Griechenland

  • Noch zeigt das
    Thermometer am Nachmittag dieses Sommertages im Jahr 1987 mehr als 30
    Grad an, als am Empfang eines Campingplatzes unterhalb der
    bekannten Meteoraklöster der Platzinhaber durch das Geräusch von
    3 herannahenden Motorrädern aufgeschreckt wird. Viele der Camper
    beobachten mit Interesse wie die vollgepackten BMW-Boxer-Motorräder
    nach kurzer Begrüßung zielstrebig zu einem Platz im Schatten gelenkt
    werden. Als die Fahrer die Helme abnehmen und die Lederjacken
    ausziehen, stößt ein Wohnmobilist, der sonnen geschützt unter der
    Markisse seines Luxusgefährtes sitzt, seine Frau an: "Schau mal, die
    eine Maschine fährt ja ein Mädchen." Unvermeidlich die Antwort, die
    wahrscheinlich alle motorradfahrende Frauen kennen: "Ja ist die
    Maschine denn nicht viel zu schwer für die?" Anweisung des Ehemannes:
    "Mach den Armen doch schnell mal einen Kaffee!", woraufhin seine
    bessere Hälfte im Innern des Mobils verschwindet und zu hantieren
    beginnt. Die drei mit ihren Gummikühen haben es wohl vernommen,
    beginnen dann aber in Vorfreude auf einen servierten Kaffee, mit den
    Aufbauarbeiten. Routiniert werden 2 größere Doppeldachzelte mit Vorraum
    aufgebaut, Stühle und Rolltische aufgestellt und die Zelte flugs
    eingeräumt. Die Augen des Wohnmobilisten werden immer größer, als aus
    den Seitenkoffern immer mehr Utensilien, wie Gas- und Benzinkocher,
    Geschirr usw. auftauchen und die Luftmatratzen über einen kleinen
    Kompressor, der an der Bordsteckdose angeschlossen wird, aufgepumpt
    werden. Als schließlich auch noch die Zeltbeleuchtung an die Steckdosen
    von zwei der Motorräder angeschlossen und verlegt wird, sagt die aus
    dem Wohnmobil zurückgekehrte Ehefrau inbrünstig zu ihrem Mann: "Die
    haben ja alles selbst dabei." Antwort des Mannes: "So ein Luxus" ....
    und das war es dann mit dem Kaffee für die "armen Motorradfahrer". Also
    schnell selber einen Becher für jeden gekocht. Das abends der
    griechische Wein vor den Zelten nicht aus der Flasche, sondern aus
    Gläsern getrunken wurde, hat das Wohnmobilisten-Ehepaar wohl nicht mehr
    besonders überrascht. Und auf dem Campingplatz war für Gespräch gesorgt.