Willi und sein Mofa

  • In unserer damaligen Mofa- und Mopedclique, so Mitte der 1970iger Jahre, gab es auch Kumpel Willi. Er war als Schüler stolzer Besitzer eines Zündapp-Automatik-Mofas in goldgelb und immer gut für einen "dicken Hund".


    Szene 1: Willis Augen hatten nicht mehr die beste Sehschärfe, doch die ihm verpasste Brille trug er am Anfang so gut wie nie, verringerte sie doch seiner Ansicht nach, seinen Chancen beim anderen Geschlecht deutlich. Eines Sommertages waren wir zu dritt über Landstraße unterwegs und näherten uns von hinten mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss von ca 5 km/h einem Traktor mit Anhänger. Vorneweg Willi mit der Zündapp, ich mit meinem Mars-Mofa (die Quelle-Kaufhaus-Ausführung der Solo-Mofas) und ein weiterer Kumpel mit einem alten DKW-Moped dahinter. Den Gegenverkehr in Form eines Autos konnte man auf der langen Geraden schon von weitem sehen. Willi jedoch kniff die Augen zusammen, beugte sich zwecks Verringerung des Luftwiderstands über den Lenker und zog raus um zu überholen. Mit blieb fast das Herz stehen und dem entgegenkommenden Autofahrer wohl auch. Das da was kam, erkannte nunmehr Willi auch, ging kurz vom Gas, schwenkte zwischen Traktor und Anhänger etwas ein, ließ das Auto passieren um dann unerschrocken wieder am Gasgriff zu zerren und den Überholvorgang zu beenden. Autofahrer und Traktorfahrer hupten wie wild und schüttelten den Kopf oder die Faust. Am Treffpunkt angekommen, erzählte Willi dann zwar was von "ganz mein Fahrstil", wir empfahlen ihm zukünftig bei Fahrten ohne Brille die gelbe Armbinde mit den schwarzen Punkten zu tragen, damit andere Verkehrsteilnehmer sich auch darauf einstellen können.


    Szene 2: Ich war schon stolzer Besitzer einer gelben Kreidler Florett RS-B(linker), als Willi arg mitgenommen bei mir zuhause auftauchte und mich bat, ihn ein paar Nachbarorte weiter zu fahren, damit er dort an einem Grillplatz sein Mofa abholen könnte. In der Nacht zuvor hatte er seine Versetzung in die nächste Klasse gefeiert. Das Mofa stand aber dort, wo Willi dachte, nicht. Auch konnte keiner der anderen Partyteilnehmer, die wir innerhalb der nächsten Stunden aus den Betten klingelten, zum Verbleib des Mofas Auskunft geben. Willi war jetzt der festen Ansicht, dass das Mofa wohl geklaut worden sei und wollte, das ich ihn zur Polizei bringe, damit er den Diebstahl melden könne. Nachdenklicher Blick von mir und dann die Frage, die eigentlich schon längst gestellt gehört hätte: "Wiillii... wie bist du nachhause gekommen?" "Gute Frage - nächste Frage. Aufgewacht bin ich in meinem Bett ..... aber wie ich da hingekommen bin .... keine Ahnung ... Filmriß..." Also zurück in unseren Heimatort (natürlich hatte es zwischenzeitlich angefangen zu regnen), die Scheune aufgerissen und da stand die goldgelbe Zündapp, zwar stark verschmutzt, aber komplett. In der Nacht zuvor war Willi wohl zu dritt auf seinem Mofa unterwegs gewesen: er selbst, sein Schutzengel und sein (2-Promille-)Affe.


    Szene 3: Beliebter Treffpunkt war der Hof vor der Firma meiner Eltern. Dort standen im Sommer 1975 5 oder 6 Floretts aus dem Hause Kreidler sauber aufgereiht nebeneinander. Die Fahrer dazu saßen auf einer Holzbank und die Gespräche drehten sich wie immer um die wichtigsten Dinge der Welt: Moped, Mädchen, Wochenende und Weizenbier. Da bog Willi in den Hof ein, gab nochmals kurz Gas und griff dann in die Bremshebel. Seine Augen weiteten sich, ungebremst zog er mit einem Schlenker an den Mopeds vorbei und prallte auf die Hauswand. Es hob ihn aus dem Sattel, über den Lenker, den er nicht losließ, nach vorne und kurz bevor sein Kopf die Hauswand beschädigte, wieder zurück in den Sattel. Er war nicht einmal umgefallen und stieg dann ab. Die Gabel am Mofa war krumm und bei näherer Untersuchung stellten wir dann fest, das links der Bremszug gerißen war und rechts, da die Schraube fehlte, der Hebel bei seinem harten Zugriff nach unten gerutscht war. Wenn Willi die nächste Zeit irgendwo auftauchte, sprangen alle auf und schoben die Mopeds weg. Sicher ist sicher.


