Das Erste Mal........in Bremerhaven

  • Autor: Peter(GS)


    Man schreibt das Jahr 1965.


    Eben sind 30 wild entschlossene 50er-Junioren-Pokal-Rennerle-Fahrer wegen eines üblen Hagelschauers von ihrer Startaufstellung des Fischkistenrennens in Bremerhaven mitsamt ihrer Mopeds unter alle möglichen schützenden Vordächer geflüchtet—ich mittendrin—und verfluche den Tag, an dem ich auf Armin Jedosch aus Gö mit seiner "R 50 S" traf:


    Ein Jahr zuvor, ich ritt gerade auf meiner „Cavallino“, die einen 5-Gang Sachs-Motor implantiert bekommen hatte, (mit vorschriftsmässigen 42,5 km/h, weil a) mit Führerschein „5“ und Versicherungskennzeichen, und b) von hinten ein Polizei-Krad nahte!) zum Clubabend des MSC Gö.
    Als das Bmw-Krad überholt hatte und das Kennzeichen "Gö-R 69" signalisierte, dass es nicht zur Rennleitung sondern Armin gehörte, verschwand im Nu die Lähmung der rechten Hand, der Jagdtrieb im Motor erwachte, Windschatten und 10000 Umdrehungen sorgten dafür, dass Armin und ich nach 15 Landstrassenkilometern zeitgleich von den Mühlen stiegen.
    Armins ungläubiges Kopfschütteln wurde begleitet von (Alfons Mohrs) Spruch: „Dat Dingen jeht aber!!?“- damit musst Du Rennen fahren! Einwände liess er nicht gelten: (Die Anderen kochen auch nur mit Wasser)—Dann folgten Informationen über Lizenzerhalt, Nennung etc.
    Bei der Heimfahrt fühlte ich mich, als hätte ich einen Virus eingefangen---


    Im folgenden Winter wurde dann auf abenteuerliche Weise der auf den Kopf gestellte Rahmen einer Kreidler „J 51“ mit „Florett“-Schwingen verbunden, 23“- Felgen der Heinkel „Perle“ innen mit Adler-Trommeln und aussen mit (eigentlich für die Kreidler Rennabteilung vorgesehenen) 19“ Conti-Renngummis kombiniert.
    Diese Gummis im Gartenschlauch-Format waren übrigens so „weich“, dass sie noch 1971 die Abnahme passierten!
    Als Antrieb musste der schon genannte SACHS 50 S Motor, nun mit MONNERET-Imitat-Zylinder herhalten. Die Skizze einer Hartmut Bischoff-„Rennbirne“ hatte sich schon vor Jahren in der "Klacks`schen Motorrad-Bibel" aus S gefunden, die danach gefertigte Tröte sollte zusammen mit einem gekürzten orig.- Krümmer für 8 bis 9 PS bei 12000/min gut sein, ein neuer 26er BING-Vergaser mit separater Schwimmerkammer fand sich noch im Keller.
    Bei 90 DM Lehrlingsgehalt waren die Teilekosten von 160 DM zu verschmerzen. Bis zum ersten Einsatz auf der „Heringsglitsche“ stand das 50 Kg-Sparmobil im Wohnzimmer.


    Alle „Rennfahrer“ gewannen natürlich ihr „erstes“ Rennen und ich stehe mit durchgeweichtem „Leihleder“ in der vorletzten Startreihe (von wegen, „die kochen mit Wasser“------Harry Golemba aus FFM vielleicht, der war mit der Bahn angereist, sein Moped mit dem"Schuhkarton"-Tank im Handgepäck + dann per Achse vom Bahnhof zur Strecke) ansonsten: Tohatsu 2-Zylinder-8 Gang, Doppeldrehschieber Werks-Kreidler-12 Gang, DKW-Werksmaterial mit Dotterweich, Valentins 4-T-Production Honda, Mohr mit Production-Derbi, etc. um mich rum, und dann dieses Wetter---wie bitte soll das gehen?



