrlicher Mann ist. - Was denn sonst? - Nur so kommt man an Millionen, wird ein Milliardär!


    Aber zwischen 2013 und 2014 ist aus dem Milliardär wieder ein Millionär geworden, da der Aktienkurs seines Pharmakonzerns – der größte in Russland - von 20 auf 6 Dollar gefallen ist. Die deutschen Provinz-Politiker versuchen ihn gerade mit einem wertvollen Nürburgring für ein Taschengeld wieder auf die international beachtete Stufe eines Milliardärs zu heben.


    Dieser – eigentlich vom Namen her bisher unbekannte Russe – ist ein guter Freund des Oligarchen Roman Abramowitsch, der wiederum ein guter Freund von Wladimir Putin ist. - So wird sicherlich Putin demnächst nur noch Barak Obama der Erpressung wegen der USA-Sanktionen gegen Russland beschuldigen können. Deutschland steht – verglichen mit den USA – dank der Leistung von Provinzpolitikern und ihren Helfeshelfern dann aus Putins Sicht sehr gut da.


    Rheinland-pfälzische Provinzpolitiker greifen in das große Rad des bisherigen internationalen Zusammenwirkens von USA und EU gegen die politische Entwicklung in Russland mit dem Verkauf des Nürburgrings ein. Das wäre doch gelacht, wenn Mainz nicht auch an Halloween für gute Stimmung sorgen könnte. - Nicht nur an Karneval! - Und das auch in Russland.


    So wichtig die großen internationalen Probleme zur Darstellung in den Medien geeignet sind, so unwichtig werden andere Geschehnisse in der Provinz empfunden und auch abgehandelt. Gerade das Thema Nürburgring widert inzwischen viele Redakteure an. Sie haben doch schon mal darüber berichtet. So bleibt für viele Leser unklar, dass es sich auch in der jetzigen Phase der Nürburgring-Affäre nicht um eine neue, kleine unbedeutende – geradezu provinzielle – Sache handelt, sondern um die Fortsetzung einer Affäre, die vor vielen Jahren ihren Anfang nahm und deshalb niemals mit einem harten Schnitt beendet werden konnte, weil viele Details immer unter den Teppich gekehrt wurden.


    In den langen Jahren seiner Regierungstätigkeit war es Kurt Beck, als einem (zu) viele Jahre regierenden Ministerpräsidenten eines Landes gelungen, geradezu ein Spinnennetz von Verbündeten zu installieren, in dem nicht etwa Verdächtige gefangen, sondern durch Verbergen geschützt wurden. So wurden aus Wissenden Mitwisser. Und man sägt nicht den Ast ab auf dem man sitzt. - Es ging also auch um Machterhalt. Dazu kommt, dass sich das Niveau in der Politik – mal ausgehend vom Ende des 2. Weltkrieges betrachtet – sich absolut verschlechtert hat.


    Persönlichkeiten in der Politik gibt es immer weniger, aber immer mehr machthungrige Mitläufer, die versuchen – trotz ihres Niveaus – „im Geschäft zu bleiben“. Und das in einer Zeit, in der eigentlich alles schlechter geworden ist. In vielen – den meisten – Berufen, nicht nur in dem des Politikers. Dort, wo „früher“ noch das Wort Korruption ein Fremdwort war, wird es heute nicht nur verstanden, sondern auch genutzt. Und deutsche Politiker zeigen noch gerne mit dem Finger auf andere „Bananen-Republiken“, während Deutschland längst eine ist.


    So wäre sicherlich der ein Träumer der der Auffassung wäre, dass die von der EU-Wettbewerbskommission beanstandeten ungenehmigten Beihilfen von rd. 500 Millionen Euro alle in die Bauten und Ausstattungen am Nürburgring geflossen wären.


    Aber dieser Teil der Nürburgring-Affäre wurde bisher noch gar nicht behandelt. Man versucht auch das Aufbrechen von alten Wunden zu vermeiden, indem man die Öffentlichkeit mit neuen Sensationen ablenkt. So ist auch der Verkauf des Nürburgrings so ein Ablenkungsmanöver, mit dem – je nach politischer Strömung und intellektueller Basis – argumentiert wird.


    Daniel Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sagte am 31. Oktober 2014, die Wähler des Landes zurecht weisend:


    „Wer heute fordert, der Nürburgring solle zurück in Staatsbesitz, der hat offensichtlich weder den Wunsch der Steuerzahler nicht mehr für eine Rennstrecke blechen zu müssen, noch die Entscheidung der EU-Kommission in Sachen Beihilfe verstanden.“


    Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN beurteilt die Fähigkeiten der aktuellen Landesregierung offensichtlich mit dem Maßstab seiner eigenen Fähigkeiten, denn die für den Nürburgring verantwortlichen Insolvenz-Sachwalter, vom politisch abhängigen SWR gerne (und falsch!) als „Sanierer“ bezeichnen, haben in der Vergangenheit immer wieder auf die Chancen verwiesen, mit dem Nürburgring im operativen Geschäft Gewinne zu erzielen. So hat man u.a. einen Gewinn von 6 Millionen Euro im Kaufvertrag mit der Capricorn Besitzgesellschaft mbH für das Jahr 2014 schon vorausschauend in Abzug gebracht.


    Damit wären wir nach einigen Fehlentscheidungen in Sachen Nürburgring durch die Regierung Kurt Beck dann bei einer weiteren Fehlentscheidung, die – natürlich (!) - durch die aktuelle Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Insolvenz-Sachwaltern angekreidet wird, indem die der Capricorn-Firma den Nürburgring verkauften. - Doch die verweisen auf den Gläubigerausschuss.


    Hat Malu Dreyer die Verkaufsaktion der Insolvenz-Sachwalter in Richtung Capricorn wirklich nur durch PR-Aktionen in Richtung dieser Firma unterstützt - oder steckte nicht gar der Wunsch der Regierung dahinter, den Wählern mit einem Darsteller von Mittelstand und automobiler Anbindung, einen scheinbar idealen Käufer anzubieten?


    Motor-KRITIK hat von Anfang an zu diesem Thema mit einer eigenen Meinung – aufgrund von Recherche-Ergebnissen – nicht hinter dem Berg gehalten, was sogar den Präsidenten der Koblenzer Industrie und Handelskammer zu erregten „Anmerkungen“ per E-mail anregte:


    „Wie können Sie mittelständische Unternehmer, die zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen
    haben, so negativ darstellen. Laufend Vermutungen, ohne dass es dafür Beweise gibt.
    Wollen sie die Menschen in der Region noch weiter aufhetzen?
    Was soll das bringen?
    Dürfen Journalisten eigentlich einfach alles behaupten?
    Gilt für Journalsiten auch kein Datenschutz?
    Sind die Menschen für Journallisten Freiwild?
    Wer Ihnen nicht passt, den wollen Sie kaputtmachen.
    Ich habe nichts gegen Kritik, die muss sogar sein.
    Nicht alle Kritik muss sofort öffentlich gemacht werden.
    Kritik kann sehr gut helfen, tolle Lösungen zu finden.“


    Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus Januar 2014, der zeigt, wie man versucht hat „Journalisten passend zu machen“. Für mich keine Frage, dass auch dieser Mann, der gleichzeitig Präsident der „Freunde des Nürburgrings“ ist, sozusagen „im Regierungsauftrag“ unterwegs war.


    Natürlich war solche Kritik anregend, sich noch intensiver mit dem Thema Capricorn zu beschäftigen. Hatte ich tatsächlich unrecht? - Waren meine Recherche-Ergebnisse falsch? -So ist dann auch Motor-KRITIK auf die Aktivitäten einer der vielen Capricorn GmbH's gestoßen, die zunächst eigentlich nur einer Aachener Leserin aufgefallen waren, und die darauf aufmerksam gemacht hatte.


    Es gab eine europaweite Ausschreibung der Campus GmbH, einer speziellen Firmengründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (kurz als RWTH bezeichnet), die zu der Umsetzung eines zentralen Bauvorhabens auf dem Campus der Hochschule führen sollte.


    Die Ausschreibung wurde von der Capricorn-Firma gewonnen, die sich die Mitarbeit eines international bekannten Münchner Architekturbüros gesichert hatte. Eine Jury hatte das Gesamtangebot als das beste und überzeugendste empfunden.


    Und so wurde die Baugenehmigung eingereicht, Capricorn stellte die Bankfinanzierung des 50 Millionen-Euro-Projekts sicher. Da trat eine kleine Störung auf, weil innerhalb dieses Komplexes fast 2.500 qm des Objekts durch öffentliche Gelder finanziert werden sollten. Das hatten die Banken nicht so gerne, weil das – im Falle eines Falles – einen „einfachen Durchgriff“ verhindert hätte.


    Gemeinsam hat man dann zu einer Lösung gefunden, die diese rd. 2.500 qm in einem eigenen, unabhängigen Objekt auslagerten. Es gab die Baugenehmigungen, der Gewerke wurden ausgeschrieben und der Baubeginn hätte lt. inzwischen abgeschlossenem Baukonzessionsvertrag im Februar 2014 erfolgen sollen.


    Aber der Baubeginn verzögerte sich, was immer wieder von Seiten der Capricorn intelligent erklärt wurde. Inzwischen hatte der verantwortliche Professor für dieses Projekt, das intern unter der Bezeichnung „Cluster Produktionstechnik“ geführt wird, selbst eine zweite Präsentation mit allen notwendigen Unterlagen – unabhängig von Capricorn – bei den Banken durchgeführt und war sicher, das Projekt in jedem Fall auf die Beine stellen zu können. - Aber die immer wieder zu hörenden Capricorn-Ausflüchte hatten ihn schon vorsichtig gemacht.


    Der Professor ist seit vielen Jahren der „Droge“ Porsche erlegen, was ihn nicht unsympathisch macht. Inzwischen fährt er aber auf seinem täglichen Weg vom Haus zum Büro einen BMW i8, den er dann auf der zu befahrenden Strecke von 9 Kilometern ausschließlich elektrisch nutzt. - Der Herr Professor ist vom BMW übrigens ganz begeistert.


