Nürburgring soll verkauft werden

  • das sagen meistens die,die keinen Finger für die Sache bewegen,aber na gut..........ich stehe zur Wortwahl...........


    Ich war bei der DEMO dabei und habe auch die Diskusion genau verfolgt. Trotz aufgeheitzter Stimmung, die eingeladenen Politiker waren nicht gekommen, wurde sehr deutlich aber doch freundlich mit den anwesenden Protagonisten umgegangen.


    Trotz mancher heftiger Debatten mit den einzelnen Sprechern war es in meinen Augen eine gute und aufschlussreiche DEMO.


    Und das wünsche ich mir auch in diesem FORUM.


    Gruß


    Günter

  • Wenn der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz am Donnerstag, 16. Januar, nach Remagen kommt, möchte "Wir sind Nürburgring" gegen der Verkauf der Rennstrecke demonstrieren.


    Mit Roger Lewentz kommt der rheinländ-pfälzische Innenminister am Donnerstag, 16. Januar, in das Foyer der Rheinhalle in Remagen. Ab 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) spricht er auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Remagen, der SPD-Kreistagsfraktion und des SPD-Kreisverbands.


    Im Vorfeld ruft "Wir sind Nürburgring" im Internet unter www.facebook.com/wirnuerburgring zur Teilnahme an der Demonstration auf. Die Ring-Aktivisten setzen sich für den Verkaufsstopp ein und wollen wie schon auf anderen Neujahrsempfängen in der Eifel-Hunsrück-Region ab 17 Uhr die Politik-Prominenz und Öffentlichkeit auf ihre Forderung aufmerksam machen.

  • Rheinland-Pfalz - Dieter Frey glaubt fest daran, dass der Verkauf der Rennstrecken noch zu stoppen ist. Das sagte der Anwalt von „Ja zum Nürburgring“ unserer Zeitung. Der ehrenamtliche Verein um ADAC-Ehrenpräsident Otto Flimm hat bei der EU-Kommission Beschwerde gegen den Investorenprozess eingelegt. Frey arbeitete lange in Brüssel als Anwalt, bevor er eine Kanzlei gründete.


    „Ja zum Nürburgring“ will den Verkauf der Rennstrecke mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission des Nürburgrings stoppen. Wie realistisch ist das?


    Wir halten dies für sehr realistisch, da die EU-Kommission bei Verstößen gegen die Transparenz und das Gebot der Diskriminierungsfreiheit von Bietverfahren verlangt, dass ein Verkaufsprozess eingestellt und neu konzipiert wird.


    Ihrer Ansicht nach wurden Einzelbieter – etwa auf die Nordschleife und den Grand-Prix-Kurs – diskriminiert, also benachteiligt. Worauf stützt sich dieser Vorwurf?


    Die Ausschreibungsunterlagen und die Handlungen der Verantwortlichen für die insolventen Nürburgring-Gesellschaften sind eindeutig auf den Verkauf der Hotels und Freizeitanlagen zusammen mit der Rennstrecke als Ganzes ausgerichtet. Das zeigt sich schon daran, dass die europarechtlich erforderlichen Bewertungs- und Zuschlagskriterien fehlen. Ohne solche Kriterien ist nämlich ein Vergleich zwischen Angeboten nur für die Rennstrecke und Angeboten auf das Ganze – also inklusive der Hotels und Freizeitanlangen, die gerade von den rechtswidrigen Beihilfen für das Projekt „Nürburgring 2009" einen wettbewerbsrechtlich relevanten Vorteil erhalten haben – unmöglich. Daher besteht erheblicher Raum für den willkürlichen Ausschluss von Bietern, die nur die Rennstrecke erwerben wollen.


    Dieses Willkürpotenzial hat der ADAC ja bereits zu spüren bekommen. Sein indikatives Angebot für die Rennstrecke – wohl 30 bis 40 Millionen Euro – soll angeblich nicht konkurrenzfähig gewesen sein, mit der Folge, dass der ADAC erst gar nicht in den Datenraum gelassen wurde. Andererseits dienten substanzlose Gesamtangebote in Fantasiehöhe wie im Märchen Ali Baba als „Sesam, öffne dich!“ für den Datenraum. Die Transaktionssicherheit, also die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Bieters, wurde dabei offensichtlich nicht geprüft, obwohl dieses Kriterium nach den Ausschreibungsunterlagen ausdrücklich zu berücksichtigen ist. Die Presse hat ja ausgiebig über den Fall La Tene Capital berichtet.


    Gleichzeitig ist die Zahl der Bieter, die überhaupt Zugang zum Datenraum zur intensiven Prüfung der Finanzkennzahlen und Verträge erhalten, ohne triftigen Grund beschränkt worden. Ergebnis ist, dass nur Bieter für den Nürburgring als Ganzes – so unsere Information – in den Datenraum gelassen wurden und damit überhaupt in die engere Wahl kommen konnten.


    Die Insolvenzverwalter haben stets betont, dass auch auf einzelne Cluster wie die Rennstrecke geboten werden können, wo liegt also das Problem?


    Einzelgebote für die Rennstrecke hatten nur eine theoretische Chance. Zentral für den Zuschlag soll die „Wertmaximierung über alle Vermögensgegenstände“ hinweg aufgrund nur eines abgegebenen Gebotes sein. Das bedeutet nichts anderes, als dass der von einem Investor gebotene Gesamtpreis entscheidet. Es werden gar keine gesonderten Angebote etwa für die Rennstrecke allein abgefragt und miteinander verglichen. Durch diesen Dreh stehen natürlich immer Gebote für das Gesamtkonglomerat aus Rennstrecke, Hotels und Freizeitanlagen besser da, weil der dafür anzusetzende Preis höher ist als derjenige für einzelne Cluster.


    Gibt es andere gravierende Einwände gegen den laufenden Bietprozess?


    Der Prozess ist so konstruiert, dass die mit rechtswidrigen Beihilfen geschaffenen Wettbewerbsvorteile aufrechterhalten bleiben. Das öffentliche Eigentum wird lediglich in die Hände eines privaten Investors gegeben. Nur dass nach dem Verkauf der private Investor von den Beihilfen profitiert. Als übermächtiger Konkurrent führt er die ganz unterschiedlichen Wirtschaftsaktivitäten integriert unter der weltbekannten Marke „Nürburgring“ fort. Ihm wird in den Ausschreibungsunterlagen unumwunden ein „Neuanfang ohne Altlasten“ versprochen. Der Betrieb der gesamten Infrastruktur am Nürburgring mit einem gemeinsamen Management und einer zentralen Verwaltung wird dem Investor schmackhaft gemacht. Zudem werden die „Synergien“ von Übernachtungs- und Gastronomieformaten, den Veranstaltungsstätten sowie der Rennstrecke angepriesen. Dies kann auch als Einladung zu unzulässigen Koppelgeschäften verstanden werden.


    Das bedeutet aus rechtlicher Sicht, dass dem Erwerber des Gesamtkomplexes so die Möglichkeit eingeräumt wird, die mit rechtswidrigen Beihilfen errichteten Hotellerie- und Freizeiteinrichtungen gemeinsam mit dem natürlichen Monopol der Rennstrecke zu einem Bruchteil der tatsächlich geflossenen staatlichen Beihilfen zu erwerben. Genau dies widerspricht aber dem Beihilfenrecht: Wettbewerbszerrungen, die durch rechtswidrige Beihilfen erzeugt wurden, sollen gerade beseitigt werden. Es soll zu einer „wirtschaftliche Diskontinuität“ kommen. Dies geht nach unserer Auffassung nur durch einen getrennten Verkauf.


    Das nur am Rande: So wie der Veräußerungsprozess konstruiert ist, wird weder dem Sport noch der Region eine zukunftssichere Grundlage geboten. Der Erwerber muss damit rechen, dass die Verpflichtung der Rückzahlung auf ihn ausgedehnt wird. Damit wäre die nächste Insolvenz absehbar.


    Die EU-Kommission hat mehrfach signalisiert, dass sie eine Veräußerung des gesamten Ringareals befürwortet. Gehen Sie also auf Konfrontationskurs zur EU?


    Ganz und gar nicht! Unsere Argumentation beruht auf der Praxis der Kommission und der Rechtsprechung der europäischen Gerichte.


    Was geschieht, wenn die Beschwerde erfolgreich ist. Droht dem Ring dann nicht die Stilllegung?


    Der Veräußerungsprozess müsste eingestellt und neu konzipiert werden. Dies würde die Möglichkeit eröffnen, gemeinsam mit allen Beteiligten an einer besseren, gemeinwohlorientierten Lösung für die legendäre Rennstrecke der Nürburgrings, die für den Sport und die Region so wichtig ist, zu arbeiten. Eine Stilllegung kommt meines Erachtens nicht Betracht: Es gibt nicht einmal eine Rückforderungsentscheidung der EU-Kommission. Dieser wäre rechtlich kompliziert und würde noch einige Zeit auf sich warten lassen. Eine solche Entscheidung wäre aber Voraussetzung, um überhaupt an eine Stilllegung denken zu können. Zum anderen hat auch die EU-Kommission mehrfach unterstrichen, dass sie die Bedeutung der Sportstätte des Nürburgrings als automobiles Kulturgut anerkennt.


    Sollte Brüssel im laufenden Beihilfeverfahren entscheiden und eine dreistellige Millionensumme zurückfordern, könnte eine Art Notverkauf des Rings erfolgen. Ist es da nicht riskant, den Verkaufsprozess herauszuzögern?


    Nein, wie gerade ausgeführt, schafft die Einstellung des jetzigen Bietverfahrens die Voraussetzung, von dem in der Vergangenheit an den Tag gelegten Aktionismus im Zusammenhang mit dem forcierten Verkauf abzurücken und eine wirkliche, d.h. nachhaltige Lösung für den Nürburgring zu finden.


    Was erwarten Sie von der Politik?


    Der Verein „Ja zum Nürburgring“ hat immer wieder deutlich gemacht, dass er nicht den Konflikt mit der Politik sucht. Vielmehr wird gerade sein Vorsitzender Otto Flimm nicht müde, an die Landesregierung, den Geschäftsführer der Nürburgring GmbH in Eigenverwaltung und den Sachwalter zu appellieren, ein gemeinsames Konzept für eine dem Gemeinwohl verpflichtete Zukunft zu erarbeiten. Dazu muss die Politik aus ihrer scheinbaren Schockstarre heraus und einen Partei übergreifenden Konsens in Sachen Nürburgring finden und aktiv gegenüber der EU-Kommission vertreten. Sie hat sich viel zu lange hinter der Insolvenz versteckt, obwohl gerade das Land wegen der Eigenverwaltung der staatlichen Nürburgring GmbH und der Stellung als größter Gläubiger den Prozess in die richtige Richtung hätte lenken können. In der Eigenverwaltung handelt faktisch das Land durch die Nürburgring-Gesellschaften selbst.


    Was ist Ihre Hoffnung für den Nürburgring?


    Nicht nur als Anwalt, sondern auch ganz persönlich, hoffe ich, dass die Verhältnisse am Nürburgring sobald wie möglich in einer Art und Weise geordnet werden können, die dem Sport, vor allem dem Breitensport, und der Region eine sichere und nachhaltige Grundlage für die Zukunft bietet. Der Ring ist die Wiege des deutschen Motorsports und ist zentral für das Auskommen der Menschen in der Eifel.

  • Lewentz zu Ring-Demonstranten: Finden einen guten Partner


    Remagen/Nürburgring - Wo derzeit Spitzenpolitiker auftreten, ist die Initiative "Wir sind Nürburgring" dabei. Vergangenes Wochenende trafen sie Ex-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) in Simmern und EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) in Rheinböllen.


    Gestern Abend beim SPD-Neujahrsempfang in Remagen passten 40 Menschen aus der Ring-Region Innenminister Roger Lewentz ab.


    Lewentz wurde mit Schildern und Parolen ("Die Regierung hat's verbockt, jetzt wird der Ring verzockt") vor der Rheinhalle empfangen. Zuvor waren die meisten SPD-Mitglieder etwas irritiert an den Demonstranten vorbei gegangen. Lediglich der Landtagsabgeordnete Marcel Hürter und SPD-Kreischef Bernd Lang hatten sich rund 45 Minuten mit ihnen unterhalten.