    Die Startflagge fällt—Fuss-paddeln ist schneller als anschieben und draufhüpfen—Motorengekreisch überall—Sachs: Null Erregung—Gasschieber hängt.
    Ich hätt` "dat Dingen" um den nächsten Pfahl wickeln können!


    Rettung naht in Form einer kampferprobten Nagelschere in den Händen von Peter Bock, Gö: Sicherungsdraht durch, Schieber raus-putzen-rein, lospaddeln---Dotterweich kommt gerade aus der Startrunde vorbeigesegelt.
    Wir (SACHS+ich) haben nun nichts mehr zu verlieren. Weil eh` überrundet, also wird im besten „Dirt-Track“ Verfahren auf der "Schmierseife" der DKW-Windschatten 20 Runden lang bestmöglich genutzt.
    4 Runden vor Schluss kommt mir dann doch der Verdacht, dass diese Kamikaze-Tour auch weh tun könnte, kaum gedacht, sind 5 weitere Mitstreiter vorbei—na was solls, morgen fahr ich in den Urlaub-------


    Siegerehrung: SACHS auf Platz Sieben—d. h. ja, wenn ich nicht geschwächelt hätte, wär ich ZWEITER---Ärgern, Ärgern------ :cursing:


    Es wurde nie geklärt, ob ich mich nun in Dotterweichs Schlepptau „zurückgerundet“ habe oder ob schlicht und ergreifend der Rundenzählmeister meine fehlende erste Runde nicht bemerkt hat??? :?: :!:
    Egal: seit diesem Wochenende treibt ein Virus sein Unwesen, und niemand findet ein Gegenmittel.


    Ach ja, zwei ganz "unwichtige" Dinge taten sich an diesem Sonntag bei der „TT des Kleinen Mannes“ auch noch: ein nicht ganz unbekannter Cross-Fahrer namens Dieter Braun bewegte die erste nagelneue Yamaha TD1B in der 250er Klasse aufs Treppchen, und verwies anschliessend in der 500er Klasse mit einer (heute würde man Super-Moto sagen) Cross-Maico die OEPO-500 auf Platz zwei.


    Es grüsst H(a)rzlich
    Peter (GS)


    Übrigens: Bis heute konnte mir NIEMAND erklären, warum ein Mopedreifen 23x2 1/4 identisch ist mit der Motorradgrösse 2.25-19!? ?

  • Autor: Wolfgang


    Hallo PePeJot,
    Tolle Story,tolle Zeit in der ich noch Tretroller fuhr.
    (restauriere gerade ein Original Cavalino...)


    Mit dem Moped Reifen hat es aus meiner Sicht folgendes auf sich.
    Bei den bis Ende der 20er Jahre verwendeten Wulstreifen wurde auch der Außendurchmesser angegeben Zoll Maße sind wahrscheinlich deshalb Standart weil der Englische Kondom und Luftreifen Erfinder Mr. Dunlop die Pneus als Nachfolger der Vollgummi Reifen eingeführt hat.Als die SS Felge,also Tiefbettfelge mit den heute noch gebrauchlichen Draht Sicherheits Wülsten herauskamen,benannte man den Reifen nach dem Durchmesser der Felgenschulter,auf die der Reifen passen mußte.Nun war etwa meine NSU 500ccm Anno 1928 entweder mit den neuen SS Niederdruck Rädern oder den sogenannten Hochdruck also Wulstreifen zu bestellen.Entweder 3,50x19Zoll für den Drahtreifen mit SS(Sicherheitsfelge) welcher mit ca 1,8 bar gefahren wurde,oder das Pendant mit Wulst die ca 3-3,5 Bar Luftdruck benötigten in der Dimension 27x3,1/2 .Beide Räder haben natürlich den gleichen Außendurchmesser,damit Getriebeabstufung und Kotflügel nicht verändert werden mußten.
    Der sogenannte Niederdruck Reifen konnte aber anders wie sein Vorgänger wegen des Drahtseils links und Rechts nicht mehr über die Felge hüpfen bei Kurvenfahrt(vor allem beim Auto wenn die Luft verschwindet) und war natürlich Komfortabler wegen der geringeren Luft.Anders wie beim Wulstreifen,den man wie einen Expander ohne Tiefbett über die Felge knechten kann,benötigte die SS Felge einen Raum,wo bei der Montage der unveränderliche Durchmesser(wegen dem Drahtseil)des Reifens ins "Tiefbett rutschen kann um übers Felgenhorn zu schlüpfen.