    Szene 4: Willi trug zwischenzeitlich seine Brille regelmäßig, hatte den Autoführerschein und ein Auto. Eines Freitagnachmittags kam er wieder in unseren Hof gefahren und wollte wissen, was den abends so bei den Motorradfreunden abginge. Zwischenzeitlich war auch meine Mutter vom Einkaufen zurück, hatte die Taschen ausgeladen und in den Hof gestellt, um das elterliche Auto in die Garage zu fahren. Abendprogramm war klar und Willi knallte den Rückwärtsgang rein, winkte noch kurz meiner Mutter zu und fort war er. Im Hof zurück blieben die Einkaufstaschen, vor wenigen Sekunden noch prall gefüllt mit den Wocheneinkäufen und den Schokoladehasen fürs anstehende Osterfest, jetzt recht platt. Willi hatte sie einfach überfahren und brachte später auch überhaupt kein Verständnis dafür aus, dass mein Vater aus Sicherheitsgründen ihn bat, zukünfig unseren Hof nur noch zu Fuß zu betreten und alle Fahrzeuge, die er je bewegen würde, auf der Straße davor abzustellen.

  • Jetzt haett ich mir beinahe in die Hosen gepinkelt vor lauter Lachen. Toll geschrieben.


    Einen WILLI hatten wir auch - heute Kripo Kommisar - und anno dazumal gefuerchtet fuer seine drehfreudige CB250. Waren schon tolle Zeiten.


    Hoffe dass von Dir noch viele solche Geschichten kommen.

  • Unser Willi hieß Kurtchen!!!


    Nicht wegen seiner Statur oder so, er wurde später Kampfjet Pilot, jeder weiß das das nur ganze Männer werden können.
    Nein im gleichen Haus gab es schon einen Kurt, der Vater und Chef vom Jaghaus mit Pension welches tief versteckt in einem Eifeler Wald liegt.
    Dorthin führt nur ein schmaler Privatweg.
    Außerdem hatten Kurt und Kurtchen eine Lavagrube die uns, eine wilde Horde 50er Fahrer magisch anzog um Fahrschule mit Schrott Autos und Kurtchen´s ausrangierten BW Maicos , und später seine HEWA MAICO 400 und 490 zu fahren .
    Zudem war Kurtchen als Schüler nebenberuflich Betriebsschlosser bei Papi, und von der Baumaschinen Pflege-Werkstatt profitierten wir ja schließlich auch alle.


    Bei unseren Touren mit unseren Flöppchen, bei denen zB. die lahmen 4 takt HONDA s nicht mit durften,versuchten wir stets in 50er JUPO Manier im Windschatten zu duellieren. Außer Kurtchen, der die allererste nagelneue Hercules Ultra weit und breit spendiert bekommen hatte,fuhren wir abgelegte oder zusammengestrickte Zündapp´s Herculesse und Kreidler´s, ganz kurz war auch mal eine jaulende MAICO MD50 dabei .
    Es gab viele Schäden an unseren betagten Dingern, schmälerte stets unser Taschengeld , nicht alles war gebraucht zu haben und kaum einer hatte Sponsoren.
    Hin und wieder rutschte auch schon mal einer von uns aus ,was dann wieder bei Kurtchen gerade gebogen werde mußte.
    Wir waren froh überhaupt einen fahrbaren Untersatz zu besitzen, einen Sponsor für die Haftpflicht zu finden, und mittels der in das MOTORRAD der 70er inserierten TUNINGANLEITUNG für ZWEITAKTER (lose schlechte kopierte Blattsammlung, Autor habe ich vergessen)
    die wir gemeinsam bestellten, hatten wir eine schöne Beschäftigung, als es noch keine COMPUTER gab.

    Kennt ihr noch die Probleme mit der Beleuchtung dieser Dinger mit Motoplat oder BOSCH Magnet ,HKZ Zündung? Im Pulk ging es ja wenn´s wieder mal durchgebrannt ist, dann hat man den Erblindeten einfach in die Mitte geholt, aber ich bin ein paar mal Nachts alleine ohne Licht gefahren, ist nicht so doll.
    Wenn man von weitem ein Auto näher kommen sah,wurde angehalten,und eine Reparatur simuliert bis es weg war.Könnte ja die Rennleitung sein....


    Man muß nachtragen, keiner vonn meinen Kumpels fuhr mit einem serienmäßigen Krad, will sagen die Drehzahlen und der Krach waren weit höher als gewöhnlich. Unsere ausgelutschten Trommel- und Schuhe gebremsten Maschinen, wo man noch mit der Hand blinkte liefen aber schneller als Kurtchen´s High Tech Gerät mit hydraulischer Doppelscheibe, auf die jeder neidisch war.