    Dass BMW ein solches Fahrzeug gerade diesem Professor zur Verfügung gestellt hat ist kein Zufall, wenn man die Aufgabenstellung des „Cluster Produktionstechnik“ nach Fertigstellung kennt:


    „Zielsetzung des Clusters Produktionstechnik ist es, gemeinsam mit Industrie- und Hochschulpartnern an verschiedenen Demonstrationsobjekten die relevante Produktionstechnik der Zukunft zu erforschen. Das Demonstrationsobjekt, wie die Elektromobilitätsinitiative "StreetScooter“, ist aus den Megatrends abgeleitet und eignet sich in besonderem Maße für die interdisziplinäre Forschung sowohl am Produkt als auch an der dazu erforderlichen Produktion.“


    Inzwischen sind rd. 80 Prozent der Räume und Flächen an die Industrie vermietet. Die Vermietung der „Randanlagen“ sollte durch Capricorn erfolgen, so dass ich zu deren Vermietungserfolg nichts sagen kann.


    Ende September 2014 hat dann die Campus GmbH den Baukonzessionsvertrag mit Capricron mit einer Frist von 4 Wochen gekündigt. Das ist einer der Gründe, weshalb z.B. diese Geschichte nicht an Halloween, sondern an Allerheiligen geschrieben und veröffentlicht wird. Capricorn hat die gesezte Frist – 31. Oktober 2014, 00:00 Uhr - verstreichen lassen und ist aus diesem prestigeträchtigen Geschäft als Partner ausgeschieden - worden.


    Also wird der Herr Professor am Anfang der Woche eine neue und verkürzte Ausschreibung der 50 Millionen-Baumaßnahme auf den Weg bringen. Die Finanzierung gilt als gesichert und der Herr Professor hofft, dass ein neuer Partner dann das Münchner Architektenbüro mit ins Boot nimmt. Nicht nur deshalb, weil so der von der Jury bevorzugte Entwurf umgesetzt werden könnte, weil dafür eine Baugenehmigung vorliegt, sondern auch, weil so auch die Münchner Architekten zu ihrem Honorar kämen. Denn – wie in Aachen zu hören – wird es da noch offene Beträge geben, die sich so im Rahmen von 750.000 Euro bewegen müssten.


    Es gibt einen sehr schönen Satz, den ich aus Aachen gehört habe, und der eine wundervolle Überleitung zum Chaos-Verkauf am Nürburgring bildet. Als man aus Bemerkungen von mir herauszuhören glaubte, dass ich die handelnden Personen in Aachen vielleicht als ein wenig weltfremd einschätzen könnte, sagte mir der Herr Professor:


    „Im Gegensatz zu anderen Playern arbeiten wir hier hochproffessionell!“


    Bei allen Tätigkeiten auf anderen Gebieten hatte ich durchaus nicht die Geschehnisse – auch wenn sie zum großen Teil hinter den Kulissen abliefen – auf dem Gebiet des Nürburgring-Verkaufs aus dem Auge verloren. Die vorherrschende Meinung einer nicht immer umfassend informierten Öffentlichkeit war, dass alle mit der Insolvenzabwicklung Verantwortlichen mit Capricorn, bzw. Robertino Wild beim Nürburgringkauf auf ein falsches Pferd gesetzt hatten.


    Dr. Axel Heinemann schien mit „seiner“ Firma GetSpeed locker in die erste Position zu rutschen, nachdem Robertino Wild Ende Juli seiner Zahlungsverpflichtung von 5 Millionen Euro nicht nachgekommen war. Die Terminverschiebung des Insolvenz-Sachwalters, Jens Lieser, ist bis heute umstritten und wird sicherlich einer Aufklärung bei der nächsten Sitzung der Gläubigerausschusses bedürfen. (Bis heute gibt es noch keinen Termin dafür!)


    Inzwischen haben die Insolvenz-Sachwalter nicht nur die jetzt, am 31. Oktober 2014, fällige zweite Rate kassiert, sondern die dritte, am 20. Dezember 2014 erst fällig werdende Rate gleich mit. Insgesamt 10 Millionen Euro hat eine NR Holdung AG gezahlt, die hier wohl mit Geld aus Russland zahlte.


    Eine entsprechende Pressemitteilung des für die Insolvenz-Sachwalter tätigen Pietro Nuvoloni ging am Nachmittag des 30. Oktober in den wichtigen Redaktionen – versehen mit einer Sperrfrist 16:20 Uhr – ein. - Hier der Text:


    PRESSEMELDUNG


    Zweite und dritte Kaufpreisrate beim Nürburgring bezahlt


    - NR Holding AG neue Mehrheitsgesellschafterin bei der Käuferin -
    - Langfristige und stabile Lösung für den Nürburgring umgesetzt -
    - Positives Signal für Veranstalter, Kunden und Mitarbeiter -


    Koblenz / Nürburg, den 30.10.2014. Die Verwalter des Nürburgrings bestätigten, dass der Kaufvertrag mit der Käuferin, der capricorn NÜRBURGRING Besitz GmbH (CNBG), plangemäß umgesetzt wurde. Das Geld ist bereits bei den Verwaltern eingegangen. Die neue Mehrheitsgesellschafterin der CNBG, die NR Holding AG wird neben der Mitgesellschafterin, der GetSpeed GmbH und Co KG, als finanzstarke und langfristige Partnerin dem Nürburgring die Möglichkeit geben, sein vorhandenes Potential zu nutzen. Die Erfüllung und Umsetzung des Kaufvertrags mit diesem Partner bedeutet für den Nürburgring eine langfristige und stabile Lösung.


    Die zweite und dritte Rate ist gezahlt, die Gesamtfinanzierung ist sichergestellt. „Dies ist ein Positives Signal für Veranstalter, Kunden und Mitarbeiter“, sagt Pietro Nuvoloni, Pressesprecher der Ringsanierer.


    Der Einstieg der NR Holding AG, an der unter anderem der russische Unternehmer Viktor Kharitonin beteiligt ist, bedeutet lediglich einen Wechsel auf der Gesellschafterebene. Das operative Geschäft und das Management am Nürburgring mit seinen vielen Rennen und Veranstaltungen bleiben von den Ereignissen unberührt.


    Über Prof. Dr. jur. Dr. phil. Thomas B. Schmidt
    Rechtsanwalt Thomas B. Schmidt ist Fachanwalt für Arbeits- und Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei König Insolvenzverwaltung GbR, eine der führenden Insolvenz- und Wirtschaftskanzleien in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Trier. Seit 1997 ist Prof. Schmidt als Insolvenzverwalter tätig und gilt als bekannter Experte für Insolvenzplanverfahren und Sanierungen. Darüber hinaus ist er auf personelle Restrukturierungen spezialisiert. Er ist Honorarprofessor der Fachhochschule Trier und lehrt dort seit 2002 in den Fächern Wirtschafts- und Insolvenzrecht.
    Weitere Informationen unter: www.thomasbschmidt.de< (link is external)http://www.thomasbschmidt.de> (link is external)


    Über Jens Lieser
    Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Jens Lieser ist Partner der überregional bekannten Kanzlei LIESER Rechtsanwälte. Lieser, zugleich Fachanwalt für Insolvenzrecht, hat sich seit 1994 durch die Sanierung und Fortführung zahlreicher Unternehmen sowie beim Erhalt von Arbeitsplätzen einen Namen gemacht. LIESER Rechtsanwälte ist eine der führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Zwangsverwaltung. Die Kanzlei betreut von ihrem Hauptsitz in Koblenz und weiteren Standorten u.a. in Mainz, Frankfurt am Main, Köln und Trier Mandate aller Größenordnungen und Branchen. In über 3.000 Insolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt.
    Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de< (link is external)http://www.lieser-rechtsanwaelte.de> (link is external)


    Und es wurden die Ansprechpartner für die Medien genannt.


    Aufgrund dieser Information habe ich dann – mit dieser Pressemeldung – Herrn Robertino Wild angeschrieben und um einen Kommentar gebeten. Der kam fast umgehend und begann – vor der dann folgenden Presseerklärung zu meiner Überraschung so:


    „Gerne stehe ich für weitere Fragen bereit.“


    Die Erklärung des Robertino Wild sah so aus:


    „Capricorn und Robertino Wild ist es gelungen eine Gruppe von Investoren hinter sich zu versammeln, mit deren Hilfe die langfristige Kapitalausstattung sowie der wirtschaftlich sinnvolle Fortbestand des Nürburgrings als ganzes für die absehbare Zukunft gesichert ist. Oberstes Ziel wird die Sicherung der einmaligen Rennstrecken und deren Nutzung im Einklang mit der Region sein. Zudem ermöglicht die neue Fremdfinanzierungs unabhängige Konstellation langfristige Planungen und den strategischen Ausbau aller bestehenden Geschäftsfelder, sowie die gezielte Entwicklung in neue Geschäftsbereiche. Aufbauend auf den bereits vorgestellten Planungen wird das Team um Robertino Wild gemeinsam mit Carsten Schuhmacher nunmehr die notwendige Planungssicherheit haben um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiter zu gehen. Robertino Wild wird zukünftig als Geschäftsführer der CNBG und der Nürburgring Holding AG aktiv den eingeschlagenen Weg fortschreiben.“


    Ein wenig überraschend war das schon, denn eigentlich war die Mehrheit der Beobachter davon überzeugt gewesen, dass zu diesem Zeitpunkt Dr. Axel Heinemann seinen „Partner“ Robertino Wild klar ins Abseits gestellt hatte.


    Ich habe dann auch umgehend ein paar Fragen gehabt, die aber leider bis heute nicht beantwortet wurden. Man musste bei dieser Wild-Erklärung Fragen haben.