    Lewentz blieb acht Minuten stehen, hörte sich die Argumente der Leute an. Zwischenzeitlich drohte die Lage sehr emotional zu werden, beruhigte sich aber wieder. Lewentz stellte klar: "Wir sind an einem Punkt, wo es kein zurück mehr gibt. Wenn ich was anderes sagen würde, würde ich Sie belügen." Er sei überzeugt, dass die Insolvenzverwalter einen "guten Partner" finden werden.


    Einer, der sich vehement gegen den Ring-Verkauf stemmt, ist Rennfahrer Christian Menzel (Kelberg). Er hat "Wir sind Nürburgring" mitgegründet.


    Herr Menzel, die Initiative "Wir sind Nürburgring" ist erst wenige Wochen alt. Auf Facebook hat sie trotzdem schon 7000 Fans. Wer steckt dahinter?


    Wir sind alles Leute aus der Ring-Region, deren Wohl und Wehe direkt vom Ring abhängt. Initiiert wurde die Gruppe von meiner Rennfahrerkollegin Sabine Schmitz und mir. Neben uns sind vier Bekannte aktiv an der Organisation von Demos beteiligt.


    Ende Dezember haben Sie am Ring aus dem Stand 2000 Unterstützer des Rings mobilisiert. Jetzt haben Sie die Politiker Lewentz, Oettinger und Beck abgepasst und mit ihnen diskutiert ...


    ... Diskussion würde ich das nicht nennen. Beck hat sich in Simmern bis auf die Knochen blamiert, und Oettinger war nach einem kurzen Wortwechsel schnell sehr gereizt. Aber genau das ist unser Ziel: Wir wollen den Skandal rund um den Ring schonungslos offen legen und genau das den Politikern immer wieder vor Augen halten. Vor allem aber wollen wir die Leute aus der Region wachrütteln.


    Aber der Ring ist schon so gut wie verkauft. Das ganze kommt mindestens eineinhalb Jahre zu spät.


    Da haben Sie völlig Recht. Aber wir sind jahrelang belogen und betrogen worden. Man hat uns in der Eifel immer wieder gesagt, dass alles in Ordnung sei. Fast alle haben der Politik geglaubt. Aber jetzt ist Schluss! Es findet ein Umdenken statt. Die breite Masse verliert ihre Angst, die Leute wehren sich.


    Und wie reagiert die Politik?


    Ihr passt es gar nicht, dass so ein Druck entsteht. Wir wissen, dass wir im Internet von Mainz sehr genau beobachtet werden. Reaktionen auf unsere Anfragen hat es bislang keine gegeben. Weder von Frau Dreyer, noch von Herrn Hering oder anderen Entscheidungsträgern. Offenbar will uns die Politik bewusst keine Antworten auf unsere gezielten Fragen geben.


    Wie geht's weiter?


    Wir werden uns weiter zeigen, die Region aufwecken. Wir wollen den Verkauf auf alle Fälle verhindern. Klappt das nicht, wollen wir dem neuen Herrn des Rings klar machen, dass er ein riesiges Problem hat, wenn er die Region künftig so ignoriert, wie es die Politik derzeit tut.


    Das ganze fängt erst an.

  • .........die nächste Veranstaltung von "Wir sind Nürburgring" findet am kommenden Sonntag den 26.1.2014 ab 10,00 Uhr statt.


    Die genauen Details der Veranstaltung werden, aus rechtlichen Gründen, erst morgen veröffentlicht.


    Die Bitte an alle Teilnehmer : kommt bitte mit Rennfahrzeug,Renntransporter oder Oldtimer angereist.


    Hier noch ein Grußwort von "Wir sind Nürburgring"


    Wir alle sind total überwältigt über das Vertrauen das Ihr uns entgegen bringt.
    Dafür ein herzliches Dankeschön!
    Das gibt uns ungeheuer viel Kraft und Motivation, nochmal eine Schippe drauf zu legen.
    Für den nächsten Sonntag basteln wir an einem Programm, das weder Ihr, noch die Region und schon gar nicht die Landesregierung so schnell vergessen werden.

  • [Wann]
    Sonntag, 26. Januar 2014
    [Uhrzeit]
    10:00 bis 17:00 (UTC+01)


    Schneefall möglich 2°C/-1°C
    [Beschreibung]
    Hintergrund:
    Frau Dreyer wird am 26. Morgens um 11:00h in Neuwied-Feldkirchen an einem Neujahrsempfang der SPD teilnehmen. Nachmittags wird sie gemeinsam mit Frau Nahles um 16:30h in der Laacher See-Halle in Mendig erwartet.


    Programm:


    10:00h Demo in Neuwied Feldkirchen bis ca 11:30h


    12:30h Abfahrt des Corso in Neuwied Feldkirchen nach Mendig


    14:00h Ankunft und Begrüßung der Teilnehmer am Corso


    14:30h Biwak mit Speis und Trank etc.


    ca. 15:30h Abschlusskundgebung von der Bühne


    17:00h Ende.


    Wie immer ist diese Veranstaltung bei den Behörden als Demonstration angemeldet

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Bitte und appelliere an Eure Mithilfe - es geht um unsere "Doppeldemo" inkl. Autokorso am 26.01 in Neuwied und Mendig - das wird ein weiterer Leckerbissen, mal sehen ob man unseren vielen Fragen erneut ausweichen kann!


    Wir freuen uns Frau Dreyer und Frau Nahles!


    Aber inzwischen haben auch die Medien die Ignoranz von Rot/Grün aus erster Nähe erleben dürfen - nach der Demo im Brünnchen, Simmern und Remagen ist das dann die 4. Demo innerhalb von 5 Wochen!
    Ich bin mächtig stolz auf so viel Unterstützung, auch in Mainz und Brüssel wächst der Druck aus der Region und der Bevölkerung, genau das wollten wir!


    Im Moment sind es nur 250 Teilnehmer - zu wenig - das könnt Ihr alle viel besser - "Wir sind Nürburgring" möchte das mindestens 750 Autos aller Art auflaufen! Im Brünnchen waren wir 2.500 Protestler! Das sollten wir doch wiederholen können!
    Wir haben uns echt gute Ideen ausgedacht, Eure Autos werden sehr gut aussehen!


    Leute, ich fordere Euch auf, jeden, wirklich jeden anzusprechen, via Facebook zu teilen was das Zeug hält, sprecht auch sämtliche Clubs an, wir haben nur noch wenige Tage, dem Nürburgring und der Region zu helfen!


    Der Nürburgring darf nicht verkauft werden! Gebt alles, teilen, teilen, teilen!


    Wir sehen uns nächsten Sonntag - ich freue mich!


    Euer Christian

  • Malu Dreyer lädt uns "Wir sind Nürburgring" ein.


    Nun hat sie geantwortet und uns einen Termin genannt.


    Am Freitag, den 31. Januar wird Christian mit einer Delegation nach Mainz in die Staatskanzlei fahren und mit der Ministerpräsidentin sprechen.


    Wir dürfen alle gespannt sein, was dabei heraus kommt.


    Offensichtlich zeigt die Offensive von "Wir sind Nürburgring" Wirkung

  • Interview mit Christian Menzel


    Frage: Herr Menzel, Sie und Ihre Renn-Kollegin Sabine Schmitz haben mit der Initiative "Wir sind Nürburgring" eine Lawine losgetreten. Die Menschen in der Region um den Nürburgring erwachen nach und nach aus ihrer Schockstarre und sorgen sich um ihre Zukunft. Sie haben zum Samstag vor dem 4. Advent viele Persönlichkeiten aus der Politik eingeladen, den Menschen vor Ort Rede und Antwort zu stehen. Das haben fast alle ignoriert, die Eifler sind zum Brünnchen gekommen, 2500 Menschen waren dort.
    Waren Sie enttäuscht?


    Christian Menzel: Nein, ich habe genau das erwartet – Eine Region wird ignoriert! – mir war völlig klar, dass die Politik und auch Bürgermeister sich kaum sehen lassen werden. Zu viele waren beim Spatenstich 2007 beim "neuen Nürburgring" anwesend. Jetzt ducken sich fast alle weg. Genau das wollten wir mit der Demo auch aufzeigen – mit Erfolg! 2500 Menschen an einem 21.12 – sensationell!


    Mit der Demo wollten wir aber unter anderem auch den Menschen aus der Region eine Plattform bieten, auch am einem Protest teilnehmen zu können. Vieles lief bisher über Soziale Netzwerke wir Twitter und Facebook – viele sind aber damit gar nicht vertraut, die Dörfer sind klein, viele trauen sich nicht sich zu organisieren. Es hat sie aber auch noch keiner aufgerufen oder dazu motiviert! Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem die Menschen sich nicht mehr länger betrügen und belügen lassen wollen. Die Liste der Verfehlungen seitens der Politik ist sehr lang; nach jedem Skandal folgte die nicht für möglich gehaltene Steigerung. Genau das passiert jetzt im Moment auch wieder – ein Nürburgring in Privater Hand wird für die Region katastrophale Folgen haben – das begreift die Mehrheit der Menschen leider erst jetzt. Aber immerhin, der Druck aus der Region kommt der Politik sehr ungelegen - unser Ziel lautet ganz klar: der Nürburgring muss in Landeshand bleiben! Ein zukünftiger Investor soll wissen, dass er mit der Region kein "Spielchen" mehr treiben kann, so wie es andere schon ansatzweise versucht haben. Der Ring hat, ohne die Region mit einzubinden, keine Chance auf Erfolg! Beispiele und Gründe möchte ich aber hier nicht nennen – unser Ziel lautet: kein Verkauf!




    Frage: Als nächstes fuhren Sie mit rund 35 "Wir sind Nürburgring" Mitgliedern nach Simmern, wo anlässlich eines SPD-Neujahrsempfang der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck erwartet wurde. Er war sicher überrascht, Sie dort zu sehen. Wie hat er reagiert?


    Christian Menzel: Da war ich selber nicht vor Ort, Sabine und viele andere von uns haben da Kurt Beck von seiner besten Seite erleben können! Das entstandene Video ist erschreckend, Kurt Beck hat sich wie fast immer vor der Kamera blamiert. Seit wann liegt denn der Nürburgring im Saarland? Er hat gesagt: "Da sind die ja die Saarländer!" Seine Antworten hatten völlig falsche und nicht der Wahrheit entsprechende Inhalte. Er hat dummes Zeug geredet und geglaubt, mit den Standartantworten den angereisten Menschen aus der Region was vorgaukeln zu können. Das war wirklich beschämend. Minuten später wurde er von seinen Parteigenossen als der König Kurt gefeiert – unfassbar. Der Mann hat über 500 Millionen Euro am Nürburgring verbrannt. Nun hat eine ganze Region Zukunftsängste und er spielt wie immer den lieben Onkel von nebenan. Wo leben wir denn? Aber solche Aktionen motivieren uns und öffnen anderen die Augen!




    Frage: Nur einen Tag später waren Sie, Sabine Schmitz und die Initiative bei der CDU in Rheinböllen eingeladen. Dort trafen sie auf den EU-Kommissar Günther Oettinger. Weil ja bekannt war, dass Sie dort sein würden, hat er sich sicherlich gut auf das Gespräch mit Ihnen vorbereitet. Was hat er Ihnen gesagt?


    Christian Menzel: Oettinger ist CDU Mann, sitzt in Brüssel, wir versuchen die EU Kommissare mit Briefen aus der Bevölkerung auf die spezielle Situation mit dem Nürburgring vertraut zu machen. Er kennt zwar das Thema, aber nicht die wirkliche Situation am Ring und in der Region. Unser Gespräch war keineswegs harmonisch, unsere Meiningen waren in vielen Punkten sehr unterschiedlich. Zusammen mit Sabine Schmitz habe ich ihm das auch zusammen sehr deutlich gemacht. Auch damit haben wir etwas bewegt. Wir haben ihm unsere Ängste vermittelt und auf die Gefahren hingewiesen. Wer hätte das gedacht, unsere Idee mit der Organisation von der Initiative "Wir sind Nürburgring" ist keine 5 Wochen alt, und wir sind schon bis an die europäische Politikspitze angekommen. Das bleibt auch in Mainz nicht unbemerkt, so ruhig und gelassen wie Rot/Grün sich nach außen gibt, so unsicher sind unsere Landespolitiker inzwischen tatsächlich. Die Beschwerden von "Ja zum Nürburgring", aber auch vom ADAC sind nicht unbegründet, dazu noch der Druck aus der Region – das hat eine neue Qualität!