    Aber nicht für lange, denn Kurtchen hatte dann nach einer Weile einen Gori/Sachs Rennmotor aus der Cross Scene montiert. Der klappte nur noch mit Schiebestart, soff wie einLoch und wurde schließlich 2x von der Rennleitung sicher gestellt. Beim letzten mal mußte er den Motor an Ort und Stelle ausbauen, und bei der Polente abliefern....


    Aber vorher, nachdem in dieser Drehorgel mit 6 Volt Anlage selbst die 12 Volt H4 vorne und 18 Watt im Rücklicht nicht gehalten hatten, baute er über den Zylinderkopf eine Gußeiserne Gleichstrom Lima samt Regler aus einem alten Fuchs Seilbagger. Selbstgedrehte Alu Mini Riemenscheibe auf dem Polad(wegen der hohen Drehzahlen), schöner selbsgebackener GfkKeilriemen Schutz in Bratheringsdosen Optik, alles Vorschriftsmäßig, Geil !
    900er KAWA Batterie in einer der schwarz gefärbten BW- Maico Lederpacktaschen und H4 Autoscheinwerfer Einsatz.
    Die einzigste Maschine damals mit H4 Batterie Licht, die Show schlechthin vor der Disco!
    Kurtchen hatte ja ein paar Schraubenschlüssel usw. in seiner "Lavakaul" zur Verfügung, aber auch sehr viel Talent.

    Eines Abends nach einem Disco Besuch sind wir mit 5 Kleinkrafträdern mitten in der Nacht mal wieder bei Kurtchen daheim eingeladen worden,zur After Show Party(nennt man das heute so)
    Das war praktisch denn dort konnte man immer noch wegen des Hungers nach Mitternacht das Kühlhaus stürmen, etwas nachtrinken und den Rausch von der Disco "Aus-Pennen."
    Kurtchen´s Mutter war so einiges gewöht, denn "Trucker James" der größere Bruder Helmut war " Mister Präsident " eines lokalen Rockerclubs....

    Kurtchen schwenkte in flotter Fahrt von der Landstrasse mit seiner Hercules Ultra in dem mitten im Wald gelegenen "PRIVATEG" ein, muß aber zum wiederholten Male mangels Sprit bald darauf den Motor abstellen was bei seinen Ortskenntnissen und seinem Batterielicht die 2 km bergab kein Problem darstellte.
    Es folgte ihm im Windschatten unser "Goggo" mit seiner alten 72er Kreidler RS , der scheinbar eine 24 Volt Birne eingedreht hatte, der erbärmlichen Leuchtkraft zu Folge (6 Volt würde immer duchbrennen) er fuhr im Lichtkegel einer " Klo " Zündapp WC des an dritter Stelle liegenden (ohne Nickname) Treter, der zum ersten mal mit zu "Kurtchen" fuhr.Er ist heute Rechtsverdeher und in der Regionalen Politik , also keine Namen.(er hatte am tiefsten ins Pernod/Cola geguckt)
    Er mußte sich also der idealline von Goggo anvertrauen, bermerkte aber das Verstummen der Rennbirne von Kurtchen.


    Plötzlich schaltete er den Motor und somit das Licht auch aus, weil er dachte Kurt würde toben wenn Kurtchen so spät nach Hause kommt, und wollte auch nicht mit dem Geknatter Aufsehen erregen. Zudem war Chef-Kurt auch Jäger und die wollen ja keine Ruhe Störungen im Revier.


    Der hinter ihm plazierte "Herbie" mit seiner Schwingen HERCULES stellte auch den Motor ab, :pinch: ich nicht !!!


    Der Weg zu Kurtchen ist sehr sehr kurvig und steil bergab, das rollt gut.
    Goggo konnte ihn nicht halten, fiel ein paar zehntel geschätze Sekunden zurück und als seine Funzel Kurtchens Rückstrahler nicht mehr entflammen konnte sind die Drei allesamt im Paarlauf in die Büsche. Nur Kurtchen und ich blieben verschont.
    Meine Kreidler war auch aus zusammengesuchten Teilen montiert und konnte mit der alten Funzel den Jungs nicht mehr den rechten Weg zeigen.
    Zum Glück mußte ich nicht den Schrott aufkehren oder Schrammen verzeichnen.
    Kurtchen hat dann noch eine große Runde Feuerwasser zum betäuben der Schmerzen spendiert..........