    Schließlich war – wie Motor-KRTIK nicht verborgen geblieben war – seit dem 30. Oktober 2014 eine Einladung an eine elitäre Gruppe von möglichen Geldgebern unterwegs, die folgenden Wortlaut hatte:


    „Liebe Business Circle Freunde,
    der morgige Business Circle wird ein besonderes spanender, denn wir haben interessante Neuigkeiten. Es gibt einen neuen Investor, der mit uns am Nürburgring investiert.


    Wir freuen uns auf morgen.


    Euer Adam“


    Diese Nachricht kam aus dem Hause GetSpeed und „Adam“ ist der Vorname des dort bestellten Geschäftsführers Adam Osieka.


    Hier war – wenn man die drei Papiere verglich – schon Widersprüchliches auszumachen. - Und ungenaue und falsche Angaben.


    Wie konnte z.B. ein Robertino Wild Geschäftsführer in einer AG sein? - Dort gibt es nur Vorstände und Aufsichtsräte. - Eine Nachrecherche brachte Sicherheit:


    Am 30.10.2014 (20:01 Uhr) wurde beim Handelsregister in Düsseldorf eine Firma umgeschrieben, die bisher als „Rheingoldhöhe 34. VV AG“ sozusagen geparkt gewesen war und der nun mit der Firmierung „NR Holding AG“ unter der HRB-Nr. 73509 neues Leben eingehaucht wurde.


    Vorsitzender des Aufsichtsrats: Michael Lender, Osterspai
    stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Robertino Wild, Düsseldorf
    einfaches Aufsichtsratsmitglied: Hans-Ulrich Kloz, Forbach (Frankreich)
    Vorstandsmitglied: Viktor Martin, Aschaffenburg
    Als neue Geschäftsanschrift ist Mainstraße 58, 63526 angegeben.


    Das ist also der neue Investor, hinter dem sich der neue – russische – Investor, Viktor Charitonin, verbirgt. Doch das ist nicht der einzige Teilhaber an dieser AG. Aber es entspricht einer „Sprachregelung“ (!), dass man diesen Mann der Öffentlichkeit als Geldgeber präsentiert.


    Schon das ist wieder ein Teil der Verneblungstaktik, die auch hier genutzt wird. Aber schon durch die Herausstellung des Robertino Wild als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wird klar, dass man ihm hier – aus welchen Gründen auch immer – einen Gefallen tun musste. - Oder ihn braucht, um gegenüber der EU den dort abgesegneten Firmenmantel der Käuferfirma aufrecht erhalten zu können. - Aber gibt noch einen anderen Grund.


    Einer davon ist, das Robertino Wild wohl tatsächlich die ersten Kontakte zu dem überraschenden russischen Geldfluss hergestellt hat. Und zwar über einen privaten Kontakt, den er vorher mal – zufällig – bei einem Urlaub in Lech am Arlberg mit dem russischem Oligarchen Roman Abramowitsch hergestellt hatte. Man wohnte im gleichen Hotel. (In der Hochsaison 2.000 Euro pro Nacht)


    Dieser nicht unbekannte Milliardär ist wieder Teilhaber an jener größten russischen Arzneimittelfirma, die von Viktor Charitonin geführt wird. So gibt es jetzt die „Sprachregelung“... -


    Bei einer weiteren Überprüfung stellte dann Motor-KRITIK fest, dass die Angabe des Robertino Wild zu seiner Geschäftsführertätigkeit bei der CNBG, der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH, nicht so ganz ernst zu nehmen ist, weil im Handelsregister der Stadt Koblenz am 22. Oktober unter der HRB-Nr. 24274 nicht nur der Sitz dieser Firma nach Nürburg, Otto-Flimm-Straße verlegt wurde, sondern man findet auch die Eintragung:


    „Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Wild, Robertino, Düsseldorf, *28.12.1962“


    Und man findet zwei neue Geschäftsführer eingetragen, die man dem Gespann „GetSpeed und Heinemann“ zurechnen muss:


    Osieka, Adam Alfter, *17.02.1974
    Wysotzki, Gerhard Jörg, Buttlar, *09.01.1959


    Es scheint auf diesem Gebiet noch eine Menge Bewegung zu geben, wobei hier dann manche Unsicherheiten auftauchen können, die sicherlich sowohl Robertino Wild als auch Dr. Axel Heinemann rethorisch geschickt – jeder auf seine Weise – nutzen werden bzw. schon nutzen.


    Es wirkt sicherlich gut – auf Motor-KRITIK nur „lieb und niedlich“ - wenn z.B. FOCUS u.a. zum Thema schreibt:


    „Es gab Spekulationen über Zahlungsschwierigkeiten. Sie waren nach Ansicht von Wild vor allem durch Medienberichte entstanden.“


    Man muss das wörtlich nehmen. Natürlich waren es Medienberichte, aber gut recherchierte und nicht die Wiedergabe von Wild-Interviews oder die wohlmeinenden Darstellungen eines Pietro Nuvoloni.


    Fassen wir doch einfach mal die letzten Stationen zusammen, die Capricorn, bzw. dessen Eigner nicht so gut aussehen ließen:


    Das Medienhaus in Düsseldorf hat Capricorn an „Pirol“ verloren.
    Die Belastung durch einen 85 Millionen Euro-Kredit einer norddeutschen Bank ist damit unklar.
    Zwei Verträge für Grundstücke wurden durch die Stadt Düsseldorf wegen Nichtzahlung gekündigt.
    Der 45 Millionen-Kredit durch die Deutsche Bank – für den Kauf des Nürburgrings notwendig – war offenbar nicht gesichert.
    Eine 5-Millionen-Rate wurde Ende Juli nicht gezahlt.
    Die Doppel-Beleihung einer Kunstsammlung wurde als „persönlicher Fehler“ hingestellt.
    Der Baukonzessionsvertrag mit der Campus GmbH, Aachen wurde nicht erfüllt.
    Es gibt Handwerker, Architekten die über ausstehende Zahlungen von Capricorn klagen.


    Da klingt es schon eigenartig, wenn im Internet - unter Namen die man ernst nehmen sollte - zu lesen ist:


    „Abramowitschs Einsteig ist Wilds Comeback“


    Bei Motor-KRITIK hat es in den letzten Tagen eine Menge Telefonanrufe und E-mails gegeben, in denen man sich erkundigte, wann man denn auf diesen Internetseite zu der aktuellen Entwicklung am Nürburgring etwas lesen könne. - Ich habe darauf verwiesen, dass meine Recherchen leider viel Zeit in Anspruch nehmen und dass ich auch über das Thema Nürburgring hinaus Recherchen betreiben muss, wenn ich dem Thema Capricorn gerecht werden will.


    So ist dann aus dem Halloween-Thema eine Geschichte geworden, die an Allerheiligen erscheint. Wenn ich an diesem Tag nun noch einmal zu dem Thema kurz und akzentuiert etwas sagen sollte, dann wäre das der Ausruf:


    „Oh Herr lass' Abend werden!“


    Denn eigentlich müsste – um das Thema wirklich umfassend darzustellen – auch noch über Heinemann und GetSpeed geschrieben werden. Und natürlich auch über Frau Heinemann, mit ihrem braunen BRABUS-Mercedes.


    Lassen wir es heute bei der Zusammenfassung von Fakten, die sicherlich schon ein gutes Bild ergeben. Und ich entschuldige mich hier bei allen Jugendlichen und jungen Leuten, denen ich – wäre meine Geschichte gestern erschienen – gerne noch einen lustigen Spruch zu Halloween mit auf den süß-sauren Halloween-Weg gegeben hätte. - So müssen sie ihn sich fürs nächste Jahr aufbewahren. Bis dahin ist er sicherlich immer noch aktuell:


    Kuddel-Duddel-Daddel-Dei!
    Wer macht die größte Schweinerei?
    Durch's Dorf wird neu 'ne Sau getrieben,
    Hat man das Pachten abgeschrieben?
    Kuddel-Duddel-Daddel-Dei!
    Wer macht die größte Schweinerei?


    MK/Wilhelm Hahne

  • Sehr geehrte Frau Dreyer,


    Am 30.04.2014, also vor gut einem halben Jahr, haben Sie mir, meiner Frau und einer nicht unerheblichen Zuhörerschaft im Ring-Boulevard versichert, dass es am Nürburgring niemals zur Debatte stehen werde, Scheichs und/oder Oligarchen dieses Kulturgut zu überlassen!
    Die mehrfach angesprochene Möglichkeit der Zahlungsunfähigkeit, des damals über den Klee gelobten Herrn Wild, wurde ins Reich des schier Unmöglichen verbannt.
    Im persönlichen Gespräch nach der offiziellen Zeremonie, sagte meine Frau zu Ihnen, dass sie Sie sympathisch finde, worauf Sie sich höflich bedankt haben. Das war gut. Meiner persönlichen Einlassung, dass das ganze politisch für mich bereits weit vor dem ersten Spatenstich auf eine geplante Insolvenz ausgerichtet gewesen sei, haben Sie energisch widersprochen. Das war Ihr gutes Recht. Nun stehen wir mit heutigem Datum 02.11.2014 gemeinsam vor einer Situation, welche wir und mit uns eine aufrechte Nürburgring-Gemeinschaft zwar genau so vor raus gesagt haben, die Sie aber nicht wahrhaben wollten. Die Eifel-Region um den Nürburgring steht quasi kurz vor der Tatsache, durch die offensichtliche Zahlungsunfähigkeit eines Hochstaplers (lt. Frau Klöckner) in eine Art russisch besetzter Zone abzudriften. Der Oligarch ist anscheinend da und wird von Herr Lewentz krampfhaft zum Investor geredet. Einfach peinlich! Meine oben benannte Annahme konnte bis heute nicht widerlegt werden und bei meiner Frau sinken Ihre Sympathiewerte. Ist doch schade, oder? Aber was nun?
    Wie wäre es mit einer Kehrtwende? Schon mal darüber nachgedacht, die offensichtlich Trickreichen Insolvenzverwalter, wenn aus den Reihen des Gläubiger-Ausschusses Sätze wie „Wir wurden belogen und betrogen!“ öffentlich fallen, darf diese Vermutung wohl geäußert werden, ihrer Aufgabe umgehend zu entbinden? Wie wäre es mit einer „Auf Null Stellung“ des Verkaufsprozesses?
    Wenn der Ring schon nicht in öffentlicher Hand zu halten sein soll, stellt sich doch die Frage, ob man sich nicht mit ehrbaren Leuten wie Herrn Otto Flimm und seinen Getreuen, zusammen setzen, um nach einer seriösen Lösung wie z.B. einer Stiftung Ausschau zu halten? Mit Leuten, die sich für die Angelegenheit Nürburgring regelrecht im Positiven zerreißen und nicht die Wirtschaftsgrundlage Nürburgring durch Spekulationen und Geschiebe vollends zerreißen und letztendlich auch zerstören werden?
    Wenn Sie, die in Ihrer Regierungserklärung vom 14.10.2014 getätigte Äußerung, eine andere Politik als Ihr Vorgänger zu betreiben, ernsthaft verfolgen wollen, kommen Sie meiner Meinung nach, um eine entsprechende Korrektur nicht umhin, einmal zum Wohle des Nürburgring und der davon abhängigen Region und zum zweiten, um der Opposition mit einer solchen Operation den Wind völlig aus den Segeln nehmen zu können.