    Frage: Ihre Kollegin Sabine Schmitz war auch bei einer Veranstaltung mit Staatsminister Roger Lewentz in Remagen. Dorthin begleiteten sie schon 80 Eifler. Herr Lewentz hat sich Zeit genommen mit "Wir sind Nürburgring" zu reden. Was hat Frau Schmitz Ihnen davon berichtet?


    Christian Menzel: Nicht nur Sabine hat mir berichtet, nein nein, der Kreis der Protestler wird immer größer. Bedenken Sie, die Demo war während der Woche; wenn so etwas an einem Wochenende wäre, dann wäre die Hütte um einiges voller. Wie immer versucht man uns mit den gleichen Antworten zu beglücken. Das Nürburgring-Gesetz, das ja den Zugang zum Nürburgring sicherstellen soll, ist ein Alibigesetz! Damit kann man die breite Öffentlichkeit täuschen. Für uns ist das Gesetz nichts wert, das wissen die in Mainz auch. Herr Lewentz will unsere unangenehmen Fragen nicht beantworten – das käme einem Schuldeingeständnis gleich. Jedes Mal sind die von uns geladenen Medien dabei – jedes Mal bekommt die Öffentlichkeit ein bessere Bild, von dem was da mit der Region gespielt wird – wunderbar!


    Spannend war aber auch, das gleich mehrere SPD Politiker sich sehr lange angeregt mit uns unterhalten haben. Alle waren auf unserer Seite und haben das Vorgehen der Landesregierung verurteilt! Remagen ist nicht weit vom Ring entfernt, die Leute wissen was der Verkauf bedeutet - hoffentlich haben sie das Herrn Lewentz auch mal erklärt. Die Rennstrecke wird ohne Eigenverschulden verhökert, basierend auf politischen Fehlern, dafür muss jetzt die Region, die jahrzehntelang Steuergeld bezahlt hat, bluten – unfassbar!



    Frage: In der regionalen Presse wurde von Ihren Aktionen berichtet, zum Teil sogar mehrfach. Sind Sie zufrieden mit dem Echo?


    Christian Menzel: Die Medien haben es, im Gegensatz zur Politik erkannt – eine Region wird ignoriert!
    "Wir sind Nürburgring" und die Menschen aus der Region haben inzwischen ein sehr gutes "Gehör" gefunden. Auch Selbständige aus der Region machen sich nun laut Gedanken und erzählen offen und ehrlich von Ihren Nöten und Ängsten. Nicht nur die Menschen sind sensibilisiert, auch die Medien sind es! So viele Menschen haben direkt- aber auch indirekt mit dem Nürburgring zu tun:
    Hotels, Restaurants, Pensionen, Bäcker, Metzger, Lebensmittelläden, Maler, Tischler, Rennteams, Motorsportler, Autohändler, Werkstätten, Autovermieter uvm.!
    Es geht hier nicht um Fans oder Freunde des Nürburgrings, vielmehr geht es um Existenzen, es geht um die Region!
    Der Nürburgring ist ein Kulturgut, dass verkauft man doch nicht!




    Frage: War's das jetzt, oder haben Sie schon weitere Aktionen in Planung?


    Christian Menzel: Oh ja, die Reihe von Aktionen sorgt wirklich für Aufregung und Aufmerksamkeit, das hätten wir nie für möglich gehalten. Mit der Doppelaktion nächsten Sonntag werden wir weiteres Highlight setzen, wir rechnen mit mehreren Hundert Teilnehmern und Autos. Uns schließen sich täglich mehr Menschen aus der Region, aber auch von außerhalb an – Menschen die ihr Herz am richtigen Fleck haben.
    Wir leben in einem freien Staat – Demos sind auch in der Eifel erlaubt! Gebt Gas Leute, wir müssen größer werden! Ohne uns Menschen, Motorsportler usw. kann kein Nürburgring existieren.




    Frage: Denken Sie, dass Sie den Verkauf der Rennstrecken tatsächlich verhindern können?


    Christian Menzel: Ich glaube ja, in Wahrheit gibt es doch kaum Interessenten. Die erkennen doch auch mehr und mehr, dass es am Ring keine heile Welt gibt. Wie sagte doch ein Demonstrant zu mir: "Wie kann sich nur so viele Probleme kaufen wollen!"
    So ist es, der Nürburgring als solches ist doch ein funktionierendes Unternehmen, gute Mitarbeiter, gute Organisation, mit der Nordschleife und dem GP Kurs ein sich rechnendes Unternehmen! Das Minus resultiert doch aus Missmanagement und die hohen F1 Antrittsgelder.
    Stellen Sie sich vor, hier kommt eine "Heuschrecke" und spekuliert mit dem Ring! Die Landesregierung wäre gut beraten, die Rennstrecken in Landeshand zu belassen – den Rest kann ja gerne einer kaufen!



    Frage: Was wird dann aus den großen Gebäuden? Die stehen nun mal da.
    Was ist mit dem "Eifeldorf Grüne Hölle" und was mit dem ring°racher?


    Christian Menzel: Braucht das einer? Wollte das einer aus der Region? Wollten das die Ringfans? Will da jemand hin? Will da der Eifelurlauber hin? Ich glaube es sind nicht viele – eine Achterbahn gehört nicht unbedingt mitten in die Eifel. Die Menschen kommen aus anderen Gründen hier her – Nürburgring – und genau das beste und berühmteste Stück Rheinland-Pfalz wir jetzt verhökert – unfassbar!


    Noch etwas, ich bin sehr glücklich, dass wir "Wir sind Nürburgring" ins Leben gerufen haben. Mit unserer Aktion haben wir es tatsächlich geschafft dem Protest aus der Region eine Heimat zu geben. Hier geht es nicht nur um Fans, damit erreichen wir viel stärker die regionale Presse und können entsprechend Druck aufbauen. Wir haben im Hintergrund ein unglaublich fleißiges Team. Solche Demos zu organisieren bedeutet sehr viel Arbeit! Da sage ich nur im Namen aller Danke!


    Mit den anderen Organisationen wie „Ja zum Nürburgring“ oder „Save the Ring“ haben wir im Übrigen überhaupt keine Probleme, im Gegenteil, in manchen Dingen ergänzen wir uns, tauschen uns aus, sprechen miteinander – alles gut! Immerhin haben wir ein gemeinsames Ziel: das Beste für Ring und Region. Wir sind echte Racer und haben das Herz an der richtigen Stelle! Das können nicht alle von sich behaupten, auch wenn sie das gerne nach außen gerne so darstellen möchten.

  • Frage: Frau Schmitz, Sie und Ihr Renn-Kolleg Christian Menzel haben mit der Initiative "Wir sind Nürburgring" eine Lawine losgetreten. Die Menschen in der Region um den Nürburgring erwachen nach und nach aus ihrer Schockstarre und sorgen sich um ihre Zukunft. Sie haben zum Samstag vor dem 4. Advent viele Persönlichkeiten aus der Politik eingeladen, den Menschen vor Ort Rede und Antwort zu stehen. Das haben fast alle ignoriert, die Eifler sind zum Brünnchen gekommen, 2500 Menschen waren dort.
    Waren Sie enttäuscht?
    Sabine Schmitz: Enttäuscht war und bin ich von der Landesregierung generell. Leider haben sich meine Erwartungen bei der Demo im Brünnchen bestätigt. Wer stellt sich schon gerne einer wütenden Meute von enttäuschten Bürgern, deren Steuergelder in diesem Rahmen verschleudert wurden? Alles war doch schon so gut wie vollständig unter den Teppich gekehrt.
    Aber es hat alle Mitstreiter und mich sehr mit Stolz erfüllt, wie viele Menschen aus der Region und auch aus der Motorsport-Szene in der Vorweihnachtszeit an den Ring bewegt kamen. Das Volk muss sich weiterhin kämpferisch zeigen.


    Frage: Als nächstes fuhren Sie mit rund 35 "Wir sind Nürburgring" Mitgliedern nach Simmern, wo anlässlich eines SPD-Neujahrsempfang der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck erwartet wurde. Er war sicher überrascht, Sie dort zu sehen. Wie hat er reagiert?
    Sabine Schmitz: Kurt Beck reagiert auf den Namen Schmitz äußerst sensibel. Das sind die Nachwirkungen von dem Kampf meiner Mutter Uschi Schmitz mit ihm in der Bau- und Finanzierungsphase der Kirmesmeile. Sogar in Fernsehberichten des SWR hat er sie schon beschimpft. Ich konnte ich bei ihm direkt im Gespräch leider noch keinen Frust ablassen. Aber Ossi Kragl hat ihm in Simmern unseren Standpunkt und Kampfeswillen eindringlich geschildert. Druck ist momentan das wichtigste Instrument im Kampf gegen die Verschleierungstaktik der Landesregierung.


    Frage: Nur einen Tag später waren Sie, Christian Menzel und die Initiative bei der CDU in Rheinböllen eingeladen. Dort trafen sie auf den EU-Kommissar Günther Oettinger. Weil ja bekannt war, dass Sie dort sein würden, hat er sich sicherlich gut auf das Gespräch mit Ihnen vorbereitet. Was hat er Ihnen gesagt?



    Sabine Schmitz: Christian war richtig gut in Fahrt an dem Tag. In den vergangenen Monaten und Jahren hat sich bei uns allen viel Druck aufgebaut, der auch irgendwann mal an der richtigen Stelle abgelassen werden musste.
    Erst einmal habe ich mich bei Herrn Oettinger bedankt, dass er in seiner gut halbstündigen Rede den Nürburgring als Kulturgut – weit über das Asphaltband hinaus – eingebunden hatte. Dann haben wir ihm eine Vorab-Pressemitteilung des Verein "Ja zum Nürburgring" bezüglich Klage/ Ringverkauf sowie den druckfrischen Bericht der WiWo überreicht, um auf die Problematik hinzuweisen. Nach einem kurzen Wortwechsel wurde klar, dass Brüssel nur über sehr einseitige Informationen von den Insolvenzverwaltern verfügt. Christian hat ihm eindrücklich geschildert wie ernst die Lage am Ring für die Ansässigen und die Industrie ist und dass wir das mit dem „privat geführten“ schon mal hatten.
    Es gab dann ein kleines Wortgefecht zwischen Christian und Ottinger bei dem ich ein wenig schlichten musste um unter anderem auch zum Thema Nürburgring zurück zu kehren. Da hat schon ein wenig die Luft gebrannt, was aber hoffen lässt, dass Herr Oettinger das Gespräch so schnell nicht vergessen wird.
    Ich hatte später noch die Gelegenheit mit ihm in einer etwas ruhigeren Atmosphäre zu reden und konnte ihm erklären, dass der Ring nicht mit einer Retorten- und von privater Hand geführten Rennstrecke zu vergleichen wäre und der Ring unbedingt in Landeshand bleiben muss um unter anderem dem Problem der Kopplungsgeschäfte entgegen zu wirken.
    Er versprach mir, dass er die Unterlagen durcharbeiten werde und im April zu Besuch kommen möchte um sich dem Thema zu stellen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Bracht war dabei und wurde beauftragt, diesen Termin gemeinsam mit uns und der EU abzustimmen.