    Die 50er Zeit war die schönste ,leider fährt von den 5 heute außer mir keiner mehr....
    Die Motorlose Ultra wurde mit einem Mokick Motor und 40 km/h umgerüstet und verscherbelt, als große 50er wegen Versicherungs Wucher und der neuen 80er unverkäuflich wurden.
    Ich nehme an das meine KREIDLER und die Kisten meiner Kumpels längst Recycelt sind,schade.
    Seit einem Jahr ist die Ultra wieder im Besitz von Kurtchen, dessen Junior jetzt bald 16 wird, aber wahrscheinlich auf das Ding pfeift.
    ( Bilder von heute und früher mit FUCHS BAGGER Lima folgen, Ehrenwort!)
    Lasst uns hier alles von Euch zusammenfassen, und dann später ein Buch " Die wilden 50er" auflegen....?


    Gnagflow

  • Willis gabs wohl überall--bei uns hiess er Fiffi und fuhr Quickly.


    Er hatte so eine hässliche graue mit 26" Rädern--nix gegen meine Cavallino mit den 23 Zöllern und Büffeltank, die tatsächlich 60 Sachen schaffte.


    Damit nun die gemeinsamen abendlichen Rennveranstaltungen nicht immer nur mich als Favoriten sahen, nahm ich bei einem 3,6PS Kreidler-Zylinder Maß und friemelte ähnliche Kanäle in seinen NSU-Zylinder. Ein 12mm Vergaser (von der Quickly TT?) auf 13 oder 14mm aufgerieben fand unauffällig Platz, und der Auspuffkrümmer verlor 150 oder 200mm seiner Länge.


    Irgendwann, als er den "Tuning-Kit" montiert hatte, tönte es ganz aufgeregt bei mir zu Hause die Kellertreppe herunter: "Mensch, das Ding geht jetzt, das geht beim Anfahren sogar vorne hoch--musst Du Dir angucken!!" (später sollte das dann "Wheelie" genannt werden).


    Na gut, wir also zu Fuss zu seiner Quickly-Garage, einem ausgedienten Hühnerstall mit nicht mehr ganz taufrischer Holztür und Vorhängeschloss.


    Dann ging alles ganz schnell:
    1. Tür auf--Quicly raus--Tür wieder zu.
    2. Aufsitzen--Motor mit Tretkurbel anschmeissen--die Töne hörten sich wie richtig Leistung an!
    3. Kupplung ziehen--Gang rein--Gasschieber 14mm hoch--Kupplung rein--------
    4. Nix Wheelie--Quickly schiesst samt verdutztem Testpiloten RÜCKWÄRTS durch die geschlossene Holztür! :thumbsup:


    Die abendlichen Rennen fielen für geraume Zeit aus, schliesslich musste das Lehrlingsgehalt erst die Tür und dann den Hinterbau der Quickly richten--bei 50DM/Mon war wieder Fahrrad angesagt.


    Die techn. Lösung wird sicherlich Gnagflow beisteuern.


    Peter(GS)

  • Das Rückwärts laufen ist beim Quickly Serienstand,hätten die statt ihrer ganzen WM Siege auf den Tankdeckel schreiben müssen....
    :thumbsup: Origineller Nickname,hört sich nach Vierbeiner an?

  • Das mit dem Rückwärtslaufen ist auch in deutlich höheren und "edleren" 2T-Klassen drin. Ich war vor einigen Jahren beim Tzschorlauer Dreiecksrennen, weiß nicht mehr genau ob es 2000 oder 2001 war. Als Untersatz für die Rennmaschinen Klasse hatte ich eine wirklich rare und sehr schöne Seeley Kawasaki H2R dabei, von einem guten Freund ausgeliehen, eigentlich also richtig fremdgegangen! :love: Am Vorstart habe ich die Maschine mit einigen Paddel-Schritten in Gang bekommen! Den Motor habe ich dann mit regelmäßigen Gasstößen im Leerlauf aufgewärmt, ich habe dann irgendwann den 1. Gang eingelegt und ganz willkürlich die Kupplung etwas kommen lassen, plötzlich gab es einen Ruck, so als hätte mich jemand schlagartig nach hinten gezogen! Ich habe mich sofort umgedreht, in Erwartung einen grinsenden Kumpel hinter mir vorzufinden, der noch das Sitzbankbürzel in den Händen hat, an dem er mich, aus Spaß, nach hinten gezogen hat! :D


    Da war niemand, komisch :!: :!: , erst beim nächsten Versuch wurde mir klar was da vor sich ging! ;( Wenige Augenblicke später erfolgte der Vorstart, das wäre ein tolles Bild gewesen, nach dem Motto, einer fährt rückwärts! Seitdem probiere ich immer kurz in welche Richtung die Fuhre abgeht, besser ist das! :thumbup:


    Gruß


    Karl

  • Wir haben uns doch auf die Fahnen geschrieben,den Newcomern den Einstieg durch mehr Info´s zu erleichtern.