    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert P. Bongart

  • Während der Stellvertretende Sprecher der Mainzer Landesregierung, Marc Wensierski, erklärte: „Die Nachricht der Insolvenzverwalter, dass die Verträge erfüllt werden und die fälligen Raten für dieses Jahr komplett bezahlt sind, ist für den Nürburgring eine wichtige und gute Nachricht“, wird das in der Region durchaus anders gesehen. „Wir fühlten uns schon kurz nach dem Antritt der Insolvenzverwalter von diesen belogen und betrogen“, macht ein fassungsloser Otto Flimm in einer ersten Stellungnahme klar. „Der Verkauf der Anteile von Robertino Wild an Victor Charitonin zeigt aber nun, dass die Landesregierung und die Insolvenzverwalter die gesamte Region und den Motorsport hinters Licht geführt haben. Was soll man dieser Landesregierung noch glauben?“, so der Vorsitzende des Vereins „Ja zum Nürburgring“.


    Die „Grüne Hölle“ sei von den Vätern und Vorvätern erbaut und erhalten worden, die Rennstrecke sei Eigentum der Region, die ihn liebe, erdulde und unterstütze. Nun werde dieser „Teil der Seele der Eifel“ in einem Handstreich nach Russland verscherbelt – nicht nur für Flimm ein unvorstellbarer Vorgang. Der Ehrenvorsitzende des ADAC nimmt zugleich den Gläubigerausschuss in Mithaftung: „Die Namen Udo Mergen, Winfried Ott, Ulrike Mohrs und Karsten Drawe werden auf immer und ewig mit dem Schicksal der Region verbunden sein, wenn sie diesen Verkauf im Gläubigerausschuss nicht verhindern“, wettert Flimm. „Die Landesregierung muss dem unkontrollierten Treiben der Insolvenzverwalter unmittelbar Einhalt gebieten. Über ihre Vertreter im Gläubigerausschuss muss sie alles tun, um diesen Ausverkauf zu stoppen.“


    Alle, die eine Beziehung zum Nürburgring hätten, müssten nun auf die Barrikaden gehen, um diesen bisher unvorstellbaren, größtmöglichen Schaden vom Nürburgring abzuwenden, fordert der Verein „Ja zum Nürburgring“ weiter. Es sei völlig unverständlich, wie Landesregierung und die Insolvenzverwalter es zulassen könnten, dass eine Gruppe von Superreichen sich nun eine Spielwiese schaffe. „Alle Beteuerungen, dass ein solches Ergebnis völlig ausgeschlossen sei und mit aller Macht verhindert werden würde, sind nichts wert gewesen“, schüttelte Pressesprecher Dieter Weidenbrück den Kopf. Laut Presseberichten habe sich Sachwalter Jens Lieser sogar aktiv und engagiert für den Einstieg des Oligarchen eingesetzt, im krassen Gegensatz zu seinen eigenen Äußerungen aus der Anfangszeit des Bietverfahrens.


    Weiterhin sei es völlig unverständlich, dass es angesichts der prekären Situation rund um Robertino Wild und den existierenden Kaufvertrag nicht möglich gewesen sei, Gespräche über Alternativlösungen zu führen. „Es steht eine konkrete Stiftergruppe bereit, um die Rennstrecke zu übernehmen und gemeinwohlorientiert zu betreiben, zum Wohle von Motorsport und Region“, unterstreicht Weidenbrück. Stattdessen werde nun ein rechtlich bedenklicher Weg eingeschlagen, um neue Käufer am Ring zu etablieren, die den Nürburgring nur vom Hörensagen kennen. Ein für die Region verträglicher Betrieb sei da kaum zu erwarten.


    „Wir wollen den Ring nicht verscherbeln“


    Der Ortsbürgermeister von Nürburg, Reinhold Schüssler, sieht die neue Situation ebenfalls als „Katastrophe“ und schüttelt den Kopf: „Das ist genau das, von dem man uns versprochen hat, dass es nie passieren wird.“ Viele Menschen rund um den Ring lebten von der Rennstrecke und wüssten nun nicht, welche Pläne der neue Besitzer habe. Viele hätten einfach Angst um ihre Existenz, „außerdem wollen wir den Ring nicht verscherbeln.“ Nach wie vor ist auch er der Ansicht, dass eine Stiftung die beste Lösung sei und plädiert dafür, noch einmal alle Hebel in Bewegung setzen, um dieser Option doch noch zum Erfolg zu verhelfen. „Wir fühlen uns hier total überfahren und sind richtig sauer auf die Landesregierung und auf die Insolvenzverwalter“, macht der Ortsbürgermeister klar.


    Auch für Guido Nisius, den neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, kam die Entwicklung überraschend. Immerhin kann er dem Ganzen doch noch etwas Positives abgewinnen: „Es geht zumindest erst einmal weiter.“ Allerdings wisse man rund um Adenau überhaupt nicht, mit wem man es künftig zu tun habe. Noch im Juli hatte Capricorn-Chef Wild dem Verbandsgemeinderat versprochen, es werde nicht ohne die Region gehen. Mittlerweile ist allerdings auch Nisius ernüchtert über die Tatsache, bei dem Drama nur Zuschauer zu sein. Erst vor kurzem hatte die Verbandsgemeinde Adenau ihre Mitgliedschaft beim Verein „Ja zum Nürburgring“ gekündigt.


    „Die ganze Region total belogen und betrogen“


    Rennfahrer Christian Menzel aus Kelberg machte derweil in einem Interview mit dem Fernsehsender Sport1 aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Der Bau des Freizeitparks war der Kardinalfehler, und mit dem gezielten Konkurs wollte sich die Landesregierung dieses Problems entledigen.“ Doch das sei nun offensichtlich misslungen. „Die Landesregierung und die Insolvenzverwalter sind komplette Vollversager, die die ganze Region total belogen und betrogen haben“, gibt Menzel den Verantwortlichen eine Breitseite. Nun sei die komplette Region auf Gedeih und Verderb dem neuen Besitzer aus Russland ausgeliefert, doch dass ein Monopol an dieser Stelle in privater Hand nicht funktioniere, habe man in den vergangenen Jahren leidvoll erfahren müssen.


    „Wir haben alle eine wahnsinnige Angst, und auch mir persönlich ist Angst und Bange, denn ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit dem Nürburgring.“ Dem neuen Investor Victor Charitonin werde jedenfalls kein roter Teppich am Nürburgring ausgelegt. Menzel sagte zudem voraus, dass künftig die Hemmschwellen vieler Menschen in der Region in Sachen Rechtsstreitigkeiten sinken werden und man sich beispielsweise in Sachen Lärmschutz nicht mehr so ohne weiteres wie bisher mit den Betreibern der Rennstrecke arrangieren werde. „Bisher wollten die es sich mit ihren Nachbarn nicht verscherzen. Es war ja immer unser aller Nürburgring.“


    Die schlimmsten Befürchtungen seien nun in noch schlimmere Art und Weise Realität geworden, die Bewohner am Ring könnten nicht mehr hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.


    Text und Foto: JOST

  • Malu Dreyer schwimmen die Felle davon und als letzten Ausweg entsorgt sie großflächig die Kurt-Beck-Verbündeten:
    Finanzminister Carsten Kühl und
    Fraktionsvorsitzender Hendrig Hering
    Innenminister Roger Lewentz


    Das wurde Zeit. Kühl und Hering haben den Nürburgring in die Insolvenz geritten. Warum Lewentz das Gemetzel überlebt habt? Er hängt genauso drin wie Kühl und Hering.


    Aber es geht noch weiter:


    Justizminister Jochen Hartloff
    Malu Dreyer als Ex-Staatsanwältin wird wissen, warum er gehen muss. Falls es demnächst Anklagen gegen Hering und Kühl gibt, dann weiss sie heute vielleicht schon mehr als wir.


    Europaministerin Margit Conrad


    Staatskanzlei-Chefin Jacqueline Kraege


    Insgesamt gibt es in der RLP Regierung 8 Ministerien, davon 5 von der SPD. Und nur 1 (Lewentz) ändert sich nicht. 2 sind entsorgt (Kühl, Hartloff), die anderen beiden müssen wechseln (Doris Ahnen beerbt Kühl, Alexander Schweitzer beerbt Hering).


    Ausgerechnet Clemens Hoch (36) macht (wieder!) Karriere, er wird Chef der Staatskanzlei. Malu Dreyer hat ihn erst bei ihrem Amtsantritt dort mit hingenommen. Er war Kurt Beck’s Mann für’s Grobe, hat im Untersuchungsausschuss den Chefabwiegler gespielt.


    Stellt Euch mal vor, eine Firma würde in ihrer Führungsetage so auf den Kopf gestellt. Als ob sich jemand so mal schnell als Controller (Finanzminister) einarbeiten könnte. Während auch in den anderen Büros einmal komplett ausgewechselt wurde.