    Frage: Sie waren auch bei einer Veranstaltung mit Staatsminister Roger Lewentz in Remagen. Dorthin begleiteten sie schon 80 Eifler. Herr Lewentz hat sich Zeit genommen mit "Wir sind Nürburgring" zu reden. Waren Sie zufrieden mit dem Gespräch?
    Sabine Schmitz: Herr Lewentz hatte schon die Null Bock-Haltung, als sein Fahrer in Richtung Rheinhallen in Remagen abbog.
    Aber wie bereits kurz dargestellt ist die Taktik von "Wir sind Nürburgring" der Landesregierung immer wieder Seitenhiebe zu verpassen. Sie sollen wissen, dass wir uns nicht von ihren Machenschaften und Verschleierungen beeindrucken lassen und wir als Region endlich Transparenz wollen. Und das nicht nur im Verkaufsprozess. Es steht dem


    Steuerzahler zu, informiert zu werden, in welche Taschen sein sauer verdientes Geld landet. Aber erwartungsgemäß hat Herr Minister Lewentz den Nürburgring als "Nicht mehr Baustelle der SPD" beschrieben. Auf die Frage, was mit der EU geforderten Stellungnahme der Landesregierung sei, meiner er nur monoton das gleiche. Wenn ein Politiker dann noch Seriosität im Verkaufsprozess garantiert, geht mir die Hutschnur komplett fliegen!


    Frage: In der regionalen Presse wurde von Ihren Aktionen berichtet, zum Teil sogar mehrfach. Gefällt Ihnen das Echo?
    Sabine Schmitz: Das Echo der Presse ist uns natürlich sehr wichtig. Wir müssen über sie noch viel mehr Menschen aus der Region erreichen und Aufklärung leisten, da viele das Ausmaß der prekären Lage noch immer nicht erkannt haben.
    Es ist auch für die Journalisten schwierig, die vielen Organisationen die für unseren Ring kämpfen, auseinander zu halten.
    Christian, unsere fleißigen Helfer und meine Wenigkeit, kämpfen für die Region und alle die von und mit dem Ring leben in der Initiative "Wir sind Nürburgring". Das liegt uns am Herzen. Wobei andere Gruppierungen wie zum Beispiel STR, Save the Ring, auch die Fans mit einbeziehen. Wichtig ist in meinen Augen aber der Zusammenhalt und das gemeinsame Vorgehen, denn im Grunde verfolgen wir alle dasselbe Ziel: Der Ring darf nicht verkauft werden.


    Frage: War's das jetzt, oder haben Sie schon weitere Aktionen in Planung?
    Sabine Schmitz: Stagnation wäre das Schlimmste. Wir haben es schon weit geschafft. Auch mit Hilfe von Otto Flimm, der unermüdlich an vorderster Front kämpft. „Wir sind Nürburgring“ wird am Sonntag, den 26.01. eine große Demofahrt mit anschließender Kundgebung und Livemusik in Mendig durchführen. Frau Ministerpräsidentin Malu Dreier wird an diesem Tag in der Gegend sein, das muss man schließlich ausnutzen.
    Und das wird nicht die Letzte Aktion von uns sein. Wir werden weiter kämpfen und ungemütlich bleiben!



    Frage: Denken Sie, dass Sie den Verkauf der Rennstrecken tatsächlich verhindern können?
    Sabine Schmitz: Es sieht nach einer guten Chance aus, bedingt durch die Beschwerden des ADACs und „Ja zum Nürburgring“ den Verkaufsprozess zu stoppen.
    Nun ist die EU gefordert, die gesamte Prozedur zu durchleuchten. Ich bin mir sicher, dass es etliche Gründe gibt, die Rennstrecken aus dem Verkauf heraus zu nehmen. Zumindest wird ein Schnellschuss der Insolvenzverwalter dadurch hoffentlich vermieden.
    Zusätzlich muss sich jeder Interessent im Klaren darüber sein, dass die Beihilfen, die beim Bau der Anlagen geflossen sind, ggf. zurück gezahlt werden müssen. Das wird ohnehin jeden seriösen Bieter abschrecken.


    Frage: Was wird dann aus den großen Gebäuden? Die stehen nun mal da.
    Was ist mit dem "Eifeldorf Grüne Hölle" und was mit dem ring°racer?
    Sabine Schmitz: Diese Gebäude sollten verkauft oder verschenkt und einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.
    Die großen Hallen könnte man im günstigsten Fall zu einem Entwicklungscenter umbauen, zur Not ginge auch ein Outlet Center.
    Der Ring°racer produziert nur Kosten und ist deshalb überflüssig und sollte in meinen Augen abgebaut werden.
    Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

  • Mendig, Nürburg


    Sensationeller Erfolg für "Wir sind Nürburgring"


    Die Initiative „Wir sind Nürburgring“ nahm die Neujahrsempfänge der SPD in Neuwied und Mendig, zu denen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer erwartet wurde, zum Anlass auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Der Autokorso wurde zu einem sensationellen Erfolg.


    Bereits kurz nach 10 Uhr hatte sich die ersten Teilnehmer des Autocorsos, der der längste Deutschlands werden sollte, auf einem Parkplatz in der Nähe der Landesblindenschule und vor den Pforten versammelt, um der Landeschefin deutlich zu machen. „Wir sind da und geben den Nürburgring nicht so einfach auf. Auf Transparenten und Fahrzeugen mit den Aufschriften „Wir fordern: Stoppt den Verkauf kein Betrug an der Region“ und „Save it, don’t sell it“ wollten sie ein deutliches Zeichen setzen. Das betonten auch Christian Menzel und Sabine Schmitz unisono als Sprecher der Initiative, die sich zunehmender Beliebtheit in der Region erfreut.


    „Es war beinahe wie bei der Tour de France“ so Menzel, „die Leute standen am Straßenrand und jubelten uns zu. Es gab keinerlei Kritik.“


    Was in Neuwied noch etwas zögerlich begann, nahm in Richtung Mendig – wortwörtlich -zunehmend Fahrt auf. Nach Polizeiangaben waren es in Neuwied rund 100 Teilnehmer zu Beginn und beim Start des Corsos rund 350. Immer mehr Fahrzeuge reihten sich ein. „Bei einem Zwischenstopp auf der Rastanlage Plaidt haben wir bei 700 aufgehört zu zählen“, so ein begeisterter Christian Menzel. Schließlich hatte sich ein Corso gebildet, der von Plaidt bis nach Mendig reichte. Hier herrschte ein Art „Karnevalsstimmung mit Musik, Getränken und Würstchen. Diesem „überwältigenden“ Anblick (so Menzel) konnte sich auch Malu Dreyer nicht verschliessen, die auf der Bühne – erwartungsgemäß – mitteilte, dass es nach EU-Recht dem Land nicht möglich sei, den Nürburgring zu kaufen. Die Initiative hat die Menschen aus der Region, die auch vom Nürburgring leben, voll hinter sich stehen und sie identifizieren sich mit der Rennstrecke. „Der Nürburgring muss bleiben, was er war. Die alte Grundidee, eine strukturschwache Region zu fördern, muss erhalten bleiben“, so Menzel, der in Kelberg wohnt und seit jüngster Kindheit den Ring zu schätzen weiß.


    „Wir haben mit dem Autocorso ein Zeichen gesetzt und gezeigt, wie die Region tickt und denkt.“ Innerhalb von sechs Wochen haben sich in der Initiative Leute zusammen gefunden, die das gleiche Ziel haben, den Nürburgring zu retten. Dank facebook konnten sie mobilisiert werden und so soll es auch weitergehen. Apropos. Der nächste Schritt für den „harten Kern“ ist das Treffen am Freitag in der Staatskanzlei. Hier soll nochmals deutlich gemacht werden, dass der Nürburgring in Landeshand bleiben muss.


    Das Ziel lautet: „Kein Verkauf!“

  • Unser Held und Freund Harald Grohs feiert heute seinen 70. Geburtstag.


    Christian rief Ihn eben an und wollte ihm gratulieren.


    Harald ließ ihn gar nicht aussprechen und war von unserem Corso sowas von begeistert, das er versprach, ab sofort jede weitere Aktion von uns durch seine persönliche Anwesenheit zu unterstützen.


    Jetzt haben wir ein Trio an der Spitze.


    Ist das geil?

  • „...ist dem Wirtschaftsministerium bekannt“


    Gespeichert von wh am/um 29 Januar, 2014 - 13:22


    Das schrieb Ruth Boekle, Pressesprecherin des Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz in Mainz am 20. Januar 2014 als Antwort auf eine Anfrage von Motor-KRITIK zum Thema „Capricorn“ und formulierte weiter: „Zu konkreten Terminen und Gesprächen sehen wir keine Veranlassung, Stellung zu nehmen.“ - Die Anfrage von Motor-KRITIK war an Eveline Lemke, die Wirtschaftsministerin und Stellvertretende Ministerpräsidentin gerichtet gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir in der Eifel geglaubt, nicht nur mehr als andere über – und zu - „Capricorn“ zu wissen, sondern auch über „GetSpeed“, den „Capricorn“-Partner beim Versuch den Nürburgring zu kaufen. Wir hatten bis dahin auch schon – so denken wir – viele bis dahin unbekannte „Kleinigkeiten“ zum Thema veröffentlicht. Diese sehr klare Information aus Mainz war nun Anlass, weiter „am Thema“ zu bleiben und Hintergründe freizulegen. Die Antwort aus Mainz macht eigentlich deutlich, wie leicht sich Politiker mit oberflächlichen Informationen zufrieden geben. Gerade wenn man sie direkt „von der Quelle“ erhält. Um diesen Eindruck bestätigt – oder widerlegt - zu bekommen, hat sich Motor-KRITIK am 27. Januar 2014 nach entsprechender Terminabstimmung auch „direkt an der Quelle“ kundig gemacht und gleicht die erlangten Aussagen nachstehend mit dem Rechereergebnis zum Thema aus anderen Quellen ab. - Frau Ministerin dürfen mitlesen. - Frau Ministerpräsidentin natürlich auch. - Und sie wissen nun: „Capricorn“...
    „...ist dem Wirtschaftsministerium bekannt“


    Selbstverständlich war „die Presse“ schon vor Motor-KRITIK direkt mit den Machern von „Capricorn“ und „GetSpeed“ zusammengetroffen, hatte sich „vor Ort“ informieren lassen. Und dann diese Informationen widergekäut – nicht ohne die Anmerkung, dass


    „der Eifler Motorsportjournalist Wilhelm Hahne … bereits in diese Richtung spekuliert“ hatte.


    Dass das keine Spekulationen waren, ergibt sich aber aus dem Bericht der „Rhein-Zeitung“ vom 25. Januar 2014, wo man auf Seite 3 titelt:


    „Capricorn will Ring-Kauf mit Partner stemmen“


    Also habe ich mir „Capricorn & Partner“ mal am 27. Januar nicht nur angeschaut (eine der Firmen), sondern auch angehört (den Inhaber und Geschäftsführer und seinen zukünftigen Mitgesellschafter in einer neuen „Nürburgring-Firma“) und – Fragen gestellt. Und lege das Ergebnis nun nachstehend den Kolleginnen und Kollegen, den Politikerinnen, Politikern und allen Leserinnen und Lesern meiner Internetseiten vor. Ich habe schon einen Abgleich vorgenommen, der den erwähnten Kollegen – leider – nicht möglich war, weil sie nur einseitig informiert waren. Wie wohl auch das Wirtschaftsministerium und – die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz.


    Die Herren Robertino Wild (Capricorn) und Dr. Alex Heinemann (GetSpeed) hatten die Dame nach – natürlich unbestätigten - Informationen am 16. Januar 2014 in Mainz besucht. Sie nahmen damit einen Termin wahr, den sie vorher abgesprochen hatten. Eine solche Terminabsprache gab es nach meinen Recherchen auch mit der Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, die diesen Termin aber dann kurzfristig absagte. - Was dann die Antwort aus dem Ministerium (s.o.) in einem besonderen Licht erscheinen lässt.


    Wer Eveline Lemke kennt der weiß, dass sie sich und ihre Meinung nicht gerne gegen die Anderer ausspielen lässt und so hatte sie wohl – nachdem sie vom Gesprächstermin der Herren Wild/Heinemann bei ihrer „Chefin“ erfahren hatte - ihren Termin mit den Herren aus Düsseldorf kurzfristig abgesagt.


    Das ist der Versuch einer Erklärung, warum sich die Düsseldorfer Herren an diesem 16. Januar allein mit einem Gespräch mit der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz bescheiden mussten. Frau Lemke hat sicherlich (mindestens) eine andere.