    @ Mito 548 " what a Hell is a Hässlich Quickly? " and @ Gnagflow a "Bundewehr Maico or a Ultra?"


    Bin mal kurz auf den Speicher,häßliche Quickies hat´s da reichlich:


    un hier die 250er Bundeswehr Maico im Rohbau,Ende der 50er eingeführt und Anfang der 70er ausgemustert und durch ein 125er Hercules Moped ersetzt.


    und so einmal wie es werden soll



    hier die 490er Maico von 81 ein Hammer teil,antreten konnte die nur ein "Richtiger Mann"

    HEWA war das Kürzel von Helmut Walgenbach,der in Hohensonne bei Trier im Keller seiner Privatwohnung die MAICO´s veredelte.Leider bereits verstorben,unser großes Vorbild.Er arbeitete als Berufs Soldat bei der Panzer Erprobungsstelle der Bundeswehr in Trier und hatte offenbar viele Möglichkeiten,die zu einem Perfektionismus dieser HEWA-Bike´s geführt haben.
    Ich denke nur an die Erfindung der Power Boost Dose an der 250er Cross zwischen dem Ansaugstutzen,die aus der
    Alu Feld- Trinkflasche der BW entstanden ist.Die Rennauspuffe zeichnete er an einer Schultafel im Keller mit Kreide auf. :thumbup:

    Vorne Gnagflows 4 rad Crosser,dahinter Kurtchens HEWA MAICO Rennbus

  • FORTSETZUNG VON:Wir haben uns doch auf die Fahnen geschrieben,den Newcomern den Einstieg durch mehr Info´s zu erleichtern.


    @ Mito 548 " what a Hell is a Hässlich Quickly? " and @ Gnagflow a "Bundewehr Maico or a Ultra?"


    Denn oben darf man nur Maximal 6 Bilder anhängen


    Hier die Ultra von Hercules,gefunden im Net



    Hier das "Wasser Klosett" scherzhaft für das erste Wassergekühlte 50er Kleinkraftrad für Halbstarke zwischen 16 und 18.
    Zündapp wählte den unglücklichen Namen und Schriftzug WC , folgerichtig Watercooled.
    Vor allem die Variante danach mit schicken Külrippen Attrappen kam war eine Klasse Maschine,etwas Spott mußten die Zündapp Fahrer dennoch immer wegen den langen Schaltwegen des Ziehkeil Getriebes aushalten.
    "Woran erkennt man einen Zündapp Fahrer? Am Hinkebein !"
    Als auch Hercules bei der Schwingen Maschine und der Ultra mit Wasserkühlung nachzog,hatte man sich den zusatz LC für Liquid Cooled ausgesucht,was weit weniger Problematisch in Bezug auf Hohn und Gelächter war.
    Wir Luftgekühlten Fahrer waren bloß neidisch,denn 2 mal wurde während meiner " Kleinkraftrad Zeit"bei mir ein neuer Breitwand Nikasil Zylinder plus Kolben fällig, der für einen Schüler nicht gerade billig war.Die "Wasserkocher "hielten bedeutend länger.


    Und zum Abschluss noch das Cavallino, zweifelsfrei der Traum fast aller Jungs der späten 50er und 60er.
    Einzigstes Problem damals, es gab nicht viele Genau 21584 Stück wurden zwischen 1958-1960 gebaut.Zudem war das Fahrgestell Italienischer Herkunft nicht so Robust wie die Original Quickly,welches heute noch sehr zahlreich zu finden ist.
    Das Häßliche war schwäbische Wertarbeit durch und durch und wurde in seinen Varianten Millionenmal gebaut von 1953-1965. Entsprechend kostet heute ein Top Cavallino soviel wie eine fahrbereite,ordentliche NSU Max mit 250ccm ,Die Fahrwerksteile(nix compatible mit dem Häßlichen)gibt es nur gegen pures Gold.


    ( so richtig Peter,Karl und Charly ? )

  • Irgendwie entspannend hier beim "selbstbeweihräuchern" mit den ollen Kamellen--ohne Psycho und Belelux-Rosa--


    mich hats zeitlebens von rückwärtslaufenden 2-Getakten verschont--
    Das lag wohl daran, dass ich brav die Vorgaben unserer Altvorderen befolgt habe: Vorzündung=10% vom Hub!


