Rennfahrertreffen in Hohenstein-Ernstthal
Ein Wochenende bei den „rennsportverrückten“ Sachsen

Das Textil-und Rennsportmuseum in Hohenstein-Ernstthal, der Geburtsstadt von Karl May, direkt am Sachsenring im schönen Erzgebirge gelegen, und Bernd Quaas vom Odenwaldringrennen-Orgateam hatten zum ersten Gespannrennfahrertreffen eingeladen: Aus ganz Deutschland kamen Fahrer und Schmiermäxe mit ihren Gespannen.

Aus Walldorf bei Heidelberg kamen Julius Kremer, Weltmeister 1971 im Horst Owesle URS-Gespann, Franz Haubl, deutscher Meister 1966, der mit seinem Schmiermaxen Georg Heil noch heute sehr aktiv und erfolgreich in der Oldtimer Rennszene dabei ist, Fritz Erich mit seinem BMW-Sitzergespann mit R 69 S Motor, Ralph „ Bohni“ Bohnhorst, 7facher deutscher Meister.
Gekommen waren auch die Rennlegenden aus der ehemaligen DDR: Heinz Rosner, der wohl erfolgreichste und bekannteste MZ-Werksfahrer, Inge Brewko, Schmiermäxin aus den 50er Jahren, Frank Wendler, Sachsenringsieger 1974 und mehrfacher DDR-Meister, H. Hübner, Kurt Schönherr, Claudia Donner und Sven Richter (inkl. frisch restauriertem NSU-Renngespann Bj. 1938) und viele andere.
8 ausgestellte Gespanne wie eine DKW aus dem Museum Zwickau verdeutlichten die Entwicklung vom Sitzergespann über die sogenannten Kneeler bis zum L 2 Gespann. Als besonderes Schmankerl hatte Bernd Podesta vom Orga-Team Odenwaldringrennen ein absolut originales Dieter Busch Renngespann mit BMW-RS-Motor mitgebracht, das von den Gebrüdern Märklen aus Heilbronn dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurde.
Franz Haubl ließ es an den beiden Tagen mit seinem BMW R100 Kneeler ordentlich „brummen“ und rief die Gäste im Innenhof des Rennsportmuseums damit jeweils zu den charmanten Moderationen der Museumsleiterin Marina Palm.
Besonders interessant war der gemeinsame „Auftritt“ vom ehemaligen Streckensprecher (Jochen Luck der DDR) Lutz Weidlich des Sachsenrings und Heinz Rosner - man fühlte sich wie vor 40 Jahren, als Hunderttausende die Strecke säumten um ihren Idolen zuzujubeln.
Samstags hatten Interessierte Gelegenheit, den alten Verlauf des Sachsenrings nochmals „zu erfahren“, um dann sonntags, geführt von Werner Reis (Rennsport-Historiker ) und Frank Wendler (heute als Instruktor im Fahrsicherheitszentrum tätig) eine Runde auf dem neuen Kurs zu drehen und die Schaltzentrale des Sachsenrings zu sehen.

Interview mit Frank Wendler Ralph Bohnhorst

Ein unvergessliches Wochenende bei den rennverrückten Sachsen, es wurde Benzin geredet, es wurden Freundschaften geschlossen und man war sich einig: Es wird eine Wiederholung dieses Treffens geben!!

Vielen Dank an das Team um Marina Palm.

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Text: Bernd Podesta
Photos: Henry Roscher

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