Moped hat keine Leistung

  • Hallo zusammen,


    es gehört zwar eigentlich nicht hier her, weil es sich um ein neueres Moped handelt, aber ich habe im Moment echt Probleme mit der Suzuki SV650 meiner Frau. Vielleicht weiß ja eine der Koryphäen hier Rat :sos:
    Wegen abgerissener Auspuffstehbolzen musste ich den vorderen Zylinderkopf runternehmen. Dabei habe ich so nebenher festgestellt, daß der Luftfilter am vorderen Saugrohr überhaupt nicht auflag, der Bock lief aber trotzdem prächtig. Nach Reparatur des Kopfes also alles - natürlich mit neuen Dichtungen - wieder zusammengefrickelt, dabei auch den Luftfilterkasten korrekt aufgesetzt. Moped angelassen, kam sofort, alles prima. Dachte ich wenigstens. Meine Frau machte eine Probefahrt und war nach einigen Minuten wieder zurück: Moped hat keine Leistung und klingt wie ein Trecker. Ich gucke zufällig in den Auspuff, alles lustig hellrot am glühen !!!
    Also den Bock wieder auf den Tisch geschoben, Kühler wieder ab, Ventildeckel runter und die Nockenwelleneinstellung nochmal geprüft. Alles prima, auch das Ventilspiel schön im grünen Bereich. Alles wieder zu, Einspritzung, Kabelbaum noch mal kontrolliert, soweit optisch alles o.k.
    Das Moped springt sofort einwandfrei an, läuft auch im Leerlauf rund, dreht aber zäh wie Honig.
    Jetzt hoffe ich auf den einen oder anderen Tip, was das sein könnte, denn ich bin mit meinem Latein langsam am Ende. Vor allem der innen rot glühende Endtopf gibt mir echt zu denken.
    Ach so, die Zündkerzen sind seltsamerweise unterschiedlich: Vorne rehbraun, hinten siehts überfettet aus. Kann man an der Einspritzung was drehen, daß der Eimer jetzt mit korrekt sitzendem Ansauggeraffel zu fett läuft, nachdem alles wieder dicht ist? Das wäre auch meine einzige Erklärung für den glühenden Pott, wenn unverbrannter Sprit im Kat nachverbrennt.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Mito,


    danke für den Link. Ich hatte parallel die Frage noch im SV-Forum reingestellt und gleich nen guten Tip bekommen. Wahrscheinlich habe ich die Nockenwellen um 360° Kurbelwellenwinkel versetzt reingesteckt. Dann zündet er lustig in die offenen Auslaßventile und macht den Auspuff lustig rot. Glücklicherweise geht das mechanisch gut und gibt keinen Ventilsalat.Das kommt davon, wenn man sich die Arbeit sparen will, den anderen Ventildeckel auch runterzunehmen.
    Dafür habe ich jetzt die Lacher auf meiner Seite..... :strafe: :rtfm:


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Mito,


    besser ist das wohl, da muß man sich mit solchem Quatsch nicht rumärgern. Dafür hat man dann mal Löcher in den Kolben, ein Fresserchen....... :walklike:
    Aber schon gut, daß es das Netz und die ganzen Foren gibt, in denen sich immer einer findet, dem die (manchmal ziemlich naheliegende) Lösung einfällt. 8o
    War halt mein erster zerlegter DOHC-V-Motor. Beim Vierzylinder passiert das nicht! :rtfm:


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Mito,


    danke für den Link. Ich hatte parallel die Frage noch im SV-Forum reingestellt und gleich nen guten Tip bekommen. Wahrscheinlich habe ich die Nockenwellen um 360° Kurbelwellenwinkel versetzt reingesteckt. Dann zündet er lustig in die offenen Auslaßventile und macht den Auspuff lustig rot. Glücklicherweise geht das mechanisch gut und gibt keinen Ventilsalat.Das kommt davon, wenn man sich die Arbeit sparen will, den anderen Ventildeckel auch runterzunehmen.
    Dafür habe ich jetzt die Lacher auf meiner Seite..... :strafe: :rtfm:


    Gruß
    Dirk


    Komisch das er noch anspringt.Er dürfte ja ca Null Kompression haben.
    Und 360Grad kann auch nicht sein. eher 180.

  • Hallo Rolf,


    doch, genau das war es. Der Fehler ist so simpel, da kommt man erstmal gar nicht drauf.
    Ich hatte die Nockenwellen ja raus, habe aber intelligenterweise die Kurbelwelle noch mal in die Runde gedreht, um die Markierung wieder genau einzustellen. Kolben also oben, Nockenwellen reingebaut. Alles nochmal von Hand durchgedreht, damit auch sicher ist, daß alles passt. Dachte ich jedenfalls. Wenn du den Motor jetzt anläßt, läuft der hintere Zylinder normal. Die SV650 zündet bei jeder Kurbelwellenumdrehung, also 2x pro Takt. Jetzt spritzt der Kollege ein und zündet bei offenen Auslaßventilen volle Pulle in den Auspuff. Fazit: Das Ding klingt wie ein Lanz Bulldog und der Auspuff glüht lustig vor sich hin :roflmao: . Da er aber den Kolben im Abwärtshub mit der Verbrennung erwischt, hört sich das ganze im Standgas sogar noch relativ normal an. Er hatte nicht mal zu niedriges Standgas. Wobei das natürlich durch die Einspritzanlage nachgeregelt wird. Daran merkst du es also auch nicht gleich. Mit Vergasern wäre das sofort aufgefallen, weil er im Stand 100%ig ausgegangen wäre.
    Heute nachmittags habe ich die Nockenwellen 180° verdreht und siehe da: Sie läuft wieder so, wie es sein soll.


    Gruß
    Dirk