    Also Quickly + Kreidler 4mm, Sachs 4,5 mm v.OT rannte wie die Pest los, aber bei spätestens 10000/min wie gegen Gummi. ?(


    Ach hätten wir doch damals einen Elektroniker gehabt, der unser Flehen erhört hätte, dass ab 10000 dieser Wert schlagartig auf 0,5 vor oder gar in den OT zu springen hätte
    15000/min wären bestimmt drin gewesen--- ja WENN! :!:


    Peter(GS)


  • Zumindest den Auspuff von der Ultra hatte mein Hercules KKR, ich hatte auch mal eine luftgekühlte rote Ultra, aber nur eine halbe Stunde lang, sie war auch nicht von mir :rolleyes: , ich hatte sie aus einem Maisfeld gezogen, mit durchgeknipstem Kupplungskabel und natürlich ohne Schlüssel! ^^ Nein, ganz ehrlich ich war es nicht gewesen, aber der, der es gewesen war hatte wohl das Mütchen verloren oder Verfolger mit Beulen im Dach gehabt!


    Schwinggabel war stabiler und hatte in den Kurven den Vorzug, daß man noch etwas Schräglage kneifen konnte,.....durch leichtes Bremsen vorne! :!:
    Dann durfte man aber nicht loslassen, sonst ging es sofort ab!


    Gruß an alle Schluchtenflitzer


    Karl

  • Von wegens Ultra, Wolfgang, das war ein Traum damals :love: , das Bild verwundert mich ein wenig, feuerrotes Spielmobil mit Chromschutzblech der Ultra II? Das gab es nur bei der grünen Version, wenn ich mich nicht irre, was durchaus sein kann, oder sollte es die Ultra II auch in Rot gegeben haben? Die Motordeckel würden auch darauf hin weisen! Dann hätte ich eine Wette verloren, die ich vor Jahren mal eingegangen bin! :wacko: Vielleicht haben wir einen Experten hier, der das klären kann!


    Gruß


    Karl

  • @ Mito 548 ,Unterbrecher einstellen nutzt beim Quickly nix,es springt auch werkseingestellt rückwärts an,nicht einfach so aber wenn man´s rückwärts schiebt.
    Auch die 2 takt Fox kann´s.ich gestehe das ich als Stepke keine Zündung einstellen konnte,wir haben nur geguckt das die Markierung stimmte,die mit einem Flachmeißel bei den meisten deutschen Dingern an der Ankerplatte und dem Gehäuse eingehauen waren.
    Wer nie gemurkst hat,kann sich später nicht bessern. ^^
    @ Karl da hast du recht,die Ultra war rot überall,habe das Bild im net geklaut,denke nicht das ich alles früher mit der KODAK Instamatik Kasetten Fotoknips archiviert habe.Ich werde Gnagflow antreiben Kurtchens Bilder zu scannen.....warte noch ein bischen! :thumbsup:

  • Na wenn Ihr alle Rückwärts gefahren seid,wäre ich ja mit meiner alten "lahmen"Honda SS50 (mit 70cc)immer noch erster geworden oder ?(


    Jedenfalls ist das Ding immer klaglos gelaufen und läuft noch heute.


    Habe Sie voriges Jahr im Keller wiedergefunden,letztes Versicherungskennzeichen von 1977 war noch montiert (habe Sie mangels Führerschein mit Mofakennzeichen durch die Eifelfelder und Wälder gejagt).Kurz mal nach dem Zündfunken gelugt und zwei Liter Sprit rein,Hahn auf,Choke gezogen und .....
    ein Tritt und der Föggel (so hieß das Ding damals) läuft wie eh und je.Sofort jemand zur Hilfe geholt um das Ding aus dem Keller zu schleppen,Luft in die porösen
    Schäuche und ab in die nahegelegene Grünanlage hier in Köln.


    Und scheiß drauf,das Ding macht auch heute noch riesigen Spaß.


    Es braucht nicht immer endlos Leistung um Spaß zu haben.


    Gruß
    Classic Race Museum
    :thumbsup:


    PS:übrigens kann ich auch Rückwärts fahren.Habe mal bei meinem ersten Formel Vau das Getriebe zerlegt und beim Zusammenbau den Trabantenkorb seitenverkehrt montiert.Motor angeworfen,ein Höllenlärm,alle standen um mich herum.Ersten Gang rein,Kupplung fliegenlassen und voll mit der Schn...
    aufs Lenkrad gehauen.Hatte ich doch jetzt 4 Rückwärts und nur einen Vorwärtsgang und alle Lacher auf meiner Seite. ;( :D :D


