Infos über Bernd Münnekehoffs Kawamaico

  • Hallo Motorradsportfreunde,


    als Anlage möchte ich einige Bilder von Bernd Münnekehoff, der am 23.04.1993 leider viel zu früh verstarb, sowie einiger seiner Motorräder einstellen.


    Man kann auf den Bildern sehr gut erkennen, daß im ersten Stadium der Production Kawasaki noch Kawa-Zylinder montiert waren, im zweiten Stadium bereits Yamaha Zylinder eingesetzt wurden.


    Vergeßt mir den Bernd nicht. Es war einer der Letzten "Typen" in unserer Region und für mich ein guter Freund, der immer da war, wenn man ihn brauchte.



  • als ich ihn "betreuen" durfte in den Tagen als ich bei Mitsui war. Er hatte als Yamaha-Vetragshändler seinen Laden - nur eine Fachwerkkate - Ende des Weges an der Wupper, der am elendigen Cafe Hubraum in Kohlfurt seinen Anfang nimmt. Münne hatte dort eine der - heute ausgestorbenen - Schleifereien, die einen Teil einer Schere schliffen, bevor diese in einem weiteren Kleinunternehmen den nächsten Handschlag zu bekommen, um letztendlich als "Made in Solingen" ihren Weg um die Welt anzutreten. Das war weit vor der Invasion der tapferen Chinesen.


    Die Kate gibt's heute noch. Cafe Hubraum rein, die letzte Hütte vor dem Wendehammer direkt an der Wupper. Wem die heute gehört, ich weiß es nicht,


    pur


    PS zu Reinhard Scholtis: das ist das andere "Kölsche-"Original.

    "Ich hatte eine sehr schwere Kindheit. Ich kam praktisch ohne Zähne zur Welt und war die ersten Jahre so gut wie infantil. Einiges davon habe ich bewahren und an kommende Generationen weitergeben können." TG

  • von Reinhard Scholtis (Bleistift) kenne ich nur einige wilde Geschichten, die man mir 2005 im Adler-Museum erzählt hat.
    Sollten diese stimmen.... :huh:
    Im Sommer soll er doch immer in seinem Laden in Köln sein. Hat jemand Kontakt?


    Im Museum habe ich Fotos seiner Adler aufgenommen.



  • als Scholtis am Ring auf der Nordschleife beim Training einen langen Satz entlang der neu errichteten Leitplanke gemacht hatte, man ihn in's Hospital nach Adenau verbracht hatte und die wildesten Versionen über seinen Zustand bis nach Meerbusch auf die Grünstraße, dort in die Zentrale von Yamaha drangen.


    Wir, der Lange aus'm Sauerland, dem später ein paar "Kaohnlenkästen", wie er sie bezeichntete, das Portemannä errleichterten, und ich ab nach Kölle. Unterwegs besorgten wir uns noch auf Staatskosten eine gute Flasche Cognac für den guten Scholtis. Als wir in Zollstock ankamen und an seiner Tür mehrfach leuteten, machte niemand auf. Wir wollten schon mit einer Hiobsbotschaft zurück nach Yamaha, als aus einem Schuttcontainer, der auf der Straße gegenüber stand, eine uns wohlbekannte Stimme drang "Wollt' ihr zu mir?" und ein verstaubt-verdreckter Scholtis aus diesem krabbelte und triumphierend seine Trophäe hochhielt: "Guck mal hier, wat ich gefonge hann!, 'ne WP54". Dem Unkundigen sei gesagt, daß es sich hier um ein Wehrmachtstelefon handelte, mit dem - wahrscheinlich - die Siegesmeldungen der Wehrmacht verbreitet wurden. Denen, die Scholtis nicht kennen sei auch gesagt, daß er sich in seinen freien Minuten im Hürtgenwald mit einem Suchgerät rumtrieb, dort wo Ende des WK II die Erde mit Blut gedüngt wurde, wo mehr US-Soldaten (von deutschen Verlusten ganz zu schweigen) ihr Leben ließen als in Vietnam, um dort alte Waffenteile auszubuddeln.