    Natürlich richtet sich der Außendurchmesser nach Reifenbreite um genug "Ballon" zu haben.Ein schmaler 19 Zoll Tiefbett Reifen sagen wir ein 2,50x19 hat weniger Außendurchmesser wie der oben genannte 27x3,1/5,obwohl dieser genau den gleichen Außenumfang hat wie sein Pendant mit 3.50x19 Zoll.
    Als nun die Motorfahrräder modern wurden,wie etwa die seit den frühen 30er jahren angebotene Sachs 65/98ccm hat man die Gesetzlichen Bestimmungen heraus gebracht , welche Bedingungen ein Fahrrad mit Hilfsmotor einhalten muß um Führerscheinfrei fahren zu dürfen.Nun war natürlich außer dem Vorhandensein der Pedale,auch der Außendurchmesser des Reifens relevant,die sich an den gebräuchlichen Fahrradgrößen 26 und 28 Zoll zur damaligen Zeit Orientierten.
    Die Fahrräder haben auch heute noch den Außendurchmesser in Zoll als Maßeinheit angeben obwohl das auch alles Sicherheits Reifen mit Drahtseil sind.Anfang der 50er als die 50ccm Mopeds die 98er ablösten um (Vorrübergehend) Führerscheinfrei fahren zu können war vor allem als sie auf 40 km/h gedrosselt für die neue Klasse 5 wurden ,der Durchmesser des Reifens neben dem der Ritzel und Kettenräder wichtig.
    Ein 50ccm NSU Ur- Quickly durfte auch nur unter 40kg wiegen,die Felgen waren Original vom Fahrrad.


    Wenn man nun für eine NSU Rennfox den 2,25x19 Rennreifen sucht,um mit dieser ex WM Siegermaschine eine Demo fahren zu wollen,(gilt auch für die MV 125 )bleibt in der heutigen schlechten Welt nichts anderes übrig einen Chinesischen Moped Reifen,der laut Aufschrift nur bis 60 km/h freigegeben ist zu montieren in der MOPED Größe 23x1,1/4.Er passt genau auf die 19Zoll Felge und in Spa hat mich mal eine MV mindestens mit über 160 Sachen überholt mit einem solchen 25 Euro Pneu,schließlich kann man nicht auf den Felgen fahren,denn niemand kümmert sich um solche alten Exoten wieder richtig bereifen zu können.Bei einem Shing Sheng Reifen habe ich vor kurzem sogar mal gesehen das in Klammern die andere Bezeichnung auch drauf war.
    Dein Reifen 23 Zoll ist also in Wirklichkeit ein 19er,jedoch braucht der Schutzmann bei der Verkehrskontrolle eine verläßliche Angabe,das du dein Moped nicht durch unerlaubtes Tuning über 40 KM/H bringst.Deshalb haben die Grünen Männchen bei mir früher am MOFA stets die Betriebserlaubniss zur Hand genommen um die Anzahl der Kettenräder Zähne oder Reifengröße zu prüfen.Ich habe mir als 15 Jähriger am HERCULES Hobbyrider MOFA 25 (1.Model stehender Zylinder)so beholfen,das ich einen 3 Gang Moped Motor einbaute,aber am Schaltdrehgriff das Alublättchen mit nur 2 Gängen einsetzte.Die B....en haben nix gemerkt,gefahren sind sie zum Glück auch nicht mit dem Ding.


    Eine andere Story mit dem Thema Wulstreifen habe ich mit einem Rennwagen Baujahr 1926 erlebt.Nach gründlicher Restauration und 5 teuer nachgefertigten Wulst Speichenrädern mit Zentralverschluss hatte ich extra DUNLOP Retro Wulstreifen der Dimension 27 Zoll bestellt.Für die Tin Lissy reichen die Dinger vielleicht heute noch,aber nachdem ich den Wagen mit Kompressor auf dem "Ring" dann zum ersten mal gefahren bin, zusammen mit den 16 Zylinder und 12 Zylinder Silberpfeilen,machte der Wagen dann plötzlich in den Dunlop Kehre einen Schlenker,den ich mit dem großen Holzlenkrad noch geradeso abfangen konnte.Ich schaute,als es geradeaus weiterging zum heutigen Schumacher S mal nach links,und sah einen Steckenposten der gerade meinen linken Hinterreifen rollend in Empfang nahm....
    Es war sowieso die Auslaufrunde(Eifel Klassik 1998) und so winkte ich den Zuschauern bei gedrosseltem Tempo auf der Felge eiernd zur Box.Solche Wulstfelgen sind enorm Dick,es hat ihr nix ausgemacht,nur der Lack war ab.
    Sowas war mir zuletzt als Kind mit meiner selbstgebauten Seifenkiste passiert,aber sowas wollte ich nicht nochmal haben,Original hin oder her.Mein Fehler war das ich keine 6 bar Luft gefahren bin,aber für Einzelstücke wie dieser GP Rennwagen der mit einem Tempo von über 170 den Großen Preis von Deutschland in seiner Klasse auf der AVUS 1926 gleich 4fach gewann gibt es keine Bedienungsanleitung.Ich kam aber darauf als ich genau die BE meiner 500er NSU Block nochmal durchgelesen hatte,nachdem ich vorher die unorthodxe Reifen Wulstmontage dort einstudierte.Nun war mir klar das der Reifen in der komischen Nut nur mit" Hochdruck" statt der sonst universal für alle Autos um 700 kg ausreichenden 2 bar bleiben kann.Außerdem fuhren die früher auf Schotter,und nicht ohne zu bremsen auf so einer überhöhten 180 Grad Kurve einer modernen Formel 1 Strecke.
    Als der Schock von der Eifel Klassik verdaut war,und mein Schutzengel ausgiebig gelobt wurde,sollte ich ein Jahr später neben vielen anderen Strecken wie Hockenheim Donnington, Goodwood oder Montlhery auch durch den Korkenzieher in Laguna Seca fahren,habe daher die Besitzer davon überzeugt die Tiefbett Felgen und Hinterreifen des Auto Union 16 Zylinder Bergrennwagens(Zwillingsreifen hinten)von Hans Stuck Senior auf den NSU Wagen umzurüsten.Irgend was um 4.50x19 SS oder so,(sind breiter) Aufschrift Engelbert von Michelin gefertigt und bis 250km/h für gut befunden.
    Mit anderen Bezeichnungen als 16,17,18,19,20 und 21 Zoll stehe ich also beim Motorrad auf Kriegsfuß. :tongue:


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo PePe-Jet,



    hier eine Bericht zum Thema: Motorradreifen Historie


    "Gib Gummi"


    Der Kontakt zur Fahrbahn ist lächerlich gering, gut eine Handfläche
    misst er. Und dennoch, Motorradreifen leisten Erstaunliches.
    Ganz gleich, ob beim Beschleunigen, Bremsen, in maximaler
    Schräglage oder auf regennasser Piste. Das Gummi krallt sich
    auf dem Asphalt wie Pattex fest. Bis es allerdings so weit war,
    mussten die Schlappen viel Gummi lassen


    der Artikel: http://www.winni-scheibe.com/ta_lexikon/reifenkunde.htm


    und der Herr Schaal kennt sich echt gut aus:



    Münchner Oldtimer Reifen GmbH
    Gewerbering 14
    83607 Holzkirchen/Obb.
    Tel.: 080 24 - 67 94
    Fax: 080 24 - 49 6 34
    www.oldtimer-reifen.com
    e-mail: Info@oldtimer-reifen.com


    Gruß
    Winni-Stromer

  • Bremerhafen . Ich kann mich noch genau Erinnern . 1981.Es kübelte aus Eimern.Kopfsteinplaster -glitschig . Hab ich nächstenslang vorher in Duisburg trainiert . Mit der RD350-Bis die Polizei mich anhielt weil sich ein Wärter von der Thyssen-Hütte beschwert hatte.Beim 350er Rennen hatte ich nach 2Runden 30Sek vorsprung -das hab ich locker gewonnen -beim 500er fast genauso bis ich Idiot überheblich wurde und zu viele Weehlis machte und die Kröber-Zündung nach dem 2.sturz beschädigt wurde. Naja da hat der MvG ( gewonnen und ich am Ende den OMK-Pokal.)MvG ein prima Mensch und Kamerad.

  • Wer einmal auf`m Kringel fuhr...


    Bremerhaven sollte nach dem Willen des Virus keine Eintagsfliege bleiben, aber wie soll das gehen? Wie transportieren mit 75DM/Mon Lehrlingsgehalt (5l Gemisch kosteten 3,25DM)?? Diese erste Tour hatte schon 150DM verschlungen (als Mitfahrer)
    PKW, Anhänger oder Transporter---woher nehmen ohne zu stehlen???


    Dem allgemeinen Trend folgend wollte in den 60ern JEDER beim Sonntagsausflug endlich ein Dach über dem Kopf sein Eigen nennen und damit natürlich auf die naserümpfend runterschaun, die weiterhin mit Kradmantel auf Motorrädern zur Arbeit gurken mussten.


    Für uns „modernen Jungs“ die wir das Krad nicht als Transporter sondern als Sportgerät sahen, war diese Entwicklung Gold wert---gabs doch 8-10Jahre alte NSU Max, Horex Regina oder Adler MB250 mit Beiwagen zwischen 150DM und *holabichgebszumSchrott*-Preis!


    Adler 2-Takt mit wiehernden 16 PeEssen musste her, dem Beiwagen wurde der Blechkasten amputiert und statt dessen eine Käfer Stossstange als Transportschiene montiert...fertig war der Renntransporter.


    Und womit fährt man nun auf der Strasse? („Klacks“ wusste dass nur der auf der Renne schnell sein kann der auch tagtäglich auf dem Hobel hockt!!)


    Auch dafür gabs Lösungen:
    bei den Moped-Schraubereien der Vergangenheit waren 2 Hercules K50 Rahmen, eine komplette aber defekte Zündapp KS100 über geblieben. jede Menge Adler-Motoren und Räder gabs zum „umme-Preis“


    Also frisch ans Werk: dem einen der 50er-Rahmen den Zündapp Motor eingepflanzt, mit nem Yamaha Kolben auf 125cc gebracht und mit den Papieren der Zündapp „regulär“ für den Strassenverkehr zugelassen.
    Der 2. Rahmen erhielt einen 2-Vergaser Adler Motor mit zuletzt ca 30 PS und konnte nach dem 1. Aufgalopp beim Rennen erfolgreich an andere „Virusbrüder“ verkauft werden

  • ...da hat der Sohn des Ford Händlers Ringshausen aus Butzbach das Glück einen Hercules-Werksvertrag als Motocross Fahrer, ist aber so verärgert über diese lahme Hippe, dass er kurzerhand einen 125er Drehschieber-Motor mit 21PS bei Maico erwirbt und in seinen Werks-Apparat steckt!!


    Rausgeworfen hatten sie ihn nicht (der konnte ja fahren) aber es war ein neuer Maico-Motor zum Gebrauchtpreis auf dem Markt---für 400 Öcken war der mir!