    Ein Rezept für Disaster.


    Krass finde ich auch, dass das Ganze nur 10 Tage vor dem Landesparteitag stattfindet. So etwas wie Mitspracherecht für die SPD Mitglieder scheint es im Königreich RLP nicht zu geben, da hat Kurt Beck ganze Arbeit geleistet.


    Warum müssen ausgerechnet wir am Nürburgring von diesen Volldilettanten gequält werden? Hätten die sich nicht was anderes aussuchen können zum leuchtturmen?


    Der Scherbenhaufen ist jetzt auch für den größten Optimisten nicht mehr schönzureden, unsere schlimmsten Befürchtungen sind WEIT übertroffen worden.


    Noch bevor der Ring überhaupt den Besitz wechselt, wird er bereits zum Spielball von windigen Jongleuren, Robertino Wild hat nichts besseres zu tun, als seine Anteile nach Russland zu verticken.


    Wer weiss schon, was als nächstes kommt? Das ist alles völlig außer Kontrolle.


    Der Nürburgring hätte nie verkauft werden dürfen, aber das predige ja nicht nur ich seit Jahren. Gier und Geltungssucht zerstören das zarte Gefüge, mit dem die Anlage in die Region seit Generationen eingebettet ist.


    Bedanken dürfen wir uns bei den Politikern in Mainz, die vor lauter Vertuschen und Verschleiern jetzt in’s Straucheln kommen und über ihre eigenen Füsse stolpern. Malu Dreyer ist dabei keinen Millimeter besser als Kurt Beck - Verantwortung ist in Mainz ein Fremdwort.


    Ossi Kragl kocht, hat sie ihm doch persönlich versprochen, dass bei Finanzproblemen das Thema neu besprochen wird. War natürlich eiskalt gelogen.


    Ich hoffe die Lawine macht vor ihrer Haustür nicht Halt und spült die ganze abgewixxte Bande davon.


    Dem Ring wird es nicht helfen, aber wenn eine Regierung umgekrempelt werden kann, dann sollte das doch für einen kriminell anrüchigen Verkaufsprozess erst recht möglich sein.



    renn.tv/2802

  • wir alle sind direkt oder indirekt mit dem Nürburgring verbunden und oder auch von ihm abhängig.


    Auch wenn bis heute noch jeder gehofft hat, dass alles gut gehen wird, dürfte nun feststellen, dass wir alle von der Politik betrogen und belogen wurden.


    An dieser Stelle meine ich, betrogen von der verantwortlichen Landesregierung mit ihren Machenschaften und im Stich gelassen von den Politikern hier vor Ort.
    Politiker auf Kreis-, Verbandsgemeinde- und Gemeindeebene, die alles schön geredet haben um dem Thema aus dem Weg zu gehen.
    Nur keine Verantwortung übernehmen, immer neutral und angepasst bleiben, damit man sich, wie das Fähnchen im Wind, immer in die gerade notwendige Richtung drehen kann.


    Wenn schon die hiesigen Politiker aus Angst um ihre Pöstchen, sich bedeckt halten, von Ihnen keine Unterstützung kommt, dann müssen Sie selbst für sich, ihre Kinder und ihre Zukunft sorgen.


    Nicht später, nicht ein anderer!
    SIE, ja Sie müssen sich wehren.


    Eine ganze Region wird zum Gespött, weil sie sich nicht traut. Die überregionale Presse fragt sich warum geht die Region nicht auf die Barrikaden? Soviel Unrecht kann man doch nicht geschehen lassen nur weil man Angst hat, der „Neue“ könnte es einem Übel nehmen. Das ist jetzt vorbei.


    Was ist denn wenn es den Oligarchen nicht interessiert, was aus der Region wird.
    Wenn er auf seinen Eigentum macht was er will. Wer oder was sollte ihn daran hindern?
    Oder glaubt etwa jemand, dass ein russischer Milliardär sich an Gesetze hält, die ihm nicht passen? Ich glaube es nicht.


    Und wenn für den Russen, die Formel 1 das Kerngeschäft ist, dann weiß ja wohl jeder die Rennserien VLN oder RCN oder die Touristenfahrten einzuordnen.


    Ein Spielplatz für Superreiche…die ganz bestimmt nicht in einer Pension oder einem Hotel in der Region übernachten werden oder im Restaurant um die Ecke speisen.


    Also was hält uns davon ab für unser Recht zu kämpfen.
    Wir werden betrogen!


    Bitte versteckt Euch nicht hinter Ausreden.


    Fahrt am 15.11.2014 zur Demonstration Mainz.


    Für Euch, für euren Ring!


    Und vielleicht noch eine Anmerkung.
    Die Köpfe, die nun in Mainz rollen und die Umbesetzung des Kabinetts geschehen doch nur um noch mehr unter den Teppich zu kehren.


    Liebe Eifeler, fahrt nach Mainz, zeigt der Landesregierung, dass ihr Euch das nicht gefallen lasst.

  • Das Bruchwegstadion werde ich gerade noch so finden... Ne Dose hab ich nicht, das Dreirädle ist gerade unpässlich, Fahrradfahrer sind unerwünscht, nehm ich halt die 3 1/2. :pfeifen:



    Fahren wir von dort dann an die Phoenix Halle? Da ist ja dann wohl der frühere König von Rhd.-Pfalz... :hust:

  • Fahren wir von dort dann an die Phoenix Halle?


    Hallo


    jo,von dort aus fahren wir als Corso zur Phoenixhalle......................


    Schön,das Du dabei bist,hoffe es nehmen sich noch andere hier im Forum ein Beispiel............denn es ist noch nicht vorbei............


    Anfahrt und Parken:
    BRUCHWEGSTADION MAINZ
    Dr.-Martin-Luther-King-Weg
    55122 Mainz

  • Die legendäre Rennstrecke versinkt immer tiefer im Sumpf der Unfähigkeit von Sanierern und Beratern, Managern und Politikern.


    Quelle dpa
    von Florian Zerfaß


    Nach dem Einstieg des russischen Milliardärs Viktor Charitonin am Nürburgring ist die Region ist in Aufruhr, die Regierung in der Defensive, die Opposition in Rage.


    Doch die Nürburgring-Insolvenzverwalter spielen mit extrem hohem Risiko – der Deal ist noch nicht durch.


    Der Nürburgring hat die rheinland-pfälzische Politik fest im Griff. Oppositionschefin Julia Klöckner (CDU) bläst nach dem Einstieg des russischen Milliardärs Viktor Charitonin an der Rennstrecke zur Attacke, Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verkniff sich zunächst jeden Kommentar und tauschte wenige Tage später ihr halbes Kabinett aus. Die mit Abstand interessantesten Statements zur jüngsten Volte am bislang weitgehend landeseigenen Nürburgring kommen allerdings nicht von den Großkopferten aus der Landespolitik, sondern von zwei einfachen Dorfbürgermeistern.
    „Ich bin richtig sauer, wie wir überfahren worden sind. Landesregierung, Insolvenzverwalter und KPMG haben uns belogen und betrogen“, sagt Reinhold Schüssler (CDU), der Ortschef der Gemeinde Nürburg. „Die ganze Zeit haben sie uns gesagt, es wird kein Ölscheich, kein neureicher Chinese, kein Oligarch. Jetzt wussten sie nicht mehr weiter, und jetzt haben wir doch einen Oligarchen. Das ist eine Frechheit sondergleichen. Hinnehmen werden wir das nicht.“ Sein Kollege Udo Mergen aus Müllenbach sagt: „Charitonin ist der nächste, aber ganz sicher nicht der letzte Eigentümer. Wir suchen intensiv nach Möglichkeiten, das noch zu verhindern.“


    Daraus spricht weitaus mehr als nur die Stimmung in der Region um den Nürburgring, wo viele kleine und mittelständische Unternehmen davon leben, ihre Dienstleistungen rund um den Ring anzubieten. Die Meinung der beiden Bürgermeister ist aus einem anderen Grund besonders relevant: Sie sitzen im Gläubigerausschuss der insolventen Nürburgring GmbH. Der Ausschuss wurde bisher noch gar nicht gefragt, ob er mit dem Einstieg des russischen Milliardärs überhaupt einverstanden ist. Und er ist nicht das einzige Gremium, das das Geschäft noch zu Fall bringen könnte.


    Der ebenso überraschende wie spektakuläre Deal mit Charitonin schlägt weiter hohe Wellen. Am kommenden Wochenende will die Bürgerinitiative „Wir sind Nürburgring“ beim SPD-Landesparteitag gegen den Verkauf demonstrieren. Neue Dokumente, die der WirtschaftsWoche vorliegen, geben einen detaillierteren Einblick, wie die Transaktion ablief. Sie zeigen, wie Insolvenz-Sachwalter Jens Lieser und Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt der Situation nicht mehr gewachsen waren, wie sie selbst anwaltlichen Beistand suchten und mit Hilfe einer Frankfurter Kanzlei mit einer Reihe streng geheimer Maßnahmen versuchten, einen völlig aus dem Ruder gelaufenen Verkaufsprozess noch irgendwie zu retten.


    Die Unterlagen dokumentieren, wie die Insolvenzverwalter und ihre Advokaten Robertino Wild, den Chef des bisherigen Hauptkäufers Capricorn, humorlos bis unerbittlich abservierten. Sie zeigen ein Stehaufmännchen Wild, das offenbar über den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch den Kontakt zu den Investoren einfädelte, die nun den Ring kaufen, die aber Ihre Identität mit Ausnahme von Charitonin geheim halten wollen. Vor allem aber werfen die Dokumente zahlreiche neue Fragen auf – und eine ganze Reihe von Problemen. Neben dem Gläubigerausschuss kommt dabei der EU-Kommission eine Schlüsselrolle zu.