    Wir haben ihn angestarrt wie ein Drittes Wunder, wie er so vor uns stand, mit dem Gipsstützkorsett aus Adenau, das da um seine bleistiftdünne Figur baumelte. Er hatte was an sich wie weiland Karl Valentin "Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit!"


    Wir zu ihm "Du spinnst wohl",


    das ist Scholtis. Letztes Jahr war er noch fidel in seinem kleinen Laden, an dem immer die grauen, mit einem einsamen Yamaha-Päpperle versehenen Rolläden runter sind und die nur auf Zuruf geöffnet werden. Dort stehen auch noch ein paar (? oder nur eine?) Adlers, es müßte die Rote sein, die der Peter abgelichtet hat.


    Irgendwo hab' ich auch noch seine Visitenkarte, denn im Telefonbuch steht er nicht, und igrendwo hab' ich noch ein Foto der ersten Adler im Einsatz am Ring (66? oder sogar 65?)


    pur

    "Ich hatte eine sehr schwere Kindheit. Ich kam praktisch ohne Zähne zur Welt und war die ersten Jahre so gut wie infantil. Einiges davon habe ich bewahren und an kommende Generationen weitergeben können." TG

  • Ja,ja, da ranken sich so einige Geschichten um den Herrn Scholtis, bei seiner Suche nach Militaria im Eifeler Gebiet soll er auch mal kräftig Ärger bekommen haben, weil das Gefundene eigentlich noch am früheren Besitzer hing, der seinerseits allerdings seit Jahren schon keine Anstalten mehr machen konnte sich dem frevelhaften Tun des dünnen Herrn aus Köln zu widersetzen :S .


    Gruß


    Karl

  • hatten wir uns in jugendlichen Tagen bewaffnet, denn zu dieser Zeit gab es noch bannig ausgestattete Unterstände und Luftminen lagen zuhauf rum (und Knochen auch noch). So hatte ich mein eigenes MG 41 und einen Trommel--Ballermann. Heute heißt das "Verstoß gegen das Kriegswaffengesetz", damals anfangs der 1960er war es nur Schrott.


    Heute weiß eigentlich niemand mehr über die Geschichte des Hürtgenwaldes was, zumal diejenigen, die auf der Naturtrübühne des Cross-Ringes bei Großhau stehen und über die entsprechenden Berge schauen,


    Schluss mit diesem Thema,


    pur

    "Ich hatte eine sehr schwere Kindheit. Ich kam praktisch ohne Zähne zur Welt und war die ersten Jahre so gut wie infantil. Einiges davon habe ich bewahren und an kommende Generationen weitergeben können." TG

  • Es ist müßig, einen Vergleich anzustellen „wer hat die meisten Toten“, dennoch, da die Frage hier gestellt wurde, kommt meine Antwort:


    Von September bis Anfang Dezember 1944 beliefen sich die amerikanischen Verluste im Raum Hürtgenwald auf ca. 32.000 Soldaten, eine Schlachtdauer von ungefähr 4 Monate.


    Der Vietnam-Krieg, der nach Kriegsrecht besehen eigentlich kein Krieg war,, da nicht erklärt, fing am 8. März 1965 an, als General Westmoreland, der Oberkommandierende in Vietnam, die ersten amerikanischen Kampftruppen in Đà Nẵng einrücken ließ. Am 1. Mai 1975, vierzehn Tage nach dem Triumph der Roten Khmer in Kambodscha, ging der dreißigjährige vietnamesische Konflikt mit dem Einmarsch der Kommunisten in Saigon zu Ende; der als Vietnam-Krieg bezeichnete Einsatz US-Truppen dauerte ein Jahrzehnt und kostete den Vereinigten Staaten 58.193 Mann Verluste (Anzahl der Namen am Vietnam War Memorial in Washington D.C.).


    Damit wäre die Frage wohl beantwortet, hier eine Schlachtdauer von 4 Monate, dort ein Jahrzehnt. Wir heute können uns ein derartiges Gemetzel nicht mehr vorstellen.


    Quelle zum Hürtgenwald: Reisebuch Nordeifel, 1989, Meyer & Meyer, Aachen. Was die Angaben von Wikipedia betrifft, bin ich immer etwas skeptisch, diese müssen hinterfragt werden.


    Eigentlich wollte ich nix mehr zu diesem Thema sagen, laßt uns lieber die Frage stellen, welches Verhältnis hatte Münne zu der Besitzerin von Stahlwille?


    pur

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  • @ PUR



    ...völlig korrekt, das Thema hier nicht weiter zu vertiefen, nur eines noch zu Wiki:


    Die zitierte Quelle ist in diesem Fall seriös, und von den zitierten Quellen hängt stets die Seriösität der Wiki-Beiträge ab!


    Gut's Nächtle


    K.

  • Hallo Pur,
    das Thema will ich auch nicht vertiefen, obwohl es ja für mich schon ein wenig zur Heimatgeschichte gehört. Aber das MG welches du gefunden hast war sicher der Typ 42, so eins habe ich aus dem Dorfteich einer unserer Nachbargemeinden gezogen, als dort dank starker Hitze Niedrigwasser angesagt war. Mit sehr viel Petroleum und Phosporsäure und Putzwolle habe ich den Verschluß wieder gängig bekommen usw. ;) ! Das war wohl echt Qualität, zum Umbringen von Menschen kann es nicht teuer und gut genug sein..... ist bis heute so geblieben! :(


    Gruß


    Karl

  • MG 41 sprach, es soll richtig heißen MG 42". Mein Fauxpax soll aber dadurch entschuldigt sein, daß ich ein "staatlich geprüfter Kriegsdienstverweigerer bin"! Was mich aber damals nicht davon abhielt, das rostige Teil mit 800er Schmirgel und Heizöl wieder auf Vordermann zu bringen. Was fehlte war die Feder, die war rostig zerbröselt. Irgenwann ist es zum Schrottplatz gegangen, zu jenen, von denen ich später für'nen Fuffi 'ne ganze Supermax bekam, und das sind stories, über die ich lieber berichte,


    pur


    ps zum Seitenthema: Natürlich gehört das Thema "WK II und deren Folgen für das Rheinland" zu einem Thema, daß nicht vergessen werden darf. Wenn man sich daran erinnert, daß Düren mal als die - bauliche - Perle des Rheinlandes bezeichnet wurde, Jülich wochenlang zerschossen wurde und die Bilder vom zerstörten Wesel, wo aus Trümmern nur noch Fragmente des Willibrordi-Domes ragten, wer als heute sich diese Städte ansieht, der sollte bedenken, abgesehen vom menschlichen leid.


    ps für Kalle: da ich zur schreibenden Sparte gehöre, gilt der Grundsatz: Wiki ist gut für die Eingangsrecherche, dann aber fängt die Arbeit erst richtig an. Wiki ist mit Vorsicht zu geniessen, wenn sich - selbsternannte - Gurus damit beschäftigen, ihr Wissen als allgemeinverpflichtend zu erklären, wie ich unter etlichen Rheinlandthemen lesen konnte.


    Das von mir erwähnte Reisebuch Nordeifel wurde in den 1980er Jahren mit den damals bekannten Daten erstellt, die heute natürlich überprüft werden müßten.

    "Ich hatte eine sehr schwere Kindheit. Ich kam praktisch ohne Zähne zur Welt und war die ersten Jahre so gut wie infantil. Einiges davon habe ich bewahren und an kommende Generationen weitergeben können." TG

  • die Frau vom "Kleng Mückes" hat den ganzen Ramsch geerbt nachdem Sohnemann mit ner R1 sturzbreit ins Jenseits gesegelt ist!


    Ducati Hermann weiss genaues

    Grüssle vom Renntner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Mito ()

  • Das ist ne riesige Geschichte.


    Der Bernd war wie ein Vater für uns.Hat uns bekocht als wir den Frauen noch weniger oder fast weniger gesinnt waren als dem Motorrad.


    Das mit dem kl. Mückes hab ich bis heute noch nicht so wirklich verarbeitet.Die Komplette Familie(Frau,Tochter und zulezt der Sohn) sind im Umkreis von Luftlinie ca 500m ums Leben gekommen.


    Sie waren schwierig aber absolut klasse.


    Liebe Grüße Ducati Hermann