Großes Indianertreffen in Riedenburg
Fotos und Text: Werner Küpper

Während mehrerer langer Schrauber-Wochenenden zwischen Oktober 2005 und Januar 2006 habe ich mit der Hilfe von Franz-Josef Schermer eine alte Indian Scout (Typ: 741 Army Scout, Bj. 1939) wieder zum Leben erweckt.

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Am vergangenen Wochenende 23.-25.06.06 fand in Riedenburg anlässlich des 20jährigen Bestehens das Treffen des "Indian Moto Cycle Club" statt. Ein sehr harmonisches und gelungenes Motorradspektakel auf einem Campingplatz  im Altmühltal, perfekt organisiert und mit internationalem Publikum.
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Wir trafen so gegen 2 Uhr Samstag früh auf dem Campingplatz „Kastlhof“ ein. Haben schnell einen Zeltplatz gefunden und die Theke für ein Absackerbier. Wir wurden herzlich empfangen, wie so rund 150 oder mehr andere Indianfahrer aus Deutschland, den Niederlanden und England auch. Rund 100 wunderbar hergerichtete Maschinen waren mitgekommen.  

Habe unser „Schätzchen“ gleich ausgepackt und zu den anderen Freunden gestellt und das Zelt im Dunkeln aufgebaut. Eigentlich keine schlechte Idee, zur vorgerückten Stunde auf einem Campingplatz einzutreffen und den eigenen Zeltplatz auszusuchen. Das hat den Vorteil, dass du gleich herausfindest, in welchem Zelt die wildesten Schnarchnasen liegen. Deren Nähe sollte man im Hinblick auf eine angenehme Nachtruhe auf jeden Fall meiden.

Natürlich habe ich erst mal kein Auge zu getan, weil mir die Fahrt noch in den Knochen steckte (8 Std. oder mehr unterwegs gewesen da Staus). Am Morgen gegen 8:00 wurden wir schon von der Hitze aus dem Zelt gejagt. Die Sonne war gnadenlos.

Anmelden, frühstücken, Motorrad satteln und erst mal tanken fahren. Hoffentlich springt die Kiste gleich an, wäre ja peinlich vor all den Leuten.... 2 mal treten und die Jungfrau machte sich mit lautem Geräusch bemerkbar. Prima! Das wäre geschafft. Freundliche und anerkennende Blicke der Zuschauer. Abfahren... problemlos geklappt und dann ganz gelassen zum Ausgang. Anschließend ordentlich Krach machen und die Gänge hochschalten. Alles läuft wie geschmiert und die Primadonna ist immer noch temperamentvoll wie eine Jungefrau. Na wer sagt's denn.

Beim Frühstück sitzen wir zufällig neben einem anderen stolzen Besitzer einer 500er, die übrigens in der Unterzahl vertreten sind. Die meisten Maschinen haben mindestens 750 oder mehr ccm (Chiefs und Big Chiefs). Macht aber gar nichts.

So auf gleicher "Augenhöhe" macht es natürlich gleich Spaß sich auszutauschen.  Peter Pitzen fährt ein ausgesprochen schönes Teil, klagt aber auch über viel Ölverlust. Er erklärt mir noch einmal schnell die beiden Düsennadeln am Vergaser für Leerlauf und Geschwindigkeit.

Auf dem Weg zur Tankstelle habe ich das dann gleich ausprobiert. Und wie ich schon vermutet hatte, war bei der Geschwindigkeit noch ein bisschen mehr drin, je nach Einstellung.

Und das gute Stück springt jetzt wieder gleich beim ersten Kick an. Wunderbar!

So gegen 11:30 trafen sich alle Indians zum Gruppenfoto mit Fahrer vor der Kulisse von Schloss Prunn. Und anschließend fand die gemeinsame Ausfahrt statt. Ein Wahnsinnsspektakel, wie wenn eine Büffelherde über die Prärie galoppiert. Rund 75 km über kleine wunderbare Sträßchen und Wege, durch Wald und Wiesen. Das Altmühltal ist ja für seine natürliche Schönheit bekannt. Es ging vorbei an der Ruine Randeck und der längsten freihängenden Holzbrücke Europas. Donauaufwärts werfen wir einen Blick auf die andere Seite auf die älteste Klosterbrauerei der Welt, Kloster Weltenburg, in dem die Braukunst erfunden wurde. Ziel war eine Gaststätte in Deising, die wir so gegen 14:30 erreichen sollten.

Ich fuhr ganz vorne mit (die "kleinen" Maschinen vorne, die großen bildeten den Schluss), bis sich der Schwimmer wieder einmal verkantete. - Und dann war ich ganz allein! - Nach 5 Minuten hechtete ich hinterher, besann mich aber und ließ es ganz ruhig angehen. Ich hatte ja eine Straßenkarte mit eingezeichneter Route bei mir. Etwas später als die anderen erreichte ich die Kneipe. Der Applaus  war mir gewiss. Wir saßen alle draußen und genossen den Sonnenschein, Kaffee, Kuchen oder Brotzeit.

Ich traf einen alten Bekannten aus der Berliner Zeit (1984-89), Dirk Hüttemann, heute Ehrenmitglied beim Club. Wir hatten uns viel zu erzählen.

Christian Timmermann (heute schon eine lebende Legende in Indian Kreisen) tauchte erst am Samstag Abend auf, aber im Gepäck hatte er die erste Indian Big Chief mit nachträglich eingebautem kombiniertem E-Kick-Starter auf deutschem und möglicherweise Weltboden. Ich bin zwar kein Fachmann, aber die Vorführung war so überzeugend, dass ich glaube, dass das ein Renner werden wird. Den ganzen langen Abend bildete sich eine Menschentraube um die Maschine.

Er nennt die Indian mit E-Starter übrigens "Wounded Knee". Das ist allen geschundenen Indianfahrern gewidmet, die vom vielen Kicken dicke Knie bekommen haben.

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