    Natürlich habe ich versucht in meinem Gespräch am 27. Januar mit den neuen Investoren, die den Nürburgringkauf über eine neue Firma, „Capricorn Nürburgring GmbH“ abwickeln wollen, etwas über die „Mainz-Reise“ zu erfahren. Von Herrn Dr. Heinemann, aktuell der Inhaber von „GetSpeed“, war zu erfahren, dass er da wohl als in seiner Funktion als Berater einer Arzneimittelfirma im Raume Mainz unterwegs gewesen sei. (Dr. Heinemann war vorher bei Boston Consulting, ist heute auch als Berater selbstständig.) So sei es möglich gewesen, dass er dann in Mainz gesehen wurde.


    Und wir alle, die wir zu diesem Gesprächstermin zusammengekommen waren, haben ein wenig gelacht, als einer von uns den Namen „Boehringer, Ingelheim“ - natürlich mit einem Fragezeichen versehen – aussprach.


    Tatsächlich ist es wohl so, dass die Kombination aus „Capricorn“ und „GetSpeed“ (Robertino Wild & Dr. Alex Heinemann) ihre Position im laufenden Nürburgring-Insolvenzverfahren so einschätzt, dass man sich quasi in der Poolposition unter den Kaufinteressenten empfindet. Man fühlt sich gut informiert und beraten, empfindet den „virtuellen Datenraum“ als den besten, den man je erlebt hat („Und ich habe schon viele Firmen gekauft!“, so Robertino Wild) und die Herren Insolvenzverwalter als seriöse Vertreter ihrer Zunft.


    Vor mir befragt, ob sie denn auch am Fahrsicherheitszentrum, bzw. dem Anteil der insolventen Nürburgring GmbH daran, interessiert seien, kam ein eindeutiges: „Ja, das nehmen wir auch dazu.“ - Man war dann sehr erstaunt zu erfahren, dass dieser (An-)Teil längst den Besitzer gewechselt hatte. -


    Eine seriöse Information durch die Insolvenz-Sachwalter hat wohl gefehlt. - Und: Warum lassen sich die Verträge über den Verkauf nicht im „ auch aktuell sehr gepflegten Datenraum“ (Robertino Wild) finden?


    Klar wurde auch, dass die, die sich quasi schon als neue Herrn des Nürburgrings empfinden, ein Leuchten in den Augen nicht unterdrücken konnten, wenn sie von den Erkenntnissen sprachen, die sie beim Blick in den „virtuellen Datenraum“ sonst aber gewonnen hatten. Das dort dargestellte Verhältnis von Ergebnissen Vermieter/Mieter, also Nürburgring GmbH und Veranstalter hat ihnen klar gemacht, dass man hier in Zukunft noch deutlich an der Stellschraube drehen kann, damit sich die Gewinne auf der richtigen Seite mehren.


    „Es genügt eben nicht, einem Veranstalter nur den Schlüssel zu übergeben. Man muss einen Mehrwert auch über Zusatzleistungen darstellen, aus denen sich ein Mehrwert auch für die Veranstalter ergibt.“


    Und für die neuen Herren einen Zusatzgewinn.


    Während Robertino Wild, der Eigentümer und Geschäftsführer von „Capricorn“ den Eindruck eines Fans vermittelte, der sich mit dem Kauf des Nürburgrings einen Kindheitstraum verwirklichen möchte, hat Dr. Alex Heinemann, der gerne von der „von mir gegründeten Firma 'GetSpeed'“ spricht, einen distanziert wirkenden Blick auf das, was sich mit dem Nürburgring so alles anstellen lässt. - Dieser Mann ist der Typ von Berater, der besonders überzeugend wirkt, aber seine Argumentationen nicht unbedingt verinnerlicht hat, weil er sie – wie das an diesem Abend auch passierte – durch später vorgebrachte Argumente wieder entwertet.


    Aber ihm scheint wichtig, „dass man die Region mitnehmen muss“. Diese These wurde von allen Gesprächspartnern in dieser kleinen Runde vertreten.


    Leider gibt es keinen „Stimmungsautomaten“, mit dem sich die Einstellung gegenüber neuen Besitzern (oder Betreibern) des Nürburgrings einstellen lässt. So müssen sich dann – vielleicht später einmal – die neuen Besitzer des Nürburgrings, ganz gleich wer es wird, an ihren Taten messen lassen.


    Dieses gerade erwähnte Bieter-Duo hat – wie mir aus anderer Quelle zugeflüstert wurde – wohl noch einen Zusatz-„Finanzier“ im Rücken, der zwar nicht „von Pontius nach Pilatus“, sondern mit einer Pilatus (PC-12) u.a. zu Formel 1-Rennen unterwegs ist. - Und dann gibt es auch noch „drei Hausbanken“, die man - nach Aussage der wohl auch vom politischen Mainz favorisierten Bietergruppe - „im Rücken hat“.


    Gute Worte gab es genug. „Wer hat denn außer uns ein schlüssiges Konzept?“, fragt Robertino Wild in die Runde. Ich muss ihm dazu sagen, dass es das schon lange gibt, die Landesregierung – und der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH (damals noch nicht insolvent) es aber immer krampfhaft vermieden haben, dies irgendwie zur Kenntnis nehmen zu müssen. - Was sich heute anhört wie ein Scherz: Eveline Lemke hat an der Erstellung dieser konzeptionellen Arbeit wesentlichen Anteil.


    Aber damals war sie noch intensiv GRÜN. Heute hat sie einen Koalitionsvertrag mit ROT unterschrieben. Partner ist die SPD. Und dort sitzen die, die bald gerne das ganze Desaster vergessen und mit einer „Mischfarbe“ übertünchen möchten. Die künftigen Wähler sollen, was Motor-KRITIK schon Anfang 2007 als „Waltergate“-Affäre auf die Region zukommen sah, bis zum Wahljahr 2016 vergessen haben. Darum versucht man sich derzeit geradezu zwanghaft vom Nürburgring – und der Verantwortung, die man eigentlich gegenüber der Region hat – zu trennen. - Die Verluste spielen keine Rolle.


    Und dann wartet da ja noch das Problem „Flughafen Hahn“ auf eine Lösung.


    Im Gespräch wird mir klar, dass die Kombination Robertino Wild/Dr. Alex Heinemann einen Weg eingeschlagen haben, der sie sozusagen auf die Straße der späteren Sieger gebracht hat: Man hat sich die Beratung einer Sozietät gesichert, die vorher schon für die Landesregierung tätig war und offensichtlich jetzt das versucht umzusetzen, was die Volksbank verspricht: „Wir machen den Weg frei.“ - Na ja – bei den Kontakten!


    So haben die Bieter ohne bedeutenden Hintergrund (an Barem – obwohl sie das Gegenteil behaupten) wohl auch den Weg in die Mainzer Staatskanzlei gefunden. Und mehr als nur die Gnade der Entscheider bei der SPD. Als neue Firma können sie – später dann, wenn der „Deal“ gelaufen ist – bei geschickter Antragstellung auch sicherlich mit einer „Förderung“ aus Mainz rechnen. - Anders ausgedrückt: Als Neugründung um die Schaffung neuer Arbeitsplätze bemüht, wird man aus Mainz wohl die Gelder erhalten können, die lt. EU der Nürburgring GmbH nicht mehr zur Verfügung gestellt werden durften.


    Je länger das Gespräch dauerte – insgesamt waren es mehr als dreieinhalb Stunden – desto weniger habe ich verstanden, wie diese Herren, derzeit Herrscher über „Capricorn“ und „GetSpeed“ in den virtuellen Datenraum kommen konnten. Nach eigenen Angaben ist zwar der Kauf des Nürburgrings für um 50 Millionen kein Problem, weil ein großer Teil dieses Betrages als Eigenkapital vorhanden sein soll und drei Hausbanken stehen im Hintergrund für Kredite bereit... - Meine Informationen sind andere. Sowohl die, die man als Zusammenfassung erhalten, als auch die, die ich in der Region direkt an der Basis bei einer Nachrecherche sammeln konnte.


    So muss ich leider – auch in diesem Fall – den Insolvenz-Sachwaltern Versagen vorhalten. Recherchen der Art wie sie mir möglich waren und sind, müssten eigentlich für die Herren Insolvenz-Sachwalter auch kein Problem darstellen. Aber hier zeigt sich wieder einmal die – scheinbare – Abhängigkeit dieser Herren vom Willen der Politiker in Mainz. Die sind – koste es was es wolle – in jedem Fall entschlossen, sich definitiv vom Projekt Nürburgring zu trennen. Und die Insolvenz-Sachwalter können es mir sicherlich bestätigen: Eine zweite Insolvenz ist – kaufmännisch betrachtet – immer die interessantere. (Auch für die Insolvenz-Sachwalter.)


    Das Verhalten einer Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von RLP und – natürlich – der SPD zugehörig, gegenüber den Vertretern der Initiative „Wir sind Nürburgring“ bei einer Demonstration für den Verbleib des Nürburgrings „in Öffentlicher Hand“ in Mendig gab einen Eindruck von der Grundeinstellung. Die Ministerpräsidentin, sehr um eine positive öffentliche Darstellung der Regierungsarbeit bemüht, hat für den kommenden Freitag den harten Kern der Demonstranten zu einem Gespräch nach Mainz eingeladen, und wird wohl versuchen, ein altes nepalesisches Sprichwort zu bestätigen:


    „Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.“


    In unserem Gespräch am Montagabend, dem 27.1. machten die kommenden Besitzer (?) des Nürburgrings keinen Hehl daraus, dass sie die Fülle von Mitarbeitern, die eigentlich lt. „Teaser“ der KPMG mit übernommen werden müssten, nicht mit zu übernehmen gedenken. - Basta!


    Diese Absicht ist zwar verständlich (weil kaufmännisch vernünftig!), aber auch unverständlich, da man – glaubt man den Darstellungen der KPMG im „Teaser“ - als Käufer quasi verpflichtet ist, die vorhandenen Mitarbeiter zu übernehmen. Nicht, weil es dafür Arbeit geben würde, sondern deshalb, damit sich die Gewerkschaft in der Öffentlichkeit positiv darstellen kann. Sie hat dazu auch eine vertragliche Basis geschaffen. - Dachte ich.


    Natürlich wird das Duo Wild/Heinemann – wenn sie denn zum Zuge kommen - auch andere „unternehmerische Entscheidungen“ treffen müssen. Vielleicht – aber sehr wahrscheinlich – wird man die Restaurants in der „Grüne Hölle“ schleifen. Das Drei-Sterne-Hotel soll aber wohl erhalten bleiben. Genauso, wie man – auf Empfehlung der Berater (!) - das „Vier-Sterne-Hotel“ mit übernehmen will. Damit würde man sicherlich die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU nähren, aber... - Als Unternehmer ist die Art zu denken eine andere. Zumal man dabei auch registrieren muss – und beim Überdenken von Ereignissen in letzter Zeit wird man es bestätigt finden – dass in unternehmergeführten Firmen anders gehandelt wird, als in managergeführten Unternehmen.


    So will sich das Düsseldorfer Duo Wild/Heinemans um die Ansiedlung von neuen Firmen – auch solchen aus TH's und Universitäten – bemühen. - Kontakte in dieser Richtung hat man einige. - Oder präziser: Die hat primär Robertino Wild und „Capricorn“.


    Nicht nur er, sondern auch Dr. Alex Heitmann „dreht ein großes Rad“. Noch ist unklar, ob er sich wirklich als der Besitzer von „GetSpeed“ fühlen kann, obwohl die nachprüfbaren Fakten dafür sprechen. Aber es geht hier um eine Vorgeschichte, die in nächster Zeit noch gerichtlich geklärt werden muss und bei der im abzusehenden Prozess noch viel schmutzige Wäsche gewaschen werden wird.


