Gustav Reiner †

  • Am Samstag, dem 24.11.2007, verstarb völlig überraschend im Alter von nur 54 Jahren der große Kämpfer Gustav Reiner an einem Herzversagen.



    Seiner Familie mein herzlichstes Beileid.
    Peter Frohnmeyer

  • Nicht auch noch der Gustav.


    Kurz vor Jahresende noch dieser Schock,wir können es kaum fassen,das auch Gustav Reiner gegangen ist.


    Seiner Familie gilt unser herzliches Beileid


    Classic Race Museum am Nürburgring ;(

  • Tief betroffen , man kann es nur wiederholen , dieses jahr schlägt es Erbarmungslos zu , unter den Motorrad Rennfahrern, von einst und jetzt , der Gustl ein "Urgestein" in den siebzigern in der 350er und 500er Klasse . unvergessen , bleibt wohl der " Abflug " auf der Avus mit über 250 KM /h anbremsen Spitzkehre. Und seine absolute TOP GESCHWINDIGKEIT in der Südkehre am Nürburgring mit der 500er RG beim Motorrad WM Lauf (schnellster Mann dort ). ich glaube 1976 , weiss es aber nicht genau. Servus Gustl. ! ! !

    Sidecar Classic-race manufacter! Georg Wendel Senior !! Umbau von CLASSIC Renngespannen , und auch SERIEN Gespannen.Reparatur , Neubau also REPLICAS von original alten Fahrwerken. KÖNIG SOLO [b]und Seitenwagen( Wasserwannen) Tanks ,Höcker (GFK.) ( Replika Renngespann Stand anfang 80er) mit Suzuki GSX R 750 Motor( Holland Classic Seitenwagen nur bis 750ccm) , zu verkaufen. :!: :D

  • Leider habe ich den "Kamikaze Gustl" wie er auch liebevoll genannt wurde nicht persöhnlich gekannt.
    Bei seinen Rennen habe ich mir meine Daumen für Ihn fast abgedrückt...


    Gustav Rainer gab immer 100 % und oft sogar noch mehr..
    Schade um Ihn, dass er so früh gehen musste.
    Mit Ihm verliert die Motorradszehne einen ganz großen !!!


    Meine Anteilnahme gilt seinen Angehörigen und seiner Familie......

  • Was für ein Schock,


    mit Gustav Reiner verliert der deutsche Motorsport einen seiner größten Kämpfer.
    Mit oftmals unterlegenem Material fuhr er so manchem Werksfahrer um die Ohren.


    Vielen Dank,das wir Dich auf der Rennstrecke erleben durften ;(


    Mein aufrichtiges Beileid gilt der Familie von Gustav.


    Racer 15 ;(

  • Das letzte mal habe ich ihn 1984 am Nürburgring beim WM Lauf gesehen.
    Damals gewann Freddy Spencer und Gustl machte nach einem schnellen Ritt seinem Ehrennamen "Kamikaze Reiner" leider wieder alle Ehre.


    Schade, mit 54 gehen zu müssen ist auch für mich ein Schock und macht nachdenklich.
    Was für mich immer in Erinnerung bleibt, wenn ich an ihn denke ist sein Kampfgeist und sein Ehrenname Kamikaze Reiner.


    Auch mein Beileid gilt seiner Familie.

  • Gedanken von F.J. Schermer
    Es fällt mir schwer zu glauben, dass der Gustl tot sein soll, mit 54 ist es noch viel zu früh, doch es ist wahr und man macht auch keine Zoten damit: Jeder Tod ist endgültig und nun hat es den Gustl erwischt, durch Herzstillstand - ausgerechnet der, der als "unzerstörbar" galt: Runterfliegen, Knochen brechen, aufsitzen, weiterfahren. Dazwischen hat er Bier getrunken und Zigaretten geraucht (meistens gedrehte) und sich gefreut: Gustl hat meistens gelächelt, er hatte ein sonniges Gemüt, wenngleich er auch immer ziemlich viele Falten auf der Stirn hatte, was wohl vom Nachdenken kam: "Woher bekomme ich Sponsoren, wie kann ich meine Rundenzeiten verbessern?"


    Wusstet Ihr eigentlich, dass Gustl seine Karriere mit einem BMW-Boxer in der ZuVi begonnen hat? ZuVi's waren in den 70er- und 80er-Jahren sehr beliebt, man konte mit straßenzugelassenen Motorrädern echte Wettbewerbe fahren: "Zuverlässigkeits-Wettbewerbe" über rund 400 km, innerhalb einer bestimmten Zeit soundsoviele Runden fahren, dann an der Box halten, Zeit stempeln, km-Stand eintragen, tanken, weiterfahren. Und kurz nach der Mittagspause kam die "Sprintprüfung" über soundsoviele Runden; die dafür benötigte Zeit in Sekunden ergab die "Anzahl der Strafpunkte". Je weniger Strafpunkte man hatte, desto weiter vorne war man - der Sieger einer Klasse hatte also die wenigsten Strafpunkte, war also der Schnellste (bei den "1000 km Hockenheim" alljährlich an Ostern ist es noch so ähnlich).