    Jetzt weiß ich auch wofür die Helmpflicht gut ist :D

  • @ Classic Race.ich wollte Dich als H.....H.....nicht beleidigen.Ganz im Gegenteil, gut das Du sie behalten hast. :D
    Zu dieser Sache kam es so:
    " Lahme Hondas durften bei uns nicht mitfahren...."
    Ich hatte,obwohl meine Eltern der Meinung waren ein Mofa reiche bis 18, für ca. eine Woche eine SS50 besessen.
    Tatsächlich gegen 2 häßliche Quickly´s und sonst noch Teile kostenneutral erworben.
    Meine Probefahrt war ernüchternd ,das Ding stand vorher jahrelang im Eck,vermutlich hätte es in Deine Werkstatt zur Inspektion gemußt(wir kannten uns noch nicht...)denn einen Plan vom 4 Takter hatte bei uns niemand.
    Als die Kumpels das Ding sahen, fingen sie an zu lästern" guck mal die komische Lampe und das Tacho, die kleine Bremse usw."
    Bergab lief sie ja gut, aber bei uns geht öfters bergauf,und da hing ich halt ewig hinterher.
    Einer aus unserer Clique hatte noch einen Kreidler Bausatz,und so bin ich die Japanerin wieder schnell losgeworden.
    Zur Ehren Rettung um nicht bei Dir in Ungnade zu fallen, meine Tochter hat jetzt eine neue SACHS MAD ASS mit genau dem HONDA Motor,Lizenzbau aus China



    .hier für die Newcomer ein Bild aus dem www, "was ist eine Lahme 50er Honda..."



    Gnagflow

  • Ja so sah sie mal aus,
    allerdings wurde meine damals auf Enduro getrimmt.(für die Eifel halt)
    Längere Gabel und Federbeine montiert,Rennhöcker einer alten CB 72 Rennmaschine von meinem Vater (hat damals der Walter Sommer gefahren),Cross Lenker usw.montiert.Natürlich 70 cc Satz und kürzer übersetzt.Lief ,"läuft",echt gut das Ding.Waren damals die ersten Gehversuche mit Kupplung zu fahren.


    Steht übrigen inzwischen im Museum und wird sicher nie verkauft.


    Gruß
    Classic Race Museum
    :thumbsup:


    PS Es leben die alten 50er

  • Habe Sie voriges Jahr im Keller wiedergefunden,letztes Versicherungskennzeichen von 1977 war noch montiert (habe Sie mangels Führerschein mit Mofakennzeichen durch die Eifelfelder und Wälder gejagt).Kurz mal nach dem Zündfunken gelugt und zwei Liter Sprit rein,Hahn auf,Choke gezogen und .....
    ein Tritt und der Föggel (so hieß das Ding damals) läuft wie eh und je.Sofort jemand zur Hilfe geholt um das Ding aus dem Keller zu schleppen,Luft in die porösen
    Schäuche und ab in die nahegelegene Grünanlage hier in Köln.

    Dieser Jemand hat auch nen Namen du alter Sack :thumbsup: ;)
    Zum Thema: heutzutage wird man mit der 50er mit Schaltgetriebe ausgelacht :P
    Man denke an die RS50, ein Riesending. Schade nur dass das Ding keinen Hering vom Teller zieht :rolleyes:
    [Blockierte Grafik: http://www.maxmoto.co.uk/images/aprilia_rs_50_4l.jpg]

  • Dein Spruch mit den Drosseln ist zwar das was wir früher auch praktiziert haben, wenn aber so ein teures Moped ständig Beschlagnahmt wird,der Richter eine 2 Jährige Führerscheinsperre ausspricht und bei einem Unfall mit einem Gefahrgut LKW, dessen Ladung in den Rhein läuft Dady´s neues Haus unter den Hammer kommt hört der Spaß auf.
    Bei so einem wunderschönen Mokick muß man sich nicht wundern,wenn die Polizei beim Anblick des Versicherungskennzeichens gleich die Kelle rauszieht.
    Wunderschönes Teil , aber zum entdrosseln zu auffällig?
    Ist wie der alte hellblaue 911er Porsche mit Turbo Flügel damals vor unserer Berufsschule, mit 50PS VW Maschine.Trotz Sauer und Sohn Auspuff Anlage war das bei den meisten Leuten nicht der Knaller.
    Arme Jungs, dann gibt es heute solche Teile und ne 50er muß bei 45km/h abregeln,da gehört eine Novellierung der Gesetze her oder?


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo
    So wars glaub ich überall.
    Hier für die, die sich nicht mehr erinnern können.
    ´77 Ultra
    Feuerrotes Spielmobil


    Ultra I als Lüftgekühlte nur in rot mit gelben Dekor ohne Chrom vor allem ohne Chromschutzblech ´76 u.´77
    Ultra I LC nur in rot mit weißem Dekor ohne Chromschutzblech ´77
    Ultra II LC u. SA in Silber, Weinrot und grün mit Chromschutzblech u. Chromauspuff ´78 -´79
    Ultra III Nur leichte Veränderungen zu II (Cokpit, Gepäckträger) 79 -´80
    Ultra 50 nur als LC, 6 Gänge aber sonst wie Ultra 80 ab ´81


    Gruß Klaus
    Ansonsten Nachhilfe am :thumbsup: 01.08.2009 :thumbsup: in Bielefeld


    http://zuendappfreunde.de/portal/steilwandtreffen.html

  • es fällt auf dass wir uns langsam aber sicher von Willis Mofa entfernen und über Fiffis Quickly bei den Fünfzigern gelandet sind...