    Der Versuch von Motor-KRITIK, über eine Rechtsanwaltskanzlei hierzu – wie es so schön heißt - „belastbaresMaterial“ zu erhalten, ist leider gescheitert, weil der Anwalt wohl keine „Freigabe“ von seinem Mandanten erhielt. Aber die von Motor-KRITIK in den letzten Wochen zu diesem Thema gesammelten Informationen, lassen die Geschehnisse im Umfeld von „GetSpeed“ und Dr. Alex Heinemann nicht in „rosigem Licht“ erscheinen.


    So wie „Null plus Null“ stets Null ergibt, so ist es kaum wahrscheinlich, dass sich aus „Problemfall plus Problemfall“ etwas anderes als ein Problemfall ergeben kann.


    Die „Verkäufer“ des Nürburgrings, die Insolvenz-Sachwalter, sind in keiner angenehmen Situation. Auf der einen Seite sind sie einem konstanten Druck aus Mainz ausgesetzt, auf der anderen Seite können sie – sowohl die Sachwalter als auch das politische Mainz – kaum erwarten, dass Interessenten für ein Projekt Schlange stehen, für dass sich schon bei seiner Entstehung kein wirklicher privater Investor finden ließ.


    Wenn sich neuerdings Bernie Ecclestone als Nürburgring-Interessent ins Gespräch gebracht hat, so ist das wohl mehr als eine taktische Maßnahme zu betrachten. Genauso wie die Aussage der Insolvenz-Sachwalter, dass man den ADAC nicht als Bieter abgelehnt, sondern nur „zwischengeparkt“ habe. Inzwischen wird der ADAC auch andere Sorgen haben als z.B. für den Nürburgring ein verbindliches Gebot abzugeben.


    Was die Anwälte des ADAC nicht gehindert hat, in diesen Tagen einmal in Brüssel aufzulaufen um – sozusagen – Aufklärungsarbeit zu leisten. Wie das Beispiel Oettinger vor Kurzem zeigte, ist auch in Brüssel wahrscheinlich nur in wenigen Positionen (und bei wenigen Personen) ein umfassendes Wissen um die vielen Details dieser – eigentlich politischen – Affäre vorhanden.


    Im Hintergrund wartet aber auch noch ein weiterer Interessent auf seine Chance. Von ihm, der H.I.G., ist bisher wenig bekannt. Die „Rhein-Zeitung“ hat den Namen in Verbindung mit einem weitgehend unbekannten Rennfahrer gebracht, wohl um eine Motorsport-Affinität herzustellen. Bei der H.I.G. handelt sich um die europäische Dependance eines amerikanischen Fonds, der von England aus „Europa bearbeitet“.


    Vielleicht können auch Leserinnen und Leser von Motor-KRITIK mit dazu beitragen, ein wenig das Umfeld dieses weiteren Bieters für den Nürburgring zu erhellen. Hier seine genaue Bezeichnung und Anschrift:


    H.I.G. European Capital Partners LLP
    25 St. George Street, 1st Floor
    London W1S 1FS


    Natürlich wird es genügend Unterlagen und Hochglanzprospekte geben, aus denen für Motor-KRITIK auch in diesem Fall abgeschrieben werden könnte. Leider handelt es sich da sehr oft um deutlich geschönte Darstellungen, die kein realistisches Bild vermitteln und darum für ein Abschreiben in Motor-KRITIK nicht geeignet sind. Auch bei meinem Gespräch am 27.1. mit den anderen Bietern um den Nürburgring habe ich eine Erfahrung machen müssen, die andere Erfahrungen – in unserer „modernen Gesellschaft“ gemacht – bestätigten. Als ich z.B. im Gespräch den „Teaser“ der KPMG als deutlich „schlimmer“ empfand als jedes Werbematerial für Automobile, da wurde mir von allen anderen Gesprächsteilnehmern entgegen gehalten:


    „Aber das ist doch heute so!“


    Wenn ich an Beispielen nachzuweisen versuchte, dass das Verhalten der Insolvenz-Sachwalter...:


    „Aber das ist doch heute so!“


    Da sollten sich die Beteiligten nicht wundern, wenn ich ihre Darstellungen zur Situation nicht „Eins zu Eins“ übernommen habe. - Viele haben sich da eben in ihrem Verhalten, in ihrer Art der Darstellung und ihren Aussagen angepasst, reagieren ebenfalls „überzogen“. Darum ist diese Geschichte der Versuch, die Situation um die „Nürburgring-Affäre“ nicht geschönt, sondern realistisch zu sehen. Was eine Menge Vorarbeit (und Nacharbeit) erforderte. Und ich wäre wirklich dankbar, wenn es aus dem Leserkreis noch Zusatzinformationen zum Thema geben würde, aber besonders solche, die zum Thema H.I.G. (s.o.) weitere Erkenntnisse bringen. (Ein paar gibt’s schon im neuen Dossier.)


    Danke im Voraus!
    MK/Wilhelm Hahne


    PS: Natürlich habe ich nicht übersehen, dass im Internet der Name Robertino Wild meist mit einem „Dr.“ verziert ist. Auf Nachfrage bestätigte mir Herr Wild, dass er sein Medizinstudium abgebrochen habe. Auch auf seiner aktuellen Visitenkarte fehlt ein Dr.-Titel vor seinem Namen.

  • Hallo zusammen,


    eigentlich sollte die Winterpause ja etwas weniger Motorsport beinhalten, doch mit der Gründung von "Wir sind Nürburgring" gibt es indirekt dann doch ne Menge im Bereich Motorsport zu tun - unseren Nürburgring vor dem Verkauf zu bewahren, dass macht richtig viel Arbeit!


    Letzten Sonntag war mal wieder Demo-Time! Mit bis zu 750 Autos und Renntransportern fuhren wir von Neuwied nach Mendig - oder, von Dreyer zu Dreyer! Auch die Medien waren wie immer zahlreich vor Ort inkl. Fernsehen!
    Man nimmt uns ernst und auch wahr!


    Dreyer ist Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von RLP - Nachfolgerin von, dem am Nürburgringvirus "erkrankten" Kurt Beck - ihm geht es zumindest optisch inzwischen wieder sehr gut , er hat uns kürzlich aber bei einer Demo in Simmern als Saarländer begrüßt!


    Nürburgring im Saarland! Das gibt es nur bei Kurt Beck.


    Frau Dreyer ist die Frau, die sich mit den Fehlern der Vergangenheit beschäftigen muss - geschickterweise hat das Land mit der gezielten Insolvenz des Rings, diese Verantwortung, jetzt in die Hand von den Insolvenzverwaltern gelegt - aber so einfach machen wir es den Damen und Herren in Mainz nicht, denn die Steuerzahler aus der Eifelregion haben indirekt den "Neuen Nürburgring", sprich sinnlosen Freizeitpark inkl. Hotelanlagen, mit Ihren Steuergeldern finanziert. Die Regierung hat durch unglaubliche Fehler den Ring - und damit auch die Region an die Wand gefahren!


    Unser Spruch passt: "Die Regierung hast's verbockt, jetzt wird der Ring verzockt!"


    Viele Menschen haben ein gutes Bild von dem sehr wahrscheinlichen Szenario hier in der Eifel, durch den privaten Ringpächter konnten wir einen ersten Eindruck von einer Privatisierung des Nürburgrings bekommen - ein 1927 erbautes Monopol zur Förderung der strukturschwachen Eifel wird unschuldig von der Landesregierung verscherbelt - das ist die Realität!


    Ich sehe schon die nächsten Probleme. Der neue Käufer wird sicherlich sehr viele Arbeitsplätze abbauen müssen, die Landflucht nimmt weiter zu, die Menschen und deren Kinder werden vermehrt in andere Regionen wie Bonn oder Köln ziehen müssen, die Immobilienpreise werden weiter fallen - Panikmache von mir? Wirklich? Ich denke das Szenario ist nicht so weit weg von der Realität. Aber die Zeit wird zeigen was passieren wird. Haben sie mal bemerkt, wie viele Häuser und Geschäfte in der Eifel verwaisen? Es wird immer schlimmer.


    Was passiert eigentlich, wenn der neue Besitzer des Nürburgrings auch Insolvent geht? Wer fängt den Nürburgring und die Menschen aus der Region dann auf?


    Aus diesem Grund kämpfen wir für einen Nürburgring in der öffentlichen Hand! Kein Verkauf!!!


    Frau Dreyer stand in Mendig bei uns auf der Bühne, ein kurzes Kennenlernen war uns wichtig, sie sollte die vielen Menschen, Protestler und Steuerzahler mal live sehen, sie hat auch nett zu allen gesprochen und die schon bekannten Wortbausteine benutzt. Wir haben es diesmal vorgezogen, mit Ihr auf der Bühne nicht zu viel zu diskutieren, die Zeit war dafür auch nicht da.


    Jetzt am Freitag den 31.01 haben wir mit Ihr einen Termin in Mainz! Da werden Sabine Schmitz und ich ihr einige wichtige Fragen stellen, auch Fragen, die mir unserer Protestler am Sonntag mit auf den Weg gegeben haben.


    Der Autokorso war wirklich gigantisch, auch der Zuspruch aus der Region von Neuwied bis Mendig - die Menschen am Straßenrand haben geklatscht und gejubelt - warum nur? Der Ring gehört der Region und dem Steuerzahler - so etwas darf niemals verkauft werden! Schon gar nicht, wenn der Schuldige an dem Desaster die Landesregierung ist!!!


    Wir werden mit Frau Dreyer über Alternativen sprechen - wenn sie, bzw. die Landesregierung das überhaupt möchte!


    Auch jetzt hatten wir wieder viele Helfer, ich möchte Euch allen danken, alle tun das nur für unseren Nürburgring! Das ist wirklich beindruckend. Weiter so, denn wir brauchen Euch!


    Macht Euch keine Sorgen, wir haben schon wieder eine neue Idee unseren Protest zu zeigen - wie immer werden Infos folgen! Bis dahin dürft Ihr fleißig spekulieren.


    Harald Grohs ist 70 Jahre alt geworden - Glückwunsch mein Freund!


    Harald wir in Zukunft zusammen mit "Wir sind Nürburgring" für den Ring kämpfen!
    Lieber Harald, dafür bist Du schon seit 15 Jahren mein Idol und Vorbild, ich bin froh mit meiner Wahl richtig gelegen zu haben - bleib noch lange gesund und munter, Du bist mit Abstand der Beste - ein Original und kein Schauspieler - das schätze ich an Dir!


    Euer


    Christian

  • Mehr Zeit, als ursprünglich eingeräumt, hat sich Malu Dreyer für die eingeladene Abordnung von „Wir sind Nürburgring“ in Mainz genommen. Im Rahmen des einstündigen Gesprächs übergaben Vertreter der Initiative der Ministerpräsidentin einen Fragenkatalog mit etwa 15 Punkten.


    Mit der klaren Zielsetzung „der Nürburgring gehört in öffentliche Hand“ waren Sabine Schmitz, Christian Menzel, Ossi Kragl und Claire Craus nach Mainz gereist, um mit Malu Dreyer sowie vier ihrer Mitarbeiter, darunter Clemens Hoch, zu reden. „Es war ein ernsthaftes, sehr gutes und konstruktives Gespräch in sachlich-fairer Atmosphäre“, resümierte Menzel nach 60 Minuten. „Wir glauben, dass wir der Landesregierung Informationen geben konnten, die die Ministerpräsidentin so aus der Sicht der Menschen aus der Ring-Region noch nicht erhalten hat“, verwies Menzel auf den Fragenkatalog, den „Wir sind Nürburgring“ zuvor Malu Dreyer übereicht hatte. Darin enthalten sind unter anderem Alternativvorschläge, wie man den Nürburgring weiterhin in öffentlicher Hand betreiben kann, „um Probleme, die eine Privatisierung mit sich bringt, auszuschließen“, bemerkte Menzel. In seinen und den Augen seiner Mitstreiter habe man erste Ansätze geschaffen, mit der Mainzer Landesregierung über Alternativen zu sprechen.


    Final habe man vereinbart, dass Dreyer wieder mit „Wir sind Nürburgring“ in den Dialog tritt, sollte das jetzige Bieterverfahren erfolglos bleiben. Zudem „hat uns Frau Dreyer versprochen, die Fragen zeitnah zu beantworten“, so Menzel, der sich noch einmal klar positioniert: „Unser Ziel ist es weiterhin, dass der Nürburgring in öffentliche Hand gehört.“

  • "Nur" die Rennstrecken?