  • Sprecher der Bewegung Wir sind Nürburgring fordert Dreyer zu Gesprächen auf


    Die Kritiker des Nürburgring-Verkaufs machen mobil. Sie wollen ihrem Zorn nächsten Samstag beim SPD-Landesparteitag Ausdruck verleihen. "Jetzt ist Schluss mit lustig!", sagt Werner Lenhard, Sprecher der Bewegung Wir sind Nürburgring, im TV-Interview.


    Als er drei Jahre alt war, hat ihn sein Vater zum ersten Mal zum legendären Nürburgring mitgenommen. Jetzt ist Werner Lenhard 52 - und mächtig sauer über all das, was in den vergangenen Jahren am Ring passiert ist. Er ist Sprecher der im Dezember 2013 gegründeten Bewegung Wir sind Nürburgring, die mittlerweile bundesweit 13 400 Mitglieder hat, und gehört auch dem Verein Ja zum Nürburgring an. Man werde den Regierenden ihre Politik nicht durchgehen lassen, droht Lenhard im Interview mit TV-Redakteur Frank Giarra.


    Herr Lenhard, Ministerpräsidentin Malu Dreyer hofft, dass am Nürburgring Ruhe einkehrt. Dieser sei privatisiert, man habe kaum Einfluss. Wie sehen Sie das?
    Werner Lenhard: Natürlich hat die Landesregierung auf den Verkaufsprozess Einfluss genommen und immer noch ihre Hand im Spiel, das kann sie abstreiten, wie sie will. Das ist nur eine Schutzbehauptung. Frau Dreyer kann über die Förderbank ISB, eine 100-Prozent-Tochter des Landes, Einfluss nehmen.


    Der Ring ist aber verkauft.
    Lenhard: Wir sehen den Verkauf noch nicht in trockenen Tüchern. Nächste Woche tagt der Gläubigerausschuss, der Mitte März bei der Verkaufsentscheidung überfahren worden ist. Dort herrscht sehr starker Unmut.


    Die NR Holding AG mit dem russischen Oligarchen Viktor Charitonin hat doch bereits zwei Drittel der Gesellschaftsanteile der Ring-Besitzgesellschaft übernommen und bezahlt ...
    Lenhard: Es ist völlig undurchschaubar, wer den Ring wirklich kaufen will. Wir glauben, dass der angebliche Oligarch in Wahrheit ein russisches Konsortium ist. Das lehnen wir ab.


    Sie wollen also den Verkauf noch verhindern?
    Lenhard: Wir meinen, dass nicht verkauft werden muss. Man kann die Rennstrecken vom Kirmesbetrieb mit Boulevard und Achterbahn trennen. Sie erwirtschaften ein Plus, damit können sie unterhalten und gepflegt werden. Die Strecken gehören nicht in private Hände, das vernichtet den ursprünglichen Zweck des Nürburgrings als Motor für die strukturschwache Region und den Breitensport.
    Gäbe es aus Ihrer Sicht Alternativen zum Verkauf?
    Lenhard: Wenn man die Rennstrecken herauslöst, kann man sie in eine Stiftung einbringen. Im Januar waren wir bei der Ministerpräsidentin. Frau Dreyer hat uns versprochen, dass wir uns noch einmal an einen Tisch setzen, wenn es Probleme beim Verkauf gibt. Wir fordern sie auf, dieses Versprechen jetzt einzulösen.


    Die Insolvenzverwalter sagen, ihnen sei keine Stiftung bekannt, die sich jemals um ein Investment am Nürburgring beworben hätte.
    Lenhard: Die Insolvenzverwalter behaupten viel, wenn der Tag lang ist. Fakt ist: Die Stiftung steht. Frau Dreyer müsste nur mit dem Finger schnippen. Das ist schriftlich belegbar.


    Die Ministerpräsidentin hat Konsequenzen aus der Nürburgring-Affäre gezogen und ihr Kabinett drastisch umgebaut. Wie bewerten Sie das?
    Lenhard: Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Politiker wie Innenminister Roger Lewentz, der seit Jahren in der Verantwortung steht, und der neue Staatskanzlei-Chef Clemens Hoch, der im Untersuchungsausschuss des Landtags geholfen hat, die wahren Tatsachen zu verschleiern, sind immer noch da.


    Was wollen Sie tun?
    Lenhard: Wir werden am kommenden Samstag beim SPD-Landesparteitag in Mainz aufmarschieren und heftig protestieren. Danach gibt es einen Autokorso. Bislang haben wir sehr viele Zusagen. Die Plakatierung ist gerade angelaufen.


    Extra
    Werner Lenhard (52) ist von Beruf Chauffeur und wohnt in Bonn. Er ist Sprecher der Bewegung Wir sind Nürburgring und Mitglied des Vereins Ja zum Nürburgring, die eng kooperieren.fcg

  • http://www.wiwo.de/unternehmen…noch-kippen/10954276.html


    Wer diesem Bericht liest, gleichzeitig bedenkt was in den letzten 5-8 Jahren passiert ist, der müsste bei normalen Menschenverstand glauben, die Menschen aus der Region gehen auf die Barrikaden! Und was tun sie? Bis auf wenige Ausnahmen nichts ausser evtl quatschen! Leute, ich kann mit rationalem Denken nur entscheiden, nichts anderes tun als zu kämpfen, es geht um unseren Nürburgring, unsere Existenz, um die Zukunft unserer Kinder, die Wirtschaftskraft in der Region wird weiter sinken, die Jugend verlässt die Region, Häuser und Grundstückspreise werden sinken.
    Doch macht nur weiter so, immer schön genehm bleiben, nicht "unangenehm" auffallen, "korrekt" bleiben, die anderen machen das schon, et kütt wie et kütt, et jet immer wigger...


    Na dann macht mal - ich fahre am 15.11 nach Mainz!


    Da müssten tausende aus der Region erscheinen - zum Glück haben noch einige "Eier" und ne Portion Menschenverstand und zeigen das auch.


    Christian Menzel

  • Sabine: Jetzt müssen wir nochmal alles geben!


    Hallo Leute, ich habe eine große Bitte an euch:


    Lasst euch um himmelswillen nix einreden oder von diversen Pressmitteilungen weiss machen, es gäbe nichts mehr am Verkauf zu rütteln.


    Nach wie vor möchten uns die Landersregierung und vorallem die Insolvenzverwalter ruhig stellen. Die sitzen dermaßen auf glühenden Kohlen, dass sogar die IV rechtlichen Beistand gefordert und diesen bereits genutzt haben.


    Was gerade mit dem Nürburgring und seinem Dunstkreis passiert, ist gleichzusetzten mit einer Naturkatastrophe. Wir kommen zwar mit heiler Haut aus der Misère aber unsere Lebensgrundlage wird systematisch vernichtet.


    Nur stammt diese Katastrophe zu 100% aus Kafitz’ und Beck’s Kessel. Ist unser Ring einmal verkauft, wird er in Zukunft zum Wanderpokal mutieren und die Einschnitte werden immer tiefer.


    Was juckt die potentiellen Käufer einen Nürburgringvertrag von der LR gebastelt (ohnehin ohne jegliches Hintergrundwissen) oder was scheren diese sich um die ursprüngliche Satzung, dass der Ring die! Infrastrukturmaßnahme für die Region ist???


    Wir sind mit unseren Aktionen sehr weit gekommen, wir sind kurz vor dem Ziel, den Verkauf abzuwenden. Wir müssen jetzt nochmal alles geben.


    Bitte unterstützt unseren Ring damit er nicht zum Nobel Racing Resort der Oberschicht verendet oder sonst wie misswirtschaftlich betrieben wird. Wir alle wollen doch unser Kulturgut behalten.


    Also ich habe sehr sehr viel dem Nürburgring zu verdanken und ich werde den Teufel tun, zuzusehen wie ein paar Minister und Advokaten über Leichen gehen nur um ihr eigenes Pöstchen und ihre Pension zu retten.


    Lasst uns gemeinsam kämpfen!


    Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und denkt mal drüber nach.


    Eure Sabine Schmitz

  • Du kannst in der Welt hinkommen, wo Du willst, jeder kennt Franz Beckenbauer, jeder, der schon einmal ein Motorrad in den Händen hielt, den Nürburgring. Nur bei uns, wo es wichtig ist, ob Ampelmännchen geschlechtsneutral sind, wo die Jugend zur Altenpflege erzogen wird, einen Zweitaktmotor aber nicht mehr zu erklären weiß, wo von Entschleunigen die Rede ist, als davon, in der Fuchsröhre so lang wie möglich Gas stehen zu lassen, ist der Ring ein Modell von gestern. Lieber lassen sich die Politiker bei der Einweihung des nächsten, vollkommen nutzlosen Windparks fotografieren, als sich mit dem Motorsport zu identifizieren. In unserem Grün durchwirktem Land hat Motorradsport keine Unterstützung zu erwarten. So gesehen ist ein russischer Investor wahrscheinlich die beste Alternative: Dort müssen die Männer noch nicht die Windeln ihrer Bälger selber wechseln oder Stricken lernen, um den Frauen zu gefallen, dort gelten vielleicht noch die Ideale, die den Nürburgring ausmachen und berühmt machten.

  • Am Samstag ist wieder Demo und wer noch überlegt, ob er (oder sie) hinfahren soll: macht es.


    Apropos Macht: wir haben mehr, als Ihr glaubt. Für die Politiker ist die Außendarstellung so ziemlich alles, was sie haben.


    Das Thema Nürburgring schlägt aktuell wieder hohe Wellen - leider - und wir alles sind es, die den Nürburgring repräsentieren. Da können wir nicht warten, bis das jemand anders machen - das können nur wir.


    Die Fans, Fahrer, Organisatoren, Beschäftigte, Unternehmer, Lokalpolitiker, Veranstalter, … - alle sind wir gefragt, es ist unsere Rennstrecke! Wenn wir es nicht machen, wer sollte es sonst machen?


    Und wir können den Politikern mächtig einheizen. Die fürchten nämlich nichts mehr als wütende und zornige Bürger, deren Statements dann womöglich noch in der Presse landen.