    Exkurs: die Maico-Leute hatten ein wenig doll bei MZ die RE-Motoren abgekupfert---mit besserem Material sollte der eigentlich bei 30PS standfest sein.


    Also ran ans Aluminium, riiieeesen-Kanäle,riiieeesen Drehschieber und riiieeesen Vergaser dran geferkelt und auf den Küchentisch geschraubt (das Angebot eines Wissenden, doch gleich ne Renn Kurbelwelle zu verwenden wurde natürlich wg der 150DM die das verschlungen hätte in den Wind geschlagen) „Geiz war Geil“
    Auf selbigen Küchentisch wurde die gewünschte Schwinge dahinter, die Gabel im gewünschten Achsabstand und Steuerkopfwinkel vor dem Motor befestigt.


    Der Rest war Vaters Job: a:) 6 Meter Rohr mit möglichst wenig Biegungen vom Steuerkopf zur Schwingenlagerung und zu den Stereo-Federbeinen zu führen und mit der „Griesheim-Spritze“ dauerhaft zu verbinden, b:) Tank mit 5l Inhalt aus 1mm Stahlblech biegen und schweissen.


    Restliches fand sich in den div. Grabbelkisten, so dass die erste Veranstaltung ein Flugplatzrennen in Augsburg war.


    Donnerwetter, der Vogel ging---im ersten Training gleich 4.---wahnsinn--in der letzten Trainingsrunde rächte sich der Kurbelwellen-Geiz: Pleuellager der Crosswelle fest!!!


    60 min Zeit bis zum 2. Training--nun eben doch, 150 Hühner in die Hand, beim Wissenden gegen die Rennwelle getauscht, Motor raus, auf dem Anhänger Welle getauscht, Motor wieder rein---nach 55 min stand ich am Vorstart!


    Die Motor hielt dann 2 Jahre lang immer mit Platzierungen zwischen 2 und 8, dann wollte ich ihn aber mal von innen anschaun; sacht doch der Pappa: „was so lange gehalten hat hält auch weiter“ (heute würde man „never change a winning Team“ sagen)
    blöde Sprüche--beim nächsten Rennen weit in Führung liegend kurz vor der Zielflagge
    KW fest—Ausfall!
    „Geiz is Geil“

  • Hallo,


    ich bin´s, der Andi, und meine Frage bezieht sich auf den ersten Beitrag.
    Ich hätte gerne gewusst (bitte lacht mich jetzt nicht aus :lokomotive: ) was denn die "Klacks´sche Motorrad-Bibel" ist. :sos:
    Also dass es ein Buch ist, ist mir schon klar, aber weiß jemand zufällig den Titel bzw. die ISBN-Nummer?
    Und was sind weitere "typische" Motorradbücher im Stil von "Das Kraftrad", "Der Kupferwurm" oder "Besser machen"?
    Würde ich nämlich klasse finden, mir ein wenig klassische Literatur (auch Tuning?) zuzulegen.
    Also dann,freue mich auf eure Antworten...


    Gruß Andi :hutab:

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    Währ Rechdschreibvähler vindet darv sie behalden.

  • Hallo Andi,


    da lacht dich keiner aus, "Klacks" war bzw. ist der Spitzname oder auch das Pseudonym für den Motorjournalisten Ernst Leverkus. Neben seinem Job als Redakteur und Reporter für "Das Motorrad" hat er auch eine Menge Bücher zum Thema verfasst. Motorradgeschichten aus Zeiten wo das Motorradfahren die Sache einer verschworenen Minderheit geworden war.


    Z.B. gibt es heute als Reprint einige seiner Bücher als Zusammenfassung, z.B. "die tollen Motorräder der 50er, 60er und 70er Jahre". Legendär sind seine Nürburgring Testfahrten mit Fahrtschreiber im Tankrucksack zum objektiven Vergleich der verschiedenen Motorräder. Aber lies selbst ;) !


    Gruß


    Karl