    Der Verein "Ja zum Nürburgring" tritt für die Trennung der nicht zum Betrieb notwendigen, überflüssigen Neubauten von der Motorsportstätte ein.


    Die Rennstrecke soll gemeinwohlorientiert betrieben werden.


    Nun kommt in diesem Zusammenhang häufig der Einwurf, dass sich mit der Herausnahme der Motorsportstätte jemand die Rosinen herauspicken würde, und dass der Rest dann unverkäuflich sei. Da lohnt vielleicht eine nähere Betrachtung.


    Im Bietverfahren werden einzelne Verwertungseinheiten, auch Cluster genannt, zum Verkauf angeboten.


    Auch wenn die Insolvenzverwalter klar den Verkauf des Gesamtkomplexes an einen einzigen Bieter favorisieren, so ist grundsätzlich schon eine Aufteilung da, nach der die Rennstrecke vom Rest getrennt werden könnte.


    Welche Verwertungseinheiten gibt es?


    01A GP-Strecke
    01B Nordschleife
    02 Vier-Sterne-Plus-Hotel
    03 Eifeldorf (Grüne Hölle inkl. Drei-Sterne-Hotel)
    04 Ferienpark Drees
    05 Grundstück Dorint Hotel
    06 Offroad Park
    zus. ein paar Gebäude und Flächen


    Wenn also jemand „nur“ auf die Rennstrecken bietet, sind das die Verwertungseinheiten 01A und 01B. In diesem Zusammenhang soll erwähnt sein, dass wohl nur ein recht Unkundiger auf die Idee kommen konnte, die Rennstrecke in zwei Einheiten aufzuteilen.


    Interessant ist aber, was alles zu diesen Einheiten gehört:


    Zur Einheit 01A:
    Dazu gehört die GP-Strecke, aber auch der ganze zentrale Bereich, also die Hauptproblemzone mit Ring°Boulevard, Ring°Arena, Ring°Werk, Event-Center, Business Center, noch einige andere Gebäude, natürlich auch alle Fahrerlager-Anlagen und Tribünen und der RingRacer.


    Zur Einheit 01B:
    Das ist die Nordschleife zusammen mit der Tribüne T13 und den Gebäuden an der Zufahrt.


    Man sieht also, dass es sich nicht nur um die reinen Rennstrecken handelt, sondern vor allem auch um den Bereich, der die größten Sorgen bereitet für die Zukunft. Es ist die meist leer stehende Bahnhofshalle mit allen Anbauten. Der Käufer der Rennstrecken muss also vor allem das Problem lösen, für diesen Bereich ein Konzept zu finden und umzusetzen.


    Der Satz „ja ja, die Rennstrecken, und was passiert mit dem Rest?“ ist auch für sich gesehen nicht richtig, denn neben den Verwertungseinheiten der Rennstrecken bleiben nur relativ einfach zu lösende Problemfälle übrig. Gut, das Eifeldorf wird man – vielleicht bis auf das 3-Sterne-Hotel – platt machen. Aber das Vier-Sterne-Plus-Hotel und der Ferienpark stellen kein unlösbares Problem dar.


    Der Zentralbereich dagegen muss einer neuen Bestimmung zugeführt werden, daran führt kein Weg vorbei. Wer also „nur“ auf die Rennstrecken bietet, muss gleichzeitig das Kernproblem von Nürburgring 2009 lösen.


    Es ist also nicht so weit her mit dem Rosinenpicken. Im Gegenteil. Wird die Rennstrecke gemeinwohlorientiert und mit langfristiger Stabilität betrieben, bietet sich für Interessenten an Hotels und Ferienpark eine viel bessere Kalkulationsgrundlage.
    Und dann gibt es auch keine Koppelgeschäfte oder Gewinnabschöpfung in der Region.


    Sollte die Landesregierung also wirklich darauf bestehen, sich auch vom Kernbereich des Nürburgrings, dem Strukturförderungstool der Großregion Eifel trennen zu wollen, dann soll die Motorsportstätte an einen Käufer gegeben werden, von dem man annehmen darf, dass er die Rennstrecken die nächsten 50 Jahre nachhaltig und konsequent betreibt und von seiner wirtschaftlichen Stärke auch betreiben kann. Dann und nur dann wird das Vertrauen da sein, dass auch der überlebensfähige Rest des Projekts Nürburgring 2009 eine Zukunft hat. Nur dann werden die Objekte des eigentlich ebenso unnützen wie überflüssigen Projektes Nürburgring 2009 Käufer finden, die sich dann im Wettbewerb in der Region behaupten können. Die Region hat übrigens gar nichts gegen Wettbewerb. Die Region hat was gegen Wettbewerbsverzerrung. Und diese wird zementiert, wenn der jetzige Moloch Nürburgring als Gesamtobjekt verkauft wird.


    Pressekontakt:
    Verein "Ja zum Nürburgring", Kontakt: Dieter Weidenbrück, presse@ja-zum-nuerburgring.de
    Tel. +49 221 420748 00, Fax +49 221 420748 29

  • Der Korso Mainz-Nürburgring ist für die Region und uns Motorsportler eine ganz große Chance! Alle sollen bitte die Teams der VLN und RCN pushen und zum Mitmachen bewegen, wir brauchen jeden Truck und jeden Fahrer sowie Mechaniker - es geht jetzt ums Ganze, wir haben in 8 Wochen mehr bewegt als je zuvor, mit der breiten Menschenmasse können wir definitiv den höchsten Druck aufbauen - jeder der jetzt noch tatenlos zusieht ist am Desaster Mitschuld! Jeder der Mitmacht und kämpft, der kämpft für die Gerechtigkeit und für den Erhalt unserer schönsten Rennstrecke der Welt - das ist nichts unanständiges!


    Also Ihr lieben, teilen was das Zeug hält, jeden mobilisieren, jeden zum Mitmachen bewegen, nur so können wir das Schlimmste noch abwenden und bei der Landesregierung in Mainz und in Brüssel bei der EU ein Umdenken auslösen!


    Es liegt an Euch! Der Nürburgring darf nicht privatisiert und verkauft werden! Sabine und ich, aber auch unseren anderen Helfer können es nur mit Euch zusammen schaffen - wir brauchen Euch - "Wir sind Nürburgring!"


    Gruß


    Christian Menzel


    PS: Wir vom Classic Race Museum werden 15 x 2 Eintrittskarten von "Wir sind Nürburgring" in Mainz verlosen lassen,als kleinen Anreiz nach Mainz zu kommen.


    Gebt Gas und kommt nach Mainz,diese Aktion ist "Alternativlos" !!!

  • Einer feiert heute Geburtstag – und ist schon weg. Der Zweite scheidet an diesem Tag aus dem Amt und lässt darum Feiertagslaune entstehen. Kurt Beck (SPD) wird 65, ein Alter, das seine Parteifreundin Andrea Nahles als schon zwei Jahre nach dem (von ihr per Gesetz empfohlenen) „Verfalldatum“ empfindet, nach dem man dem Betroffenen die Rente gönnen sollte. Kurt Beck ist schwer krank und darum offiziell aus dem Amt des Ministerpräsidenten ausgeschieden. Aber nicht aus der Arbeitswelt. Er ist z.B. für den Pharma-Riesen Boehringer als Berater tätig. - Hermann-Josef Romes (CDU), Verbandsbürgermeister von Adenau , wird zwar erst im März 63 Jahre alt, aber viele von den Bürgern der Eifel empfinden es schon als Geschenk, wenn der nun seine Arbeit im Amt einstellt. - So kann man heute wirklich parteiübergreifend feststellen:
    5. Februar 2014: Ein Feiertags-Doppel!


    Die „Rhein-Zeitung“ hat dem Politiker Herman-Josef Romes, der eine ganze Seite – mit einem Interview im Hochformat gewidmet. Eine Breitseite hätte einigen Lesern vielleicht besser gepasst. - So wurde die Seite 12 der Ausgabe Nr. 27 vom 1. Februar 2014 zu einer Satireseite.


    Hermann-Josef Romes konnte den Nürburgring-Geschäftsführer, Dr. Walter Kafitz, zitieren, der auf einer öffentlichen Veranstaltung versprochen hatte:


    „Wenn das Projekt (Anmerkung: Nürburgring 2009) am Markt seine Prüfung nicht besteht, findet es nicht statt.“


    Warum es trotzdem stattgefunden hat, schildert der Verbandsgemeindebürgermeister dieser Zeit dann so:


    „Es wurde mit dem Bau begonnen, obwohl diese Prüfung noch nicht abgeschlossen war. Wie und wann diese Entscheidung gefallen ist, bleibt im Nebel. Ab da, wo Beton gegossen wurde, hatten wir ein Problem. Die Unsicherheit und Kritik kam, wir hatten Zweifel.“


    Und Romes betont in dem Interview, dass man immer „im ständigen Dialog“ war. Ich, Wilhelm Hahne, kann mich sehr gut erinnern: Es gab noch keine Baugenehmigung, als am Ring bereits nicht nur die Baustelle eingerichtet, sondern auch mit dem Ausschachten begonnen wurde.


    Damals habe ich persönlich sofort beim Bauamt Adenau, das unter der Oberleitung von Hermann-Josef Romes stand, nachgefragt. Antwort dort:


    „Es wurde nur eine Teilbaugenehmigung zum Ausschachten erteilt. Nicht zum Betonieren und Fundamente gießen. Nur Erdarbeiten.“


    Als kurze Zeit später dann die Betonmisch-Lkw anrollten, war ich wieder auf dem Bauamt:


    „Es wurde nur eine Teilbaugenehmigung zum Gießen der Fundamente erteilt.“


    So hat sich das Objekt „Nürburgring 2009“ ohne grundsätzliche Baugenehmigungen – eben mit Teil-Baugenehmigungen – so lange ins Bild der Öffentlichkeit gerobbt, bis dass eine Baugenehmigung eigentlich nicht mehr aufzuhalten war. - Dank der Mithilfe eines Verbandsbürgermeister Romes. Ich erinnere mich noch gut, dass mir der Leiter des Bauamtes bei weiteren persönlichen Nachfragen dann erklären musste:


    „Ich darf Ihnen leider keine Auskünfte mehr erteilen. Der Chef (Hermann-Josef Romes) beantwortet ab sofort alle Anfragen zum Thema „Nürburgring 2009“ (es kann auch sein, dass das Projekt zu dem Zeitpunkt noch mit „Erlebnisrgion Nürburgring“ benamt war) nur noch persönlich.“


    Heute erklärt das der Verbandsbürgermeister so:


    „Wir waren in einer Zwangslage. So hat sich die Situation fortgesetzt. Bis zur heutigen Zeit müssen wir uns fragen: Wie verhalten wir uns?“


    Das habe ich mich damals auch gefragt, wenn ich das Verhalten des Verbandsbürgermeisters beobachtete, der als CDU-Mann die Absichten des SPD-Landesoberhäuptlings – und heutigen Geburtstagskindes – Kurt Beck immer deutlich unterstützte und damit seinem nächsten Vorgesetzten, dem CDU-Kreisleiter Dr. Pföhler gerne zu Diensten war, weil auch der den Ausbau, bzw. die „Ergänzung“ des Nürburgrings um eine „Freizeitkomponente“ befürwortete, diesen


    „einzigartigen Angeboten... mit einer Mischung aus Motorsport, Events und Entertainment“ - die „alte und neue Zielgruppen begeistern werden.“


    So stand es in der Einladung zum ersten Spatenstich, der am 22. November 2007 erfolgte. Und Hermann-Josef Romes hat die Absichten der Nürburgring-Geschäftsleitung und des Aufsichtsrates, in dem sein CDU-Parteifreund Dr. Pföhler den Posten des Stellvertreters einnahm, immer gerne unterstützt. Der sprach beim ersten Spatenstich die bedeutungsvollen Worte:


    „Eine Vision ist Wirklichkeit geworden!“


    Im Interview mit der „Rhein-Zeitung“ beantwortet Hermann-Jsoef Romes die Frage: „Wie bewerten Sie die Aktionen von 'Ja zum Nürburgring', 'Save the Ring' und 'Wir sind Nürburgring'?“ mit:


    „Sie sind dazu geeignet, seriöse Anbieter von einem Angebot abzuhalten.“


    Wenige Tage davor hatte er an die Adresse „Wir sind Nürburgring“ in einer E-mail persönlich geschrieben:


    „...zunächst spreche ich Ihnen meine Anerkennung aus für Ihr Bemühen um den Fortbestand des Nürburgrings in der bisherigen Form, sprich als Motorsport- und Freizeitstätte, als Infrastruktureinrichtung, möglichst in der weiteren Trägerschaft der öffentlichen Hand.“


    Und mit einem Blick in die Zukunft stellt er in dieser E-mail fest:


    „Nach der vergangenen Betriebsführung des Nürburgrings durch die Ihnen bekannten Pächter wird unsere Region mit einem neuen Eigentümer des Nürburgrings quasi ein zweites Mal 'zwangsverheiratet'“.