    Die Regierung steht mit dem Rücken an der Wand, den Insolvenzverwaltern gleitet das Verfahren aus den Händen, die EU begreift langsam, dass sie schwer geleimt worden ist … Niemand weiss genau, was es braucht, um den Verkauf zu stoppen, aber vielleicht ist unser Protest genau der Tropfen, der das Fass überlaufen lässt!?


    Aber es gibt auch noch andere Gründe sich am Samstag auf die Socken zu machen: es macht nämlich tierisch Spass mit Gleichgesinnten etwas zu unternehmen! Uns alle vereint die Liebe zum Ring - oder anders ausgedrückt: endlich normale Leute :)

  • Will uns die SPD am Samstag wirklich die Hand reichen und nach der Demo mit uns konstruktiv Gespräche führen? Nein ganz sicher nicht, ein cleverer Versuch am Samstag die Schlagzeilen in der Presse für sich positiv zu verändern - statt Demo und Umnut über ihr versagen, heisst es dann: "Malu Dreyer im konstruktiven Dialog mit den Menschen aus der Nürburgringregion" , wer hat jetzt den wahren Nutzen dieses inszenierten Gespräches? Die Landesregierung!


    Lasst Euch nicht blenden, es soll gezielt vom unserem Protest abgelenkt werden, wer das Handeln der Landesregierung der letzten Jahre verfolgt hat, der kann und darf hinter dieser Aktion, keinen für uns guten Gedanken sehen - wir machen am Samstag die Schlagzeilen, nicht Frau Dreyer und auch nicht Herr Clemens Hoch oder sonst wer von der SPD - nach dem Motto: "wer einmal lügt, dem glaubt man auch nicht mehr" , passt fast immer!


    Wir sehen uns am Samstag!


    Gruss


    Christian

  • Informationen für Demo und Corso am 15.11.2014 in Mainz


    Anfahrt und Parken:
    BRUCHWEGSTADION MAINZ
    Dr.-Martin-Luther-King-Weg
    55122 Mainz


    Demoablauf:
    bis 9.00 Uhr: Eintreffen der Demo-Teilnehmer
    9.15-9.30 Uhr: Abmarsch zur Phönix-Halle
    10.00 Uhr: Beginn SPD-Landesparteitag
    ab 14.00 Uhr: Aufstellung Corso
    ab 15.00 Uhr: Beginn Corso
    nach Corso-Auflösung Ende der Veranstaltung und allgemeine Heimreise


    Corsoablauf:
    Der Corso führt vom Bruchwegstadion quer durch die Mainzer Innenstadt und läuft dann an einem zentralen Autobahnzubringer aus. Der genaue Streckenverlauf kann erst kurz vor der Demo aus Planungsgründen an dieser Stelle veröffentlicht werden.


    Während des Corso gilt: Die Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Regeln der StVO sind auf jeden Fall einzuhalten. Immer so fahren, dass man jederzeit alles im Blick hat. Im Corso dürfen keine Lücken zum Vordermann entstehen. Während des Corso sind Kreuzungen von der Polizei besetzt und werden von dieser geregelt. Das gleiche gilt für Ampeln (Hier bitte nochmal an die Fahrschule zurückdenken: Polizei-Joker sticht Ampel, d.h. rote Ampeln gelten für den Corso NICHT)!


    Häufig gestellte Fragen:


    - Ist die Demo angemeldet?
    JA! Sowohl die Demo als auch der Corso sind offiziell bei der Stadt Mainz angemeldet. Wir stehen in engem Kontakt zum dortigen Ordnungsamt um den Ablauf sicherzustellen.


    - Wo kann ich mich zur Demo anmelden?
    Entweder direkt hier unter folgendem Link: Anmeldung zur Demo im Internet oder auf der Facebook-Veranstaltung: Anmeldung zur Demo auf Facebook


    - Gibt es Fahrgemeinschaften?
    JA! Infos sind bei Facebook unter folgendem Link zu finden: Fahrgemeinschaften zur Demo am 15.11.2014 in Mainz


    - Wo kann man das Demo-Plakat und Wir sind Nürburgring Logos zur eigenen Verwendung downloaden?
    Hier: Plakate und Logos zum Download


    - Wo kann ich Aufkleber erhalten?
    Diverse Aufkleber, die Wir sind Nürburgring unterstützen, können am 15.11.2014 in Mainz am Parkplatz des Bruchwegstadions erworben werden.


    - Kann ich die Initiative "Wir sind Nürburgring" finanziell unterstützen?
    Gerne! Die Aktionen, die wir durchführen, sind immer mit Kosten verbunden. Spendenquittungen können wir allerdings nicht ausstellen. Spenden können in Mainz am 15.11.2014 an der Kaffeebude entgegen genommen werden.

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    die Initiative „WIR SIND NÜRBURGRING“ möchte Ihnen hiermit einige Anregungen für den für Sie sicherlich spannenden Tag in Mainz mitgeben.


    Das muss man sich mal vorstellen!


    In J A P A N laufen Bestrebungen, den N Ü R B U R G R I N G als Nachbau im Maßstab Eins zu Eins mit einem Milliarden Aufwand zu realisieren! Ein großartiges Unterfangen!
    Welche Begeisterung muss diese Menschen gelenkt haben, derartiges verwirklichen zu wollen!
    In D E U T S CH L A N D laufen Bestrebungen, das nicht nur weltweit einmalige Kulturerbe, sondern auch die, seit Generationen bestehende Existenzgrundlage einer ganzen Region, leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Hier wird kein Tafelsilber verscherbelt, nein, hier wird ein Hochkarat-Goldbesteck in Form des Nürburgring zum Schrottwert von Alteisen an einen
    R U S S E N quasi verschenkt! Japanische Gefühle spielen hier wohl nicht mit!


    Das muss man sich mal vorstellen!
    Mit Pauken und Trompeten feierten die Deutschen in Berlin den 25 Jahrestag des Mauerfalls, theoretisch also die Unabhängigkeit von RUSSLAND und in Rheinland-Pfalz schreckt man nicht davor zurück, die Region Eifel, das Land RLP, ja, die gesamte Automobilwelt in die Abhängigkeit eines russischen Oligarchen zu überführen!!!
    Ein Rückschritt sondergleichen! Wer möchte da wohl nicht dabei gewesen sein???


    Es geht hier überhaupt nicht darum, ob der Käufer ein Russe oder Amerikaner, noch sonst wer ist. Es geht darum, dass im Vorfeld sowohl Scheich als auch Oligarch kategorisch als Käufer ausgeschlossen wurden! Zudem liegt ein machbares deutsches Stiftungskonzept vor, welches aber augenscheinlich weder von der Landesregierung, noch von den Insolvenzverwaltern gewollt ist. Das Warum konnte bis dato nicht verifiziert werden. Oder könnte dabei Ungeliebtes an die Oberfläche gespült werden?


    Über Einzelheiten, bezüglich der vorgeschlagenen Vorgehensweise, sind wir gerne bereit ausführlich Auskunft zu erteilen.


    Wir bitten Sie nun höflich wie dringend, den Parteitag zu nutzen, dahingehenden Einfluss auf Ihre Entscheidungsträger zu nehmen, den offensichtlich mehr als mysteriös erscheinenden Verkaufsprozess umgehend zu stoppen und wieder Platz an einem Tisch zu nehmen, wo Menschen aus der Region sitzen, Menschen welche es ehrlich mit dem Nürburgring und der Region meinen und nicht irgendwelchen Spekulationen hinterher laufen.


    Sie dürften auch die brisante Frage mal stellen, was es eigentlich mit den 30 (Dreißig) Anzeigen auf sich hat, welche bei der Staatsanwaltschaft Koblenz gegen Beck, Dreyer, Hering, Kühl, Lewentz und weitere vorliegen. Und ob man der Meinung ist, diese unter den Teppich fegen zu können??


    Und immer dran denken:
    „WER UNS DEN NÜRBURGRING VERZOCKT;
    WIRD BEI DER NÄCHSTEN WAHL GEBLOCKT!“


    Norbert P. Bongart Initiative "Wir sind Nürburgring"

  • Besonnene Bürger fragen sich: Wie lange müssen wir diese Art von modernem Marketing noch ertragen? Drinnen in der „Phoenix“-Halle in Mainz-Mombach harren die 400 Deligierten in gewisser Erwartungshaltung auf die in vielen Stunden „Brainstorming“ entstandenen Reden, voller effektvoller Worthülsen, die dann Beifall auslösen sollen – müssen! Draußen demonstrieren Nürburgring-Aktivisten gegen ein Übertünchen der Probleme mit dummen Sprüchen und Phrasen drinnen. Die SPD möchte vergessen machen, einen Strich ziehen, versucht auch personell nicht mehr an „Gestern“ zu erinnern, hat aber mit dem Umbau alles nur „verschlimmbessert“. Die Bürger des Jahres 2014 empfinden die SPD in Verbindung mit der sich weiter verdeutlichten Situation am Nürburgring inzwischen als Gefahr. Malu Dreyer möchte das bis zur Wahl 2016 geändert haben. Leider ist sie mit der Vielzahl von taktischen – sich manchmal widersprechenden – Maßnahmen nicht mehr glaubhaft. Sie hat den ursprünglich einmal vorhandenen Kredit der Wähler schon aufgebraucht. So kann man auch zum diesjährigen Landesparteitag einer „Volkspartei“ in Mainz eben nur das Eine sagen:


    SPD: Ein Parteitag ist kein Freudentag!


    Schon vor dem 15. November, dem Tag des Landesparteitages, hatte Malu Dreyer auf einer Pressekonferenz in Berlin versucht die „Hauptstadtpresse“ auf die Linie der SPD des Landes Rheinland-Pfalz einzustimmen. Dieses Land wird in Berlin als „Stimmungsbarometer“ empfunden, da die Wahlen in diesem Land 2016 dann mit ihrem Ergebnis schon eine bessere Voraussage für die Bundestagswahlen in 2017 ermöglichen.


