1990 wurde von mir das HR-Racing-Team gegründet. Im gleichen Jahr wurde von Herbert Stauch die von Dirk Raudies in der WM eingesetzte Honda RS 125 erworben. Diese wurde in der B- und A-Lizenz von Jens Enold in meinem Team gefahren. 1996 erwarb ich eine Honda RS 250, die 1990 von Toni Mang gefahren wurde. Ab 1994 setzte ich die 125er wieder persönlich ein, mein Sohn Bert fuhr die 250er. Gemeinsam nahmen wir an diversen Veranstaltungen bzw. Fahrertrainings teil, z. B. in Leipzig, Brandis, Schleiz, Sachsenring und Heringsdorf. In Rijeka nahm Bert mit der 250er an einem Lauf zu einem Adria-Cup in der Superbikeklasse teil, bei dem er den 8. Platz belegte. Weiterhin fuhren wir Bergrennen, z. B. in Lückendorf.
Da für Maschinen um das Baujahr 1990 im Rahmen des ADMV keine Rennen mit Zeitnahme, sondern nur Gleichmäßigkeitsfahrten stattfanden, suchte ich nach anderen Möglichkeiten. Für den einen Veranstalter zu junges Maschinenmaterial, für den anderen zu alt. Mit meiner Idee, alle Maschinen bis Baujahr 1990 von 50 ccm bis 750 ccm in einem Rennen lizenzfrei starten zu lassen, fand ich die Lösung.
Die ganze Veranstaltung wird seit 2004 durchgeführt. Gewertet wird in den Klassen bis 50 ccm, 125 ccm, 250 ccm Einzylinder, 250 ccm Zweizylinder und über 250 ccm. Zuerst wurde die Veranstaltung unter dem Namen HR-Racing Classic Cup, später unter dem jetzigen Namen Honda-Lorenz Motul Classic Cup geführt.
Zu den Veranstaltungen, die in Schleiz, zweimal in Most und auf dem Lausitzring durchgeführt wird, gehören zwei Trainings, ein Warm up und das Rennen, alle mit Zeitnahme. Mit meiner Idee fand ich bei der Firma Bike Promotion, Thomas Thieme, Gehör. Alles wird von unserem Team, dazu gehören Bert Rippl, Andy Junghans und Harald Rippl, von der Anmeldung über Maschinenabnahme und Fahrerbesprechung in Eigenregie durchgeführt. Am Rennende erfolgt eine Siegerehrung mit Pokalübergabe in den einzelnen Klassen. Am Jahresende wird der Gesamtpokalsieger, ermittelt mit einen Punkteschlüssel in der jeweiligen Klasse, in einer Jahresabschlussveranstaltung mit Angehörigen geehrt.
Besonders zu erwähnen ist der technische Zustand der Rennmaschinen, was sich bei der jeweiligen Maschinenabnahme vor dem Rennen zeigt. Die Teilnehmer kommen aus Deutschland, Holland und Tschechien. Die Veranstaltung zeichnet sich durch kameradschaftlichen, freundlichen Umgang aller Teilnehmer aus, was heute nicht mehr selbstverständlich ist. Dabei kommen auf Grund des fehlenden Kommerzes alte Tugenden und Verhaltensweisen wieder zum Tragen.
Interessant ist das Maschinenmaterial, das reicht von den 4-Zylinder-Benellis und Hondas über eine ehemalige Werks-AWO mit Bugvollverkleidung, Bultacos, einer Herkules-Wankel bis zur Tandem-Rotax mit Auslasssteuerung oder Maicos. Ebenso erwähnenswert sind die Teilnehmer, z. B. die ehemaligen DDR-Meister Gerold Meißner und Gernot Weser oder Dieter Henker, Siegfried Schröter, Klaus Wagner und Stefan Tennstädt sowie der Stuttgarter Wolfgang Müller, Vierter der WM 1976 in der Klasse bis 50 ccm.
Mit Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme der Teilnehmer in den unterschiedlichen Klassen in einem Rennen verliefen die Veranstaltungen ohne schwerere Unfälle. Teilweise war die Nachfrage nach Startplätzen so groß, dass die Veranstaltung in zwei Rennen durchgeführt werden musste. Weitere Informationen über uns und dem Honda-Lorenz Motul Classic Cup sind auf unserer Internetseite www.HR-Racing.de zu finden.
Harald Rippl
Bert Rippl
HR Racing Team
Infos: http://www.hr-racing.de/