    Der „Rhein-Zeitung“ sagt er in dem Interview zu den oben genannten Protestbewegungen:


    „Es ist keine Volksbewegung, es ist nicht die Region, die protestiert. Es sind viele Fans aus ganz Deutschland, aber es nicht die Region.“


    Hat Romes deshalb den Protestlern aus der Region (s.o.) deshalb seine „Anerkennung“ ausgesprochen?


    Hermann-Josef Romes war immer Politiker. Ihn hat nicht gestört, wenn er als CDU-Mann ein SPD-Projekt unterstützen konnte. Er erwartete dann eben auch Untersützung von der SPD, wenn es um ein CDU-Projekt ging.


    Hermann-Josef Romes (CDU) hat sich zu seiner Zeit immer für die Verwirklichung der SPD-Ziele beim Projekt „Nürburgring 2009“ eingesetzt und wenn es notwendig schien, auch mal bei unwillig scheinenden Ortsbürgermeistern Druck ausgeübt.


    Heute, am Ende seiner politischen Laufbahn hält er sich offiziell aus allem heraus:


    „Das Land hat sich vom Ring verabschiedet, das gesamte Land. SPD, FDP, GRÜNE und CDU. Ob die Ausschreibung rechtens ist, kann ich nicht beurteilen.“


    So kann man am 1. Februar 2014 in der „Rhein-Zeitung“ lesen. Romes ist so tief im Thema, dass er zu diesem Zeitpunkt – bzw. zu dem Zeitpunkt, an dem das Interview gemacht wurde – nicht mitbekommen hatte, dass die Insolvenz-Sachwalter mit ihrem Bieterverfahren gerade im Begriff sind zu scheitern.


    Am 27. Januar 2014 gab es am Nürburgring eine Betriebsversammlung, in der die Mitarbeiter der Nürburgring-Betreibergesellschaft informiert wurden, dass sie damit rechnen müssen, ihre Arbeit in dieser Gesellschaft bis zum 31. Oktober 2014, wahrscheinlich aber bis zum 31. Dezember 2014 fortsetzen zu müssen, weil leider nicht so schnell – wie vorgesehen – mit einem Kaufabschluss mit einem solventen Bieter zu rechnen ist. (s. dazu auch die Geschichten in Motor-KRITIK der letzten Tage, die die Situation der letzten zwei verbliebenen Bieter darstellen)


    Die Erklärung ist einfach: Weil das Projekt, das von den „Feiertags-Kindern“ Romes und Beck so stark gefördert wurde, eigentlich vollkommen unsinnig war, fand sich dafür kein Privatinvestor.


    Weil das Projekt sich nach dem Bau nun wirklich nicht sinniger darstellt, findet sich auch kein solventer Käufer für einen Betrag, der von der Landesregierung oder den Insolvenz-Sachwaltern als angemessen empfunden werden könnte.


    Was von Motor-KRITIK im Jahre 2004 bei Vorlage der ersten Planung als unsinnig empfunden wurde, ist auch 10 Jahre später nicht sinniger geworden. Und die „Macher“ verabschieden sich in den Ruhestand.


    Herzlichen Glückwunsch, Kurt Beck, der hunderte Millionen in der Eifel „in den Sand setzte“. Ohne Konsequenzen für ihn. - Heute haben Sie Geburtstag. - Ein Grund zum Feiern. Für Sie.


    Herzlichen Glückwunsch, Hermann-Josef Romes, zu einem Verhalten, das Sie niemals anecken ließ. - Wir freuen uns alle über Ihre Entscheidung zum Ausscheiden aus Ihrer verantwortungsvollen Position. - Wir feiern gerne.


    Ich denke: Heute ist wirklich ein Feiertag. Denn wir dürfen auch feiern, dass die Insolvenz-Sachwalter nun mit ihrer Erklärung vor Nürburgring-Mitarbeitern noch einmal die Bestätigung für die Protestler liefern, die einen Verkauf des Nürburgrings – und das bezieht sich auf die Rennstrecken – für sinnlos halten.


    Die „Kirmes“ ist eigentlich in allen Köpfen zum Abriss freigegeben. Und die EU wird noch lernen müssen, „Kirmes“ und Rennstrecken zu trennen.


    Ist die Politik zu sinnvollen Entscheidungen – selbst wenn sie weh' tun sollten – nicht mehr in der Lage? - Frau Malu Dreyer, die Regierungschefin von Rheinland-Pfalz, wird über sich – und eine Partei-Raison – hinauswachsen müssen, um eine Basis zu schaffen, die auch bei Annäherung an den Wahltermin 2016 parteiintern keine Ängste mehr auslösen.


    MK/Wilhelm Hahne

  • Leserbrief zum Kontrovers-Thema „Quo vadis, Nürburgring?“im AW-Journal Nr.05 2014


    „Kaufen, plündern, wegwerfen“


    In Ihrem Artikel stellen Sie die Frage: Quo vadis Nürburgring? Die Bürger der Region plagen jetzt wirklich sehr, sehr ernste Sorgen. Es gibt ernüchternde Nachrichten, dass ein skrupelloses Heuschrecken-Unternehmen den Zuschlag für den Nürburgring bekommen könnte. Das wäre der Todesstoß für die Region und auch die legendäre Rennstrecke. Das kann doch nicht im Sinne der Landesregierung sein, einen solchen Vernichtungsschlag gegen Region und Ring auszuführen.


    Was passiert, wenn eine Heuschrecke den Ring kauft?


    Dazu muss man den Geschäftszweck dieser Unternehmen kennen. Private-Equity-Fonds ist eine Form der Beteiligungsfinanzierung, sie sammeln Geld von Anlegern, die in kürzester Zeit ansehnliche Renditen sehen wollen. In der Regel wird der Kaufpreis zu 50 Prozent aus Mitteln von Fremdinvestoren und zu 50 Prozent mit Krediten finanziert, die das aufgekaufte Unternehmen anschließend schultern muss. Anleger werden mit hohen Renditeversprechungen dazu animiert, in ein solches Unternehmen zu investieren. Viele Unternehmen sind dabei schon auf Grund gelaufen, sie erstickten an der Zinslast, die ihnen das Fonds Unternehmen aufgebürdet hat. Übernommene Firmen werden in die Lage versetzt, Entwicklungs- und Wachstumsziele schnellstmöglich zu erreichen. Nachdem dieser Schritt absolviert ist, werden erworbene Anteile entweder gewinnbringend verkauft oder das gekaufte Unternehmen wird an der Börse platziert. Gehen die Geschäfte nicht wie erwartet, versuchen die Anleger ihre Anteile oder Kredite um jeden Preis loszuwerden. Dann tritt die nächste Stufe in Kraft: Neue Investoren kaufen die mit Schulden überfrachteten Firmen auf und schließen Wetten auf die Kredite ab. Werden diese zurückgezahlt, winken satte Gewinne, geht’s schief, wird unter Wert weiter verkauft. In den vergangenen Jahren wurden mehrere solche gescheiterten Firmen - auch deutsche - dem Markt zum „Fraß“ vorgeworfen. Heuschrecken“-Fonds grasen die Firmen ab, saugen sie aus, und fliegen anschließend zur nächsten Beute weiter. Der Stern hat es in seinem Artikel auf den Punkt gebracht: Buy it, strip it, flip it – kaufen, plündern, wegwerfen. (http://www.stern.de/wirtschaft…ern-wegwerfen-639662.html)


    Was bedeutet das nun für den Nürburgring?


    Übernimmt ein solcher Private Equity Fonds den Nürburgring, muss je nach Kaufpreis immenses Eigenkapital von Anlegern eingeworben und Kredite aufgenommen werden. Sind die Kredite, die der Nürburgring schultern muss, hoch, desto teurer wird der Schuldendienst (Zinsen plus Tilgung). Trotz Niedrigzinsphase besteht die Möglichkeit, dass der Nürburgring alleine am Schuldendienst schon erstickt. Bekanntermaßen hat die Betreibergesellschaft am Nürburgring in den vergangenen Jahren weder Zinsen noch Tilgung bezahlt, weil das Geld dafür nicht da war.


    Außerdem belastet ein hoher Schuldendienst die in Aussicht gestellte Rendite erheblich. Die Investoren dieser Fonds erwarten aber überdurchschnittliche Renditen, weil sie auch entsprechend hohes Risiko tragen. Laufen die Geschäfte dann noch den Erwartungen der Fonds-Investoren nicht entsprechend, gehen die Gewinne zurück, werden die Anleger ihr Kapital aus dem Fonds schnell herausziehen, um zu retten, was zu retten ist. Das bedeutet, sie verkaufen ihre Anteile unter Wert weiter, der Nürburgring wird weiter verramscht. Schon hat der Nürburgring weitere „Eigentümer“, die wiederum nur daran interessiert sind, um jeden Preis Geld zu machen. Wert ist der Ring dann nicht mehr viel, weil ja hochrisikobehaftet. Gehen die Geschäfte weiter schlecht, dreht sich die Spirale weiter. Geht es gut und satte Gewinne winken, wird der Nürburgring weiter verkauft oder an die Börse gebracht. Solch ein Weiterverkauf oder auch ein Börsengang ist auch nicht erstrebenswert, es gilt, Kontinuität in die Sache zu bekommen. Verwertungs-Einheiten, die nicht unbedingt für den Sport notwendig sind, könnte man durchaus an Private Equity-Fonds verkaufen, da ist wenig gegen einzuwenden. Es muss allerdings eine strikte Trennung zwischen den für den Breitensport unabdingbaren Assets und den übrigen Assets erfolgen. Ergo: Bekommt ein solcher Private Equity Fonds den Zuschlag im Bieterverfahren, ist die Region und der Ring in kürzester Zeit mausetot. Adieu Gewerbe der Region und adieu du schöner Nürburgring. Was den Ring erwartet, wenn ein Investor Gewinne um jeden Preis erzielen muss, wurde ja schon einige Male aufgezeigt. Es lässt sich im Übrigen bei vielen deutschen Traditions-Firmen oder auch Wohnungsbaugesellschaften ablesen, die in den vergangenen Jahren Private Equity Fonds zum Opfer gefallen sind. Den Schaden zu reparieren, den solche Unternehmen anrichten, kostet die Allgemeinheit und die öffentliche Hand bereits in vielen Bereichen sehr viel Geld. Hier sei nur als Beispiel die verkauften kommunalen Wasserversorgungen genannt, die Kommunen nun versuchen, um jeden Preis zurückzukaufen. Es ist also nicht die Frage zu stellen: soll der Nürburgring in öffentlicher Hand bleiben, sondern wie können wir erreichen, dass der Nürburgring in öffentlicher Hand bleibt bzw. von einem gemeinwohlorientierten Unternehmen erworben wird. Hier ist auch eine faire und gut recherchierte Berichterstattung der Presse gefragt. Das ist die gute Zukunft, die eine ganze Region und auch eine legendäre Rennstrecke braucht. Damit das ganze bisherige Desaster kein Schreckgespenst für die Region auf Jahre hinaus wird.


    Hannelore Breuer,


    Bad Münstereifel