    Entsprechend war auch der Aufwand, den die SPD für ihren Landesparteitag am 15. November in Mainz getrieben hatte. Darum hatte auch die Gruppe von „Wir sind Nürburgring“, die die bisherige Politik der Mainzer Landesregierung in Sachen Nürburgring als falsch empfindet, für diesen Tag – in Mainz vor der Halle in der der Parteitag stattfindet - zu einer Demonstration geladen. Deren Meinung ist:


    „Legenden verkauft man nicht.“


    Erst recht nicht an russische Oligarchen, wenn man aus den Abläufen im Verkaufsprozess den Eindruck herleiten kann, dass dieser Verkauf an einen solchen Investor von langer Hand vorbereitet war. Alle Eindrücke sprechen dafür, wie nicht zuletzt auch von der „Wirtschaftswoche“ in einer überzeugenden Geschichte auf der Basis von vorliegenden Unterlagen nachgewiesen scheint.


    Wie das die Landesregierung aber – trotzdem - anders sieht, ist dem Abschnitt eines Briefes des neuen Chefs der Staatskanzlei, Clemens Hoch (SPD), zu entnehmen, der die Gruppe „Wir sind Nürburgring“ exakt einen Tag nach Veröffentlichung der „Wirtschaftswoche“ so informierte, als hätte es deren Enthüllungs-Geschichte niemals gegeben, bzw. als hätte man in Mainz diese Geschichte niemals gelesen:


    „Nach Angaben des Sachwalters ist der Verkaufsprozess ordnungsgemäß erfolgt. Der Kaufvertrag werde erfüllt. Ende Oktober sei bereits sowohl die zwischenzeitlich gestundete, als auch die für Dezember geschuldete Kaufpreisrate eingegangen. Zudem sei auf Seite des Erwerbers lediglich auf Ebene der Gesellschafter einer Veränderung eingetreten. Der Verkaufsprozess ist damit nicht gescheitert. Dass der Nürburgring veräußert wird, war nicht der Wunsch der Landesregierung, sondern eine zwingende europarechtliche Vorgabe.“


    Wenige Tage später gab es dann – jetzt im November - die erste Sitzung des Gläubigerausschusses nach dem offiziellen Verkauf des Nürburgrings an die Capricorn-Gruppe am 11. März 2014. Deren fünf Mitglieder hätten da gerne über die Stundung des Ende Juli fälligen Kaufpreis-Teilbetrages abgestimmt und auch mit einer Abstimmung darüber entscheiden wollen, ob sie einem Austausch der Gesellschafter unter dem „Deckmantel“ der „alten Firmenhülle“ zustimmen. Das wurde vom Insolvenz-Sachwalter abgelehnt, da sie dazu nicht befragt werden müssten. Der Gläubigerausschuss wäre nur für die grundsätzlich Zustimmung des Verkaufs an Capricorn verantwortlich gewesen. - Basta!


    Die Mitglieder des Gläubigerausschusses wollen das nicht unbedingt so hinnehmen und haben ihre Rechtsanwälte gebeten, diese Darstellung des offiziell vom Insolvenzgericht Ahrweiler eingesetzten Sachwalters bis zur nächsten Sitzung – Anfang Dezember 2014 – zu prüfen. - Für Stimmung in dieser Sache ist aber nicht nur auf dieser Ebene gesorgt, sondern auch bei der EU, wo es eine Reihe von Leuten gibt, die auf das Thema Nürburgring angesprochen, bedenklich den Kopf wiegen.


    Das ist also die Stimmung außerhalb der „Phoenix“-Halle per 15. November 2014, wo dann um 600 Demonstranten lautstark ihre Meinung äußerten, die auch den Verkauf als eigentlich gescheitert betrachten, den Nürburgring auch absolut nicht in Privathand sehen wollen.


    Und drinnen machten dann Roger Lewentz, als Vorsitzender der SPD-Landespartei, als auch Malu Dreyer, als Regierungchefin des Landes – und SPD-Mitglied – Stimmung.


    Dieses Redner-Team gefiel sich in deutlichen Angriffen auf die CDU und deren Landeschefin, Julia Klöckner. Roger Lewentz, Landesvorsitzender der SPD, bezeichnete sie als...


    „Shitstorm auf Pumps“


    ...in Wiederholung einer Wortpassage, die angeblich mal von Andrea Nahles geäußert worden war. - Beifall! - Und man fühlt, wenn man sich die entsprechende Stelle im Video ansieht, dass sich Lewentz dabei nicht ganz wohl fühlt. - Angriff auf Anweisung „von oben“?


    Der Ehrenvorsitzende des Landes-SPD, Kurt Beck, war übrigens auf einer Dienstreise und nicht in Mainz. Er scheint aber immer noch die Abläufe in Sachen Nürburgring zu beeinflussen, scheint seinen Ausspruch von „endlich mal das Maul halten“, nicht auf sich zu beziehen.


    Aber Roger Lewentz hat noch mehr „Shit“ erzählt, war auf dieser Veranstaltung sozusagen der personalisierte Shit in Herrenschuhen. Er stellte u.a. fest:


    „Das Schicksal des Nürburgrings ist nicht entscheidend für die Zukunft des Landes.“


    Wenn das der Innenminister des Landes, als Infrastruktur-Minister auch verantwortlich für das Schicksal des Nürburgrings eine solche Aussage trifft, dann könnte es schon sein, dass diese Aussage Einfluss auf sein Schicksal als Politiker hat. - Sie ist aber auch charakteristisch für die Zuverlässigkeit der Politiker in Mainz.


    Malu Dreyer sagte dann in ihrer Rede, die offenbar gut mit der des Minister Lewentz abgestimmt war:


    „Lasst der CDU Vergangenheit und Nürburgring. Die SPD geht nach vorne, packt die Themen an, die die Welt von morgen bestimmen.“


    An ihren Handbewegungen, mit denen sie ihre Worte jeweils unterstrich war zu entnehmen, dass sie sehr gut antrainiert waren. Sie passen in dieser Weise eigentlich nicht zu ihrer Persönlichkeit.


    Tipp aus einem Lehrbuch („Die Macht der versteckten Signale“):


    „Die Arme leicht angewinkelt, die Handflächen geöffnet – so geben Sie Ihren Händen erst die Chance 'mitzusprechen'. Die Bewegungen wirken natürlich und nicht übertrieben – so werden Ihre Argumente positiv verstärkt, ohne den anderen in die Enge zu treiben und zur Abwehr zu zwingen.“


    Malu Dreyer hatte schon Tage vorher in Berlin betont:


    „Ich bin mit Leib und Seele Ministerpräsidentin“


    und hatte davon gesprochen, dass sie dem „neuen Kabinett“ in Mainz nun „meine Prägung“ zu geben versucht. Wie sie das auch in Mainz immer wieder betonte. Sie sagte u.a.:


    „Lasst die CDU ruhig weiter in der Vergangenheit weilen. Lasst die einfach in der Ecke des vergangenen Nürburgring. Wenn die CDU sich weiter an der Vergangenheit abarbeiten will, dann ist sie da gut aufgehoben, liebe Genossen und Genossinnen. - Beifall! - Die SPD von Rheinland-Pfalz ist dagegen zurück in der Zukunft.“


    Malu Dreyer betonte bei dieser Gelegenheit auch, dass sie „mit großer Beruhigung in das Jahr 2016“ geht. - Sie hat aber nicht (mehr) davon gesprochen, dass sie nach 2016 noch Regierungschefin sein will!


    Nach ihren Erklärungen in Berlin und auch danach in Radio und Fernsehen, die noch ganz anders lauteten, sollte man diese letzte Anmerkung aufmerksam deuten. - Motor-KRITIK deutet das so:


    Malu Dreyer wird für das Jahr 2016 nicht mehr für das Amt der Regierungschefin kandidieren!


    Und wenn man registriert, dass Roger Lewentz auf diesem Parteitag nur noch mit 90 Prozent der Stimmen (statt wie im letzten Jahr mit 95 Prozent); dass Hendrik Hering mit nur 82 Prozent zu einem seiner Stellvertreter gewählt wurde, dann weiß man, dass es auch innerhalb der SPD „knistert“.


    Draußen, vor der Veranstaltungshalle, hatte inzwischen einer der Demonstranten die Möglichkeit entdeckt, von einer Brücke herunter mit Hilfe eines Megaphons „zum Volk“ zu sprechen. Und weitere eilten hinauf, um ihren Unmut und ihre Betroffenheit zu der Art zu äußern, wie sie sich von den Mainzer Politikern „verraten und verkauft“ fühlten.


    Und es gab dann noch im Anschluss einen Auto-Corso der Demonstranten mit rd. 400 Automobilen.


    Wenn man zwischen dem Geschehen „drinnen und draußen“ in Mainz einen Abgleich zu schaffen versucht, dann wird klar, dass die so genannte „Regierungsumbildung“ eigentlich ein „Schuss in den Ofen“ war, zumal ein hoch in Sachen Nürburgring belasteter Politiker dann nach dem Landesparteitag im Namen seines Wahlkreises im Westerwald auf einer Internetseite schreiben konnte:


    Er löste damit eine „Shitstorm“ (ohne Pumps!) aus. Man kann übrigens den „Bearbeitungsverlauf“ nachverfolgen und Motor-KRITIK kann so feststellen: Es gibt diesen provozierenden Text in fünf Versionen – oder wenn man es anders darstellen möchte: Es gab vier Überarbeitungen. - Wegen des „Shitstorms“?


    Was zu der Feststellung führt: Die Demo war erfolgreich, der Landesparteitag der SPD wurde so zu einer Vorstellung, die die Hoffnung des SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel auf einen Wahlsieg in 2016 gegen Null sinken lässt. - Für die SPD wird die Wahl 2016 zu einem Drama!


    Auch das ist eine Motor-KRITIK-Vorhersage, in Kenntnis der Abläufe auf dem, um den und nach dem Landesparteitag der SPD in Mainz 2014.


    Merke: Parteitage sind nicht unbedingt Freudentage!


    MK/Wilhelm Hahne