    ...bei unseren allabendlichen Rennveranstaltungen mischte auch Hermann Kulle auf seiner Honda C110 mit. Das Gerät hatte als 4-Takter 2 elend lange Stossstangen, die 2 etwas vergrösserte Dachpappennägel zum Gaswechsel bedienten.
    Die Nockenwelle förderte über eine Schnecke Öl zu den Kipphebeln, und mangels Ölpumpe panschte ein Finger am Pleuelfuss jede Umdrehung einmal durch den Ölsumpf damit das Nadellager nicht vertrocknete.
    Das Teil sollte 5 PS wiehern lassen und jenseits von 10000/min? drehen.
    Obwohl ohne Ölpumpe, liess Hermann uns Mopedfahrer permanent in seinen hochgezogenen Auspuff blicken, und der Motor hielt---eben HONDA (auch wenn Hermann. immer öfter von seinem super zuverlässigen Teilelieferanten Honda-Erpelding / Köln (schon 1962 Ersatzteilversand!) :!: schwärmte, erregte das bei der 2-T-Fraktion keinerlei Zweifel an der Zuverlässigkeit des 4-Takters). es ging ja NUR ums Fahren ohne zu treten.


    Mangels Kohle für ein neues "KleinKraftRad" + Versicherungsprämie + Führerschein 4 musste unbedingt anderweitig versucht werden, diese übermächtige Honda mit dem "Fahrrad mit Hilfsmotor" + Führerschein 5 zu verblasen!---
    und Jetzt kommt das von Charly immer wieder erwähnte Virus ins Spiel!---
    Die Cavallino bekam einen 3-Gang Kreidler-Motor mit 4,2 PS-Zylinder (Eigenbau Fussschaltung: 1. Gang oben festhalten, 2. Gang mit "Gefühlskick" etwas nach unten, 3. Gang dauernd drauflatschen) implantiert, Renntröte mit 110db und 22er Bing-Versager angeschraubt------------


    die Honda zeigte weiter ihren Auspuff.

    Der Rechte ist Fiffi


    Ergo: ein C110-Motor musste her--Peter Schulte (CB92) schleppte seinen Kumpel Heinz Macharsky. von Honda-Hamburg (CB72) an, und der hatte, welch Wunder, einen 65ccm Zylinder und 2 Ventile von der CB92 im Tankrucksack!!!
    Wenn Tuning, dann richtig: fix der Nockenwelle am Grundkreis frei Hand (am Schleifbock) 0,5mm Material abgeschliffen, fertig war die "Kit-Nocke". :thumbsup:
    Mit 22er Bing und Papas Megaphon-Tüte von der Vorkriegs R51SS hatte Hermann nicht den Hauch einer Chance!!--- Sieg!!

    Testfahrer Willi Kern,Mannheim



    Zu fruh gefreut: es nahten weitere "Feinde" in Form von Hercules, Kreidler, Zündapp + DKW allesamt mit 6,25 nominal-PS. Da mussten schon mal 12 oder 13000/min her um überhaupt dranzubleiben. :love:


    Es waren "herrliche" Ausfahrten-- der Honda Motor hielt, gott sei Dank immer bis in den heimischen Keller, und während die 2-T-Kumpels die Abende im gegenüber liegenden Cafe ausklingen liessen, hockte ich vor der Cava-Honda und bereitete den Hobel für den morgendlichen Ritt zur Arbeit vor (Es waren ja nur Kleinigkeiten: 2.Kolbenring (Guss) zerbröselt, d.h. heisst immer 2 Ringsätze kaufen, damit man 2 Stahlringe hatte! Stossstangen krumm bedeutet RICHTEN!) Ventile krumm = neue einschleifen) Arbeitszeit ca.eine Std. und dann ins Bett.
    Was ich dieses Japanische Blechspielzeug hasste!!!---
    Fazit: das mischen von Sprit + Öl 1:25 war unterm Strich angenehmer als vornehm Super tanken, Ölstand kontrollieren, reparieren ohne Ende (der C110 Motor war halt kein Renntriebwerk,). ;(


    Konsequenz: die Cavallino bekam einen Sachs50S Motor spendiert und schon liess ich die Abende nicht mehr im Keller, sondern im gegenüber liegenden Cafe ausklingen--- :thumbsup:


    Meine Honda-Antipatie wurde erst (schlagartig) zur Sympatie, als ich eine der ersten 100 Gold-Wings 1975 von Offenbach nach Hause überführen durfte, aber das ist eine andere Geschichte. :!:


    Peter(GS)