    Für Gustl war das nix, da musste man ja denken und planen; er setzte sich bald auf "richtige Rennmotorräder", fuhr JuPo und DM, bald danach kam er in die WM. Yamaha TZ (250er- und 350er-Zweizylinder) und Suzuki RG (500er-Vierzylinder); auch Honda RS 500 fuhr er (500er-Dreizylinder). Darauf konnte man Gas geben und schräg fahren, und wenn die schwarz-weiß-karierte Flagge fiel, dann war das Rennen vorbei. Wenn man nicht runtergefallen war ...


    Rasch wurde Gustl zum Publikumsliebling und hieß nur noch "Kamikaze-Gustl". Vom Eisenbieger zum (deutschen) Superstar - Gustl konnte seinen Job als Betonbauer auf der Baustelle aufgeben und nur noch Rennen fahren - welch ein sozialer Aufstieg; vom Baugrubler zum Helden von tausenden Fans - und das meine ich wirklich nicht spöttisch, sondern mit allem Respekt vor dem Gustl aus Bietigheim, einer Kleinstadt im (oftmals spießigen) Schwabenland, von wo er auszog die (Renn-)Welt zu erobern. Barry Sheene und Boet van Dulmen wurden seine Freunde, die rauchten auch und tranken Bier, und wenn man es im Nachhinein betrachtet, dann fuhr der Gustl am liebsten deswegen die 500er-Klasse, weil die spät am Tag dran war; er konnte also ausschlafen. 50er oder 125er wäre nix für ihn gewesen!


    Für den WM-Lauf 1980 (??) in Hockenheim hätte er eine Werks-Yamaha TZ 500 bekommen sollen aus dem Fundus des Kenny-Roberts-Teams, aber als er sie doch nicht bekam, gestand er: "Hätte ich dieses Motorrad bekommen, hätte ich gewonnen - oder wäre tot gewesen; die Chance, unsterblich zu werden, hätte ich mir nicht nehmen lassen!"


    So war er und so lebt er weiter in mir, ein im Grund seines Herzens grundehrlicher Mensch, der den Mut besaß, mit der Kraft seiner Hände sich aus der Bauarbeiterecke herauszuwühlen: Früh Gas geben und spät bremsen macht man ja mit der Hand, oder?


    Gute Reise in die Ewigkeit, "Kamikaze" Gustl Reiner; ohne Dich wird die Welt jetzt wieder ein Stück ärmer sein. Es grüsst Dich ein letztes Mal Dein allzeit treuer Fan Franz Josef Schermer


    Foto: Winni Scheibe


  • Obwohl ich kein direkter Verwandter von Gustav war, war er immer sowas wie ein guter Freund für mich. Fast aus dem gleichen Ort kommend bin ich mit meinem Vater Werner Kranich, Wolfgang Saussele, "Cliff" Zundel usw. fast seine ganze Motorsportzeit mit ihm auf den Rennstrecken unterwegs gewesen. 1973 geboren war ich zu den Anfangszeiten ja noch recht jung aber fast immer dabei, mal durfte ich die Reifen tragen oder anderer Kleinigkeiten tun. Ich war immer super stolz dabei zu sein beim Gustav. Es war eine schöne Zeit. Der Gustav war der Hammer, er hat immer alles gegeben auch wenn das Motorrad in der WM manchmal viele PS weniger hatte als die Werks Bike´s. Oft hat er das mit stürzen bezahlen müssen aber er hats weingstens versucht. Er hatte den Mumm der vielen anderen Fahrer heute fehlt. Jetzt ist er leider nicht mehr hier unter uns, aber in Gedanken ist er immer noch bei uns,
    Gustav wir halten Dich in Erinnerung


    Deine Besigheimer und der Michael K

  • Vielen Dank an F.J.Schermer,
    besser hätte man Gustav nicht beschreiben können.
    So haben wir Ihn kennengelernt und so halten wir Ihn in Erinnerung.


    Classic Race Museum am Nürburgring

  • Unfaßbar! Mein herzlichstes Beileid den Angehörigen.
    Peter F.: das sind sehr gut gewählte Worte des Nachrufes.
    Danke
    Uwe

  • Eine kleine Episode - typisch Gustl,


    es war in St.Wendel in den 80er Jahren - Rennen, was sonst. Gustav hatte sich bei einem Rennen eine Woche zuvor einen glatten Bruch des Unterarmes zugezogen, was ihn aber (natürlich) nicht davon abhielt in St.Wendel an den Start zu gehen. In aller Kürze: Gustl kam, sah und siegte.


    Dann kam es zu einem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk, und Gustl wurde gefragt:"Herr Reiner, Sie gingen hier an den Start mit einem gebrochenen Unterarm und haben auch noch gewonnen.Hat Sie der gebrochene Arm nicht beim Rennen behindert?" Antwort Gustl: "Nein, an und für sich nicht - nur beim Anbremsen der Kurven, da haben die beiden Knochenstümpfe arg aneinander gerieben". Noch Fragen??? :D

  • Hallo nach St.Wendel


    Ich glaube Doc Scholl könnte ein Buch über Gustav schreiben.


    Wäre schon vor Druckende ein Bestseller,garantiert.


    Gruß vom Nürburgring
    Classic Race Museum
    www.classic-race.de
    :thumbsup: