Dein Freund und Helfer!

  • Zwei Freunde und ich hatten mit unseren Motorrädern an einem Sonntagmorgen im Mai ein Italo-Biker-Frühstück besucht und waren auf dem Weg zu mir nach Hause, als wir in eine Verkehrskontrolle gerieten.


    Meine Begleiter hatten mit ihren BMW Enduros noch eine längere Heimfahrt vor sich und wir hatten abgemacht, uns vorher noch bei mir auf ein kühles Getränk auf die Terrasse zu setzen.
    Zügig fuhr ich mit meiner Laverda 750SFC voran und überholte auf der kurvigen Strecke auch einige langsameren Zeitgenossen. Das Schmettern aus dem kurzen Megafon hallte bei jedem Gangwechsel aus dem Wald zurück. Mit ordentlicher Schräglage feilte ich auf meiner Hausstrecke durch die etwas unübersichtlichen Kurven, als unvermittelt eine Amtsperson mit Kelle auf der rechten Strassenseite auftauchte und mir anzeigte, daß ich auf einen Parkplatz fahren sollte. Im ersten Moment dachte ich an eine Radarkontrolle, aber mir war nichts aufgefallen vorher.
    Auf dem langen Parkstreifen war eie Menge los! Mehrere Motorrad- und Autofahrer wurden kontrolliert und alle Verkehrspolizisten waren beschäftigt. Ich rollte also mit Standgas bis zum Ende der Kontrolle zu einem mir zuwinkenden älteren Beamten. Dieser zeigte auf den einzigen schattigen Fleck unter der glühenden Mittagssonne in der Ecke des Parkplatzes. Ich stand gerade, da rauschten meine Freunde vorbei. "Verkehrskontrolle! Bitte zeigen sie mir ihren Führerschein und Fahrzeugschein!"sagte der wahrscheinlich dienstälteste Staatsdiener Niedersachsens und umkreiste meine Laverda. Derweil hatte ich meinen Helm abgenommen. Erstens wegen der Hitze und zweitens, damit man sieht, daß ich nicht mehr zu den ganz jungen Motorradfahrern gehöre. Ich holte meinen Führerschein aus der Brieftasche und suchte in den Fächern voller roter und grüner Kraftfahrzeugscheine nach dem passenden roten Schein für das Oldtimer-Wechselkennzeichen an meiner Laverda. "Aha, sie sind offensichtlich Händler,"sagte mein gegenüber und sah mir auf die Finger. Ich verneinte es natürlich erstaunt und erklärte kurz, dass alle roten Scheine zum Kennzeichen, aber zu verschiedene Motorräder gehören.Ich konnte es mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, daß es zum Zweck der Pflege von kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dient, quasi ein Denkmalschutz für historische Kraftfahrzeuge. "Es darf also nichts verändert werden." Ergänzte er nickend, "Der Auspuff ist also original?" und zeigte auf das kleine Endrohr, welches keck unter der linken Fußraste in die Welt schaute." Genau so, wie ab Werk." sagte ich, wo ich ja nicht unrecht hatte.Wir redeten noch über das Mindestalter der Fahrzeuge, die mit dem sogenannten 07er Kennzeichen bewegt werden dürfen und ich sagte, dass die Laverda 32 Jahre alt sei. Da bekam mein persönlicher Polizist große Augen und rief zu einem seiner jungen Kollegen hinter uns: "Du, die Laverda ist schon 32 Jahre alt!" Dieser stand schwitzend in der prallen Sonne und hörte sich die vom Himmel geholten Argumente eines Streetfighter-Fahrers an, der seinen fahrbaren Untersatz mit der Sprühdose komplett in Nato-Oliv "umlackiert" hatte. Der Kollege auf der Strasse schaufelte währenddessen weitere Motorradfahrer auf den Parkplatz und die "Jungbullen" kontrollierten mit hochroten Köpfen im Schweiße ihres Angesichts.
    Meinen Geprächspartner störte die Hektik nicht im geringsten, er wollte noch wissen, wo man denn Ersatzteile bekommt, falls etwas benötigt wird. Zwischendurch erzählte er, ihn hätten früher Motorräder sehr gereizt und als junger Mensch wäre er zur Polizei gegangen, weil er gerne mit einer fünfhunderter BMW Streife fahren wollte. Bei einer Probefahrt ohne Führerschein auf dem Polizeigelände hätte er dummerweise einen Dienstwagen berührt. Danach sei er nie wieder auf ein Motorrad gestiegen. Ich wollte dem freundlichen Polizisten gerade mitteilen, das zwei Freunde auf mich warten, da kam einer der beiden zurück und fragte, ob die Laerda eingezogen oder stillgelegt worden sei.
    "Oh, Entschuldigung! Sie gehören zusammen? Alles in Ordnung! Gute Fahrt!° Sagte unser "Freund und Helfer" noch und winkte
    uns auf die Strasse.
    Ich konnte einen weiteren positiven Eindruck verbuchen, den Polizeibeamte bei Verkehrskontrollen hinterlassen haben, wenn ich mit Motorrädern unterwegs war.

  • Mein alter Schpezl, der Ducati-Willi, 750SS Bj 75, ist ebenfalls bei der Bullerei, allerdings bei der Nichtuniformierten …..xxx


    War gerade zu Besuch bei uns (pic anbei – der grau-baertige Herr rechts) und hatte auch pics dabei vom letzten Motorradtreffen der Euro-Bullerei in Spanien……!!!


    Ein wilder Haufen!!!


    Gibt halt SOLCHE(+) und solche(-) …


    Uibr Charly


    PS: Meine eigenen Erfahrungen mit den HELFERN kannst Du hier nachlesen –


    Die 1000er Laverda

  • 1986 machten wir bei der TT auf der Isle of Man die Bekanntschaft von 2 Motorradfahrern aus dem Rosenheimer Raum. Beide bewegten ihre BMW bzw. Ducati Darmah alles andere als langsam. Irgendwann beim xten Guiness im Thynwall-Inn stellte es sich dann heraus, dass beide bei der Polizei und auch dienstlich auf 2 Rädern unterwegs waren und zwar am Sudelfeld, der bekannt berüchtigten Bergstrecke am Tatzelwurm. Die und die Umgebung haben sie uns dann bei späteren Treffen gezeigt. Echte Motorradfahrer und Kumpels mit Benzin im Blut. Gruß also an Wastl und Helmut.

  • Privat kenne ich auch so einige Polizisten die Motorrad fahren. Die fahren auch nicht anders als die anderen. Wie die im Dienst zu den anderen Bikern sind, weiss ich nicht so genau. Ich denke, die müssen das tun, was sie tun müssen. Sicher nicht immer aus eigener Überzeugung ...